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Kompaktlexikon der Biologie: Sirenia

Sirenia, Seekühe, Ord. der Säugetiere (Mammalia) mit zwei Fam. und insgesamt vier rezenten Arten. Da sich die S. stammesgeschichtlich von den Stammhuftieren ableiten, werden sie, obwohl wasserlebend, zu den Huftieren (Ungulata) gestellt. An den Fingerspitzen zeigen sie noch Überreste von abgerundeten Hufnägeln. Zur Fam. Manatis (Rundschwanz-Seekühe, Trichechidae) gehören drei Arten. Sie haben einen walzen- und gleichzeitig stromlinienförmigen, unbehaarten oder spärlich behaarten Körper und einen abgeplatteten und hinten abgerundeten waagerechten Schwanz. Die Oberlippe ist wulstig und muskulös und trägt kurze steife Borsten. Das Gebiss besteht aus Mahlzähnen, die vorne abgestoßen werden und von hinten ständig nachgeschoben werden. Die Vorderextremitäten sind zu Flossen umgewandelt, die Hinterextremitäten fast vollständig verkümmert. Manatis ernähren sich ausschließlich von Wasserpflanzen. Sie bewohnen Küstengewässer, Flussmündungen und Flüsse tropischer und subtropischer Regionen. Manatis können bis zu 24 Stunden untergetaucht bleiben und kommen dann nur für wenige Sekunden zum Atemholen nach oben. Sie leben überwiegend einzeln oder in lockeren Gruppen. Die zweite Fam. Dugongs (Gabelschwanz-Seekühe, Dugongidae) umfasst nur noch eine rezente Art, den Dugong (Dugong dugong). Er ist äußerlich den Manatis ähnlich, jedoch ist der Schwanz hinten eingebuchtet. Die Schneidezähne der männlichen Tiere sind wie kleine Stoßzähne sichtbar. Sie ernähren sich vor allem von Algen der Gatt. Cymodocea. Dugongs halten sich dicht unter der Wasseroberfläche auf und tauchen alle ein bis zwei Minuten für wenige Sekunden zum Atemholen auf. Sie leben einzeln oder in großen Ansammlungen und bevorzugen ruhige Küstengewässer. Zu den Dugongs gehört auch die im 18. Jh. ausgerottete Steller'sche Seekuh (Hydrodamalis gigas).

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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