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Kommentare - - Seite 394

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Es gibt kein Experiment, das die Willensfreiheit nachweist

    15.08.2017, Horst Kleybrink
    Die Erkenntnistheorie ist das Fundament aller Wahrheitssuche und Wissenschaft. Weil am Ende dieses Textes sich Metaphysik (betreffend den freien Willen) zumischte, möchte ich das Folgende bemerken. In den Geisteswissenschaften werden die Kant'schen Urteile a priori genutzt. Also die Regeln der Logik und der Mathematik, wie sie in unseren Köpfen vorhanden sind. Dann werden angesehene Persönlichkeiten zu Ihrer Meinung befragt. Sie stimmen ab, und das Ergebnis gilt als wahr. Die Schwäche dieses Verfahrens ist offensichtlich, aber es gibt keine Alternative. Geisteswissenschaft ist halt schwer.
    Völlig anders ist das im Bereich der Naturwissenschaften. Hier bedient man sich der Kant'schen Urteile a posteriori – also der Erfahrung. Der Naturwissenschaftler macht ein Experiment, wobei es sich dabei auch um eine Beobachtung handeln kann. Das Ergebnis ist die Wahrheit. Natürlich muss ein Experiment wiederholt werden, und weil Menschen auch lügen könnten, müssen es auch Dritte wiederholen. Nur der Ausgang des Experimentes zählt. Kein Mensch entscheidet, nur das Experiment. Auf diese Weise kann man Kausalitäten entdecken. Wenn aufgeweckte Wissenschaftler nun mit Hilfe der Urteile a priori ein Gesetz vermuten, das den Ausgang von verschiedenen Experimenten vorherzusagen erlaubt, so gilt das Gesetz als zutreffend, besonders dann, wenn es das Ergebnis eines Experimentes betrifft, dass bisher noch nicht gemacht wurde (siehe Einsteins Lichtablenkung).
    Nun ist die Erkenntnistheorie seit Kant durchaus verbessert worden. Die Urteile a priori sind als Urteile a posteriori entlarvt worden. Wie das? Wer hat die Experimente gemacht? Es war die Evolution. Sie hat Lebewesen mit verschiedenen Vorurteilen über die Gesetze dieser Welt ins Rennen geschickt. Diejenigen, deren Vorurteile die besseren waren,
    hatten Überlebensvorteile und größere Vermehrungsmöglichkeiten. Eine Amöbe, die, nachdem sie beim Voranschwimmen auf ein Hindernis gestoßen war, zurückwich und erneut voranschwamm, hat einen Selektionsnachteil gegenüber derjenigen Amöbe, die eine mehrdimensionale Welt vermutet und eine andere Richtung einzuschlagen sich angewöhnt hat. Die erstere konnte nur auf das Glück einer günstigen Strömung warten.
    Die Evolution hat über Jahrmillionen experimentiert, und wir sind das vorläufige Ergebnis.
    Was nun die Hypothese, es gebe einen freien Willen, anbelangt, so gibt es dafür kein Experiment. Es gibt aber Beobachtungen, die belegen, dass der Wille eines Menschen beeinflussbar ist. Zum Beispiel durch Erziehung, Strafandrohung oder Drogen. Die Tatsache, dass wir nicht genau wissen, wie ein Mensch seine Entscheidungen generiert, erlaubt nicht, auf die Existenz eines freien Willens zu schließen. Die bisherigen Hilfskonstruktionen der Justiz mit freiem Willen, Schuld und Sühne gehören abgelegt, auch wenn respektable Verfassungsrichter sich daran klammern. Es würde sich auch nicht viel an unserem Rechtssystem ändern. Aber ein Mörder wäre nicht mehr schuldig, sondern einer, der zu bedauern ist, weil er einen schweren Fehler in seiner Hardware, Software oder im Speicher hat.
    Stellungnahme der Redaktion

    Das naturwissenschaftliche Experiment allein ergibt noch keine Erkenntnis. Erst die Interpretation des Experimentes in einem größeren Kontext ergibt Erkenntnis. Dieses ist als Duhem-Quine These seit den 1950er Jahren bekannt und impliziert unter anderem eine Unterbestimmtheit der Theorie durch das Experiment. Der wissenschaftliche Realismus vertritt, dass es dennoch rationale Kriterien dafür gibt, Theorien aufgrund experimenteller Resultate festzulegen.


    Michael Esfeld



  • Theorie und Praxis

    14.08.2017, Seb Fornpost
    Zitat: "Mittlerweile gilt sie als überholt: Die Vielfalt tausender neu entdeckter Exoplaneten und Funde in unserem Sonnensystem sprechen eher dafür, dass es weit mehr lebensfreundliche Nischen im Universum gibt als lange gedacht."

    Was für Funde? Noch hat niemand Leben außerhalb der Erde oder gar außerhalb der sogenannten habitablen Zone entdeckt - und genau das wäre der Prüfstein, nicht Befunde und Theorien, die sich je nach wissenschaftlicher Mode alle Jahre wieder ändern.
  • Vergiftet, vertrieben, vergessen

    13.08.2017, Roland Schröder
    Die unter 30 Jährigen haben noch nie erlebt, wie ein Sommerflieder von 100 Schnetterlingen verschiedener Arten unmflattert wird. Ein 70-Jähriger dagegen sieht sehr traurig den einsamen Kohlweißling, der dort noch auftaucht. Gut, dass es Menschen gibt, die gegen das verhängnisvolle Vergessen arbeiten.
  • Gegen Verschwörungstheorien...

    11.08.2017, Yadgar
    ...hilft am besten ein möglichst flächendeckender und lang anhaltender Stromausfall! Ohne Internet bildet sich dieser Krankdenk in den meisten Fällen wieder zurück...
  • @rap (Beitrag 18) - Neues Testament

    11.08.2017, Dr. Wolfgang Klein
    Wenn das Neue Testament an zentralen Stellen (aber nicht überall) absolute Gewaltfreiheit verkündet, dann hat es die Mehrheit der Christen nicht verstanden. Es mag ja sein, dass die Bergpredigt Pazifismus und Nächstenliebe verkündet, dass der Christ auch die zweite Wange hinhalten soll, und dass Christus Reich "nicht von dieser Welt ist". Wenn sich die Christen jedoch konsequent an diese Ethik gehalten hätten, dann gäbe es sie heute nicht als Weltreligion, bestenfalls als unbedeutende Sekte. Die Abkehr von den im NT verkündeten Prinzipien erfolgte spätestens im vierten Jahrhundert mit dem Einsetzen der Heidenverfolgung. Von da an ist die Geschichte des Christentums eine Geschichte der Gewalt, lediglich unterbrochen von Außenseitern wie Franz von Assisi, dessen Orden nach seinem Tod schnell die die üblichen Verhaltensmuster verfiel. Die Aussage, Christen seien bessere Menschen als Atheisten, ist Teil christlicher Propaganda.
  • Es sind noch viele Fragen offen!

    11.08.2017, Klaus Stampfer
    Über den oben geschilderter Fall lässt sich akademisch schön diskutieren. Ob er in der Praxis jemals vorgekommen ist? Als menschlicher Fahrer würde ich voll auf die Bremse steigen und damit die Aufprallgeschwindigkeit so weit wie möglich zu reduzieren und nicht versuchen auszuweichen und eventuell das Auto unkontrolliert in Schleudern bringen.
    Ich denke, dass andere Fälle wesentlich wahrscheinlicher sind. Die Erfahrung aus meiner Jahrzehnte dauernden Tätigkeit als Softwareentwickler ist, dass nicht ausreichend getestete Software potentiell fehlerhaft ist. Im Straßenverkehr gibt es eine nahezu unendliche Anzahl von Situationen. Es ist unmöglich, eine Software mit allen diesen Situationen zu testen. Somit wird es zu Unfällen kommen, weil die Software in vielen Situationen falsch reagiert.
    Zudem ist ein Auto nicht alleine auf der Straße. Am Straßenverkehr teilzunehmen ist soziales Verhalten, d.h. die Verkehrsteilnehmer agieren nicht wie Maschinen immer gleich, halten sich nur bedingt an Vorschriften, zögern oder reagieren impulsiv und kommunizieren mit Gesten. Es ist schon für Menschen schwierig soziales Verhalten richtig zu deuten, für Sensoren und Software noch viel mehr. Wer ist schuld, wenn die Software falsch reagiert? Der Software-Entwickler? Der Autohersteller? Der Autobesitzer?
    Sich exakt an die Straßenverkehrsordnung zu halten kommt dem „Dienst-nach-Vorschrift“ gleich. Es gibt viele Situationen in denen sich Fahrer nicht an die Straßenverkehrsordnung halten, weil es den Verkehr behindert oder weil damit sogar ein erhöhtes Unfallrisiko verbunden wäre. Der Fahrer trifft die Entscheidung und muss eventuell Bußgeld zahlen. Werden die autonom fahrenden Autos zum Verkehrshindernis? Wird ein Programmierer es wagen und in ein autonom fahrendes Autos Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung einzuprogrammieren? Wie wird der Halter des Fahrzeuges reagieren, wenn er einen Bußgeldbescheid bekommen wird, den die Software provoziert hat? Werden die Medien einen solchen Fall („Auto XY verstößt die Straßenverkehrsordnung und Halter muss zahlen!“) nicht groß ausschlachten?
    Es sind noch viele Fragen offen?
  • Schon verrückt

    11.08.2017, Ali Mente
    Schon verrückt diese Verschwörungstheoretiker. Dabei wissen wir doch alle, dass ganz allein Putin hinter allem Bösen auf der Welt steckt.
  • Kohleentstehung

    11.08.2017, carsten
    Entsteht durch Torfbrand nicht unter Umständen auch Kohle. Vielleicht ist ja so unsere Kohle entstanden. Bzw. die Braunkohle, die ja relativ dicht unter der Oberfläche liegt.
    Jetzt in dem Fall würde nur wieder ein Gletscher benötigt werden, der dann über dem verbrannten Torf eine Schicht Sandsediment ablagert.
    Stellungnahme der Redaktion

    Nein, Kohle entsteht durch Umwandlung von Torf, wenn kein Sauerstoff vorhanden ist und stattdessen hoher Druck und hohe Temperatur herrschen. Bei einem Feuer verbrennt der Kohlenstoff einfach nur - es bleibt Asche übrig.

  • Warum

    11.08.2017, Togar
    sollen den autonome Autos eine höhere Moral besitzen als ein menschlicher Fahrer? Jeder Autofahrer schützt primär ausnahmslos sich selbt wenn ein unausweichlicher Unfall droht, da ist es vällig egal ob die anderen eine Fußgängergruppe oder ein einzelner Motorradfahrer ist. Daher ist die Zufallsentscheidung die beste Wahl..ein menschlicher Autofahrer würde auch nach dem Zufall entscheiden je nach Einstellung, persöhnlicher Moral oder momentanem Empfinden und hauptsache er selbst erleidet keinen Schaden.
    Haften für die Schäden muss definitiv der Besitzer den er überträgt dem Fahrzeug die Steuerung und niemand sonst.

    @Hr. Orso
    Das es keine Atomreaktor angetrieben Fahrzeuge gibt liegt nur daran das es nicht gelungen ist derart miniaturisierte Atomreaktoren zu bauen ( notwendige Reaktionsmasse, Kühlkreisläufe ua) nicht an irgendwelchen Befindlichkeiten sicherheitstechnischer oder moralischer Art. :)
  • Anschlussleistung ist nicht gleich Energieverbrauch

    11.08.2017, Oliver
    Schade dass es nicht mal ein Diplomphysiker auf die Reihe kriegt, zwischen Anschlussleistung und Energieverbrauch zu unterscheiden. Geht man vom durchschnittlichen Fossilstoffverbrauch aus (zBsp für D oder CH) und berechnet man dann dass Stromäquivalent, merkt man schnell dass der benötigte elektrische Energiebedarf gar nicht so gross ist um alle Autos elektrisch zu betreiben. Selbstverständlich muss diese Energie auch erzeugt und transportiert werden, keine Frage.
  • @ Dr. W. Klein

    10.08.2017, rap
    man muß hier aber auch zwischen dem "alten" (dem 4. in der Bibel) und dem "neuen" Bund (dem 5., ist das zumindest biblische Christentum) unterschieden.

    Im alten Bund (mosaisches Gesetz, aber "ohne etwas hinzuzufügen oder wegzutun"!) waren Staat und Kirche eins (ähnlich wie im Islam).

    Im "neuen Bund", angekündigt schon im Tanach/AT, mit ""neuen" allgemeinen Features" (Geistesgaben etc) und absolut gewaltfrei, dagegen gibt's (vernünftigerweise) eine klare Trennung zwischen Staat und Kirche (dass das nicht praktiziert wird ist ein anderes Thema, und schadet klar auch der Kirche, hat die aber scheinbar noch nicht gemerkt).
    https://www.bibleserver.com/search/ELB/neu%20bund/1

    Also zwischen dem "Reich Gottes" der Liebe/des echten Lebens und der "Welt".

    Die Evangelien werden übrigens von polemischen Werken wie "Toledot Jeschu" im Großen und Ganzen bestätigt.

    PS die "Bedienungsanleitung für die Kirche" sind natürlich primär die NT-Briefe (wie, aus verschiedenen Gründen, auch alles andere in der Bibel nicht wirklich trivial).
    Die zumindest offizielle.. biblische Geschichte mit den Heiden (Nichtjuden) beginnt ja erst mit Apostelgeschichte 10.
  • Torf

    10.08.2017, Peter
    Die Torfböden sind übrignes Zeugnisse einer vergangen Warmzeit
  • ... schleifkontakt ...

    10.08.2017, manfred
    ... auf der kirmes fahren die scooter ohne batterie ... evtl. kann die stromschiene in der leitplanke versteckt werden ... hilft auch dem rechtsfahrgebot ...
  • Es wird ganz sicher dann illegale Kits geben

    10.08.2017, Mike Straub
    ... die das Wohlergehen des eigenen Fahrers über alles stellen.
    Der Mensch ist schlecht, auch hier wird sich das zeigen!
  • E-Mobilität

    10.08.2017, Günter
    Ich habe den Eindruck, das Modell von Herrn Ebert ist so konstruiert, um zu zeigen, dass es nicht funktioniert.

    1. Verbrennungsmotoren werden nicht einfach zu z.B. 31.12.2029 verboten. Geht nicht, da Eingriff in Eigentumsrecht der Bürger. Denkbar ist ein Zulassungsverbot für Neufahrzeuge (PkW) mit Verbrennungsmotor. Bei Lkw und Baumaschinen oder Traktoren und Mähdreschern kann es ja eine Verlängerung geben. Übrigens, Volvo wird keine neuen Dieselmotoren mehr entwickeln. Die Energiespeichertechnik wird noch viel effizienter werden durch Neu-bzw. Weiterentwicklung. Es gibt noch viele Flächen, die Platz für die weiterentwickelte Photovoltaik haben. Li-Ionenbatterien gehörenschon bald der Vergangenheit an, sobald Batterien auf Kunststoffbasis verfügbar sind. Die Massenwanderung in den Sommerferien ist nicht für die Ewigkeit. Die Einrichtung besonders langer Ferien im Sommer stammt aus der Zeit, als Deutschland noch Agrarland war. Denkbar sind auch mehrere, kürzere Ferienzeiten, die übers Jahr verteilt werden. Zunehmende Schlecht- und v.a. Unwetterperioden könnten die Reiselust in den Süden begrenzen.
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