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Kompaktlexikon der Biologie: Testacea

Testacea, beschalte Amöben, Schalenamöben, oft auch Thekamöben genannt, in der herkömmlichen Systematik Ord. der Wurzelfüßer (Rhizopoda). In der phylogenetischen Systematik werden die beschalten Amöben als polyphyletische Gruppe unbestimmter Zuordnung als Testalobosea zusammengefasst. Hierher gehören einzellige Organismen deren Zellkörper teilweise von einer Schale oder zumindest von einem komplexen Hüllmaterial umgeben ist; die Schale besteht aus einer organischen Matrix, die bei den meisten Arten mit Fremdpartikeln (Diatomeenschalen, Sandkörner) oder selbstgebildeten, regelmäßig angeordneten Hartteilen (Kieselplättchen) verstärkt wird; häufig werden Stacheln gebildet. Der Zellkörper füllt die Schale und entsendet Pseudopodien durch eine große Öffnung und/oder durch wenige feine Poren (Filopodien). Die Fortpflanzung ist eine ungeschlechtliche Zweiteilung; bei weicher Schale wird diese durchgeschnürt, bei harter Schale tritt aus der Öffnung Plasma aus, um das eine neue Schale angelegt wird; erst danach erfolgt die Teilung. Die T. sind vielgestaltige Bewohner des Süßwassers, besonders der Moosrasen und Moore. Bekannt sind die Uhrglasamöben der Gatt. Arcella sowie Difflugia mit Fremdkörperschale. (Amoebina) ( vgl. Abb. )



Testacea: Einige Formen der Testacea. a Centropyxis, b Arcella, c Euglypha, d Difflugia, e Pamphagus

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Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

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Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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