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Kommentare - - Seite 117

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Der Vorteil der Milchverwertung im Norden

    11.12.2019, jum
    Das Wachstum von wilden und angebauten Pflanzen im Norden ist schon alleine wegen der geringeren Sonneneinstrahlung gepremst. Damals waren Getreidekörner und Früchte zudem noch nicht so ertragreich. Der Nahrungswert war wahrscheinlich pro verarbeitete Ernte geringer als heute. Die Population einer jungen stationären Gemeinde dürfte meist klein gewesen sein. Die Milchtierherden waren wahrscheinlich ebenfalls klein, schon alleine mangels Menschen zu deren Aufsicht und Schutz. Wenn also eine eher geringe Anzahl Tiere verfügbar ist und die Nahrungsquelle durch angebaute Pflanzen einmal stark reduziert wird (Brände, Fäule, Schädlinge, Raub, Unwetter, Ortwechsel etc.), könnten noch die beschützen mobilen Tiere als Nahrung übrig geblieben sein.
    Wenn eine hungrige Gemeinde in Not, ihre wenigen Tiere isst, sind diese irgendwann weg. Die Gemeinde kann kleiner werden. Jede Verzögerung der Reduktion des Tierbestandes kann ein enormer Vorteil für das Überleben der Gemeinde sein. Wenn also von den auch als Nahrung verwendeten Tieren, Milchprodukte produziert werden, steigt die Hemmschwelle sehr stark an, diese Lieferanten zu essen. Wenn die Wildjagd zwischenzeitlich ab und zu erfolgreich ist und auch einige Wildpflanzen gefunden werden, könnte dies, zusammen mit Milchprodukten ergänzt, genügen, das Leben der Tiere zu schonen.
    Ohne die Milchprodukte dürfte es schwierig werden, sehr hungrige Gemeindemitglieder zu überzeugen, die letzten Schafe nicht zu verspeissen.
  • Niederlande sind bei dem Thema Negativbeispiel

    08.12.2019, Rasmus Richter
    Die Niederlande sollte man bei Verkehrsthemen generell nicht als Vorbild nehmen. Die haben im Prinzip das gleiche Problem wie hier geschildert - nur eben im Radverkehr. Der reine Modalsplit niederländischer Städte ist natürlich beeindruckend, wenn man aber den Umweltverbund in der Gesamtheit betrachtet, haben die Niederlande die gleiche Stagnation, wie wir in Deutschland. Vielleicht sogar noch extremer, weil sich mit dem Radverkehrsanteil so schön der Anstieg des Gesamtverkehrs schönrechnen lässt.

    Dabei wurden in den Niederlanden innerhalb der letzten 40 Jahre vor allem die Landstraßen massiv ausgebaut. Bei den Niederländern gibt es zudem historisch bedingt viel weniger Gegenwind aus der Bevölkerung bei großen Bauvorhaben. Das Polderland war ja immer Kulturlandschaft und das ist den Leuten da auch immer noch bewusst. Mal eben eine ganze Landschaft für einen neue Autobahn umzureißen ist bei denen überhaupt kein Thema.

    Die Speckgürtel niederländischer Städte sind meist grau asphaltiert...
  • Kreuz- und Quer-Fahrt durch die Astronomie

    08.12.2019, Ulrich Schilling
    wenn ein Autor für sich in Anspruch nimmt, 100 Sterne" zu beschreiben, ist das zwar verdienstvoll; aber Fehler sollten doch nicht so augenfällig in Erscheinung treten - zumindest würde ein kompetenter Co-Autor nicht schaden.
    Daher sollte ein 'Buch' (wenn auch mit 'interessantem' Inhalt) nicht empfohlen werden, wen nachweislich erhebliche Schnitzer enthalten sind. Auf die Lesbarkeit kommt es da weniger darauf an als auch die Korrektheit.
  • Dornröschen und das anthropische Prinzip

    08.12.2019, René Schlachter
    Kopf und Zahl sind meiner Ansicht nach aus Sicht von Dornröschen gleich wahrscheinlich. Ich gehöre also zu den Halbierern.
    Dies folgere ich sowohl intuitiv da Dornröschen wie bereits beschrieben keine neue Information bekommt. Das werde ich aber im folgenden auch mathematisch nachweisen:

    Hierzu zunächst einige Anmerkungen um Missverständnisse zu vermeiden. Die Schreibweise P(M,K) lese ich als die Wahrscheinlich,dass das Ereignis M und K eintritt. M steht für Montag D für Dienstag K für Kopf und Z für Zahl wie bereits im Artikel beschrieben. P(K|M) schreibe ich als die Wahrscheinlichkeit das K eintritt unter der Bedingung das M eingetreten ist (bedingte Wahrscheinlichkeit).

    Gegeben ist also die Wahrscheinlichkeit P(K)=1/2 und P(Z)=1/2. (fairer Münzwurf) Und gesucht ist die subjektive Wahrscheinlichkeit aus Sicht Dornröschen die ergibt sich also Summe der Einzelwahrscheinlichkeiten der Möglichen Ereignisse für Kopf: P(M,K)+P(D,K). Allerdings ist P(D,K)=0 nach Aufgabenstellung.
    Analog für Zahl: P(M,Z)+P(D,Z). Es gilt nach Aufgabenstellung P(M,Z)=P(D,Z) da Dornröschen immer! an beiden Tagen geweckt wird.

    Zur Rechnung:
    Nach Satz der totalen Wahrscheinlichkeit:
    P(M)=P(M|Z) *P(Z)+P(M|K)*P(K)
    Es gilt P(M|K)=1;P(M|Z)=P(D|Z)=1/2 (wenn die gemeinsamen Wahrscheinlichkeiten gleich sind dann auch die bedingten)
    -> P(M)=1/2*1/2+1/2=3/4
    P(K)=P(K|M)*P(M)+P(K|D)*P(D) da P(K|D)=0 folgt
    ->P(K)=P(K|M)*P(M)
    ->P(K|M)=1/2/(3/4)=2/3 !!! Also ist die Wahrscheinlichkeit das Kopf eintritt unter der Vorrausetzung das Montag ist 2/3. In dieser Tatsache liegt der Casus Knaxus. Die Argumentation von Adam Elga auf der die Aussage der Drittler basiert geht hier intuitiv von P(K|M)=P(Z|M)=1/2 aus.
    Somit folgt:
    P(M,K)=P(M)*P(K|M)=3/4*2/3=1/2
    analog P(M,Z)=P(M)*P(Z|M)=3/4*1/3=1/4
    ->P(D,Z)=1/4

    Also ist die subjektive Wahrscheinlichkeit für Kopf nach wie vor 1/2. Falls Dornröschen erfährt das Montag ist beträgt sie 2/3 und falls es erfährt das Dienstag ist beträgt sie 0.

    q.e.d.
  • Epigenetik einbeziehen

    05.12.2019, Prof. Paul Kalbhen
    Zum Spektrum.de-Beitrag "Wie Gene unsere Persönlichkeit beeinflussen", möchte ich anmerken, dass die Genetik längst Abstand vom "Egoistischen Gen" à la Richard Dawkins genommen hat, indem sie die Forschungsergebnisse der Epigenetik einbezieht. Das sogenannte Epigenom (mit "Erbsubstanzen" außerhalb der Struktur- bzw. Proteingene des Genoms) aktiviert die Gene der Körperzellen und reguliert besonders das Zusammenspiel des Genoms mit Umwelt und Sozialfeld. Es führt zu "epigenetischen" Prägungen des Menschen als Phänotyp - neben den "erblichen" Prägungen des Genotyps -, die etwa zu Persönlichkeitsunterschieden bei eineiigen Zwillingen führen. Ob epigenetische Prägungen auf nachfolgende Generationen übertragen werden können, ist unter Forschern umstritten. Der Genetiker und Evolutionsbiologe Veiko Kraus verneint in seinem Buch "Gene, Zufall, Selektion" die Vererbung "epigenetischer Strukturen". Er schreibt dort auch: "Wir sollten unser Genom weder über- noch unterschätzen. Es ist das funktionale Gedächtnis unseres Körpers und damit auch 'eine' der Grundlagen unseres Geistes."
  • Schlimmstenfalls neue Eugenik-Varianten

    05.12.2019, Dr. Dieter Meinert
    ohne belegbaren Hintergrund …auch wenn die Autoren versuchen, dieses zu vermeiden. Ich kann Herrn Fricke nur zustimmen.
    Hier wird von Beiträgen im Bereich von 1%-4% geredet, wobei der soziale und der umweltbedingte Einfluß Größenordnungen höher ist. Selbst angenommene 10% Einfluß auf den Lernerfolg würden gerade mal einen (theoretischen) Notenunterschied von 1- zu 1+ ausmachen, also völlig vernachlässigbar. Eine 2 ist aufgrund des sozialen Einflusses wesentlich wahrscheinlicher, man will ja nicht immer als Streber dastehen.
    Wie sollte ein angeblich genetisch bedingter Lernerfolg erklären, daß es schon bei Geschwistern, selbst bei eineiigen Zwillingen (sic!) grundverschiedene Schulerfolge gibt? Selbst ADHS und Autismus-Spektrum-„Störungen” werden im Artikel ja als genetisch nicht nachweisbar belegt.
    Gerade in Kohlegebieten führen die massiven Umweltschäden zu schlechteren Grundvoraussetzungen der Schüler – was natürlich auch, nach in Spektrum publizierten neueren Erkenntnissen, auf die Genexpression zurückwirkt. Entscheidender hierbei ist aber wieder die soziale Komponente, selbst wenn die Menschen schon mehrere Generationen aus einem alten Umfeld fortgezogen sind, wirkt die Sozialisierung der Vorfahren noch nach.

    Wenn man allerdings genügend viele Faktoren zusammenwirft, kann man vielleicht sogar Wahrscheinlichkeiten (im Promille-Bereich) errechnen. Nur - was sagen die wieder aus? Und was ist, wenn _ein beliebiger_ dieser Faktoren sich ändert, womöglich im Vorzeichen? Wird dann aus lernbehindert plötzlich hochbegabt?

    Die Frage im Titel des Artikels muß lauten: „Beeinflussen die Gene unsere Persönlichkeit?” und die Antwort darauf ist, dem Artikel folgend, „Nein, jedenfalls nicht in irgendeinem merklichen Ausmaß.”
    Eine Unterstellung, daß dem doch so sei, wie sie in der Überschrift anklingt, ist unseriös und gefährlich. Die Forschung ist auf jedenfall gerechhtfertigt - keine Frage, aber wie diese Erkenntnisse präsentiert werden, muß sehr genau bedacht werden und vor allem muß dabei der tatsächlich gefundene (hier bisher nicht signifikante) Zusammenhang in den gebührenden Kontext gestellt werden - schon in der Überschrift! Die Korrekturen im Text werden möglicherweise nicht mehr wahrgenommen, wenn man ein politisches Ziel verfolgt.
    Schade.
  • Plastizität

    05.12.2019, Wolfgang Stegemann
    Die ewige Trennung zwischen Körper und "Geist" verstellt den Blick auf die wirklichen Zusammenhänge. Natürlich schlagen sich alle mentale Ereignisse materiell nieder, und zwar dort, wo der Programmcode für den Organismus steckt bzw. ständig neu erstellt wird: im Genom. Dort herrscht dieselbe Plastizität wie im Gehirn. Letzteres ist lediglich die bisher letzte in der Evolution ausdifferenzierte Regulationsebene. Sie reguliert "nach unten", während das Unten konstitutiv "nach oben" ist. Die Plastizität des genetischen Mosaiks dürfte ebenso evolutionär zunehmen wie die neuronale Plastizität. Wenn also die genetische Struktur mit dem mentalen Zustand korreliert und damit mit den sozialen Lebensverhältnissen, ist das kein Wunder. Unter diesem Aspekt sind die Ergebnisse nicht besorgniserregend, sondern schlichtweg plausibel.
  • Eine mögliche Verbesserung

    05.12.2019, Hans hartmann
    Ich schätze ja Florian Freistetter sehr, doch eine kleine Unzufriedenheit ergibt sich beim Lesen des Beitrags zur "falschen Hexe von Agnesi". Wie die Kurve generiert wird, ist verständlich. Aber ich frage mich nach der Absicht der Darstellung. Soll ich jetzt die Kurve punktförmig selber konstruieren und dann erraten, dass es sich um die Darstellung der Cauchy-Verteilung handelt. Oder geht er davon aus, dass man sowieso nachsehen wird, was eigentlich hinter der Kurve steckt. Er möchte also die Investigationskraft des Lesers fördern. Einerseits finde ich den Artikel anregend und originell.Andererseits geht mir trotz der erwähnten Beispiele ein ganz wesentlicher Punkt, die Mathematik betreffend, ab. Offensichtlich wurde ein mathematisches Phänomen erkannt, entwickelt oder beschrieben, dessen Nützlichkeit erst viel später die praktische Anwendung erfahren hat. Für mich ist das deswegen ein wesentlicher Punkt, weil beim Bekritteln des Mathematikunterrichts immer die Phrase verwendet wird: "Wozu brauch' ich das?" Und in der theoretischen Mathematik wird diese Frage noch viel öfter gestellt. Wozu beschäftigen wir uns gerade damit?
    Im Scherz sollte natürlich hier die Frage angeschlossen werden: warum beschäftigen wir uns mit Astronomie?
  • Scheußlich unwissenschaftlich!

    04.12.2019, Andreas Fricke
    Diese riesigen Datenstudien sind unseriös. Wie im Text beschrieben werden statistische Zusammenhänge errechnet, die vollkommen spekulativ sind. Doch über die unterstellten Kausalzusammenhänge sagen solche Statistiken gar nichts aus, 0,00 %! Das ist genauso wie mit der Geburtenrate und den Störchen.

    Beispiel Kohlebergbau und Intelligenz, angenommen der statitsche Zusammenhang existiert wirklich und ist tatsächlich signifikant. Auch dann ist ein Kausalzusammenhang pure Spekulation, geradezu reine Fantasie. Das unterstellte Ergebnis speist sich aus dem Forschungsinteresse, der Rest ist Autosuggestion. Für Kausalzusammenhänge müssen biologische Vorgänge in Menschen wiederholt und gesichert nachgewiesen werden. Diese hier zitierten Massenstatistiken sagen nichts über bilogische Wirk-Ketten und ich kann sie spontan auch so erklären: die gehäuften Gen-Gemeinsamkeiten in alten Kohleregionen sind Genfaktoren, die überdurchschnittliches Muskelwachstum begünstigen - Menschen mit überdurchschnittlichem Muskelwachstum bewegen sich gerne, arbeiten gerne körperlich und sind stärker und körperlich durchsetzungsfähiger als gleich alte - deshalb setzen sie sich seit früher Kindheit leicht körperlich durch und werden attraktiver eingeschätzt - darum wiederum strengen sie sich in der Schule weniger geistig an - und dadurch wiederum, verbunden mit der Vorlieben für körperliche Arbeit, gehen sie mit Vorliebe in den klassischen Bergbau, auf Baustellen oder in die Schwerindustrie - und sie verbleiben dort solange diese Arbeitsplätze bestehen, lassen sich nicht leicht von Geld weglocken.

    Auch die nach langen Erweiterungen und Ergänzungen der Massenstatik vorgeblich suggerierten Zusammenhänge zwischen Genen und verminderter Intelligenz sind rein spekulativ. Wie bereits dargestellt können daraus nur Vermutungen aber keine (biologischen) Kausalzusammenhänge abgeleitet werden. Besonders wichtig wäre zum Beispiel auch mal die Konstanz der Gene im Verlauf eines Menschenlebens systematisch zu untersuchen!

    Jedenfalls können die womöglichen Genzusammenhänge lediglich ein Transfermechanismus anders gelagerter Kausalzusammenhänge sein. Wieder eine spontane Beispiel-Idee: Alkohol, Tabak, Drogen, Schlafmangel, Streß, Umweltgifte verschlechtern die Gesundheit von Menschen UND schädigen deren Gene/Erbgut, zumindest Teile des Erbguts. Die Schäden werden an Kinder weiter gegeben/vererbt. Und die Kinder sind weniger intelligent. Die eigentliche Ursache der verminderten Intelligenz der Kinder sind die Gift- und Streßeinwirkungen auf die Eltern oder Großeltern Die Wirkung entsteht sowohl durch die Schädigungen am Erbgut, als auch durch die aufgrund der Schädigungsfaktoren gebundene Aufmerksamkeit der Eltern bzw. Großeltern, die eine Kapazitätseinschränkung der Kindererziehung darstellt). Da die Gifte bzw. der Streß irgendwo zufällig auf das Erbgut wirkt und einen Schaden anrichtet, wird es schwer bis unmöglich nur eines oder wenige Gene zu finden, die mit der (mangelnden) Intelligenz der Kinder zusammen hängen. Erst wenn ein Potpurri von defekten Genen zusammen gefasst wird, dann ensteht möglicherweise der behauptete Zusammenhang. Die Gruppe von so vielen verschiedenen Genen ist dann streng genommen nur eine Art Überträger des Problems, jedoch nicht selbst Ursache.
  • Dornröschen und das anthropische Prinzip

    04.12.2019, PD Dr. Torsten Enßlin
    Die Lösung des Dornröschenproblems, welche auch Christoph Pöppe in seinem Artikel favorisiert, lässt sich erstaunlicherweise als Variante des in der Kosmologie verwendeten anthropischen Prinzips auffassen. Die Tatsache, dass wir auf einer bewohnbaren Erde leben, uns in einem lebensfreundlichen Universum wiederfinden, oder auch das Dornröschen erwacht, enthält Information über die jeweiligen Umstände. Es ist etwas weniger wahrscheinlich auf einem unwirtlichen Planeten, in einem lebensfeindlichen Universum oder auch nur unter einschläfernden Umständen aufzuwachen, so dass sich alleine aus der Tatsache des Erwachens Rückschlüsse auf diese Umstände ziehen lassen. Dornröschen kann also tatsächlich bei ihrem Erwachen schließen, dass bei dem Münzwurf eher Zahl geworfen wurde als Kopf, da sie bei Zahl doppelt so oft aufgeweckt wird.
    Hier die von Dornröschen vorgenommene Wahrscheinlichkeitsrechnung: Der Versuchsleiter gab die Information I = "Eine faire Münze wird für Sie verborgen geworfen. Bei Kopf werden Sie morgen, am Montag, geweckt und befragt. Bei Zahl geschieht dies an den nächsten beiden Tagen, wobei Ihre Erinnerung an die erste Erweckung und Befragung mittels Drogen noch am Montag gelöscht wird.". Bevor Dornröschen diese Information bekommen hat, hätte sie den verschiedenen Kombination von Münzergebnissen (K/Z = Kopf/Zahl) und Erweckungstagen (M/D = Montag/Dienstag) aus Symmetriegründen dieselbe Wahrscheinlichkeit zugeordnet: P(K,M) = P(K,D) = P(Z,M) = P(Z,D) = 1/4.
    Die Information I schließt jedoch für das Erwachen die Kombination Kopf und Dienstag aus, ohne eine der anderen hervorzuheben. Daher ist P(K,D|I) = 0 und P(K,M|I) = P(Z,M|I) = P(Z,D|I) = 1/3 wie auch eine formale Rechnung zeigt: P(K,D,I) = 0, P(K,M,I) = P(Z,M,I) = P(Z,D,I) = 1/4 ⇒ P(I) = 3/4, P(K,D|I) = P(K,D,I)/P(I) = 0, P(K,M|I) = P(K,M,I)/P(I) = (1/4)/(3/4) = 1/3 etc.
    Beim Erwachen schließt daher Dornröschen, dass die Wahrscheinlichkeit für Kopf P(K|I) = P(K,M|I) + P(K,D|I) = 1/3 + 0 = 1/3 und für Zahl P(Z|I) = P(Z,M|I) + P(Z,D|I) = 1/3 + 1/3 = 2/3 ist. Hätte der Versuchsleiter ihr für Zahl statt zwei gar tausend Erweckungen, Befragungen und Gedächnislöschungen angekündigt (I → I′), wäre sie sich über Zahl als Ergebnis noch sicherer, P(K|I′) = 1/1001 und P(Z|I′) = 1000/1001.
    Eine analoge Argumentation ist in der Kosmologie unter dem Name anthropischen Prinzip bekannt. Dieses besagt, dass zwar die a priori Wahrscheinlichkeit der Erschaffung eines Universums mit lebensfreundlichen Bedingungen bei willkürlicher Festlegen physikalischer Parameter verschwindend klein ist, aber die Beobachtungstatsache, dass unser Universum Leben beinhaltet, sehr stark darauf hindeutet, dass zumindest in unserem Teil des Universums die physikalischen Bedingungen lebensfreundlich ausgefallen sein sollten.
  • Nachwuchs ist entscheidend

    03.12.2019, Anton Gutwein
    Um den Kommentar von Dieter Fend aufzugreifen. Die Anzahl der Kinder ist entscheidend. Der Neandertaler war an ein kaltes Klima angepasst. Als Jäger und Sammler musste er mit den Ressourcen auskommen, die ihm die Umgebung bot. Dementsprechend hatte der Neandertaler sicherlich auch ein Sexualverhalten, dass dem Nahrungsangebot entsprach. Als das Nahrungsangebot durch den Klimawandel besser wurde, hat der Neandertaler nicht einfach mehr Kinder bekommen können. Diese kulturelle Umstellung benötigt Zeit, Zeit in der der "Afrikaner" ihm Lebensraum und Nahrung streitig gemacht hat und durch mehr Nachkommen nachhaltig absichern konnte. Zu Peter Möck möchte ich sagen. Sein Beispiel von den Eskimos, die zum Homo Sapiens zählen, widerspricht seiner These vom nur kriegerischen Sapiens und dem friedlichen Neandertaler. Zudem ist der Glaube, der Neandertaler wäre friedlich gewesen, sehr gewagt. Wer seinesgleichen isst, wird seinesgleichen auch töten.
  • Anmerkung

    03.12.2019, Ludwig Schaber
    Mit derselben Thematik hat sich schon Karl R. Popper in seinem Spätwerk "Die Welt des Parmenides" ausführlich auseinandergesetzt.: "The World of Parmenides- -Essays on tthe Presocratic Enlightment" Routlegge, London/New York 1998 (deutsch Piper Verlag München 2001).
  • Leider stimmt´s

    02.12.2019, Jens Janssen

    Natürlich ist die These, das Opferschutz und Rechtspopulismus gut zusammenpassen, richtig.
    Ich bin Strafverteidiger und vertrete immer wieder Beschuldigte in Sexualstrafverfahren. Sie sehen sich einer Front von schwarzen Roben gegenüber, die nicht nur mit dem Brustton der inneren Überzeugung hohe Strafen fordern und verhängen, sondern auf dem Weg zum Urteil den Beschuldigten in die Position bringen, seine Unschuld zu beweisen statt
    die Angaben von vermeintlichen oder tatsächlichen Opfern zu hinterfragen. Das ist auch ganz leicht geworden, weil schon das Hinterfragen der Angaben von Zeuginnen, die oftmals nur noch per Videokonferenz in die Sitzungssäle zugeschaltet werden, moralische Empörung auslöst.

    Da geht es Migranten vor Gericht noch etwas besser.
    Zwar kommt der Drogendealer aus Gambia viel leichter als der Biodeutsche ins Gefängnis und viel schwerer wieder raus.
    Aber hier gelten immerhin noch die klassischen Regeln des Strafprozesses.

    Hinter der völlig berechtigten Forderung des Schutzes vor patriarchaler und durchaus struktureller Gewalt gegen Frauen steht zunehmend ein Weltbild der reaktionären Sexualmoral, das Frauen nicht als selbstbestimmte Wesen, sondern eben nur noch als Opfer begreift.
    Und ja, leider arbeiten Opferschützer und Rechtspopulisten mit den gleichen Emotionen, die ein rechtsstaatliches Strafverfahren unterhöhlen.

  • Forschende Mediziner sind auch nur Wissenschaftler

    30.11.2019, Katja Werner
    Leiider ist weder das defacto noch immer gelebte Ordinatssystem noch der unkritische Umgang mit eigenen Daten ist ein primäres Medizinerproblem, nicht mal nur eines der MINT Wissenschaft. Der Schmu lässt sich recht leicht in der Wissenschaft finden, da er hier z.B. in Form der Publikation leicht zugänglich ist, aber auch im Ingenieurswesen (Dieselskandal), der Baueirtschaft (BER) Journalismus (Hitler-Tagebücher), Sport (Dubai) um nur ein paar Schlaglichter zu nennen. Solange eine Kultur herrscht, die Lug und Trug belohnt, wird sich daran wohl nichts ändern.
    Transparenz, Wertschätzung sorfältiger Arbeit und stärkere Bewusstmachung der sozialen Verantwortung eines Jeden ist wohl der beste Weg diesen Misstand abzuschaffen.
  • Sexualzyklus bei Neandertalern

    30.11.2019, Dieter Fend
    Klappt nicht mit der Lesermeinung. Letzter Versuch. Menschenaffen haben einen ähnlichen Sexualzyklus wie der Mensch. Sie können also in Gruppen praktisch immer. Es gibt aber Ausnahmen. Etwa bei den Berberaffen auf Gibraltar oder bei den Japanmakaken. Wahrscheinlich haben Jahreszeiten und Nahrungsangebot einen Einfluss auf den Sexualzyklus. Es liegt also nahe, etwas ähnliches bei den im kalten Norden lebenden Neandertalern zu vermuten. Möglicherweise waren deren Frauen nur ein oder zweimal im Jahr fortpflanzungsbereit. Das wäre ein erheblicher Nachteil gegenüber dem aus Afrika stammenden Homo Sapiens gewesen. Denn wenn Krankheit oder Nahrungsmangel dem Nachwuchs wenig Überlebenschancen ließen, wäre das für den Neandertaler viel schwieriger auszugleichen gewesen, als für den modernen Menschen. Dessen Gruppen konnten schneller anwachsen und ihre Art sich weiter ausbreiten. Diese Theorie ließe sich sicher durch genetische Analyse überprüfen. Ich hatte vor längerer Zeit schon an die Uni Leipzig geschrieben, aber keine Antwort erhalten. Vielleicht könnte Spektrum mal nachhaken. Wäre doch interessant - oder ?
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