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Lexikon der Chemie: Grignard-Verbindungen

Grignard-Verbindungen, aus Halogenkohlenwasserstoffen und Magnesium in Gegenwart von Ethern gebildete magnesiumorganische Verbindungen. Erste Umsetzungen dieser Art wurden 1898 von P. Barbier durchgeführt und später von V. Grignard ausführlich untersucht. Die Bildung der G. wird als radikalische Reaktion des Halogenkohlenwasserstoffes an der Oberfläche des Magnesiums interpretiert. Chem. und spektroskopische Befunde weisen darauf hin, daß die G. in konz. Lösungen mit großer Wahrscheinlichkeit die folgende dimere Zusammensetzung haben:



Bei niederen Konzentrationen soll die monomere Form mit zwei koordinativ gebundenen Ethermolekülen vorliegen: R-Mg-X·2 OR2. Diese Form steht in einem Gleichgewicht mit Magnesiumdialkylen bzw. -arylen und Magnesiumhalogenid: 2 R-Mg-X

R2Mg + MgX2 (Schlenk-Gleichgewicht), das weitgehend auf der linken Seite liegt, durch Fällung des Magnesiumhalogenids mit 1,4-Dioxan jedoch nach rechts verschoben werden kann. Auf diese Weise können Magnesiumdialkyle oder -aryle gewonnen werden. Unabhängig von der tatsächlichen Struktur können G. bei der formelmäßigen Darlegung ihrer chem. Reaktionen, den Grignard-Reaktionen, ohne Einschränkung in der Form R-MgX eingesetzt werden.

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