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Kompaktlexikon der Biologie: Asteroida

Asteroida, Asteroidea, Seesterne, mit rund 1600 Arten die zweitgrößte Gruppe der Stachelhäuter (Echinodermata). A. leben in allen Bereichen des marinen Benthals von der Gezeitenzone bis in 10000 m Tiefe. Die Körpergröße liegt meist bei etwa 20 cm, die größte Art misst bis über 1 m, die kleinste etwa 1 cm. Die Körpergrundgestalt ist ein fünfarmiger Stern mit gleichmäßig zu den Spitzen hin dünner werdenden Armen. Mehrere Arten besitzen vier-, sechs- oder sieben Arme, beim Sonnenstern ist die Zahl der Arme altersabhängig. Im zentralen Körper der A. liegen die Gonaden sowie der kurze Darm mit dem Magen. Die Mundöffnung befindet sich auf der Unterseite, der After auf der Oberseite. In den Armen liegen Darmblindsäcke. Die Arme tragen auf der Oberseite Stacheln und Greifzangen (Pedicellarien) und auf der Unterseite hydraulisch bewegliche Saugfüßchen, die der Fortbewegung dienen ( vgl. Abb. ). Die Beutetiere (z.B. Muscheln, Schnecken, Korallen) werden entweder verschlungen oder der Magen wird ausgestülpt und das Tier extraintestinal verdaut. A. sind meist getrenntgeschlechtlich und geben Samen und Eizellen überwiegend ins freie Wasser ab. Die Entwicklung geht meist über zwei Larvenformen, erst eine Bipinnaria und bei fast allen A. anschließend eine Brachiolaria, die sich zur Metamorphose festsetzt. Ungeschlechtliche Fortpflanzung durch Zweiteilung oder Regeneration aus abgelösten Armen ist weit verbreitet.

A. sind seit dem Ordovizium bekannt. Wichtigste Merkmale zur Klassifizierung sind Art, Zahl und Anordnung der Skelettelemente und die Ausbildung von Pedicellarien und Füßchen. Je nach Systematik werden bei den A. drei bis sieben Subtaxa unterschieden. Häufigste Art der deutschen Küsten ist der Gemeine Seestern (Asterias rubens) mit vier bis neun, meist aber fünf Armen und variabler Färbung (von hellgelb über rot oder violett bis schwarz). Ebenfalls häufig in allen europäischen Meeren ist der Kammseestern (Astropecten irregularis) mit fünf Armen, gelb, braun oder grünlich gefärbt mit glatter Oberfläche. Bis zu 15 Arme besitzt der Sonnenseestern (Crossaster papposus), der u.a. in den Gewässern um Helgoland vorkommt. Besonders lange, für den Menschen giftige Stacheln hat der im Indischen und Pazifischen Ozean vorkommende Dornenkronen-Seestern (Acanthaster planci), der bis zu 40 cm Durchmesser haben kann. Bei Massenauftreten kann er zum Absterben ganzer Korallenriffe führen.



Asteroida:1 Habitus eines Seesterns (Echinaster spec.) von der oralen Seite; gut zu erkennen sind die Saugfüßchen. 2 Querschnitt durch einen Arm; die Skelettelemente sind schwarz gezeichnet

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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