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Kompaktlexikon der Biologie: Cirripedia

Cirripedia, Rankenfüßer, Gruppe der Krebse (Crustacea) mit rund 820 marinen Arten, deren Thoraxbeine bei den Adulten (mit Ausnahme der Wurzelkrebse) zu rankenartigen Fangarmen (Rankenfüße, Cirren) umgewandelt sind. Einzigartig unter den Arthropoden ist die ausschließlich sessile Lebensweise der adulten C. Sie sind entweder frei lebende Filtrierer oder leben als Parasiten. Der Körperbau ist entsprechend der jeweiligen Lebensweise sehr unterschiedlich, die Zusammengehörigkeit der Untergruppen ist jedoch an den Larven erkennbar. Die Nauplius-Larven haben typische Frontalhörner und auf den ersten Antennen der Cypris-Larven sitzt eine Zementdrüse.

Artenreichste Teilgruppe sind die Thoracica, die in zwei Formen auftreten: den gestielten (lepadomorphen) „Entenmuscheln“ und den ungestielten (balanomorphen und verrucomorphen) „Seepocken“. Die Larven der Thoracica heften sich mit Hilfe der ersten Antennen am Substrat fest, wobei der vor den Mundwerkzeugen gelegene Kopfabschnitt zur Haftscheibe wird. Streckt sich dieser Kopfabschnitt stielartig, dann entsteht die Form der Entenmuscheln, plattet er sich ab, entsteht die Form der Seepocken. Der restliche Körper, der nur aus Hinterkopf und Thorax besteht, hängt mit dem Rücken nach unten zwischen den beiden Klappen des Carapax. Die Rankenfüße dienen ausschließlich dem Beutefang.

Die Seepocken finden sich weltweit in bestimmten Zonen des Felslitorals, z.T. in riesigen Individuenzahlen. Verbreitete Gatt. sind z.B. Balanus, die im Sublitoral in 10 – 60 m Tiefe vorkommt und Semibalanus, eine typische Gatt. der oberen Gezeitenzonen, die lange trocken fallen kann. Die Art Coronula reginae, die bis 65 mm Durchmesser haben kann, sitzt vorwiegend auf Buckelwalen, aber auch auf Blau- und Finwal. Bekannteste Art der Entenmuscheln ist Lepas anatifera, die auf Treibholz, Schiffen, Tonnen und Ähnlichem festsitzt. – Reine Endoparasiten mit einem stark abgewandelten Körperbau sind die Wurzelkrebse (Rhizocephala). Sie konnten nur anhand ihrer Larven den C. zugeordnet werden.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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