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Kompaktlexikon der Biologie: Columbiformes

Columbiformes, Taubenvögel, Ord. der Vögel, zu denen die vor gut 300 Jahren ausgerotteten Dronten (Raphidae) und die Tauben (Fam. Columbidae) zählen, manche Autoren stellen auch die Fam. Flughühner (Pteroclidae) in diese Ord. Die Tauben sind mit rund 300 Arten nahezu weltweit verbreitet, wobei sie in den Tropen die größte Vielfalt erreichen. Sie sind zwischen 15 und 80 cm groß. Ihr Schnabel besitzt an der Basis eine weiche Wachshaut. Beim TrPTken saugen sie das Wasser ein. Sie können gut fliegen und bewegen sich am Boden mit einem trippelnden Laufen fort. Ihre Nahrung ist überwiegend pflanzlich, manche Arten fressen auch Insekten, Schnecken und Regenwürmer. Tauben bauen ihre relativ kleinen Nester auf Bäumen oder brüten in Höhlen. Sie legen zwei Eier, die Jungen werden in den ersten Lebenstagen mit Kropfmilch ernährt. Die europäischen Arten sind meist grau und braun, oft mit violett und grün schimmerndem Nackenfleck. Einheimische Arten sind u.a. die zur Gatt. Columba gehörende Felsentaube (Columba livia) mit breiten schwarzen Flügelbinden und rotem Auge mit gelbem Ring. Sie ist die Stammform der Haustauben und brütet bevorzugt an Steilküsten. Die Ringeltaube (Columba palumbus) ist mit bis 42 cm recht groß und leicht im Flug an den weithin leuchtenden weißen Flügelbinden zu erkennen. Sie hat einen weißen Fleck beiderseits am Hals und eine rötliche Brust. Sie brütet in Bäumen und ist in Europa die häufigste und am weitesten verbreitete Taube. Zur Gatt. Turteltauben (Streptopelia) gehört die recht kleine Türkentaube (Streptopelia decaocto), die insgesamt beigebraun ist mit schwarzem Ring am Nacken und dunklen Flügelspitzen. Sie stammt ursprünglich aus Südwestasien, ist aber seit Mitte des 20. Jh. in fast ganz Europa verbreitet und lebt fast nur in Menschennähe in Gärten und Parks. Die Turteltaube (Streptopelia turtur) ist mit bis 28 cm Größe noch etwas kleiner als die Türkentaube. Sie ist oberseits rotbraun mit dunkler Fleckung, der Halsseitenfleck ist schwarzweiß gestreift. Charakteristisch im Flug ist der schwarze Schwanz mit weißem Saum. Sie lebt in lichten Wäldern, Heiden und Ackerlandschaften.

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Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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