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Kompaktlexikon der Biologie: Petromyzonta

Petromyzonta, Neunaugen, Taxon der Rundmäuler (Cyclostomata) mit acht Gatt. und 26 Arten in gemäßigten und kalten Gewässern beider Hemisphären; Neunaugen haben einen aalförmigen Körper, eine unpaare Nasenöffnung oben am Kopf, gut entwickelte Augen, sieben Kiemenöffnungen, einen runden mit Hornzähnen besetzten, von Cirren umgebenen Saugmund, einen Spiraldarm und sind schuppenlos mit paarigen Flossen; der Nasengang endet blind. Ihre 1 – 5 Jahre lang im Süßwasser, meist in Schlammröhren lebenden, zahnlosen, wurmartigen Larven (Ammocoetes oder Querder) filtern aus dem vorbeiströmenden Wasser Kleinlebewesen; erst nach der Metamorphose zum Adulttier wandern die meisten Arten ins Meer und kehren nur zum Laichen ins Süßwasser zurück. Das bis 1 m lange, parasitisch lebende Meeresneunauge oder Seeneunauge (Petromyzon marinus) der westlichen und östlichen Küstengewässer des Nordatlantiks und der Großen Seen in Nordamerika saugt sich an Fischen fest und frisst Löcher in deren Haut und Muskeln. Stark gefährdet nach der Roten Liste ist das bis 50 cm lange Flussneunauge (Pricke, Lampetra fluviatilis); es lebt als Larve in nordwesteuropäischen Flüssen und wandert als parasitisches Adulttier in die angrenzenden Küstengewässer; hier bringt es oft mehrere Jahre zu, stellt dann das Fressen ein, zieht zum Laichen in den Oberlauf der Flüsse und stirbt danach.

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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