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Kommentare - - Seite 424

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  • zu Augen auf Punkt 3

    31.05.2017, Jens
    genauso wie ich für mein Auto Winterreifen aufziehen muss, wechsle ich bei meinem Rad auf Spikereifen und fahre auch bei Glatteis sicher.
    Also wer wirklich Rad fahren will, der kann es bei jedem Wetter tun und wer nicht möchte findet immer eine Begründung.
  • Der Radler - die Melkkuh

    31.05.2017, Susanne Wiezorek
    Viele Leute, mich eingeschlossen, hält vom Radfahren ab, dass man die Räder nicht sicher abstellen kann. Mir wurden in Köln schon so viele Räder gestohlen, dass ich das "zur-Arbeit-mit-dem-Rad" drangegeben hab. Auch muss man sich entscheiden: Entweder man fährt mit einer alten Hitsche, wo eben nichts dran ist, was abgeschnitten/geklaut werden kann - dann wird man aber regelmäßig von der Polizei mit Strafzetteln versorgt. Nimmt man ein Rad, das der StVZO entspricht, muss man damit rechnen, dass es eher früher als viel später weg ist. Dass Polizisten in Köln regelmässig zu Berufsverkehr-Zeiten an den einschlägigen Radwegen auf der Lauer liegen, um Kasse zu machen, trägt jetzt auch nicht dazu bei, die Leute aufs Rad locken. Nach dem ersten Knöllchen sinkt da die Motivation. Man fühlt sich wie eine Melkkuh, die ja gar keine andere Chance hat...
  • Danke für diesen Erkennnissgewinn!

    31.05.2017, Dany
    Dann mal viel Spass auf der Radtour zum Trump-eltier nach Washington! Der hat sich soeben aus dem Klimaschutz verabschiedet. Mich würde allerdings interessieren, wie der Autor es sich vorstellt, wie die Menschen Ihren Arbeitsplatz erreichen. Es leben und arbeiten ja nicht alle in einer Grossstadt. Mein Arbeitsweg war lediglich bei einem einzigen AG in 7 Autominuten zu erreichen. Die Kehrseite war, das ich 50% meiner Arbeitszeit international geflogen bin.
  • Augen Auf!

    31.05.2017, Martin Gillo
    Ein bisschen Nüchternheit ist bei dem Thema schon angesagt:
    1. Radfahren ist mehrheitlich nur für kürzere Fahrten innerhalb einer Metropole und zu malerischen Fahrten realistisch. Das schließt die Nutzung für das Commuting zu den meisten Arbeitsplätze aus.
    2. Unfallrisiken sind ein Tabuthema bei Radfahrern, die nicht einmal die essenzielle Schutzfunktion des Helms anerkennen wollen. In meiner Bekanntschaft gibt es Mehrere, die wegen Fahrradunfällen lange Zeiten im Krankenhaus verbracht haben, inkl. mich. Einer ist seit Anfahren durch einen Fahrradfahrer querschnittsgelähmt.
    3. Wer schon einmal bei Glatteis Rad fahren musste, der weiß, dass relativ sicheres Fahrrad fahren nur bei Schönwetter realistisch ist.
    4. Mit anderen Worten: Wer Fahrrad fahren möchte, auf das richtige Wetter warten kann und die Zeit dazu hat, sollte das unbedingt tun.
  • Attraktiv vs. unattraktiv

    31.05.2017, Hans-Gerhard Winter
    Ich fahre gerne mit dem Rad. 50 km sind kein Problem für mich, ohne E-Rad. Ich fahre auch mal 10 km in den nächsten Ort zum Einkaufen von Kleinigkeiten. Oder erkunde fremde Städte bevorzugt mit dem Fahrrad. Zur Arbeit mit dem Fahrrad? Gerne, wenn's eine kürzere Strecke ist, so max. 10 km bzw. 1/2 Std. Dieses Glück hatte ich leider nie.
    Ansonsten gilt für mich, und wohl viele andere: Das alles NICHT bei Regen, Schnee, Sturm oder Glätte. Letzteres ist meine "wissenschaftliche" Erkenntnis.

    Was bitte hat die Aussage im Text "Radfahren dadurch zu befördern, indem man Autofahren unattraktiv macht" mit Wissenschaft zu tun? Ist doch bloß Anwendung plumpen Zwangs. Und wenn schon denn schon Alternativen wie zu Fuß gehen oder die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel erwähnen. Irgendwie muss man sein Leben an allen Widerständen vorbei ja meistern, um sein Geld zu verdienen und mit seinen Steuern auch solche Studien zu finanzieren, die als Begründung für Schikanen verwendet werden. Und die Verfasser solcher Studien sollten auch mal bedenken,: Nicht jeder hat die Freiheitsgrade, sich ein Leben ohne Auto einzurichten.

    Ich bezweifele, dass es in der Praxis funktioniert, wenn z. B. Ehrenamtliche oder man selbst mit Rikschas die Dinge macht, für die man eben oft sein Auto verwendet. Was in einem Haushalt so anfällt: Kinder zur Schule oder zum Kindergarten bringen und abholen (12 km hin und zurück), oder den Familieneinkauf bewältigen, oder mal eben zu den pflegebedürftigen Eltern "düsen", um für die einzukaufen. Auch hier die Frage: Was ist bei bei Regen, Schnee, Sturm oder Glätte?

    Nach wissenschaftlichen Grundsätzen bzw. auf einem entsprechenden Niveau kann ich auch Artikel erstellen. Auch solche, die mit der Lebensrealität nichts zu tun haben. Der Leserbrief von Herrn Jansen hat durchaus meine Sympathie.
    Soweit in Kürze nur mal einige Gedanken ...
    Freundliche Grüße
  • China ist der Vorreiter

    31.05.2017, Henner Wirthmann
    In China habe ich bereits 2006 E-Bikes beobachtet und inzwischen fahren dort sehr viele Menschen damit. Speziell für den Transport von Kleinlasten werden E-Bikes verwendet, wobei der Begriff "Kleinlasten" in China bzw. Asien weiter gefasst ist als hier, das geht hoch bis zum Kühlschrank, Sofa oder Kleiderschrank. Nötige Reparaturen kann man - zumindest in den großen Städten - fast überall ausführen lassen. Fahrende Reparaturwerkstätten erledigen alles, ob Reifenpanne oder Schweißarbeiten. Und das alles ohne Wartezeit und preisgünstig. Ladestationen für E-Bike-Akkus habe ich noch nicht gesehen.
  • Lacht Sie aus!

    31.05.2017, Gast
    @Vorstadt Strizzi
    "Fahrräder auf der falschen Seite geparkter Autos fahren zu lassen"
    Da gibt es die auch oben im Text genannte simple Lösung für, dort einfach keine Autos parken zu lassen, auch da es wie ebenfalls im Text festgehalten sowieso dringend notwendig ist die Verfügbarkeit von Parkplätzen zu Verknappen.

    Und hast du dich auch mal Schlau gemacht, was die da in Münster so an neu gebauten Radwegen haben, da würde ich doch nämlich glatt behaupten, dass da in die Fahrbahn integrierte Radwege ganz weit vorne sind! (Und genau an diesen wird dann auch der hohe Radverkehrsanteil und die geringe Unfallkostenrate liegen.)
    http://www.stadt-muenster.de/verkehrsplanung/mit-dem-rad/besonderheiten-in-muenster.html

    Also lacht Sie aus, diese Ignoranten die meinen die Fahrbahn sei für die Imwegstehzeuge zu reservieren und die Radfahrer muss man doch möglichst billig auf die benutzungspflichtigen Bürgersteige verbannen können, dass ja keiner auf die Idee kommen möge in der Stadt auf Imwegstehzeuge zu verzichten oder das so eine Innenstadt weitgehend Imwegstehzeug frei sein könne.
  • Scheuklappendenke

    31.05.2017, Störk
    Einerseits beschwert man sich über verstopfte Autostraßen, andererseits wird gefordert, Autofahren *noch* unattraktiver zu machen?

    Ein Fahrrad ist ideal, um eine Person mit leichtem Rucksack von einem Ende der Stadt zum anderen zu bringen - vorausgesetzt, es stehen passende Wege zur Verfügung. Wie z.B. stillgelgte, ehemalige Bahstrassen, von denen hier in NRW immer mehr asphaltiert werden.

    Damit ist das Fahrrad aber keine Alternative zum Auto. Mit dem Auto fahre ich nicht nur an's andere Ende der Stadt, sondern auch zu Kunden an allen Enden des Bundeslandes. Mit einem Kofferraum voller Ersatzteile. Mit Fahrrad? Unmöglich.

    Was bräuchte ich, um auf's Auto zu verzichten? Kein drittes Fahrrad im Keller. Eher ein billiges, straßentaugliches Leichtflugzeug, und eine Infrastruktur von Start- und Landeplätzen an jedem Stadtrand. Die Innenstadtstraßen würden dadurch nicht entlastet, aber die Fernstraßen! Wenn man drei Dimensionen zur Vefügung hat statt nur einer, gibt es keine Staus.
  • Autofahren muss unattraktiv werden

    31.05.2017, herbert klein
    Solange die Verkehrsplanung sich in erster Linie am Auto orientiert, wird sich kaum etwas ändern. "Lückenschluss", neue Autobahnen, Ausbau zur vermeintlichen Unfallverhütung, usw. sind Zeichen, dass die notwendige Bewusstseinsänderung noch in den Kinderschuhen steckt, von praktischer Umsetzung in Projekten ganz abgesehen. Neben dem Ausbau von Radwegen wäre es auch dringend erforderlich, den ÖPNV attraktiv zu machen, u.a. durch eine entsprechende Preisgestaltung. Würde ein höherer Teil der Autokosten auf die Autofahrer abgewältz, würden Gelder frei, die dem ÖPNV zugute kommen könnten. Dies könnte den Einstieg in eine andere Mobilitätsweise stark begünstigen. Wenn man sich überlegt, welche Ressourcen ein Auto bei der Herstellung benötigt, welche Umweltbelastung es bei der Nutzung verursacht und sieht, dass meist im Schnitt etwa eineinhalb Personen von A nach B transportiert werden und das Auto die meiste Zeit des Tages nutzlos rumsteht, wird einem der Wahnsinn bewusst, der sich mit fadenscheinigen Argumenten fortsetzt. Alles für das Auto nach dem Motto: "Freie Fahrt für freie Bürger!" Mit Vollgas und weit über 100 PS rein in den nächsten Stau. Verletzte und Tote im Straßenverkehr sind dabei Kollateralschäden. Was werden spätere Generationen über uns denken?!
  • Fahrrad freundliche Gemeinden?

    31.05.2017, Robert Orso
    Ich lebe am Land und arbeite in der Stadt. Ich pendle also viel und kenne die Situation sowohl als Autofahrer als auch als Radfahrer an beiden Enden des Weges.

    Bis auf ganz wenige Ausnahmen sind sämtliche "für Radfahrende ausgewiesene Verkehrsflächen" Parade Beispiele dafür, wie man das Radfahren unattraktiv machen kann. Wahrscheinlich mit der Absicht, später darauf hinweisen zu können, dass trotz Ausbaus der Infrastruktur der Service nicht angenommen wird und daher unnötig ist.

    In der Stadt werden auf den ohnehin chronisch verstopften Straßen seitlich Linien gepinselt. Ich möchte nicht nachmessen, ob das wirklich überall 150cm sind - die ohnehin völlig unzureichend wären. Es ist vielfach als Autofahrer gar nicht möglich, diese Bereiche NICHT zu befahren. Den vorgeschriebenen Mindestabstand beim Vorbeifahren an einem Radfahrer von 1.5m kann man sowieso nicht einhalten, ohne in den Gegenverkehr zu fahren. Wozu auch? Die Radfahrer haben ja ohnehin ihre "eigene Fahrbahn". Dass dieser schmale Streifen regelmäßig durch "nur kurz" parkende Fahrzeuge (vorzugsweise SUV) vestellt sind, fällt ohnehin nur Radfahrern auf, nicht den Verkehrsorganen.

    Diese ganz und gar unbrauchbaren Flächen enden an der nächsten Ampel, wo sie auf der anderen Straßenseite fortgeführt werden - war leider nicht anders machbar. Oder sie enden dort ganz. Hunderte solcher Schein-Radwege machen zusammen auch "viele Kilometer Radwege in der Stadt" aus, was dem Herrn Bürgermeister das Privileg verleht, eine Tafel "Fahhrad freundliche Gemeinde" an der Ortseinfahrt anzubringen.

    Außerhalb der geschlossenen Ortschaften ist es einfacher. Da endet der Radweg, denn dafür ist eine andere Behörde zuständig. Falls überhaupt etwas vorgesehen ist, endet das spätestens an der nächsten Gemeindegrenze, denn dort wurden Radwege im Gemeinderat nicht genehmigt. Falls doch, dann natürlich auf der anderen Straßenseite und so schmal, dass zwei Radfahrer kaum aneinander vorbei kommen. Oder der Radweg wurde aus Kostengründen als Strich auf der Fahrbahn "erzeugt". Gut, das schmältert nun die Fahrbahn für die Autos, aber da sich ohnehin kein Radfahrer da drauf fahren traut, weil die Autos mit 100km/h direkt an ihnen vorbei brettern, kann man den ja auch mit dem Auto befahren.

    Das Problem beginnt also ganz konkret an der Zuständigkeit. Wenn in der StVO festgelegt ist: "Bei Neubau von Straßen und bei Sanierung vorhandener Straßen ist auf beiden Seiten der Fahrbahn ein durchgehender, von motorisierten Fahrzeugen und Fußgängern baulich abgetrennter Radweg von mindestens 2m Breite anzulegen", dann ist das in der Planung eben so zu berücksichtigen. Am Land ist das IMMER machbar. In der Stadt kann man das mit Einbahn Regelungen meist auch machen. Aber solange das ein Flickwerk von 50m langen, nicht durchgehend befahrbaren Schnipseln ist, ist Radfahren in der Stadt auf der Straße sicherer als auf dem "Radweg".

    Ein Streifen, den sich Radfahrer in beiden Richtungen mit Fußgängern teilen müssen, ist ebenfalls kein "Verkehrsweg". Wenn also das Fahrrad in der Stadt tatsächlich als Verkehrsmittel zur Fortbewegung von A nach B dienen soll, muss auch gewährleistet sein, dass dieser Verkehr flüssig bleibt und nicht alle paar Meter ein statisches oder mobiles Hindernis das Vorankommen blockiert.
  • Alternative kosmologische Modelle erforderlich

    31.05.2017, Joachim Blechle
    Sie schreiben:
    "Es gibt gute Gründe, konkurrierende Ideen über Ursprung und Entwicklung des Universums in Betracht zu ziehen …"

    Es gibt aber wohl mehr "gute Gründe" andere Theorien zu unterdrücken, zumal die Urknalltheorie wohl die (Menschen-)Massen ergriffen hat und damit zur "materiellen Gewalt" wurde.

    Ich wünsche mir, solange nicht alle materiellen Befunde vorliegen, also bspw. die DM nicht gefunden wurde, offene Modelle über das Universum. Man sollte sich nicht zu frühzeitig festlegen, weil sich das negativ auf den weiteren Erkenntnisprozess auswirkt.

    Ich selbst bevorzuge ein Modell, in dem sich das Universum in einem ständigen Erneuerungsprozess, so zu sagen in einem ewigen Kreislauf befindet. Auch dafür existieren hinreichend Indizien.
  • Und was war vor 1850?

    31.05.2017, Sebastian Lüning
    Ein Hauptproblem solcher regionaler Zusammenfassungen ist, dass sie sich nahezu ausschließlich mit den letzten zwei Jahrhunderten befassen. Dies ist klimahistorisch kurzsichtig, denn es gab bekanntlich auch vor 1850 wichtige Klimaschwankungen. Was sagt das 450-seitige Werk zum Beispiel zur Mittelalterlichen Wärmeperiode, die in der Schweiz stark ausgeprägt war und während der es dort ähnlich warm wie heute war?
    Stellungnahme der Redaktion

    Eine Leseprobe des Werks inkl. Inhaltsverzeichnis finden Sie hier:
    https://www.haupt.ch/Verlag/Buecher/Natur/Erde-Klima-Wasser/Wald-im-Klimawandel.html
    Demnach geht das Werk nicht auf die Mittelalterliche Warmzeit ein. Über sie ist aber bekannt, dass ihre regionalen Wärmeperioden nicht vergleichbar waren der globalen Erwärmung seit dem zurückliegenden Jahrhundert. Insbesondere die Temperaturen seit Ende des 20. Jh. sind sehr wahrscheinlich höher, als es die im Mittelalter waren (http://www.ipcc.ch/pdf/assessment-report/ar5/wg1/WG1AR5_Chapter05_FINAL.pdf , S. 409 ff.)

    Einen Eindruck vom Ausmaß klimatischer Veränderungen und regionaler Trends auf die globale Mitteltemperatur in den zurückliegenden 20.000 Jahren verschafft übrigens diese Grafik: https://xkcd.com/1732/

    Mit freundlichen Grüßen, d. Red.

  • "Radeln"

    31.05.2017, Felix Schulte
    Mag ein inhaltlich ein brauchbarer Artikel sein. Aber Radfahrender als Radeln (= nette Freizeitbeschäftigung) zu bezeichnen ist Teil des Problems. Bitte ändern.
  • Mit Verlaub, aber

    31.05.2017, Lutz Jansen
    was soll das ?
    Bisher war Spektrum.de immer ein Ort im WWW, an dem man sich über neue Entwicklungen und Erkenntnisse auf wissenschaftlichem Gebiet informieren konnte und das zumeist in allgemein verständlicher Form.
    Dieser Beitrag ist jedoch nichts davon. Es handelt sich nur um einen weiteren ideologisch motivierten Versuch, den Menschen eine Verzichtsideologie nahezubringen.
    Dabei will ich ja gar nicht bestreiten, daß Radfahren durchaus zahlreiche Vorteile hat. Aber hier wird nur ein weiteres mal versucht, die Radfahrer als Bessermenschen und die Autofahrer als rückswärts gewandte Dinosaurier zu definieren, wobei letztere es natürlich verdienen auszusterben.
    Dabei wird geflissentlich ignoriert, daß viele Menschen gar keine Alternative zu ihrem Auto haben, sei aus beruflichen, familiären oder sonstigen Gründen.
    Der obige Artikel liest sich wie eine Propagandabroschüre des ADFC bzw. Der Grünen.
    Die Inhalte sind weder wissenschaftlich noch neu. So etwas möchte ich bei Spektrum nicht sehen. Dafür gibt es andere Orte.
    Stellungnahme der Redaktion

    Lieber Herr Jansen,

    Ihr Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit überrascht mich - schließlich liegen diesem Text ausschließlich seriöse wissenschaftliche Quellen zugrunde, darunter auch aktuelle Studien: so viel zu Ihrer Meinung, die Inhalte seien nicht neu. Wenn man Verkehrsexperten befragt, bestreitet keiner, dass eine zentrale Lösung des Verkehrsproblems weniger Autoverkehr in Großstädten ist. Deshalb weise ich auch den Vorwurf der Propaganda zurück: die Fachwelt ist sich da weitgehend einig. Die Frage ist nur, wie man das erreicht: wie man mehr Menschen dazu bringt, über Alternativen nachzudenken. Davon handelt dieser Text - auf wissenschaftlichem Niveau. Er verurteilt Autofahrer nicht, wie Sie behaupten. Natürlich gibt es Menschen, die auf das Auto angewiesen sind - und das will diesen niemand streitig machen. Aber seien wir ehrlich: das sind die wenigsten. Für die meisten ist es schlicht Gewohnheit. Und das ist die Herausforderung für die Wissenschaft.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Eva Wolfangel

  • Von 50% Radanteil lernen (Dk, NL) - nicht von 1-3% (USA)

    31.05.2017, Vorstadt Strizzi
    "Sollte ein Planer in einer dänischen Stadt tatsächlich vorschlagen, Fahrräder auf der falschen Seite geparkter Autos fahren zu lassen – also zwischen der Fahrertür und dem rasenden Verkehr –, würden wir ihn auslachen. Und das solltet ihr in Deutschland auch tun. Lacht sie aus: diese faulen Politiker, diese ignoranten Verkehrsplaner und diese testosterongesteuerten Hardcoreradler, die meinen, dass Radwege auf die Straße gehören. Denn ihre Dummheit ist gefährlich!" (Copenhagenize-Gründer Mikael Colville-Andersen.)

    Randelhoffs Behauptung, dass es in Münster trotz eines Netzes vor dem Kfz-Verkehr geschützter Radinfrastruktur und daraus resultierenden hohen Radlerzahlen keinen Safety in Numbers Effekt gebe, irritiert einigermaßen.

    Ist er etwa, statt sich auf Forschungsergebnisse zu beziehen, Einflüsterungen der nach wie vor virulenten VC ('Vehicular Cycling) - Fraktion erlegen?

    Aus der von der aus der KFZ-Lobby finanzierten UDV (Unfallforschung der Versicherer, "Radwege zurückbauen!") 6/2013 erstellten Studie "Abbiegeunfälle Radfahrer vs Kfz/LKW":

    “5.6 Präferierte Radführungsformen
    Für die untersuchten Radführungsformen [Hochbord, Radstreifen, Mischverkehr] war kein Unterschied im objektiven Risiko (Konfliktrate) nachweisbar."


    Der Unterschied im objektiven Risiko ist vielmehr aus dem Radverkehrsanteil der untersuchten Städte ersichtlich. Dort, wo ein vor dem Kfz-Verkehr baulich geschütztes Radwegenetz zum Radeln einlädt, dort sind die Unfallzahlen hoch signifikant niedriger. So weist Münster in Bezug auf Abbiegeunfälle eine um mehr als 50% niedrigere Konfliktrate auf als die Vergleichsstädte:

    Münster Konfliktrate 5,8% / UKR 27,6
    Magdeb. Konfliktrate 11,5%/ UKR 33,9
    Darmst. Konfliktrate 13,9%/ UKR 39,1
    Erfurt Konfliktrate 13,2%/ UKR 72,1

    UKR: Unfallkostenrate. Die Konfliktrate ist sehr hoch signifikant mit dem tatsächlichen Unfallgeschehen korreliert.

    Sprich: In Münster mit seinen vielen Radwegen ist der Radler mehr als doppelt so sicher vor den gefährlichen Abbiegeunfällen wie in den 3 Vergleichsstädten.
    Und obendrein ist die Unfallkostenrate, d.h. die Schäden für die Radfahrer, in Münster 40% unter dem Schnitt.
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