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Kompaktlexikon der Biologie: adaptive Radiation

adaptive Radiation, das meist relativ rasche Aufspalten einer Art in verschiedene Arten, die unterschiedlichen Umweltbedingungen angepasst sind oder verschiedene Ressourcen einer Umwelt nutzen. So waren ursprünglich vermutlich den Beutelratten ähnliche Beuteltiere, die von Südamerika nach Australien auswanderten, Ausgangspunkt für die dortige Entstehung zahlreicher neuer Arten der Beuteltiere (Marsupialia). Ein anderes Beispiel ist die Auffächerung in rund 530 Eucalyptus-Arten (Eukalyptus) in der australischen Region infolge a.R. Adaptive Radiation findet z.B. statt bei der Neubesiedlung von Inseln, wobei sich auf neu entstandenen vulkanischen Inseln oft eine Reihe endemischer Arten herausbildet. Ein bekanntes Beispiel sind die Darwinfinken auf den Galápagos-Inseln. Ein anderer Ausgangspunkt für eine a.R. ist das Vorhandensein von Umweltlizenzen zur Nischenbildung und die Abwesenheit von wirksamen Konkurrenten. In beiden geschilderten Fällen geht der a.R. eine Kolonisation voraus. Adaptive Radiationen, die nicht durch Kolonisation herbeigeführt wurden, bilden sich, wenn die Nische einer Stammart die Bildung neuer Nischen zulässt, die in bestimmten Dimensionen übereinstimmen. Dadurch können wesentliche Merkmale der Stammart bei den sich im Verlauf der Radiation bildenden Folgearten beibehalten werden (ökologische Zone).

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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