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Kompaktlexikon der Biologie: Corvidae

Corvidae, Rabenvögel, Krähenvögel, Fam. der Sperlingsvögel (Passeriformes) mit 105 drossel- bis bussardgroßen, robusten Arten mit kräftigem Schnabel. Rabenvögel sind außerordentlich anpassungsfähig und intelligent. Das Gefieder ist meist schwarz, bei einigen Arten aber auch recht bunt. Das Nahrungsspektrum der meisten Arten ist sehr breit, viele legen umfangreiche Nahrungsvorräte an. Zu den einheimischen Arten gehört u.a. der überwiegend beigebraune Eichelhäher (Garrulus glandarius), mit charakteristisch schwarz-weiß-blauem Muster auf den Flügeln und weißem Bürzel. Er lebt vor allem in Nadelwäldern und ernährt sich bevorzugt von Coniferensamen und Nüssen. Seine lauten Warnrufe werden auch von anderen Tierarten beachtet. Sehr auffällig sind das unten weiße und oben schwarze, grün und violett schillernde Gefieder und der lange Schwanz der Elster (Pica pica). Sie ist ein Allesfresser und brütet in einem haubenförmig überdachten Reisignest. Im Winter bilden Elstern Schlafgemeinschaften aus bis zu einigen 100 Vögeln. Die Aaskrähe (Corvus corone) kommt in zwei deutlich unterschiedenen Unterarten vor, der vollständig schwarzen Rabenkrähe (Corvus corone corone) und der überwiegend grau gefärbten (nur Schwanz, Flügel und Kopf sind schwarz) Nebelkrähe (Corvus corone cornix). Wo sich die Verbreitungsgebiete der beiden Arten überschneiden, kommen Bastarde mit unterschiedlichem Schwärzungsgrad vor. Die sehr ähnliche Saatkrähe (Corvus frugilegus) unterscheidet sich von der Rabenkrähe durch den Purpurglanz im schwarzen Gefieder und (beim Altvogel) den nackten, hellgrauen Schnabelgrund. Der kleinste schwarze Krähenvogel ist mit 33 cm Größe die Dohle (Corvus monedula), die am grauen Nacken und den hellen Augen erkennbar ist. Fast doppelt so groß ist der größte Rabenvogel, der Kolkrabe (Corvus corax) mit auffallend klobigem Schnabel. Er vollführt bei der Balz im Frühjahr akrobatische Flugkunststücke. Einziger ganz schwarzer Vogel in Europa mit rotem Schnabel und roten Beinen ist die Alpenkrähe (Pyrrhocorax pyrrhocorax). Sie lebt an steilen Felsen im Gebirge und an Klippen der Küsten. Das Nest wird in Felsspalten angelegt. Die ebenfalls ganz schwarze und rotbeinige Alpendohle (Pyrrhocorax graculus) hat einen kurzen gelben Schnabel. Sie kommt im Hochgebirge bis in über 4000 m Höhe vor.

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Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
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Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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