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Kompaktlexikon der Biologie: Cervidae

Cervidae, Hirsche, zur Ord. Paarhufer (Artiodactyla) und zur Unterord. Wiederkäuer (Ruminantia) gehörende Fam. mit insgesamt 37 Arten in 17 Gattungen. Die Arten der C. sind hasen- bis pferdegroß von zierlicher bis kräftiger Gestalt. Die Männchen tragen meist ein Geweih, das gewechselt wird, nur bei den Rentieren tragen auch die Weibchen ein Geweih. Bei dem Wasserreh, Hydropotes inermis, der einzigen Art der Wasserhirsche (Unterfam. Hydropotinae) fehlt das Geweih ganz. Sie besitzen aber, wie die Moschushirsche (Unterfam. Moschinae) auch hauerartige Eckzähne. Insgesamt zeigen die meisten Arten der C. auffällige Geschlechtsunterschiede. Alle C. besitzen stets mehrere Hautdrüsen, so z.B. Voraugen-, Zwischenklauen-, Fußwurzel- und Stirndrüsen. C. leben meist gesellig, außerhalb der Paarungszeit (Brunft) nach Geschlechtern getrennt und während der Paarungszeit oft in polygamen Gruppen, in denen es zwischen den Männchen zu heftigen Kämpfen kommen kann. Viele Arten der C. sind, nicht zuletzt wegen ihres Geweihs, in vielen Regionen ein begehrtes Wild, was einerseits zur Gefährdung oder auch zur Ausrottung mancher Arten führte. Andererseits macht die Hege mancher Arten (vor allem des Rothirschs) die Bestandsregulierung durch den Menschen notwendig, da die Bestandsdichten zu hoch sind und die Hirsche große Flur- und Waldschäden anrichten.

Neben den oben erwähnten Unterfam. gehören zu den C. noch die vorwiegend in Südostasien verbreiteten Muntjakhirsche (Muntiacinae) mit zwei Gatt. und sechs Arten, die Echthirsche (Cervinae) mit vier Gatt. und 14 Arten, darunter Damhirsche und Edelhirsche sowie die Unterfam. Trughirsche (Odocoilinae), u.a. mit den Rehen, dem Elch und dem Rentier. Die systematische Unterteilung der C. wird unterschiedlich gehandhabt, so werden die Moschushirsche mitunter auch in eine eigene Familie gestellt sowie Elche und Rentiere jeweils in eine eigene Unterfamilie.

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Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
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Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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