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Kommentare - - Seite 164

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Richtigstellung

    25.11.2018, MW
    "Philosophie treiben heißt, argumentativ zu reden, immer erklären zu können, was man mit etwas meint, und die geleisteten Vorarbeiten anderer zur Kenntnis zu nehmen, bevor man sich zu etwas äußert."

    Nein, das ist so falsch!
    1) ist in Ordnung, 2) wäre schön, is aber meist eben nicht so und 3) ist absoluter Unsinn!

    Zu 1) muss ich glaub ich Nichts sagen!

    2) machen leider viele Philosophen nicht oder können es nicht! Nehmen wir mal Heraklit (oder von mir aus auch Nietzsche)! Den interpretieren bis heute die Philosophen neu und um und wieder neu, obwohl er, laut der obigen Definition dann überhaupt gar kein Philosoph is! Weil, dann wäre ja klar, was er aussagen will! Dann müsste man ihn nicht interpretieren!

    So und zu 3), in der Philosophie (zumindest in der, die an deutschen Unis gelehrt wird) wird - nur mal als Beispiel - die NS-Zeit völlig außen vor gelassen! Nazi-Ideologie wird meines Wissens nach nicht oder wenn nur am Rande philosophisch untersucht! So und damit wäre die deutsche Philosophie (und damit dann natürlich auch die deutschen Philosophen der Jetztzeit) ebenfalls keine Philosophie!
    Und "zur Kenntnis nehmen"? Nein! Jeder Philosoph muss die gleichen Gedankengänge durchlaufen des stimmt! Die gleichen philosophischen... "Straßen" oder Wege durchschreiten, wenn man so will! So und Wer dann ein "guter" (oder "kompetenter", oder "sorgfältiger", wie immer man es nennen will) Philosoph ist, der wird zwangsläufig zu den gleichen oder gar den selben Schlüssen kommen, wie die Leute vor ihm, die aus der selben Ausgangslage heraus die Probleme genau so betrachtet haben! Aber das kann der Philosoph VÖLLIG ohne Philosophiegeschichte machen, völlig aus sich selbst heraus (was übrigens eines der Kern-Charakteristika der Philosophie is, nur mal so...)! So und außerdem muss er die "Vorarbeiten" auch nicht zur Kenntnis nehmen! Wenn Irgendetwas Unsinn ist, was Einer postuliert, dann ignoriert man Das! Höchstens als intressante Fußnote oder so kann mann es sich anschauen! Wo sind denn die Anfänge abendländischer Philosophie? Thales? Pythagoras? Anaximander? Demokrit? Aus heutiger Sicht ist doch Vieles lächerlich, was von denen überliefert ist!

    Und NATÜRLICH spielt die eigenen Weltanschauung eine Rolle! Ohne die gäbe es doch manche philosophischen Debatten gar nicht, zwischen Rationalisten und Empirikern etwa! Oder man könnte noch weitergehen: Wenn Alles Logik und Vernuft folgen würde (zwei universalen, objektiven Größen), dann gäbe es ÜBERHAUPT KEINE Debatten! Sondern nur Übereinstimmung!

    Das Einzige was der Philosoph nicht darf, ist einem Interessenskonflikt unterliegen! Er darf eine eigene Weltanschauung haben (man könnte sogar darüber diskutieren, ob er nicht sogar eine eigenen Weltanschauung haben MUSS, siehe oben), aber er darf sich von dieser halt nicht beeinflussen lassen, er muss weiterhin Argumente anerkennen, usf.!


    "Einfach irgendwelche Regeln für die eigene Lebensführung haben (»Beim Duschen am Ende immer auf kalt drehen! Und jeden Tag frische Socken, mein Junge!«) reicht nicht aus."


    Doch, reicht es schon! Wenn man es begründen kann, dann schon! Kreationisten, Abtreibungsgegner, Nazis, etc., die Alle argumentieren ja aus ihrer persönlichen Anschauung heraus und die ALLE begründen ihre Postulate! Ob die Begründungen allerdings SINNVOLL sind, DAS ist doch die Frage und DARUM dreht sich doch die philosophische Diskussion!


    "Es reicht auch nicht aus, sie auf alle Menschen auszudehnen und vielleicht aus der täglichen kalten Dusche eine Ideologie zu machen."


    Doch! Wie gesagt: Kreationisten, Nazis, etc. machen ja genau das! Und man kann - GERADE als Philosoph (siehe oben) - dann nicht einfach hergehen und sagen: "Die Meinung die ihr habt, dürft ihr nicht haben, weil die nur eine Weltanschauung ist!"
    Wenn man Jemanden argumentativ widerlegen will, dann MUSS man sich sogar in dessen Weltanschauung hineinbegeben, A) damit die Leute die Gegenargumente dann auch anerkennen und B), dass man überhaupt versteht, WARUM die Leute so argumentieren, wie sie es tun, worauf sie hinauswollen, etc. (Hermeneutik nennt man das in der Literaturwissenschaft)!


    "Und gerade um Besonderheiten und persönliche Sichten geht es der wissenschaftlichen Philosophie in der Regel eben nicht."


    Doch (siehe oben)! Man muss es halt, wie gesagt, BEGRÜNDEN!


    MW
  • Die Grabinschrift der Philosophie

    25.11.2018, Christian Zintl
    Ich muss Ihnen hier widersprechen. Es ist eine verbreitete Krankheit der Philosophie, ausgelöst durch die Berufsphilosophen, sich über den Diskurs der "Kneipenphilosophen" wie Sie sie nennen, zu erheben. Sie haben recht: Man muss das, was man sagt begründen können - dabei geraten viele Kneipenphilosophen schnell an ihre Grenzen. Damit sind sie aber auch schnell entlarvt. Und wer weiß, vielleicht denkt der eine oder andere im stillen Kämmerchen nochmal nach und kann dann später besser begründen - oder versteht, dass er sich geirrt hat. Wenn ich mir die Argumentation einiger großer Philosophen ansehe, dann stehen deren Begründungen manchmal auch eher auf wackeligen Beinen - oft hilft dann nur die Metaphysik als letzter Grund.
    Der Hinweis, man müsse die geleistete Vorarbeit anderer zur Kenntnis nehmen, ist auch eher eine Rechtfertigung der Existenz der Berufsphilosophen, als ein legitimer Anspruch an ernstzunehmende Philosophie. Im Gegenteil: ich behaupte, eine Philosophie muß sich immer aus dem herleiten lassen was ist, unabhängig davon, was andere schon darüber geschrieben haben. Zu oft kontern akademische Philosophen ein gutes Argument mit: "Aber was sagst du zu (insert obscure philosopher here)? Ach, den hast du nicht gelesen? Verstehe schon."
    Ich könnte von hier aus jetzt weitermachen, mit einer abstrakten Betrachtung von Elitezirkeln und deren Methoden zur Selbstrechtfertigung der eigenen Existenz (also nicht als Person, sondern als Elite und Elitenmitglied), wie z.B. Ausgrenzung durch Sprache diese Elitegrüppchen vor Störungen von außen schützt, aber den "Fortschritt in der Theoriebildung" durch "fehlende Theorienkonkurrenz (lähmt)" (Habermas) Aber das wissen Sie sicher alles, dazu gibt es ja bereits eine Vorarbeit anderer.
    Lassen sie mich schließen, mit einem Zitat von Karl R. Popper, der es sehr treffend zusammenfasste: "Ich glaube, daß alle Menschen Philosophen sind, wenn auch manche mehr als andere. Ich stimme natürlich zu, daß es so etwas gibt, wie eine besondere und exklusive Gruppe von akademischen Berufsphilosophen. Aber ich teile keineswegs Weißmanns Begeisterung für die Tätigkeit und die Ansichten dieser Berufsphilosophen. Im Gegenteil: Ich meine, daß viel für jene Leute spricht, die der professionellen Philosophie mißtrauen.
    Meiner Ansicht nach hat die professionelle Philosophie einiges auf dem Gewissen. Eine Rechtfertigung ihrer Existenz ist dringend nötig."
  • Keine Kritik vorhanden?

    25.11.2018, Hubert Kreft
    Hat das Buch keinerlei kritische Beiträge, die es ja gibt oder hat die Rezensentin sie nicht berücksichtigt?
    Stellungnahme der Redaktion

    An mehreren Stellen kommen ethische Fragen zur Sprache, die beim Umgang mit den neuen Gentechnik-Werkzeugen zu bedenken sind. Insgesamt ist der Tenor der Artikel aber positiv, und bei keinem von ihnen stehen potenziell kritische Aspekte im Fokus.

    Mit freundlichen Grüßen, Maren Tiemann

  • φιλοσοφία

    25.11.2018, P. L. B.
    Das trifft das Wesentliche. 'Man' könnte vielleicht sogar sagen, dass die Verwendung von Philosophie mit einem Personalpronomen oder im Singular gerade das Gegenteil von der eigentlichen (d.h. auch etymologischen) Bedeutung bezeichnet. Wird die Philosophie als die φιλíα zur σοφία verstanden und wird mit φιλíα/Liebe eine Offenheit bezeichnet, die eben nicht besitzt, sondern sucht/forscht, dann scheint der Gebrauch der Philosophie im Sinne der 'LebensEINstellung' oder den Grundsätzen einer Firma eine Verdrehung in ihr Gegenteil zu sein.
    Vielen Dank für diesen treffenden Beitrag.
  • Ein Zitat

    25.11.2018, Eric
    Zum Titelbild:
    "Man sagt es gibt zwei Arten von Menschen, die einen die ein halbvolles Glas, die anderen die ein halbleeres Gas sehen. Doch die Welt gehört den Menschen, die sagen: das soll mein Glas sein, das glaube ich nicht! Mein Glas war voll und es war größer!"
    nach T. Pratchett
  • Recherchearbeit....

    24.11.2018, Mirella Staffa
    Sehr geehrter Herr Ebert,

    Bitte lesen Sie die entsprechenden Paragraphen - Frauen brauchten kein Einverständnis der Ehegatten/Väter um einen Beruf auszuüben.
    Dem Mann stand die Möglichkeit offen das Gericht anzurufen ihm die Erlaubnis zu erteilen den Arbeitsvertrag der Frau zu kündigen sollte sie ihre häuslichen Pfluchten ihm und ggf. den Kindern gegenüber aufgrund der Arbeit vernachlässigen.
  • Philosophie ist als blumiges Orchideenfach weltliche Religion.

    24.11.2018, spacefan
    Sie ist Einbildung menschlicher Unwissenheit. Verbal kann man sich um alles herum winden und es den Menschen wie im Altertum als göttliche Erkenntnis servieren. Es bringt uns keinen Schritt weiter und vernebelt eher den Blick in die Zukunft, die von der Erschließung der Naturgesetze bestimmt wird. Wie damit unser Leben längst erfolgen könnte, erschließt sich der Philosophie nicht ansatzweise. Man kann sie lustig naiv finden, ist dafür aber wohl zu teuer. Mit Wissenschaft hat sie nichts zu tun.
  • Herangehensweise an Probleme?

    24.11.2018, Jared J. Myers
    Zumindest kann man die Frage nach der persönlichen Philosophie ja beantworten mit "Kantianer", "Utilitarist", "Nihilist" oder "Solipsist", um ein paar mögliche Standpunkte zu nennen. Man ist dann gehalten zu begründen, was denn z.B. das Utilitaristische im Allgemeinen für einen bedeutet, was man denn unter "Glücksmaximierung" versteht... und ganz schnell landet man beim Vergleich verschiedener Ethiken oder Ontologien und philosophiert eben doch.
  • Der heldenhafte Einsatz der Hubschrauberpiloten beim Supergau von Tschernobyl

    22.11.2018, Marek
    Kurz nach dem Super-GAU im Kernkraftwerk von Tschernobyl wurden etliche Hubschrauber eingesetzt. Ihre Aufgabe war Sandsäcke in die klaffende Reaktorschlucht abzuwerfen. Die Besatzung riskierte bei diesen gefährlichen Einsätzen oft das Leben. Der damalige Stabschef der Luftstreitkräfte des Militärbezirks Kiew, Kommandeur der Hubschrauberstaffel und Leiter der Operation zur Löschung des brennenden Reaktors aus der Luft, General Nikolai Antoschkin, wird die Erinnerung an die schrecklichen Stunden und Tage nicht mehr los. Der Codename „Kubok“ hat sich in tief in sein Bewusstsein eingebrannt und lässt ihn nicht mehr los. https://urbexplorer.com/die-heldenhaften-hubschrauberpiloten-von-tschernobyl/
  • Mathematische Spekulation

    21.11.2018, Paul Kalbhen
    Wieder so eine rein mathematische Spekulation wie die Stringtheorie oder die Multiversum-Hypothese, die durch nichts bewiesen ist und zudem auf Determinismus setzt. Ich stelle ihr im Sinne der Kopenhagener Deutung Heisenbergs Aussage entgegen, dass die Quantenphysik die definitive Widerlegung des Kausalitätsprinzips erbracht habe. Er prägte dafür den Begriff der "Akausalität" für eine eben nicht stetige und lückenlose Folge von Ursache und Wirkung. Für mich folgt daraus die Deutung des "Zufalls" in der Quantenphysik als Synonym für Unwägbarkeit, Unschärfe, Unbestimmtheit in der Naturgesetzlichkeit.
  • sehr gut

    21.11.2018, Sönke Nickelsen
    Ich könnte tausend Worte schreiben, aber sage einfach mal: Hut ab!
    Toller Artikel zu einem der spannendsten Themen momentan. Eine nahezu perfekte Mischung aus Fakten, Träumen, Akzeptanz und Skepsis.

    Chapeau!
  • Fehler

    20.11.2018, Fritz Kronberg
    Zitat: "Ein Quadratmeter Raum enthält unseren Berechnungen zufolge maximal 1069 Bit." Das ist ein Einheitenfehler. Raum kann nicht mit einer Flächeneinheit gemessen werden. Es müßte "Kubikmeter" heißen.
    Stellungnahme der Redaktion

    Danke für die Bemerkung. Der Text wurde aktualisiert, um weitere Missverständnisse zu vermeiden.

  • dann ist er schlecht geschrieben

    19.11.2018, Otmar Mich
    Zitat: "Die Subduktionszonen der Erde spielen demnach eine deutlich größere Rolle im irdischen Wasserkreislauf; weltweit hochgerechnet »schlucken« sie drei Milliarden Tonnen Wasser pro Million Jahre."
    Weltweit hochgerechnet ist nicht pro Meter.
    Außerdem fehlt noch ein Beitrag von mir.
    Die Mathematik in diesem Artikel hat kein besonders hohes Niveau.

  • Die Frage ist vielmehr: Warum wird geglaubt?

    19.11.2018, Martin Günther
    Was ist Glaube? Etwas als wahr annehmen, dass für die betreffende Person weder falsifizierbar noch verifizierbar ist. Frühere Gesellschaften haben Schamanen, Priestern etc. vertraut, die behauptet hatten, einen realen Draht zu Geistern, Gottheiten etc. zu besitzen, die außerhalb der eigenen Fantasie existieren sollten. Mittlerweile ist die Vertrauenswürdigkeit solcher Leute arg in Mitleidenschaft gezogen worden und die Glaubhaftigkeit ihrer Aussagen liegt auf dem Beliebigkeitsniveau anthropozentrisch ausgerichteter Fantasy-Romane. Religiöser Glaube geht also dahin, etwas als wahr oder falsch anzunehmen, obwohl keinerlei Beweismöglichkeit dafür oder dagegen besteht. So genannte "innere Erfahrung" spricht zuallererst dafür, dass er auf dem eigenen Bewusstsein beruht, also auf inneren Stimmen, Visionen etc. Kommen diejenigen durch Techniken zu außergewöhnlichen Leistungen, Tumno zum Beispiel, ist das etwas Erlerntes und zeigt nur, zu welchen Leistungen der Mensch grundsätzlich fähig ist.
    Brauchen wir den Glauben an einen Gott oder Götter ? Nein, denn wozu auch? Es gibt mich, meine Neugier und das Universum , das ich versuche zu verstehen. Warum also einen Erklärungsmodus wie "Götter" einbauen? Vorgefertigte Erklärungsmodelle, die nur vom selber denken abhalten oder abhalten sollen. Alle Religionen haben ein Problem: Warum schweigen ihre dem Menschen doch angeblich so zugetanen Götter? Die naheliegendste Erklärung: Weil es ihn/sie/es nicht gibt?
  • Trump Feuermanagement

    18.11.2018, Thomas Schwarze
    Sweit ich weiß, hat sich nicht nur Trump zu den Bränden zu Wort gmeldet, sondern eben auch Forstfacheute- also jene, die sich von Berufs wegen mit dem Wad in Kalifornien auskennen (müssen). Deren Wortmeldung zeichnet freilich ein anderes Bild. Sie werfen Trump vor, dass er der Forstwirtschaft die Mittel gekürzt hat, so dass die Menschen ihre Arbeit nicht mehr vollumfänglich machen konnten.
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