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Kompaktlexikon der Biologie: Kallikrein-Kinin-System

Kallikrein-Kinin-System, Abk. KKS, ein physiologisches Regulationssystem für die Freisetzung von Plasmakininen, das aus den vier Komponenten Kininogene, Kininogenasen (Plasma-Kallikrein, Gewebs-Kallikrein), Plasmakinine (Bradykinin, Kallidin) und Kininasen besteht. Die Kininogenasen sowie auch Trypsin und Plasmin setzen aus den im Plasma vorkommenden Kininogenen das Nonapeptid Bradykinin (Kallidin 9) oder das Decapeptid Kallidin 10 frei, beides so genannte Plasmakinine. Beide haben in der Frühphase der Entzündungsreaktion wichtige Funktionen, indem sie die Erweiterung (Vasodilatation) der Arteriolen und die Verengung (Vasokonstriktion) der postkapillären Venen sowie die Kontraktion der glatten Muskulatur bewirken. Der Abbau erfolgt durch Kininase I und II. Kininase II wirkt außerdem auf Angiotensin, steuert also zugleich die antagonistischen Wirkungen der Kinine (Blutdruck senkend) und von Angiotensin (Blutdruck steigernd). Die Aktivierung des KKS ist eng mit der Auslösung der endogenen Blutgerinnung gekoppelt. Beide Vorgänge beginnen mit der Aktivierung von Faktor XII an Oberflächen.

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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