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Kompaktlexikon der Biologie: Cortisol

Cortisol, Hydrocortison, 11β,17α,21-Trihydro-4-pregnen-3,20-dion, ein Steroidhormon der Nebennierenrinde und wichtigster Vertreter der Glucocorticoide. Die Sekretion des C. (die inaktive Form ist Cortison) ( vgl. Abb. ) wird durch das adrenocorticotrope Hormon (ACTH) des Hypophysenvorderlappens stimuliert. Außerdem erfolgt die C.-Freisetzung nach einem circadianen Rhythmus mit einem Maximum morgens zwischen 6 und 9 Uhr und einem Minimum gegen Mitternacht (Biorhythmik). In üblichen physiologischen Konzentrationen fördert C. die Gluconeogenese aus Aminosäuren durch vermehrten Proteinabbau, erhöht den Blutzucker-Spiegel (durch Hemmung der Glucose-Oxidation) und die Bildung von Glykogen in der Leber; es verstärkt weiterhin die lipolytischen Effekte der Catecholamine und beeinflusst die Leistung der Niere (Retention von Natriumionen, vermehrte Sekretion von Kalium- und Calciumionen). Außerdem vermindert es durch negative Rückkopplung die ACTH-Sekretion des Hypophysenvorderlappens. Während der Fetalentwicklung fördert C. die Lungenreifung.

Bei vermehrter Sekretion in Belastungssituationen (z.B. Dauerstress, schwere Infektionskrankheiten) sowie bei therapeutischer Anwendung in höherer Dosierung können folgende Effekte eintreten: Unterdrückung der Fibroblasten-Bildung sowie der Kollagensynthese, Blockierung der Bildung von Cytokinen und damit von entzündlichen Prozessen, immunsuppressive Wirkung, Verbesserung der Mikrozirkulation im Schock durch erhöhtes Ansprechen der Gefäße auf Catecholamine, Zunahme der Thrombocytenzahl, Abnahme der Gonadenfunktion, gesteigerte Erregbarkeit des Gehirns.



Cortisol: a aktive Form (Cortisol oder Hydrocortison), b inaktive Form (Cortison)

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