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Kompaktlexikon der Biologie: Dormanz

Dormanz, 1) Botanik: Bez. für eine Ruheperiode im Entwicklungszyklus von Pflanzen, die sich auf Knospen und Samen erstrecken kann. D. kann durch Licht (Lichtkeimer) und Temperatur (Frostkeimer) wieder aufgehoben werden. Das so genannte Brechen der Dormanz wird bei einer Reihe von Samen (Samenruhe) durch artspezifische Kälteperioden induziert (Stratifikation). In ähnlicher Weise wird auch die Knospenruhe beendet, wobei in beiden Fällen Konzentrationsänderungen der Phytohormone Abscisinsäure, Auxine und Gibberelline zu beobachten sind. Untersuchungen an Arabidopsis-Mutanten ergaben, dass u.a. das Verhältnis von Abscisinsäure und Gibberellinen zueinander für die Samenkeimung ausschlaggebend ist. (Vernalisation)

2) Zoologie: Bei poikilothermen Tieren die Abweichung von dem für jede Art spezifischen Entwicklungsablauf in Anpassung an ungünstige Umweltbedingungen. Bei einer nachträglichen Reaktion auf eingetretene Veränderungen spricht man von einer konsekutiven D. (Quieszenz). Ist der Organismus aufgrund angeborener Mechanismen in der Lage, Informationen über bevorstehende ungünstige Lebensbedingungen rechtzeitig mit einer Umstellung seines Stoffwechsels zu beantworten, liegt eine prospektive D. vor.

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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