Direkt zum Inhalt

Kompaktlexikon der Biologie: Albinismus

Albinismus, 1) bei Menschen und Tieren auftretendes, erblich bedingtes Fehlen der Pigmentierung von Haaren, Haut und Augen. Ursache von A. ist ein Defekt in der Biosynthese des Farbstoffs Melanin, das im Phenylalanin-Stoffwechsel aus der Aminosäure Tyrosin synthetisiert wird. Fehlt das Enzym Tyronase, kann die Hydroxylierung von Tyrosin zur Melaninvorstufe Dopa nicht mehr ablaufen. Deshalb erscheinen die Haut von so genannten Albinos blass und die Haare weißlich. Aufgrund der fehlenden Pigmentierung der Augen lassen die dort durchscheinenden Blutgefässe diese rötlich aussehen. A. hat zudem den Verlust des Schutzes der Haut gegenüber intensiven Sonnenstrahlen zur Folge und führt aus demselben Grund zur Schwachsichtigkeit der Betroffenen.
Vollständiger A. ist autosomal rezessiv vererbt, wohingegen die Scheckung des Fells, wie sie bei Rindern, Pferden oder Meerschweinchen vorkommt, einem autosomal dominanten Erbgang folgt (partieller A.). In einigen Fällen kann Proteinmangel zu Symptomen führen, die vor allem bei Kleinkindern dem Erscheinungsbild von A. ähneln (Phänokopie).
2) bei Pflanzen das Fehlen von Chlorophyll, das durch genetisch bedingte Enzymdefekte oder aber Nährstoffmangel verursacht werden kann (Chlorose).

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.