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Kompaktlexikon der Biologie: Ascus

Ascus, Askus, Sporenschlauch, schlauchförmiges oder auch mehr kugeliges Sporangium der Schlauchpilze (Ascomycetes), in dem die Ascosporen gebildet werden. Der A. kann sich unterschiedlich entwickeln. In einem üblichen Entwicklungsgang wachsen nach der Plasmogamie aus dem befruchteten weiblichen Geschlechtsorgan (Ascogon) die ascogenen Hyphen aus, in die die gegengeschlechtlichen, haploiden Zellkerne paarweise einwandern und durch eine Querwandbildung abgeteilt werden. Erst an diesen dikaryotischen, ernährungsphysiologisch unselbstständigen ascogenen Hyphen werden die Asci gebildet ( vgl. Abb. ). I.d.R. wachsen nach der Befruchtung des Ascogons aus dem Ascogonstiel noch haploide Zellen zu einem Hyphengeflecht aus, das sich zum Ascoma formt. Die Differenzierung der A. erfolgt hauptsächlich nach dem Hakentyp, abgewandelte Bildungen sind der Schnallen- (Basidiomycetes), Ketten-, Knospen- und Stielzellentyp. Im A. finden die Verschmelzung der haploiden Kerne, die Reduktionsteilung in vier haploide Kerne sowie eine weitere mitotische Teilung und die Differenzierung der Ascosporen statt.



Ascus: Schematische Darstellung der Ascusbildung bei den Schlauchpilzen: Im typischen Fall krümmt sich die dikaryotische Endzelle (1) mit der Spitze nach rückwärts (2), sodass für den zweiten Kern ein eigener Zellraum entsteht. Nach gleichzeitig ablaufenden Mitosen (3) werden die jeweiligen Tochterkerne durch Zellwände abgetrennt (Hakenzelle, Stielzelle) (4). Die Hakenzelle vereinigt sich wieder mit der Stielzelle zu einer dikaryotischen Zelle (5), in der Spitzenzelle, dem Ascus, findet Karyogamie (6), anschließend die Meiose statt, die zu acht Ascosporen (Meiosporen) führt (7)

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