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Kompaktlexikon der Biologie: Brutpflege

Brutpflege, angeborene Verhaltensweisen, die dem Schutz und der Entwicklung der Nachkommenschaft dienen. Im Gegensatz zur Brutfürsorge beginnt die B. erst mit dem Erscheinen der Eier oder dem Auftreten der Jungtiere. Hoch entwickelt ist die B. bei sozialen Insekten (Tierstaaten) sowie bei Vögeln und Säugetieren.

Sie dient dem Schutz der Nachkommen durch Bewachen der Brut (z.B. beim Stichling, vielen Vögeln und Säugetieren) oder Tragen der Nachkommen am Elternkörper (bei einigen Stachelhäutern, Krebsen, Spinnen, Geburtshelferkröten, Affen). Zum Transport der Eier und der Jungen können diese in Körperhöhlen aufgenommen werden, z.B. befinden sich die Eier bei der Auster im Schalenraum, beim Seepferdchen in einer Bauchbruttasche des männlichen Tieres.

Zur Schaffung günstiger Entwicklungsbedingungen dienen Maßnahmen der Wärmezuführung und -regulierung, wie das Verlegen von Puppen bei Ameisen im Nest, die direkte und indirekte Bebrütung mit Regelung der Temperatur bei Vögeln, das Wärmen der Jungtiere bei Vögeln und Säugetieren, die Bereitstellung von Futter für die Nachkommen, z.B. das Füttern der Larven bei Staaten bildenden Insekten, das Herbeischaffen und Verabreichen der Nahrung bei Vögeln und einigen Raubtieren und die Darbietung körpereigener Nahrung der Elterntiere, wie die Kropfmilch der Tauben und die Milch der Säugetiere. Zur Pflege der Jungtiere gehört auch ihre Sauberhaltung.

Auch durch Führen der Jungen (z.B. bei Enten) und durch Einweisen in den Nahrungserwerb (z.B. bei Hühnern, vielen Raubtieren) durch die Elterntiere wird die Lebenstüchtigkeit der Nachkommen gefördert.

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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