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Kompaktlexikon der Biologie: Isoptera

Isoptera, Termiten, Gruppe der Insecta, die mit etwa 3000 Arten fast ausschließlich in tropischen und subtropischen Gebieten beheimatet ist. I. sind 2 – 20 mm körperlang, mit einer Flügelspannweite von maximal 88 mm (Macrotermes goliath). Die Königinnen der Art Macrotermes natalensis können bei prall mit Eiern gefülltem Abdomen bis 140 mm lang werden. Alle I. sind Staaten bildend, wobei mehrere Kasten vorkommen. Sie ernähren sich von pflanzlichen Stoffen, vorwiegend von Holz. Dessen Verdauung ist durch symbiontische Einzeller und Bakterien im Enddarm (Gärkammer) gewährleistet. Es gibt auch Arten, die „Pilzgärten“ auf Pflanzenresten anlegen.

Termiten sind braun oder weiß, mit fadenförmigen Antennen und kauenden Mundgliedmaßen, die aber bei einzelnen Kasten abgewandelt sein können. Die Flügel liegen flach über dem Körper, Vorder- und Hinterflügel sind einander ähnlich (Name!). An der Flügelbasis befinden sich Vorbruchstellen, an denen die Flügel nach dem Hochzeitsflug abbrechen. Dies wird als Autapomorphie angesehen, ebenso wie die Viergliedrigkeit der Tarsen.

Termitenstaaten haben unter den Staaten bildenden Tieren die höchste Individuenzahl (bis zu drei Mio. bei Macrotermes natalensis). An Kasten gibt es geflügelte Geschlechtstiere (Königin und Männchen), Altnymphen, die sich nicht zur Imago häuten können (Scheinarbeiter), die flügellosen Arbeiter, die die meisten Individuen eines Staates stellen, die Nahrung beschaffen und die Geschlechtstiere, Eier und Larven sowie die Nester pflegen und Soldaten. Arbeiter und Soldaten entstammen beiden Geschlechtern, haben aber keine funktionsfähigen Keimdrüsen. – Die aus Nordamerika nach Hamburg eingeschleppte Art Reticulitermes flavipes zerstört verbautes Holz.

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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