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Kompaktlexikon der Biologie: Chiasma

Chiasma, Plural: Chiasmata, in der späten Prophase I der Meiose als Folge eines Crossing over auftretende Überkreuzung zweier Nicht-Schwesterchromatiden von gepaarten Chromosomen. Die Ausbildung von Chiasmata ist für die Aufrechterhaltung der Chromosomenpaarung bis zu ihrer endgültigen Trennung in der Anaphase I der Meiose unbedingt notwendig. Bei einer vorzeitigen Auflösung der C. oder gar deren völligem Fehlen kommt es zu Meiosestörungen. ( vgl. Abb. )

Die klassische Cytogenetik hat sich lange Zeit damit beschäftigt, welche Kausalbeziehung zwischen Crossing over und C. besteht. Prinzipiell sind zwei Möglichkeiten von Ursache und Folge denkbar, wobei einmal C. die Ursache und Crossing over die Folge wäre oder aber die umgekehrte Sitation richtig ist. Inzwischen besteht kein Zweifel mehr daran, dass C. die Folge des Crossing over sind. Zur Klärung dieser Frage haben so genannte Deletionsheterozygoten beigetragen, bei denen einer der chromosomalen Paarungspartner deutlich kürzer ist.



Chiasma: Theorien der Chiasmabildung. 1 Chiasma als Ursache, Crossing over als Folge 2 Crossing over als Ursache und Chiasma als Folge 3 Ergebnisse der Analyse von Deletionsheterozygoten: gezeigt ist das hypothetische Ergebnis für Situation 1 und das tatsächlich beobachtete Ergebnis für Situation 2

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Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
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Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

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Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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