Kompaktlexikon der Biologie: Defäkation
Defäkation, das Ausscheiden der unverdaulichen Nahrungsreste (Fäzes) über Enddarm und After oder bei afterlosen Tieren (Coelenterata, Turbellaria) wieder über die Mundöffnung. Bei den Wirbeltieren wird die D. willkürlich durch eine Druckerhöhung im Bauchraum durch Anspannen der Bauchmuskulatur und Senkung des Zwerchfells (Kontraktion der Brustmuskulatur in Einatmung bei geschlossener Stimmritze) ausgelöst, nachdem vorher durch Füllung und somit Wanddehnung des Rectums das Gefühl des Stuhldrangs erzeugt worden ist. Über parasympathische Reflexwege kommt es zur Kontraktion von absteigendem Dickdarm, Sigmoid und Rectum und gleichzeitig reflektorisch (sympathisch über Nervus splanchnicus pelvinus) zum Erschlaffen der Schließmuskeln. Beide Mechanismen führen zusammen mit einer Senkung des Beckenbodens zum Ausstoßen der Kotsäule.
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