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Kommentare - - Seite 298

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Die Originalquelle

    29.01.2018, Chris
    Die Originalquelle spricht von Beinen (Legs) und nicht von Beinpaaren (Pair of Legs).
    Sie wussten nicht, dass ein Beinpaar aus zwei Beinen besteht?
    Ein Paar = zwei Stück
    Stellungnahme der Redaktion

    Hm, das weiß ich allerdings schon - warum ich dennoch auf Beinpaare kam, kann ich nicht mehr nachvollziehen... Ich habe den Fehler ausgebessert.

    Vielen Dank
    Daniel Lingenhöhl

  • Realität und Objektivität

    29.01.2018, Zahlen und Zeit
    Der Erfolg des Reduktionismus beruht auf einer naiven und vorschnellen Gleichsetzung von Realismus und Objektivität.

    "Existenzangst" - das Gefühl an sich, nicht das zughörige Muster feuernder Neuronen - ist subjektiv, aber für den, der sie hat, sehr real.

    Wissenschaft sollte sich auf die Realität beschränken aber nicht zwangsläufig auf objektive Phänomene, also solche, die jeder zuverlässig gleichermaßen erlebt.

    Das ist natürlich schwierig, da die wissenschaftliche Methode Objektiv einfordert und das wiederum durchaus zu ihrem Erfolg beigetragen hat. Wissenschaft beschreibt reale Vorgänge reproduzierbar, indem sie sich auf den objektiven Ausschnitt der Realität beschränkt. Das bringt ihr Ansehen.

    Aber dennoch fehlt etwas. Ich war selbst ehrlich gesagt nicht sehr optimistisch, dass dieses Dilemma nicht nur von Philosophen angesprochen, sondern auch von Naturwissenschaftlern durchbrochen werden kann. Da ist es erfreulich zu lesen, dass aus der Wissenschaft nun eine Aussagee wie "Nach Tononis Auffassung ist die "integrierte Information" auf diesen höheren Ebenen unseres Gehirns das, was wir als subjektives [sic!] Bewusstsein wahrnehmen." erwachsen ist.
  • statistische Anmerkung

    29.01.2018, biologe
    Es stimmt zwar, dass man mit Klonaffen weniger Tiere nehmen müsste (wie bei Labormäusen auch) allerdings sind die Versuche für die Tonne: sie sagen nur was über die Toxizität (o.ä.) für genau diese eine Population aus aber sind nur bedingt übertragbar. Sinnvoller wären viele Tiere mit verschiedenen genetischen Hintergrund zu testen
  • Ethik vs Moral

    29.01.2018, Dr. Josef König
    Der autor wirft eine hochaktuelle Frage auf, aber ist sie auch richtig gestellt: "Die Moral von der Geschichte: Auf ethisch sensiblem Terrain sollten Wissenschaftler auch Gründe liefern, ihnen zu vertrauen."?
    Zunächst wäre zu m.E. zu Fragen, geht es hier um Ethik oder um Moral - und wenn um Ethik, dann darum, welche Ethischen theorien/Prinzipien ein sollen (moral) begründen? etwa mit Kant und seiner absoluten deontologischen ethik? um den Utilitarismus, der sich für das Wohl der Mehrheit stark macht? der Georgetowngruppe, die eine mittelposition einnimmt und eher danach fragt, ob eine handlung schadet? oder ...
    ERst wenn wir hierüber also konsens erzielen, können wir ein "moralisches Urteil", also ein "Sollen" aussprechen, aber auch erst nachdem definiert ist, für welche Fälle gelten soll, dass die Experimente durchgeführt werden.
    Sodann frage ich mich, ob es hier "nur" darum geht, dass wir Wissenschaftler dann vertrauen können/sollen, wenn sie "Gründe" liefern? Welche Gründe begründen vertrauen? und können wir der Wahrhaftigkeit der gründe vertrauen? wie viel müssen wir wissen, damit wir vertrauen können? Ist überhaupt wissen die Voraussetzung für vertrauen?
    Wenn wir dazu noch die Wissenschaftsgeschichte heranziehen, erkennen/fühlen? wir, dass tierversuche unabdingbar sind, und ethische kommissionen sie zu genehmigen haben. wissen wir aber immer nach welchen ethischen regeln/prinzipien diese entscheiden? Und geht es wirklich darum, ob eine zeit bereits "reif" sei kann, wenn man ethische gründe für eine Entscheidung heranziehen will?
    Aus meiner sicht wirft der text mehr und andere fragen auf, als die zum schluss als Antwortmöglichkeiten zur Abstimmung geboten werden und die wohl eher an das moralische gefühl bzw. das gewissen des lesers sich richten.
    letztlich ist es eher egal, ob es um klonen geht (sind nicht auch eineiige zwillinge klone der natur und kopieren wissenschaftler mit ihrem tun nicht nur einfach die möglichkeiten, die die natur ihnen bietet?) oder um tierversuche: bevor eine moral der Geschichte uns das "sollen" abverlangt, sollten wir die diskussion über die Prinzipien des ethischen Urteilens führen und offenlegen.
  • Kleine Korrektur

    29.01.2018, Thomas Pruß
    Im Beitrag ist von "400 Pflanzensorten" die Rede. Gemeint sind aber hoffentlich 400 Pflanzen-Arten!? Leider kommt der Fehler recht häufig vor: Medien sprechen z. B. immer von Pilz-Sorten, statt von -Arten…
  • Haltlose Theorie

    29.01.2018, Thomas Leichner
    Die in dem Artikel vorgestellte Theorie wird durch die Grafik auf Seite 83 überhaupt nicht belegt. Die meisten Fächer liegen viel zu weit von den beiden eingezeichneten Geraden entfernt, als dass man von einer starken Korrelation von Brillanz und Frauenanteil sprechen könnte. So liegen die Fächer mit den höchsten und niedrigsten Frauenanteilen - Kunstgeschichte und Kompositionslehre - ziemlich nah an der Mitte des Brillanz-Betonungsmaß Intervalls. Eigentlich sollten sie an dessen Enden liegen. Wenn die Betonung der Brillanz in den einzelnen Fächern für den Frauenanteil überhaupt eine Rolle spielt, dann nur eine untergeordnete.

    Auch sollten Gruppen, gegen die Vorurteile bestehen, in den Naturwissenschaften bessere Chancen haben, da dort die Leistung objektiver messbar ist als in den Geisteswissenschaften. In der Realität ist es aber genau umgekehrt, liegt der Frauenanteil in den meisten Naturwissenschaften weit unter 50% und in den meisten Geisteswissenschaften weit darüber. Das spricht eher gegen eine Diskriminierung.

    Des weiteren stellt der Artikel nur die Verhältnisse in den USA dar. Wie sieht es eigentlich in Deutschland aus ? Auch dort ist der Frauenanteil in Mathematik, Physik, Ingenieurswissenschaften und Informatik ziemlich niedrig. Gibt es also auch bei uns einen Geniekult ? Mir persönlich - Jahrgang 1964 - ist so etwas in der Schulzeit, dem Physikstudium und in meinem Beruf als Softwareentwickler nicht untergekommen. Z.B. wurde nie von brillanten Vorlesungen erzählt, sondern nur solchen, die so unverständlich waren, dass man sich ihren Besuch sparen konnte.

    Und warum das Spielverhalten von 6-Jährigen in Zusammenhang mit der Studienwahl von jungen Erwachsenen stehen soll, dafür bleiben die Autoren den Beweis schuldig. Der ganze Artikel ist einer wissenschaftlichen Zeitschrift unwürdig.
  • Quartär und Holozän

    29.01.2018, Erzwo Dezwo
    In einer YT Kurzdoku vom 15.12.2016, hochgeladen vom "Spektrum der Wissenschaft" mit dem Titel: "Anthropozän: Leben wir in einem neuen Erdzeitalter?", wird die Aussage getroffen, dass das jüngste Erdzeitalter - das Holozän im Jahre 2008 dem Quartär zugeordnet wurde!
    Ich weiß ja nicht welche Kinderbücher beim "Spektrum der Wissenschaft" gelesen werden, aber die Zuordnung des Holozän zum Quartär besteht schon seit mindestens 1947! In dem Buch "Die ruhelose Erde" von R. Gheyselinck aus dem Jahr 1947 ist dies bereits tabellarisch festgehalten; auf Seite 256.
    Stellungnahme der Redaktion

    Das ist in der Tat zumindest eine missverständliche Ungenauigkeit im Video. 2008 hat die International Commission on Stratigraphy basierend auf Messungen den genauen Beginn des Holozäns festgelegt. Das Quartär wiederum hat es vorübergehend gewissermaßen überhaupt nicht gegeben: 2004 hat man es aus der Geologischen Zeitskala gestrichen und später wieder eingeführt. (d.Red.)

  • Verteilung der Nicht-Primzahlen

    28.01.2018, Christian Bühler
    Schreiben Sie die Zahlen mit der Endziffer 1,3,7,9 in vier Blöcken hin e.g.
    1 3
    11 13
    21 jede 3. und jede 7. Zahl ab hier ist nonP 23
    31 next nonP = (((31 div 10) +31) x 10 )+1 33 jede 3. und jede 11. Zahl nonP
    41 43
    51 nonP(3) 53

    Funktioniert anstandslos mit einfachen Additionen, einfach zu programmieren...


  • Einfangen oder suchen ?? | Könnte ein Röhrenfernseher eigentlich auch 3D darstellen?

    26.01.2018, carsten
    Mich würde interessieren, ob die Forscher das kleine Kügelchen wirklich mit dem konischen Strahl einfangen und bewegen können, oder ob der Laser sich jeweils ein Körnchen sucht, den Abstand berechnet und dann anstrahlt ?? Bzw noch nicht einmal sucht, sondern einfach nur zufällig in die Staubwolke hineinstrahlt .. bzw. eventuell doch bewußt seine Richtung verändert wenn dieses eventuell zu nah wäre.
    Dass es also einen Algorithmus in der Software gibt, der den Anstrahlungspunkt analysiert und dem 3D-Bild entsprechend die Farbe und Lichtstärke aussucht.

    Wenn man so einen Laserstrahl elektronisch gesteuert in der Richtung verändern kann, käme man wirklich wegen der Schnelligkeit von Strom und Licht und der Taktfrequenz des Computers auf ziemlich viele Bildpunkte in einem Augenblick.

    Wie haben eigentlich die alten Fernsehseher mit der Bildröhre genau funktioniert?

    In gewisser Weise waren die ja auch 'digital' bzw.Wellenförmig, aber man hatte sich die Analyse der Sendeinformationen gespart und die Bilder eigentlich analog und unanalysiert wie eine Schallplatte dargestellt, nur das man anstatt der Schallplattennadel eine Hightechlaseraperatur auf beiden Seiten benutzt hatte. Auch schon damals mußte man ja auch einen Scanner beim Sender gehabt haben, der Farbe und Lichtwinkel analog in den Datenstrom aufgenommen haben muß.
    Vielleicht war damals ja auch schon innerhalb dieses Datenstrom die Information des Abstandes! Nur man konnte sie nicht darstellen, bzw. wollte es nicht.
    Heutzutage gibt es zudem die Möglichkeit einen Computer in den Datenstream dazwischenzuschalten, der ihn analysiert und den Abstand darstellt.

    Also theoretisch könnte man aus dem alten Röhrenfernseher und Senderequipment sich einfach so ein 3D Teleportierding bauen.
    Diese 3D Darstellung bei StarWars gabs in dieser Zeit vielleicht wirklich schon tatsächlich in Geheimlaboren und verschwanden wohl ähnlich wie die kalte Fusion von Herrn ??ich habe den Namenvergessen? ..Was in Filmen manchmal möglich ist, ist in unserer politischen Welt manchmal nicht möglich … schade das da kein Hobbybastler drauf gekommen ist ..
  • Beispiel ad 4 "Kein Zoo hierzulande arbeitet kostendeckend"

    26.01.2018, Peter
    @BeeKa

    "Trotzdem: „Ein Zoo ist ein defizitärer Betrieb“, betont Jochen Reiter, wissenschaftlicher Leiter des Zoos Duisburg, der wegen seiner Delfinhaltung besonders stark in der Kritiksteht. „Wenn wir kostendeckend arbeiten wollen würden, müssten wir die Eintrittspreise verdreifachen“, sagt er. (...)

    Natürlich seien die Zoos bemüht, sich mit den Einnahmen selbst zu finanzieren, betont Kölns Zoodirektor Pagel. Sein Zoo etwa, bestreite sein Budget mittlerweile zu 80 Prozent aus eigenen Mitteln."

    http://www.handelsblatt.com/unternehmen/dienstleister/zoos-in-deutschland-aus-dem-dickicht-der-kritik/10694458.html
  • Ein paar kleine Ungenauigkeiten

    26.01.2018, Ch
    sind in den Artikel gekommen. Sicherlich teilweise auch eine Frage der jeweiligen Auslegung.

    Wie viel ist "beinah"?
    Eine FH ist 70m hoch, eine S-V 110m.
    Die FH bringt 54t in den LEO, die S-V 140t.
    Zum Mond sind es 16t vs. 48t.
    Der Schub beträgt bei der FH 23 MN bei der S-V sind es 34 MN.

    Bei Erstflügen nimmt man nie eine wertvolle Ladung mit. Bei den vielen Tonnen Nutzlast wäre es auch kein Millionen-Satellit, sondern eher ein Milliarden-Satellit.
    Ob man als Dummy dann - wie in der Branche üblich - einen kompakten Stahlklumpen mitnimmt oder einen in Form eines Autos... auch das ist SpaceX.

    Die ersten Starts der F9 fanden nicht von SLC39A (der zivilen NASA-Startanlage) sondern vom militärischen LC40 statt.

    Überraschenderweise wurden auch bei der Mondmission mit der S-V über 80 kleinere und größere Triebwerke genutzt. Nur nicht alle gleichzeitig. 27 ist daher nicht sooo viel. Außerdem rechnen die Computer heute schneller.

    Die Wiederverwendung macht die Rakete nicht zu einer "Billigrakete", sondern eher zu einer Teuer-Rakete. Allerdings lohnt sich die Investition in Landemöglichkeiten, denn dann ist der Start um so billiger.

    Die FH bringt auch dann Nutzen, wenn nicht die superschweren Satelliten des Militärs gestartet werden, sondern solche, die in einen GTO sollen und trotzdem relativ schwer sind: Mann kann sie auch "halbvoll" tanken und dann die Stufen landen, während die gleiche Last auf einer F9 die maximale Leistung dieser verlangt, so dass dort ein Landen nicht mehr möglich ist. (Gab es schon mehrfach.)

    Das SLS ist eigentlich nicht dafür vorgesehen, Menschen zur ISS zu bringen. Dafür ist es viel zu schwer. Das SLS soll zum Mond und zum Mars. Es gibt alledings auch "Comercial Crew Transportation" Programme von Boeign. Die nutzen dann aber die Atlas zur ISS.

  • Stechmücken merken sich, wenn ein Mensch sie erschlagen möchte

    26.01.2018, Paul
    Unsinn, was ein Mensch möchte, das kann die Mücke nicht wissen und sich merken schon gar nicht.
    Die Mücke meidet bestenfalls eine Weile ein Zone mit festgestellten widrigen Bedingungen (Abwehr).

    Geben die unsinnige Aussage hilft eine Frage: "Wie lange "merkt" sich so eine Mücke angeblich, dass ein Mensch ihr ans Leben will?" Dazu müsste sie den Menschen wiedererkennen und mit Zeitverzug selbst ohne Gefahr noch immer meiden. Tut sie nicht, sie verbindet nur bestimmt Eindrücke (Luftzug) mit Gefahr und reagiert entsprechend. Mensch und möchte kommen da nicht vor.
  • Lernvorgang

    25.01.2018, Dirk
    Aber ist nicht die Lernmethode universell? Die Basis-Regeln kennen und einfach alle möglichen Szenarien durchspielen?
    Was würde passieren, wenn man damit eine mögliche Kriegsführung berechnen liesse, z.B. USA gegen Nordkorea?
    Moralische Komponenten gibt es dabei ja nicht, also wird wahrscheinlich ein gigantischer Angriff und totale Auslöschung übrig bleiben als effizienteste Strategie.

    Letztlich ist es eine Frage wie ich die Regeln definiere, das Programm kann damit wohl alles optimieren.
    Der Mensch arbeitet ja ähnlich ("was würde passieren, wenn ich das und das mache..."), nur extrem viel langsamer - und schliesst viele Optionen aus Erfahrung aus plus fantasiereiche Varianten, auf die ein Rechner nicht kommt.
  • Kirk voran!

    25.01.2018, Dirk
    Na, dann muss man ja nicht gleich ein kpl. Raumschiff landen lassen, am besten mit Käpt'n, oberstem Mediziner und waswarspockdochgleich.
    Heutzutage kann man da doch leicht eine kleine Sonde aufprallen lassen und das mit einer nachfolgenden Kamera filmen. Wenn man einen Asteroiden treffen kann...
    Überhaupt wird das Thema "Sonden und Drohnen" gerade in SF-Geschichten und -Filmen zugunsten der Spannung völlig ausgeblendet. Wer wäre real so blöd und schickt zum Checken gleich unersetzliche Geräte oder gar Menschen hinunter?
  • Argus ist in Wahrheit blind!

    25.01.2018, Nick Mott
    Einem Opfer nützt es rein gar nichts, wenn ein Täter NACH dem angerichteten Schaden überführt wird.
    Prävention bedeutet ja 'Zuvorkommen' und nicht 'Hinterhersorge'.
    Würde ein wirklich funktionierender Kameraalgorithmus eine GefahrenANBAHNUNG rechtzeitig identifizieren können und daraufhin in kürzester Interventionsfrist ein Eingreifen möglich sein und so eine sich abzeichnende Gewalttat verhindern helfen, DANN könnte man von Prävention sprechen und nur dann ließe sich die Zahl von Gewalttaten effektiv reduzieren.
    Selbst in München gab es noch in den 60ern mal den 'Dorfschupo', also Polizisten, die eine volle Schicht ihr Viertel durchstreiften und man nie wusste, wann der wohl um die Ecke kommt. Der kante seine Leute, sein Umfeld sehr genau, denn der war dort auch Zuhause. Jede Änderung fiel dem sofort auf. Außerdem hat der sich die Änderung sofort genau besehen und sich jedem genähert, der ihm irgendwie auffiel und direkt Aufklärung der Sachlage betrieben - das war m.E. insgesamt effektiver als ein Hundertfaches an Kameras vor Ort OHNE direkt greifenden Polizeischutz.
    Dieser Kamerahype steht auf derselben Stufe wie die Militarisierung der Polizeiausrüstung - eine zunehmend geringer werdende Interventions-Prophylaxe weicht einer Strategie der Interventionshärte, so sie denn stattfindet.
    Hier wird wachsende Interventionshärte als Präventionsmaßnahme verkauft - ein heftiger Etikettenschwindel.
    Wenn dann noch die Aufklärungsquote jedem Kriminellen signalisiert er habe mindestens eine 50:50-Chance unerkannt bzw. unergriffen davon zu kommen - wo liegt für ihn das Hindernis zur Gewaltbereitschaft? Die meisten Gewalttäter sind ja keineswegs rational handelnde Menschen, weswegen auch Abschreckung nur eine sehr schwache Wirkung hat, weil eben meist nicht in rationaler Abwägung etwas geschieht, sondern eher aus den Umständen heraus (Gelegenheit macht Diebe-Prinzip) oder einer emotionalen Destabilisierung oder spontan ohne Opfer- bzw. Beutebezug (Machtdemonstration, Spaßbezug, Gruppendynamik). Dort wo rational abwägende Täter unterwegs sind, sind sie auch vorbereitet und eine Kamera verhindert dabei ebenfalls nichts, wird vielleicht sogar von Versierteren vor der Tat aus dem Verkehr gezogen.
    Wie man es dreht und wendet - sinnlos für die Kriminalitätsbekämpfung.

    PS: In Köln bei der Silvesternachtgeschichte, geschah vieles direkt vor den Augen der anwesenden Polizei und den Kameras, wo hinterher behauptet wurde, dass kein Filmmaterial zur Verfügung stünde - ausgerechnet am Hbf und um den Dom herum...
    Tja, wenn das offensichtlich Standard ist, dann lässt sich ja wohl schlecht begründen, warum mehr nicht funktionierende, nicht aktivierte oder sonstwie schlecht aufgestellte oder nicht besetzte Kameras angeblich mehr Sicherheit erzeugen sollen!
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