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Kompaktlexikon der Biologie: Myoglobin

Myoglobin, ein im Muskel besonders konzentriertes Sauerstoff bindendes Protein. M. besteht aus einer Peptidkette von 153 Aminosäuren. Die Raumstruktur ist gekennzeichnet durch acht Helices, die untereinander durch kurze Peptidsequenzen verbunden sind. Von den 153 Aminosäuren sind 121 Bestandteil der Helices, deren Länge zwischen sieben und 26 Aminosäuren variiert. Das Häm ist in eine hydrophobe Tasche eingebettet. Der fünfte Ligand des Häm ist ein His87, das so genannte proximale Histidin (im Unterschied zu His58, dem distalen Histidin). Im Oxy-M. befindet sich das Fe2+ außerhalb der Pophyrinebene in Richtung des proximalen His orientiert und ist durch Sauerstoff (O2) koordinativ abgesättigt, wobei das distale His eine Wasserstoffbrücke zum Sauerstoff ausbildet. M. ist strukturell und funktionell dem Hämoglobin ähnlich und für den Sauerstofftransport im Muskel zuständig. Da die Affinität des O2 zum M. größer ist als zum Hämoglobin, wird der Sauerstoff des Blutes an das M. abgegeben. Während das Fe2+-haltige M. purpurrot gefärbt ist, führt eine Oxidation des Eisens zum Fe3+ zum nicht mehr O2-bindenden, braun gefärbten Metmyoglobin. Besonders reich an M. sind die Herzmuskeln tauchender Meeressäuger (Wale, Robben, Seehunde), aber auch die Flugmuskeln von Vögeln.

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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