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Kompaktlexikon der Biologie: Gefrierätztechnik

Gefrierätztechnik, Gefrierbruchtechnik, eine Präparationstechnik der Transmissionselektronenmikroskopie, die besonders bei der Untersuchung von Biomembranen sehr aussagekräftige Ergebnisse liefert. Dabei wird das tiefgefrorene Untersuchungsobjekt im Vakuum mit einem Spezialmesser (Mikrotom) geschnitten bzw. aufgebrochen, sodass anstatt einer glatten eine unregelmäßige Bruchfläche entsteht, die z.T. die Lipiddoppelschichten von Zellmembranen voneinander trennt. Durch Absublimieren von Wassermolekülen, das bei Lipidflächen weniger stark erfolgt als bei cytoplasmatischen Bereichen, entsteht eine Art Reliefstruktur, die an angeätzte Metalloberflächern erinnert. ( vgl. Abb. ) Nach einer schrägen Bedampfung mit einer Schwermetall-Kohle-Schicht kann der entstandene Metall-Kohlefilm elektronenmikroskopisch untersucht werden. Dabei wird eine kontrastreiche Darstellung der zu untersuchenden Strukturen sichtbar. Die Strukturerhaltung ist aufgrund der sofortigen Kältefixierung der biologischen Objekte i.d.R. gut. (Mikroskopie)



Gefrierätztechnik: 1 schockgefrorenes Objekt im Eis, 2 Schneide- bzw. Bruchvorgang, 3 unterschiedlich starke Sublimation des Eises an der Bruchoberfläche, 4 Schrägbedampfung eines Metall-Kohle-Films

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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