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Kompaktlexikon der Biologie: Homo habilis

Homo habilis, frühe Art der Gatt. Homo, die erstmals 1960 anhand einiger Schädelbruchstücke aus der Olduvai-Schlucht in Tansania beschrieben wurde. Sein Alter wird auf 2,1 bis 1,5 Mio. Jahre datiert. H.h. war etwa 1,45 m groß und hatte ein Gehirnvolumen von 500 bis 750 cm3. Wesentliche Unterscheidungsmerkmale zu den Australopithecinen sind das größere Gehirnvolumen und die Reduktion der Größe der Backenzähne. Der Name H.h. (lat. habilis = geschickt) nimmt Bezug auf die Fähigkeit zur Werkzeugherstellung, da man H.h. für den Hersteller der Werkzeuge der Oldowan-Industrie hielt; es gibt jedoch auch ältere Belege für Werkzeugherstellung, sodass nicht sicher ist, ob H h. der Erste war, der Werkzeug herstellte. Der Umfang der Art H.h. und ihre genaue Zuordnung innerhalb der Gatt. Homo werden noch kontrovers diskutiert. Während einige Wissenschaftler aufgrund morphologischer Merkmale einen Teil der Funde einer zweiten Art, Homo rudolfensis, zuordnen, plädieren andere dafür, dass es nur eine Art H.h. gab. Als Indizien für die Existenz zweier Arten, werden vor allem Unterschiede in der Gehirngröße, Gesicht, Zähnen und Körperskelett angesehen. Homo rudolfensis besitzt danach ein größeres Gehirn, ein eher Homo-ähnliches Körperskelett, während Gesicht und Zähne mehr an die Gatt. Australopithecus erinnern. Hingegen sind Gesicht und Zähne von H.h. eher leicht gebaut und Homo-ähnlich, dafür ist das Gehirn kleiner und der Körperbau menschanaffenähnlicher.

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Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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