Direkt zum Inhalt

Kompaktlexikon der Biologie: Tetraoninae

Tetraoninae, Raufußhühner, früher Fam. (Tetraonidae) der Hühnervögel (Galliformes), heute als Unterfam. der Fasanenvögel (Phasianidae) geführt. Die T. sind mit 17 Arten in kalten und gemäßigten Breiten der Nordhalbkugel verbreitete Standvögel. Sie besitzen in Anpassung an die kalten und schneereichen Winter des Brutgebietes ein dichtes Federkleid, befiederte Läufe, Füße und z.T. Zehen sowie mit Federn bedeckte Nasenlöcher. Die größeren Männchen tragen ein auffallendes Brutkleid und lebhaft gefärbte nackte Hautstellen an Kopf und Hals. Die tarnfarben braunen Weibchen brüten allein. Raufußhühner ernähren sich von Beeren, Knospen, Blättern, Insekten und vor allem im Winter von Nadeln der Nadelholzbäume; dabei zerreiben kleine Quarzsteinchen, die mit der Nahrung aufgenommen werden, in einem kräftigen Muskelmagen harte Partikel. Die schwer verdaulichen, cellulosehaltigen Bestandteile werden in dem ungewöhnlich langen Blinddarm chemisch aufgeschlossen; der Blinddarmkot („Falzpech“) unterscheidet sich vom normalen Kot durch seine schwarzbraune Farbe und zähe Konsistenz. Die größte Art der Raufußhühner ist mit 60 – 87 cm Größe das Auerhuhn (Tetrao urogallus); die Hähne versammeln sich im Frühjahr auf traditionellen Balzplätzen und tragen zunächst in Baumkronen, später auf dem Boden ihren charakteristischen Balzgesang vor. Der Bestand des vor allem in borealen und subarktischen Waldgebieten Eurasiens verbreiteten Birkhuhns (Lyrurus tetrix) hat in mitteleuropäischen Brutgebieten (Moore, Gebirgswälder) katastrophal abgenommen (nach der Roten Liste vom Aussterben bedroht). Unterholzreiche Wälder an warmen Hängen bewohnt das als stark gefährdet eingestufte, unscheinbar gefärbte Haselhuhn (Tetrastes bonasia); der balzende Hahn hat eine meisenartig hohe wispernde Stimme. Besonders an das Leben in schneereichen Regionen sind die Schneehühner (Lagopus) angepaßt, zu denen das vor allem Hochgebirgsregionen bewohnende Alpenschneehuhn (Lagopus mutus) gehört. Amerikan. Steppenbewohner sind die Präriehühner (Centrocercus, Tympanuchus).

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.