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Kompaktlexikon der Biologie: Nervengewebe

Nervengewebe, ausschließlich tierisches bzw. menschliches Gewebe, das der Aufnahme, Verarbeitung und Leitung exogener ebenso wie endogen in den Nervenzellen (Neuron) erzeugter Signale (Erregungsleitung) dient und so das Substrat zum Bau von Nervensystemen liefert. Bei Tieren mit höher organisierten Nervensystemen und beim Menschen bilden die erregungsleitenden Bauelemente, die Nerven- oder Ganglienzellen ektodermaler Herkunft, eine enge funktionelle und räumliche Einheit mit den Gliazellen. Die stammesgeschichtlich ursprüngliche Form des N. ist das Neuroepithel, das entweder aus Epithelzellen mit basalen Fortsätzen zur Erregungsleitung oder intra- bzw. subepithelialen Abkömmlingen solcher Zellen besteht. Erst im Verlauf der Evolution komplexerer, ins Körperinnere verlagerter Nervensysteme bei höher organisierten Tieren (Cephalisation), differenzierte sich das N. zu einem eigenen Gewebetyp aus einem kompliziert verschalteten Filz von Glia-umhüllten Nervenfortsätzen (weiße Substanz), in den die Zellkörper der einzelnen Nervenzellen, entweder in scheinbar regelloser Verteilung oder zusammengefaßt zu Körnerschichten oder Ganglien (Ganglion; graue Substanz), eingebettet sind.

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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