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Kompaktlexikon der Biologie: Fasciola

Fasciola, Gatt. der zu den Saugwürmern gehörenden Digenea. Bekannteste Art ist der bis 51 mm lange Große Leberegel (Fasciola hepatica), ( vgl. Abb. ) der als adultes Tier in den Gallengängen der Leber verschiedener Wiederkäuer und (seltener) bei anderen Säugetieren einschließlich des Menschen lebt. Die Entwicklung läuft über einen dreifachen Generationswechsel und einfachen Wirtswechsel ab ( vgl. Abb. ). Der Egel legt täglich 5000-20000 Eier ab, die mit der Gallenflüssigkeit in den Darm und von dort mit den Fäzes ins Freie gelangen. In den Eiern entwickeln sich im Wasser (z.B. bei Überschwemmung der Weiden) Miracidien, die schwimmend aktiv nach ihren Zwischenwirten suchen, Wasserschnecken der Gatt. Galba oder Fossaria, in die sie sich einbohren. Sie verlieren dabei ihre Epidermis und das Miracidium wird zur Sporocyste. In dieser entwickeln sich zahlreiche Redien, die weitere Rediengenerationen hervorbringen können. In der letzten entstehen dann Cercarien, die den Schneckenkörper entlang eines Sauerstoffgradienten bis zur Atemhöhle durchwandern und dort die Schnecke verlassen. Sie schwimmen im Wasser und suchen Pflanzen auf, an denen sie zur Spitze kriechen, wo sie sich encystieren und zu Metacercarien werden. Dort werden sie vom Endwirt aufgenommen. Die Metacercarie löst ihre Cyste auf, durchbohrt die Darmwand und wandert durch das Leberparenchym in die Gallengänge. Der Mensch kann sich durch Aufnahme ungekochter Wasserpflanzen infizieren.



Fasciola: Der Große Leberegel (Fasciola hepatica)



Fasciola: Der Entwicklungszyklus des Großen Leberegels (Fasciola hepatica). Der innere Kreis zeigt die Wirte, der äußere die jeweiligen Parasitenstadien

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Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

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Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
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Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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