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Kompaktlexikon der Biologie: Pteridopsida

Pteridopsida, Filicopsida, Farne, Klasse der Farnpflanzen (Pteridophyta). Im Gegensatz zu Vertretern anderer Klassen der Farnpflanzen haben die P. monopodial verzweigte Stämme mit meist großen, reichlich gegliederten Blättern (Megaphylle), die man als Wedel bezeichnet. Sie sind im Jugendstadium an den Spitzen eingerollt. Die Sporangien befinden sich meist an der Blattunterseite oder sind von bestimmten Blattabschnitten umhüllt. Oft sind sie in charakteristischen flächigen Ansammlungen, die man als Sori bezeichnet, vereinigt. Diese sind häufig von dünnen Häuten, den Indusien, bedeckt. Die Sporophylle können den assimilierenden Trophophyllen gleichwertig sein, oder sie sind verschieden, meist stärker vereinfacht. Ein deutlich abgesetzter Sporophyllstand ist nicht vorhanden. Die unmittelbaren Verwandten der heute noch lebenden etwa 10000 Farnarten waren schon im Unterkarbon vorhanden. Je nach Entwicklung verschiedener Merkmale teilt man die P. in vier Entwicklungsstufen ein: die Primofilices (Protopteridiidae), die Eusporangiatae (Ophioglossidae), die Leptosporangiatae (Pterididae) und die Hydropteridales oder Salviniidae (Wasserfarne). Die schon im Devon auftretenden, nur fossil bekannten Primofilices sind primitive Urformen der Farne. Die Vertreter dieser primitiven Farne trugen noch endständige Sporangien; bei den Blättern lagen die Fiederabschnitte z.T. noch nicht in einer Ebene (Raumwedel). Zu den Primofilices gehören die Pseudosporochnales, die Protopteridiales, die Cladoxylales, die Coenopteridales und Archaeopteridales. Bei der Entwicklungsstufe Eusporangiatae sind die Sporangien mit einer mehrschichtigen Wand versehen und entwickeln sich jeweils aus mehreren Zellen. Hierzu gehören die Ophioglossales und die Marattiales. Bei den Leptosporangiatae entwickeln sich die Sporangien jeweils aus einer Epidermiszelle und werden von einer Wand geschützt. Etwa 90 % aller Farne (ca. 9000 Arten) gehören zu dieser Gruppe, u.a. die Baumfarne der Gatt. Cyathea, Dicksonia und Cibotium und die meisten bei uns heimischen Farne. Hierzu zählen u.a. der Adlerfarn (Pteridium aquilinum), der Königsfarn (Osmunda regalis), die Hirschzunge (Phyllitis scolopendrium), der Frauenfarn (Athyrium filix-femina), der Wurmfarn (Dryopteris filix-mas), der Tüpfelfarn (Polypodium vulgare, ( vgl. Abb. ) ( vgl. Abb. ) und die Geweihfarne (Platycerium). Zu den Leptosporangiatae gehören die Ord. Osmundales, Gleicheniales, Schizaeales, Hymenophyllales, Mationales, Cyatheales, Polypodiales, Pteridales, Aspidiales und Blechnales. Die vierte Entwicklungsstufe sind die Hydropterides (Wasserfarne) mit den Ord. Salviniales und Marsileales.

Zum Generationswechsel bei Farnen Pteridophyta.



Pteridopsida:1Protopteridium hostimense, 2Aneurophyton germanicum, 3 Königsfarn (Osmunda regalis), 3.1 und 3.2 Sporangien



Pteridopsida:1 Frauenfarn (Athyrium filix-femina), 2 Wurmfarn (Dryopteris filix-mas), 2.1. unterer Teil der Pflanze, 2.2 Fiederchen mit Sori, 3 Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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