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Kommentare - - Seite 402

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Scheinproblem?

    03.08.2017, Helmut Zinner
    Das im Artikel beschriebene Konzept: "Die Welt besteht aus punktförmigen, eigenschaftslosen Teilchen..." ist nicht konsistent mit der üblichen Sichtweise der Ontologie: Die Welt besteht aus "realen Dingen", nämlich den Elementarteilchen (einschließlich der Austauschteilchen), die gewisse Eigenschaften "besitzen".
    Eigenschaften müssen demnach von etwas (nämlich von den Dingen) "getragen" werden. Eine Eigenschaft ist eine Fähigkeit, andere reale Dinge zu beeinflussen oder von ihnen beeinflusst zu werden. Handelt es sich hierbei um ein Scheinproblem? Die Folgerungen aus den beiden Sichten sind nämlich identisch: Die Gesetze beschreiben die Beziehungen zwischen den Eigenschaften.
    Stellungnahme der Redaktion

    Genau, “Eigenschaft ist eine Fähigkeit, andere reale Dinge zu beeinflussen oder von ihnen beeinflusst zu werden”. Deshalb kann man Eigenschaften als Beziehungen zwischen den Dingen verstehen, statt als etwas, das einzelnen Dingen unabhängig von ihren Beziehungen unnewohnt.

    Michael Esfeld

  • Wahrheit ist einigermaßen kompliziert

    03.08.2017, Walter Weiss
    Wie zufällig spielt der Begriff ’Wahrheit’ gerade jetzt auch in der Politik und in der Gegenwartsgeschichte eine große Rolle (Stichworte ’Trump’, ’Erdogan’, ’fake news’) – aber während in Politik und Gegenwartsgeschichte die Definition des Begriffs letzten Endes auf genügend gründliche Recherche zurückzuführen ist, ist die Sache in den Naturwisenschaften ungleich schwieriger, wie die beiden Artikel ja zeigen.

    Was sie bringen, leuchtet wohl unmittelbar ein – gerade deshalb aber FEHLT eine entscheidende Deduktionsvoraussetzung: Sowohl Michael Esfeld (SdW 8/17, S. 12) als auch Michael Krämer (S. 19) benutzen die uns geläufige deutsche Sprache und damit auch die darin enthaltenen Wort- und Satzbedeutungen; Sprache indessen ist nichts anderes als die Abbildung des Denkens (auf das akustische Medium, bei Niederschrift auch auf sachliche Medien), und in so grundlegenden Artikeln hätte man doch als Einleitung und überhaupt als logische Grundlage der Darlegungen eine Definition dessen verlangen können, was die Verfasser als ihr ’Denken’ zu Grunde legen wollen. Das vermisse ich – vielleicht wäre bei einer so vorangestellten Definition ja manch ein Teilproblem durchaus als Scheinproblem entlarvt worden.

    Dreht man die menschliche Evolution in Gedanken einmal zurück, so müsste für deren Erfolg ein möglichst weitgehendes und abstrahiertes Bild der Umwelt entscheidend wichtig (gewesen) sein. Legt man eine genetische Anlage zugrunde, wäre dafür die Mindestzahl von Jahren anzusetzen, die nach allgemeinen Überlegungen notwendig ist, um eine genetische Prägung zu entwickeln. Das wäre dann offenbar eine Zeitspanne, die weit vor den ’Out-of-Africa’-Termin zu setzen ist, d. h. eine Umgebung, die wohl eher Steppen- und Savannen-Charakter gehabt haben dürfte als Wald-Charakter.

    Es sollte daher ein abstrahiertes Bild der Umgebung aus der damaligen Zeit ein entscheidend wichtiger Bestandteil des menschlichen Denkens geworden sein und – da dieser Bestandteil ja nur die statische Seite darstellt – ein ebenso abstrahiertes Abbild der typischen Bewegungsabläufe (im Sinn der klassischen Physik).

    Aufgenommen haben diese beiden Komponenten aus der Umwelt allein die menschlichen Sinne, so dass deren Begrenzung (in jeder Hinsicht) ebenfalls immanenter Bestandteil des Denkens sein dürfte.

    Mit diesen Koordinaten ergibt sich, was wir unter naturwissenschaftlicher Forschung und naturwissenschaftlichen Erkenntnissen zu verstehen haben: Alles, was sich AUSSERHALB der Reichweite unserer körperlichen Sinne (die sich ja in den letzten paar MIllionen Jahren kaum erweitert haben dürften) befindet und bewegt, können wir mit diesem soeben in seinen wesentlichen Komponenten Denkvermögen nicht ’verstehen’. Alle diese Dinge und Geschehnisse außerhalb dieses Bereichs können die Naturwissenschaftler also nur – mehr oder weniger dürftig – beschreiben, im Idealfall durch mathematische Formeln einengen und umreißen. Ob solche mathematische Formeln dann zur Beschreibung solcher Dinge und Geschehnisse außerhalb des genannten Bereichs geeignet sind oder nicht, kann im Idealfall durch Wiederholungs-Experimente oder Beobachtungen evident gemacht werden.

    Die naturwissenschaftliche ’Wahrheit’ ist also doch einigermaßen kompliziert - zwar womöglich in vielen Fällen eindeutig, in vielen aber auch zumindest unbestimmt oder gar mehrdeutig. Zumal ein wirkliches ’Verstehen’ immer nur im sehr begrenzten Bereich der Reichweite unserer Sinne möglich ist – darüber hinaus kann man zwar nicht allein glauben, aber immerhin im Idealfall durch mathematische Formeln definieren.
    Stellungnahme der Redaktion

    Naturwissenschaftliche Wahrheit ist sicherlich einigermaßen kompliziert. Aber seit der Antike gibt es die Kosmologie, also die Wissenschaft des physikalischen Universums als Ganzes, und von der Antike zur Quanten-Kosmologie sind auch in diesem Bereich sehr bedeutende Erkenntnisfortschritte erzielt worden. Unsere Erkenntnisfähigkeit ist nicht auf die Reichweite unserer Sinne begrenzt.

    Michael Esfeld

  • Metaphysik!

    03.08.2017, Prof. Dr. Timm Grams, Fulda
    Wer eine Ontologie wie beispielsweise die des wissenschaftlichen Realismus hat, wer das Wesen der Dinge erkannt zu haben glaubt, der kann den Naturgesetzen Wahrheit zumessen. Der Wissenschaftler verlässt damit den relativ stabilen Grund seiner prüfbaren und bewährten Theorien und begibt sich ins Reich der Metaphysik. Dort geht es, anders als in der Wissenschaft, um Bekenntnisse. Die gute Gesinnung verdrängt die wissenschaftliche Argumentation; Abweichlern droht die Moralkeule: „Wer in dieser Hinsicht Konstruktivist ist, schadet sogar der Menschheit“, schreibt Michael Esfeld.

    Diese Haltung spielt, entgegen der hehren Absicht, den Faktenmanipulatoren in die Hände: Wahrheiten stehen gegen andere Wahrheiten – unentschieden. Der erkenntnisfördernde Diskurs leidet. Das schadet letztlich der Aufklärung, auch dem Kampf gegen den Klimawandel. Denn: Um Wahrheit geht es nicht. Es geht um Entscheidungen nach bestem Wissen.
    Stellungnahme der Redaktion

    In der Naturwissenschaft geht es, wie der Name sagt, um die Erkenntnis der Natur. Die Naturwissenschaft hat Methoden entwickelt, um die entsprechenden Erkenntnisansprüche zu prüfen und gegebenenfalls zu korrigieren, das heißt eine Theorie durch eine andere zu ersetzen. Die Aussage beispielsweise, dass Wasser aus Atomen zusammengesetzt ist, statt ein Urstoff zu sein, ist wahr.


    Michael Esfeld

  • Cherrypicking..

    02.08.2017, Matthias Schuster
    ... ist eine häufige Art, die Dinge unsachgemäß darzustellen:

    " Vielmehr ließe sich per Beweidung und Futtermittelanbau Boden nutzen, der sich zum Kultivieren anspruchsvollerer Pflanzen überhaupt nicht eigne. Auch würde der komplette Verzicht auf Nutztiere der Landwirtschaft schaden, und zwar vor allem dem Bio-Anbau, weil dann der Kuhmist als wichtige Düngemittelquelle fehlte."

    1) Danke Permakultur wachsen hier im Hochland Früchte, Getreide und so weiter: http://www.krameterhof.at/cms60/index.php?id=51

    Das Tiere ein Teil des Ökosystems sind, ist unbestritten. Das ist jedenfalls etwas anderes, als sie systematisch auszubeuten und überhaupt Produkte aus ihren Ausscheidungen und Fleisch herzustellen.

    Wir Menschen sind anatomsich und stoffwechselbezogen evolutionär Fruchtesser, wie unsere nächsten Verwandten, die Bonobos:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:ShalokShalom/Ern%C3%A4hrung_des_Menschen

    2) Es gibt Bio Meiler und vieles andere. Kühe sind die einzigen Tiere, die für den Boden eine Bereicherung sind, alle anderen laugen ihn mehr aus, als sie ihn bereichern. Das bezieht sich natürlich auf die Tiere in der Massentierhaltung. Andere wie bestimmte Insekten etc fügen sich da den Kühen an.

    Kühe wieder weisen einen extrem niedrigen Wirkungsgrad auf, wenn es um die Umwandlung der Nährstoffe geht.
  • @Nurit

    02.08.2017, Jakob
    Von was für Zukunftsforschern reden Sie da?
    Wir haben kaum eine Ahnung, wie unser Gehirn funktioniert. Ständig werden neue Details gefunden, ständig müssen Erkenntnisse über den Haufen geworfen werden.
    Wie das Bewusstsein oder Kreativität funktionieren, davon haben wir schonmal überhaupt keine Ahnung. Da stellt sich mir doch die Frage, wie diese selbsterklärten Zukunftsforscher dann dazu kommen zu meinen, dass wir innerhalb der nächsten 30 Jahre plötzlich herausfinden, was es mit Kreativität auf sich hat UND es schaffen, eine dem Menschen ebenbürtige, künstliche zu erzeugen.
    Es sei denn, diese Leute haben sich nie mit dem aktuellen Forschungsstand der Neurologie beschäftigt und nur zuviele Science-Fiction-Romane gelesen.
  • Menschliches Versagen

    02.08.2017, jum
    Es ist reine Spekulation, in welchen heutigen Arbeitsbereichen es in wieviel Jahren überhaupt noch Menschen geben wird. Wo die Menschen durch Rechner übertroffen werden, werden diese ersetzt. Vermutlich geht es nicht mehr lange, bis einige wenige Menschen nur noch die Aufgabe haben, einen roten Notfall-Aus Knopf zu bewachen, der von der KI viel zuverlässiger hätte überwacht werden können. Aber letztendlich benötigt es diesen einen Menschen dann noch wegen der Schuldfrage. Menschliches Versagen. Siehe heutige Unfälle bei der Bahn.
  • Da kann ich leider dem Artikel nicht beipflichten

    02.08.2017, Nurit
    Ich stimme soweit überein, dass bestimmte Berufe länger existieren und von Menschen ausgeübt werden müssen. Nur handelt es sich dabei um hochspezialisierte Berufsbilder. Die Frage wäre jetzt wieviele Arbeitsplätze existieren in diesen Berufen und kann man mehr Menschen für solche Arbeitsplätze qualifizieren. Spätestens hier wird es schwierig bis unmöglich.
    Dem gegenüber stehen dann eine große Menge an Berufen, die heute noch gemacht werden müssen, für die man keine mehrjährige Ausbildung oder ein Studium braucht, die aber einen gewaltigen Teil der Gesamtarbeitsplätze einnehmen. Also Produktionsmitarbeiter in allen Industriebereichen, Bürokräfte, Lagerarbeiter, usw. (oder natürlich Bus-, Taxi- oder LKW-Fahrer) Diese Berufe könnten teilweise schon vollständig automatisiert werden und für diese Arbeitnehmer wird es ohne hohe Qualifikation unmöglich irgendeine andere Arbeit zu finden.
    Übrigens gehen Zukunftsforscher davon aus, dass es noch 30 Jahre dauert, bis selbst kreative Jobs wie Schriftsteller von KI zumindest teilweise ersetzt werden könnten. Da bleibt dann sicher kein Platz mehr für Bankangestellte, Versicherungssachbearbeiter oder gar Programmierer - letztere eventuell noch zur Wartung von Systemen.
    Daher sollten wir uns vielleicht nicht überlegen, wie wir möglichst viele Jobs erhalten, sondern wie wir unsere Gesellschaft umgestalten, so dass die Maschinen und Roboter arbeiten, während die Menschen trotzdem alle ihre Grundbedürfnisse befriedigen können, selbst wenn selber nicht mehr arbeiten (dürfen)
  • "Vegan ist die einzig gesunde Ernährung"

    02.08.2017, Ralf
    Diese Aussage von Dr. Henrich (www.provegan.info) kann ich als veganer Ernährungsberater nur unterstreichen. Ich lebe mit meiner Familie selbst seit vielen Jahren vegan OHNE irgendwelche Mängel!!!
    In den vorigen Beiträgen werden leider nicht, kaum oder nur sehr schlecht recherchierte Daten ohne tatsächliche Überprüfung einfach von irgendwoher übernommen. Zugegeben: Eine vegane Ernährung ist nicht automatisch gesund - und sie sollte immer gut organisiert sein!
    Einen Eisenmangel sehe ich öfter bei den Fleischessern. Veganer sind da viel öfter gut aufgestellt. Auch bei B-Vitaminen, etc. Die Mängel betreffen meist Alle, nur bei den Veganer schaut man ganz besonders hin. Und wenn mehr Veganer als Omnis untersucht werden, wird man natürlich auch bei mehr Veganern fündig werden. Das ist schon statistisch bedingt.
    Auch die Mähr mit EPA und DHA ist schon seit ein paar Jahren überholt: niedrig Spiegel im Serum können nicht auf einen Mangel hindeuten (wie man sehr lange glaubte) sondern belegen eher die gute Verwertung im Körper (und dadurch einen geringen Nachweis im Serum).
    Viele wissenschaftliche "Fakten" werden eben oft von der Fleisch-, Milch- und Getreideindustrie "gesponsert" und führen in der breiten Masse zu falschen "Fakten". Frei nach dem Motto: "Man muss eine Lüge nur oft genug wiederholen, damit sie als Wahrheit wahrgenommen wird". Ich erinnere mich da an Werbebotschaften aus dem letzten Jahrhundert (die im doppelten Sinne total veraltet sind).
    Schaut euch auf der provegan-Website ausführlich um und ihr erfahrt aus schulmedizinischer Sicht, warum vegan so gesund is(s)t, bzw. sein kann. Ein großer Dank an Dr. Henrich.
    Wie erwähnt, bedarf es bei einer veganen Ernährung allerdings umfangreicher und gut fundierter Informationen (oder eben einen entsprechend gut spezialisierten Ernährungsberater).
    Dann kann man vegan so einiges Reißen.
  • Ach, Big Data hat auch Sinn, wenn man nicht die Menschen damit

    01.08.2017, Hans Schluch
    nackig macht? Das muss mal einer Merkel sagen! Die meint, Big Data geht nur, wenn man den Datenschutz (und damit die Menschenwürde) von uns beschädigt, wir uns vor den Konzernen nackig machen.
  • Anderes Beispiel

    01.08.2017, David M.
    Wenn man zeitlich etwas weiter zurückguckt, in die Industrialisierung, wird man feststellen, dass durch derartige Entwicklungen sehr wohl massenhaft Arbeitsplätze verloren gehen können.

    Man kann übrigens die Computer-Elo nicht wirklich mit der menschlichen vergleichen, weil die der Menschen hauptsächlich durch Spiele mit anderen Menschen und die der Computer hauptsächlich durch die mit anderen Computern bestimmt wurden. Man weiß also nicht genau, welche Elo Computer nach menschlicher Eichung hätten.
  • Ergänzung ad "Historisch bitte korrekt zitieren"

    01.08.2017, Stefan M
    Die Rolle der CIA in der Schweinebucht-Invasion ist ganz offiziell hier nachzulesen:

    https://www.cia.gov/library/readingroom/collection/bay-pigs-release

    "[...] The cornerstone of this collection is a two-volume, 400-plus page document consisting of (Volume I) the CIA Inspector General's (IG) Report on the CIA's ill-fated April 1961 attempt to implement national policy by overthrowing the Fidel Castro regime in Cuba by means of a covert paramilitary operation, otherwise known as the Bay of Pigs [...]"
    Stellungnahme der Redaktion

    Wir bitten um Entschuldigung, dass wir die Rolle der CIA nicht ausreichend gewürdigt haben. Im Artikel ging es aber schwerpunktmäßig um das Schicksal einer seltenen Vogelart ;-).

  • Aus Einzelfällen auf das Ganze schließen?

    01.08.2017, Joachim Durchholz
    Lauter Beispiele, wo trotz Computer noch Menschen ihren Dienst tun - aber jeder einzelne ist ein Sonderfall, und wobei dann noch großzügig die verlorengegangenen Arbeitsplätze ignoriert werden.
    Ich seh's doch im Supermarkt - Self-Checkout setzt sich in der Schweiz gerade durch, und statt zwei Kassiererinen sitzt da nur noch eine. Da, wo fünf Kassiererinnen waren, sind es jetzt noch zwei und eine, die als Aufsicht an den Kundenscannern steht.
    Der Pilot ist noch da, aber der Copilot ist nur noch auf Langstrecken nötig, damit der Pilot schlafen kann - ursprünglich hatte der Copilot jede Menge Steuerungsaufgaben.
    Die selbstfahrenden Autos sind noch ein paar Jahre in der Zukunft - die selbstfahrenden Züge sind gerade in der Pilotphase. Für den Lokführer gibt es dann keinen Ersatz.
    Klar entstehen woanders Arbeitsplätze. Der Setzer ist verschwunden, den Layouter gibt es noch - aber er ist leichter austauschbar, wird dementsprechend schlechter bezahlt.
    Aber auch das: Nur Einzelfälle.

    Wenn man hingegen die Studien ansieht: da schafft und reduziert die Digitalisierung Arbeitsplätze, aber unterm Strich werden es immer weniger.
    Deutschland hat gerade Vollbeschäftigung, aber das liegt an der Demografie. Die sagte übrigens, die Vollbeschäftigung hätte schon 2005 einsetzen müssen, der Arbeitskräftemangel hat sich also um über ein Jahrzehnt verzögert - das liegt garantiert nicht daran, dass die Menschen fauler geworden sind!

    Lieber Herr Loeb, für die These, dass die Digitalisierung unterm Strich keine Arbeitsplätze abbaut, reichen ein paar Anekdoten einfach nicht.
    Da braucht es Querschnittsdaten.
  • Knicklandschaft in S.-H.

    01.08.2017, Eckard Krüger
    Hallo SM,
    (ich hoffe, Sie haben auch einen Namen, denn hinter SM verbirgt sich manches)

    danke für den interessanten Link. Eine sehr gute Abhandlung über Knicks (von Hermann Marxen) findet man in dem ‚Heimatbuch des Kreises Plön’ von 1953. Mit etwas Glück noch antiquarisch zu bekommen.

    Ich kenne zwar den NDR-Bericht nicht, aber es ist richtig, dass die Knicklandschaft in Schleswig-Holstein eine absolut sinnvolle Einrichtung war, von der heute leider nur noch vielleicht zwei Drittel von dem vorhanden ist, was ich in den 1950er Jahren kennen gelernt habe. Zu der Zeit war es – so habe ich es noch in der Erinnerung – bei ziemlich hoher Strafe verboten, auch nur einen Meter Knick zu entfernen, d. h., total zu entfernen: Erdwall weg, Bewuchs weg. Völlig in Ordnung dagegen war das ‚Knicken’, was bedeutet, dass die auf den Erdwällen wachsenden Büsche und Bäume nach ein paar Jahren auf den Stock gesetzt werden. - Ich erfuhr später, dass – den Zeitraum weiß ich nicht mehr – ca. 25.000 Kilometer Knick der Flurbereinigung (herrliches Wort) zum Opfer fielen. Das muss wohl schon in den 1960er Jahren angefangen haben.

    Als ich nach sehr langer Zeit (etwa 1999) mal nach Ostholstein kam, um dort Urlaub zu machen, war ich erstaunt und schockiert über die riesigen Ackerflächen. Dort, wo früher Knicks kleinere Äcker umsäumten, stand nun der Raps und reifte vor sich hin. Natürlich lassen sich große Flächen besser beackern, aber nun hat, da der Schutz der Knicks fehlt, die Erosion freien Lauf. Winde tun ihr Bestes, die wertvolle Ackerkrume in Richtung Ostsee zu verfrachten. Und Wind gibt es im Land zwischen den Meeren reichlich.

    Es ist also nicht so, dass die Knicklandschaft Probleme bringt (mal abgesehen von der Bewirtschaftung der Ländereien für den Landwirt), sondern im Gegenteil nur Vorteile hat. Vorteile für Flora und Fauna, und nicht zuletzt als Bollwerk gegen die Erosion. – Ja, und ganz zuletzt für die Krone der Schöpfung..

    Besten Gruß
    Eckard Krüger
  • Fragen über Fragen zum Standardmodell!

    01.08.2017, Wolle
    Bei Abbildungen, die dem Vorschaubild des Videos entsprechen, stelle ich mir immer wieder diese Frage: "Was ist denn das Schwarze außen herum, das die Darstellung umgibt? Zeigt uns das nicht, dass bereits vom Ansatz her ein gravierender Fehler im Standardmodell existiert? Ich meine: Ja!

    Raum besitzt keine realen physikalischen Eigenschaften für eine Expansion und kann somit die Ortslage von Massen nicht real verändern!

    Die "Modelle", wie z. B. der Hefeteig mit den Rosinen und der Luftballon mit aufgeklebten Galaxien, die uns die Expansion der Raumzeit darstellen sollen, sind beides reale Objekte mit realen mechanischen Wirkungen auf die Rosinen bzw. auf die aufgeklebten Galaxien.

    Raum ist kein Objekt mit realen mechanischen Wirkungsweisen! Wie soll ein reines mathematisches oder gedankliches Konstrukt ohne diese realen Eigenschaften die Ortslage von Galaxien real verändern? Wer verstanden hat, dass bei diesem Ansatz Raum verdinglicht wurde und dass ihm physikalische Eigenschaften einfach angehaftet wurden, die er real nicht besitzt, der versteht auch, dass das gesamte Standardmodell auf unverzeihlichen Fehlern und puren Behauptungen beruht!
  • Anne

    01.08.2017, Anne Haberland
    "Obwohl sich die Öffentlichkeit darüber einig schien, dass die Mehrheit der Briten für eine weitere EU-Mitgliedschaft stimmen würde, passierte genau das Gegenteil. Anscheinend hatten lautstarke Meinungsmacher die Wähler auf ihre Seite gezogen." Ähm so funktioniert eine repräsentative Demokratie nun mal xD Die sache mit dem AdHoc für das richtige entscheiden, geschweige denn sich iterativ durch Aushandlungsprozesse an "ein" richtiges Ergebnis (welches bei "Wicked Problems", welche meist das Spektrum politischer Problemstellungen dominieren, sowieso so nicht existiert. Denn sowohl Problemwahrnehmungen als auch Lösungen massiv von der Wahrnehmung und den normativen- und generell kontextualen Standpunkten der Beteiligten beruhen und daher so plural sind wie die Beteiligten selbst...) heran zu arbeiten respektive zu wählen, findet sich kaum in politische Entscheidungsprozessen statt. Daher ist vielleicht das Beispiel etwas... naja unglücklich.
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