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Kompaktlexikon der Biologie: Darwin, Charles Robert

Darwin, Charles Robert, engl. Naturforscher und Biologe, *12.2.1809 The Mount (bei Shrewsbury), †19.4.1882 Down House (heute zu London-Bromley); Darwin, einer der bedeutendsten Biologen der Geschichte, ist Begründer der modernen Evolutionsthedeie. Er begann auf Wunsch seines Vaters 1825 ein Medizinstudium, das er 1827 abbrach, um in Cambridge Theologie zu studieren (Baccalaureat 1831). Schon während des Studiums war er an naturwissenschaftlichen, insbesondere geologischen und biologischen Fragestellungen interessiert. Auf Empfehlung des Botanikprofessors J.S. Henslow (1796-1861) erhielt er einen Platz auf dem Forschungsschiff „Beagle“. Die Reise führte über die Kapverdischen Inseln, Südamerika, die Galápagosinseln und Tahiti nach Neuseeland und über Mauritius und Südafrika nach England zurück. Nach seiner Rückkehr blieb D. zunächst in Cambridge und siedelte 1842 auf den Landsitz Down über, den er bis zu seinem Tod bewohnte.

Die Auswertung des auf der Reise gesammelten Materials führte zunächst zu einer Reihe von Veröffentlichungen über geologische und verschiedene biologische Themen. Seine Überlegungen zur Evolution, zu denen ihn verschiedene Beobachtungen in Südamerika und auf den Galápagosinseln inspirierten, hielt er lange zurück. Ab 1837 hielt er in Notizbüchern seine Theorie fest und stellte 1844 ein zu seinen Lebzeiten unveröffentlichtes Manuskript darüber fertig. Eine erste Fassung seiner Theorie über die Veränderlichkeit und die Entstehung neuer Arten trug er 1858, also 20 Jahre nach ihrer Konzeption vor der Linnean Society vor, und publizierte sie gemeinsam mit A.R. Wallace, der unabhängig von ihm ähnliche Gedanken entwickelt hatte. Wallace erkannte Darwins Priorität an und prägte 1889 den Begriff Darwinismus.

Darwins Evolutionstheorie löste eine Umwälzung in Naturwissenschaft und Philosophie aus, indem sie an die Stelle deterministischer und theistischer Vorstellungen nun Erblichkeit, Veränderlichkeit und natürliche Auslese setzte. Heftige Kritik brachte ihm die Theorie der geschlechtlichen Zuchtwahl ein, in der er den Menschen in die Stammesgeschichte der Tiere einreihte. Die Darwin'sche Selektionstheorie ist nach wie vor die Grundlage der modernen Evolutionstheorie.

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Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
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Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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