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Kommentare - - Seite 595

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Energiewende, aber wie?

    12.01.2016, Markus
    Wir alle kennen die Bedenken gegen fast alle Arten der erneuerbaren Energien. Eine Freund von mir ist Architekt. Solaranlagen sind für ihn viel zu ineffizient, zu teuer und optisch ein Graus. Eine andere Freundin von mir ist Biologin und für sie sind Offshoreanlagen wegen der Schweinswahle ein Tabu. Auch gegen die Windkraft am Land formieren sich viele Tierliebhaber wenn sie zu nah am Wald oder im Wald stehen, auf freien Flächen (Wiesenweihe / Rotmilan / Störche) und die Anwohner, wenn sie nahe einer Siedlung stehen. Und dann verschandeln sie noch die Landschaft, wenn ausnahmweise nichts von dem oben genannten zutreffen sollte.

    Biogas führt bisweilen zu monotonen Maislandschaften, die mit viel energieintensiven Kunstdünger versehen werden.
    Wasserkraft schreddert Fische.
    Und der Klimawandel ist scheinbar weit weg.

    Wenn man der Ansicht ist, dass es den Klimawandel nicht gibt, dann ist die Antwort einfach. Weiter so wie bisher, ohne Windkraft und den ganzen anderen Schnickschnack..

    Wenn man den vielen Klimaforschern und den schrumpfenden Gletschern Beachtung und Glauben schenkt, dann hat man ein Problem.
    Dann ist ein "Weiter so" keine Lösung.
    Weder für die Menschheit, noch für die Tiere und Pflanzen dieser Erde. Ich glaube nicht daran, dass die Welt gleich unter geht, aber dass die Menschen bei einem "Weiter so!" in ein paar Jahrzehnten schon vor Problemen stehen werden, die einen großen Teil von ihnen die Heimat und sehr vielen den Tod bringen wird. Die Menschheit wird sicherlich in irgend einer Form überleben.
    Das werden viele Tierarten dann sicherlich nicht von sich behaupten können. Wenn die Versauerung der Meere aufgrund der anthropogenen CO2-Ausstoßes anhält und viele weitere Lebenräume sich schlagartig aufgrund des Klimawandels ändern, werden viele Arten dem Anpassungsdruck nicht standhalten und aussterben.
    Man geht bei einem weiter so davon aus, dass die globale Durchschnittstemperaturen um 3 bis 5 Grad zunimmt. Mir wurde erst das Ausmaß bewusst, als ich erfuhr, dass die globale Durchschnittstemperatur seit der letzten Eiszeit gerade mal um 3 bis 5 Grad zugenommen hat. Seitdem hat sich der Meeresspiegel um ca.50 Meter erhöht, in Norddeutschland gibt es keine Gletscher mehr usw. Stellen wir uns also einmal ähnlich große Veränderungen vor, nur dass wir dann von einer Warmzeit in eine Heißzeit landen.

    Wir haben also ein Problem, wenn wir an den Klimawandel glauben, weil wir dann ohne die Energiewende große Teile der Natur zerstören und mit Energiewende vermutlich auch Teile der Natur zerstören.
    Wie viele Menschen, denen die Umwelt und das Klima am Herzen liegt, versuche auch ich meinen Energieverbrauch so niedrig wie möglich zu halten. Und trotzdem verbrauchen wir alle noch sehr viel Energie. Und die muss irgendwo herkommen.
    Derzeit nimmt die Windenergie erst ca. 8% im Strommix ein, die Solarenergie viel weniger. Einige sind deswegen der Meinung, dass das alles doch nichts bringt womit man schnell beim "Weiter so!" aufgrund von fehlenden Alternativen wäre. Ich bin nicht dieser Meinung. Ich wünsche auch noch meinem Sohn, seinen Kindern und seinen Enkeln eine gute Zukunft mit Natur und gutem Klima.

    Daher finde ich es gut, wenn Menschen sich Gedanken machen, wie die Energiewende so naturverträglich wie möglich gestaltet werden kann und konstruktiven Lösungsvorschlägen entwickeln, wie man sie umsetzen kann.

    Ich finde es zu einfach, sich ohne konstruktive Vorschläge hinzustellen und zu schreiben, was alles nicht geht und dabei besonders um seinen persönliches Steckenpferd, z.B. Wald, Raubvögel, Architektur, Landschaft, unmittelbare Nachbarschaft usw. zu kämpfen.

    Was bedeutet es, wenn man schreibt, dass die Energiewende nicht zu Lasten der Natur gehen darf? Wenn dem Schreiber bewusst ist, dass Platz knapp ist.
    Was wenn herauskommt, dass das nicht geht. Im Falle der Windenergie scheint dies ja so zu sein, wie die erwähnte Studie andeutet. Stellt sich dann der Autor auf den Standpunkt, dass es dann keine Energiewende geben sollte, oder kann er alternativen nennen.

    Falls man gegen die Energiewende ist, dann ergibt das nur Sinn, wenn man den Klimawandel und die Versauerung der Meere leugnet, wie der Vorsitzende der Deutschen Wildtierstiftung. Falls man für die Energiewende und das Klimaziel von max. 2 Grad ist, dann wünsche ich mir mehr konstruktive Vorschläge. Dabei kann man vermutlich nicht ausschließen, dass auch die Natur Schaden nimmt und der Mensch Abstriche machen muss (Landschaftsoptik, Energieverbrauch, Lebensstil).

    Aber es ist ja auch nicht alles Schlimm, wenn Tonnen von Quecksilber und Schwefel im Boden bleiben und Atomabfälle erst gar nicht dort hinein gelagen und riesige Landschaften bestehen bleiben statt dem Braunkohletagebau zum Opfer zu fallen und das viele Geld für Öl und Gas im Land bleibt statt an antidemokratische Staaten überwiesen zu werden. Eine Energiewende hat neben dem Klimawandel ja auch ihre guten Seiten.

    Stellungnahme der Redaktion

    (Anm. d. Redaktion: In der ersten Version war fälschlicherweise von der Deutschen Umweltstiftung zu lesen - auf Bitten des Autors haben wir dies korrigiert)

  • Jan PP

    12.01.2016, JAN PP
    Es war leider so, daß die Windkraftgegner in der Vergangenheit mit mehr als unlauteren Methoden versucht hatten, Windräder zu torpedieren.

    Ich kann mich noch an mehrere Fälle im Freiburge Raum erinnern, als Windkraftgegner tote verletzte Fledermäuse unter Windrädern abgelegt hatten.

    In einem Fall war es eine ortsfremde Gattung (hier finde ich auf die Schnelle keinen Link), die im Umkreis von 300km gar nicht vorkommt.

    In weiteren Fällen wurden die Windräder nach einer gründlichen Bodeninspektion abgeschaltet und am nächsten Tag lagen unter den Windrädern dennoch tote verletzte Fledermäuse.

    http://www.taz.de/1/archiv/?dig=2005/07/30/a0105

    ich bedaure, aber jeder, der heute noch von Gefährdung für Vögel durch Windräder spricht, ist mir suspekt.

    Hier in Schleswig-Holstein gab es leider im letzten Jahr über 30 vergiftete Greifvögel, um Bauvorhaben zu realisieren. Ich spiele jetzt mal den Bösen (was ich gleich schreibe, entspricht NICHT meiner Meinung!):
    Würden die Tierschützer den Bau von auch ökologisdch sinnvollen Anlagen weniger torpedieren, wären diese Vögel noch am Leben.

    http://www.shz.de/schleswig-holstein/meldungen/vergiftete-greifvoegel-woelfe-auf-streife-und-weniger-hasen-in-sh-id12374986.html
  • Farbe der Schlange

    12.01.2016, Soultana B.
    Lieber Lingen Höhl,
    ich finde doof, dass im Artikel nicht steht, welche Farbe diese Schlange hat.
    Stellungnahme der Redaktion

    Liebe Frau Meyer,

    hm, ich dachte, das wäre aus dem Artnamen (Smaragd...) bzw. den Bildern ersichtlich.

    Mit freundlichen Grüßen
    Daniel Lingenhöhl

  • Nicht Theorien sind experimentell überprüfbar, sondern Modelle bzw. Hypothesen

    11.01.2016, Frank Wappler
    Jan Hattenbach schrieb (30.12.2015):
    > Quasar OJ 287 […]
    > eines der massereichsten Schwarzen Löcher [..]: 18 Milliarden Sonnenmassen [… mit] Akkretionsscheibe
    > [und] ein zweites, masseärmeres Schwarzes Loch […] das[s] das erste auf einer lang gestreckten Ellipsenbahn mit einer Umlaufdauer von etwa zwölf Jahren umkreist
    > die Masse des umkreisenden Lochs […] beträgt rund 100 Millionen Sonnenmassen
    > […] der gegenseitige Abstand schrumpft daher bei jedem Umlauf.
    > […] die relativistische Apsidendrehung, also die periodische Bewegung des Punkts der nächsten Annäherung der beiden Löcher. Sie beträgt 39 Grad pro Orbit
    > dass der Spin des primären Schwarzen Lochs am oberen Ende des in unserem physikalischen Modell angenommen Bereichs liegt

    Bei dieser Beschreibung handelt es sich offenbar und ausdrücklich um ein Modell des astronomischen Objekts OJ 287 (nämlich insbesondere als „Binärsystem“, ohne wesentlich Störungen);
    und zwar durch (Mess-)Werte von Messgrößen, die von der allgemeinen Relativitätstheorie definiert (und dadurch zur Ermittlung von Messwerten aus gegebenen Daten astronomischer Beobachtungen bereitgestellt) werden.

    > Die nächste Kollision des sekundären Lochs mit der Gasscheibe hatten Valtonen und sein Team für Anfang Januar 2016 vorausgesagt, mit einer Unsicherheit von rund drei Wochen in beide Richtungen.
    > […] zeigt OJ 287 einen seiner seltenen Helligkeitsausbrüche, den heftigsten seit 30 Jahren: Am 5. Dezember 2015 erreichte der Quasar eine maximale Helligkeit

    > […] zeigte eindrucksvoll, wie gut die Wissenschaftler den Quasar inzwischen verstanden haben

    Ja: dass das Modell, das die betreffenden Wissenschaftler (uns) vom Objekt OJ 287 gemacht haben (und evtl. noch verfeinern werden), bisher mit guter Genauigkeit zutraf. (Man mag vielleicht sogar erwarten, dass sich das Objekt OJ 287 genau entsprechend diesem Modell ungestört weiterentwickelt.)

    > – und wie gut Einsteins Theorie selbst die extremsten Winkel des Kosmos beschreibt.

    Nein: Die (oben wiedergegebene) Beschreibung von OJ 287, oder Beschreibungen irgendwelcher anderer „ Winkel des Kosmos“ sind Modelle!
    Einsteins Theorie stellt (lediglich, aber immerhin) dafür geeignete Begriffe zur Verfügung (einschl. der experimentellen Bewertung); wie
    - „Dauer“ (oder zumindest: reell-wertiges Verhältnis von verschiedenen „Dauern“),
    - „Abstand“ (oder zumindest: „Abstands“-Verhältnis),
    - „Umlauf“ bzw. „Apsidendrehung, …
    - „Masse“ (oder zumindest: „Massen“-Verhältnis), …
    - „Spin“, …
    - Charakterisierbarkeit eines betrachteten Objekts als „ungestörtes Einzelsystem“, oder „[ungestörtes] Binärsystem“, usw.

    Und aus den Definitionen der zahlreichen Messgrößen ergeben sich auch Zusammenhänge („Einsteins Gleichungen“).

    > Ohne Berücksichtigung der relativistischen Apsidendrehung hätte […]
    > Ohne Gravitationswellen hätte […]

    … hätte man nicht behaupten können, OJ 287 sei ein (im Wesentlichen) „[ungestörtes] Binärsystem“ im Sinne der RT, mit den genannten (im Vergleich zu unserem „Winkel des Kosmos“ extremen) Werten der relevanten Messgrößen.

    > Je ausgefeilter die physikalische Theorie, desto extremere Bedingungen braucht es zu ihrer Überprüfung.

    Das unterstellt, dass eine physikalische Theorie der „Überprüfung [unter] extremen [experimentellen] Bedingungen“ bedürfe, und überhaupt Gegenstand derartiger „Überprüfung“ sein könne. Dem ist zu widersprechen:

    Derartig überprüfbar sind nur Modelle (bzw. genaugenommen die Hypothesen, dass ein bestimmtes Modell zutraf und auch weiterhin zutreffen wird); aber nicht die Begriffe und Definitionen (mit ihren zwangsläufigen Zusammenhängen), die zur Formulierung und eventuellen experimentellen Überprüfung von Modellen bzw. Hypothesen als Messgrößen gebraucht wurden, und die auch vorhanden bleiben, falls sich ein bestimmtes Modell eines bestimmen astronomischen Objekts als nicht (mehr) zutreffend erweisen sollte.

    > […] sollte es im Juli 2019 und im Juli 2022 zu weiteren Durchstößen kommen, bevor das System ab den 2030er Jahren zu den "normalen" Doppelausbrüchen zurückkehrt […] Trifft diese Vorhersage zu, wäre das ein weiterer Triumph für die allgemeine Relativitätstheorie.

    Nein; sondern (lediglich, aber immerhin) ein Triumph für die Erwartung bzw. Hypothese, dass Quasar OJ 287 geeignet ungestört bleibt. Und auch falls diese, aufgrund der bereits erhaltenen Messwerte naheliegende Erwartung nicht erfüllt werden sollte, bliebe die allgemeine Relativitätstheorie unangetastet, und ihre Begriffe und Definitionen brauchbar wie immer.
  • Stringtheorie

    11.01.2016, Olaf Schlüter
    Ich dachte immer, das Problem der Stringtheorie sei, dass sie gut beschreibt, was ist, aber auch alles andere.

    Sprich: ihre Vorhersagen sind nicht eindeutig, sie kann jedes denkbare Objekt, jede denkbare Wirkung beschreiben. Insofern bringt sie uns einem Verständnis des Universums nicht näher.

    Zum Thema Multiversum ist natürlich im Artikel schon alles gesagt. Das ist Alternative zur Religion für Atheisten, die auf die Frage nach dem Ursprung des Universums eine prosaische Antwort haben wollen. Wissenschaft ist anders.
  • Wie lernen sie den Vogelzug?

    11.01.2016, Liane Mayer
    Es ist ja erfreulich, dass es überhaupt gelingt, diese wunderschönen gefährdeten Vögel zu züchten. Aber wenn man sie dann auswildert: Wie erlernen sie dann den für ihre Art typischen Vogelzug? Wie finden sie von Tasmanien nach Australien und retour? Gibt es da schon Pläne und Ideen?
    Stellungnahme der Redaktion

    Liebe Frau Mayer,

    viele Vogelarten haben eine genetische Veranlagung für den Vogelzug - sie müssen nicht erlernen, wohin und wann sie fliegen. Nur einige Arten wie verschiedene Wildgänse oder Kraniche (oder der Waldrapp) erlernen dies von ihren Eltern oder anderen Alttieren, denen sie ins Winterquartier und zurück folgen, bevor sie dies selbstständig machen können.

    Mit freundlichen Grüßen
    Daniel Lingenhöhl

  • Es zählt nicht nur Masse

    11.01.2016, Karl Urban
    Herr Petzke, natürlich haben Sie recht - Sonnensegel sind kein Allheilmittel für die Raumfahrt. Der entscheidende Vorteil ist aber die Zeit: Chemisch oder mit Ionentriebwerken angetriebene Sonden müssen spätestens abgeschaltet werden, wenn der Treibstoff verbraucht ist. Eine segelnde Sonde kann beispielsweise so lange durch den Asteroidengürtel manövrieren, wie ihre Elektronik mitspielt.

    Theoretisch Jahrzehnte, wenn kein großer Sonnensturm vorbeizieht. Wie realistisch das ist, zeigen die Voyager-Sonden. Die brauchen ihre Triebwerke schon lange nicht mehr, sind also kein limitierender Faktor. Und sie senden nach fast 40 Jahren noch immer Daten.

    Es spricht ansonsten auch wenig dagegen, beide Konzepte zu kombinieren: Ein klassischer Antrieb (mit wenig Treibstoff) für einen schnellen Orbiteinschuss, das Segel für Beschleunigen und Bremsen während langer Flugphasen.
  • Der Fettschalter

    10.01.2016, Dr. Karl-Otmar Stenger
    Das in dem Beitrag "in den Fängen des Fettgens" erwähnte Buch von Richard J. Johnson "The Fat Switch" ist in deutscher Übersetzung erhältlich: Es erschien kürzlich bei Hachinger unter dem Titel "Der Fettschalter" (ISBN 978-3-87185-497-2).
  • Besser

    10.01.2016, Nikola Mühlfeld
    hätte ich es gefunden,wenn die abgebildeten Saurier Federn gehabt hätten. Man weiß es doch inzwischen,dass viele welche hatten. Gerade die Zweibeiner mit Stummelarmen werden an diesen Feder gehabt haben,ähnlich dem Strauss, die dann bei Kurven der Ausbalancierung geholfen hätten. Das erklärt dann auch endlich,wozu die Stummel gedient hätten. das istnämlich die einzige plausibl Erklärung.
  • Darm-Trakt - unser innerer Korallen-Stock und Wurzelwerk

    10.01.2016, Wit Witaimre
    Ein Mensch - das wurde mal nachgerechnet - ist an sich eine "geduldete Minderheit" besiedelt von rund 20 x mehr Ein-Zellern als was man selbst an Körper-Zellen da ist, unsere Zellen sind aber gross, waehrend z.B unterm Fingernagel aus Sicht von 1 Strepto-oder Staphylo-coccus "200 m weit und 20 m hoch" (wären wir sie) Platz fuer viele ist, fuer 1 Poliomyelitis-Virus waere das Daumen-Endglied wie fuer uns der Erdball - innen im Darm geht es zu wie im bunten Korallenstock, sogar etwas beleuchtet durch z.B unsere E.Coli, die dem Stuhlgang Fülle geben und uns das lebenswichtige Gerinnungs-Vitamin K liefern, soweit wir sie an unsrem inneren Wurzel-Werk, dem Darm, auch an Kohlenhydrat-Abbau-Produkten unsres Essens teilhaben lassen. Anderswo auf uns - oder im Körper-Gewebe sind sie fehl am Platz - das kann sich im Leben optimal einspielen - oder unwissentlich und auch mal gewaltsam (extravagante Diaeten, Breitband-Antibiotica u.a.m.) verwirren. - Insofern ist es sehr zu begruessen, in Frau Dr Enders einen "Minnesänger" unseren gastfreundlichen, inneren Gross-Oberflaeche hinzu bekommen zu haben.
  • Das große Herumgerede - Sucht ist eine Erkrankung der Seele

    09.01.2016, Klaus K.
    Mit großem Interesse habe ich mir gerade Ihren Beitrag angeschaut und muss leider sagen: Was für ein Geschwurbel! Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit dem Thema 'Sucht' als Betroffener und bin immer wieder sehr erstaunt, wie elaboriert da auf abstrakter, biochemischer, genetischer Ebene herumdiskutiert und erörtert wird, was so alles bei der Sucht eine Rolle spielt. Vergessen wird aber in den meisten Fällen das Wesentliche: Es geht um Gefühle und um soziale Beziehungen.

    Wenn man sich schlecht fühlt, weil man schlechtes erlebt hat, nicht gelernt hat gesunden Selbstrespekt zu leben oder sich in einer sozial verkümmerten Umgebung befindet, dann sucht man Auswege. Wenn man z.B. keinen selbstbestimmten Weg aus der Trauer findet, dann sucht man nach jedem möglichen Weg. Und ein Ausweg ist immer das Suchtmittel. Gerade soziale Süchte empfinde ich hier als sehr aufschlussreich.

    Wobei sich mir die Frage stellt, wie man eigentlich pauschal das 'Internet' als Suchtmittel benennen kann. Da müsste wohl doch mal etwas mehr präzisiert werden, ob es um Nachrichtenportale, Spiele, Filme, Chats, Pornografie oder was auch immer geht.

    Ist die emotionale Erkenntnis gewonnen und hat man sich seine Wunden eingestanden, dann kann man sich auf den Weg der inneren Suche oder auch Psychotherapie machen, indem man sich ehrlich und ernsthaft die Frage stellt, was sich gut und was sich schlecht anfühlt und wie man darauf als relativ eigenständiges Wesen Einfluß nehmen kann.

    Ich frage mich, warum diese einleuchtende und von namhaften Medizinern, Psychologen, Therapeuten auch bestätigte Erkenntnis in den Medien so selten zur Sprache kommt?

    Sehr aufschlussreich sind dazu übrigens die Ausführungen von Herrn Prof. Dr. Musalek vom Anton Proksch Institut aus Österreich.
  • "leider bringt die ganze Disskussion hier wenig"

    09.01.2016, Walther Umstätter
    Ich befürchte, dass es weniger daran liegt, dass sich “US Institute besser vermarkten”, als vielmehr daran, dass die amerikanische Wissenschaftspolitik des letzten Jahrhunderts Früchte getragen hat. Nach dem Sputnik Schock hat Alvin M. Weinberg im “Weinberg Report” (1963) für J. F. Kennedy Empfehlungen für die Digitalisierung der Bibliotheken in den USA gemacht, die sich in Datenbanken wie Biosis, ChemAbs, Medlars, Scisearch etc. auswirkten. Danach förderte das amerikanische Militär das Internet und aus ihm erwuchs in einem der Digital Library Projects Google. In allen diesen Literaturnachweissystemen rangierten amerikanische Publikationen meist an prominenter Stelle, so dass insbesondere dadurch der Eindruck entstand, dass die US Institute die Wissenschaft der Welt dominieren. Wissenschaftsforscher kennen dieses Problem seit langem, aber deutsche Wissenschaftspolitiker zu wenig. Im Gegenteil, sie glaubten dass man sich um deutsche Datenbanken nicht zu kümmern brauchte, weil die US-Amerikanischen unsere Publikationen mit integrierten. Vom Ranking verstand man nichts, und bei Google ist es weitgehend geheim.

    So lange dieses Problem weiter ignoriert wird, bringt die Diskussion leider wirklich wenig. Ich habe schon vor langer Zeit und mehrfach darauf hingewiesen, „ dass eine durchschnittliche [wissenschaftliche] Publikation grob geschätzt 50 Tsd. Euro kostet, Deutschland sich aber seit Jahrzehnten nicht dazu in der Lage sah, 50 Euro für die Dokumentation dieser Publikation aufzubringen.“ um sie allgemein wiederauffindbar zu machen.
  • leider bringt die ganze Disskussion hier wenig

    08.01.2016, Manfred Schweizer
    die Standards zu Publikationen und deren Bewertung werden in den USA entschieden. Auch SdW ist da nicht viel besser. Es fällt mir oft auf, dass US Wissenschaftler zu Wort kommen, obwohl es ähnlich gute Experten zu dem Thema in anderen Regionen der Welt gibt, einfach weil sich US Institute besser vermarkten. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern wann das letzte Mal über Forschungsrichtungen in Russland berichtet wurde, außer in Mathematik.
  • Die Folgen unseres Urheberrechts

    07.01.2016, Walther Umstätter
    Ich befürchte, dass J. Conrad entgangen ist, dass die Forschungsprojekte in seiner Liste, die er für falschen Alarm hält, durchaus von etlichen Gutachtern gefördert wurden, und dass eine Verbesserung durch Kreuzgutachten, da wenig Verbesserung bringt. Die Wissenschaftsforschung ist voll von Beispielen, in denen neue Erkenntnisse große Schwierigkeiten hatten sich gegen etablierte Gutachter durchzusetzen. Am bekanntesten ist die Kritik von M. Planck: „Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen, dass ihre Gegner überzeugt werden und sich als belehrt erklären, sondern dadurch, dass die Gegner allmählich aussterben und dass die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit vertraut gemacht ist.“ Und an anderer Stelle: „Irrlehren der Wissenschaft brauchen 50 Jahre, bis sie durch neue Erkenntnisse abgelöst werden, weil nicht nur die alten Professoren, sondern auch deren Schüler aussterben müssen.“ Experten fördern also erfahrungsgemäß auch oft „Irrlehren“.

    Planck wusste aus Erfahrung, wovon er sprach, denn seine „Natürlichen Maßeinheiten“ ignorieren die meisten Physiker nach über hundert Jahren noch immer, obwohl das einst Lehrbuchwissen war (www.ib.hu-berlin.de/~wumsta/infopub/Planckeinheiten13d.pdf).

    Auch eine "fünf Sigma" Hürde, ist wenig hilfreich, da jeder Statistiker weiß, dass es immer auf die Stichprobe ankommt. Ein Arzt, der nach der Verabreichung eines Medikaments zum dritten mal beobachtet, dass der Patient danach verstirbt, wird sich vermutlich um die Signifikanz seiner Beobachtung weniger Sorgen machen als um das Leben seines nächsten Patienten. Obwohl es in der Physik seltener um Leben oder Tod geht, sind es dort nicht selten astronomische Summen, die auf dem Spiel stehen.

    Das eigentliche Problem der Sensationsmeldungen in der Wissenschaft liegt dagegen im Urheberrecht. Unser Urheberrecht schützt nicht diejenigen, die eine nachweisbare neue Erkenntnis hervorbringen, sondern diejenigen, die etwas publizieren, was noch keiner publiziert hat. Nicht selten ist das, wie sich bald herausstellt, völliger Nonsens. Wenn es auch noch Aufsehen erregender Nonsens ist, wird er gern von Wissenschaftsjournalisten rasch vervielfältigt. Wie wir seit Sir K. Popper wissen, ist die Falsifikation sogar das Grundprinzip der Wissenschaft. Solche Fehler werden aber nicht von Gutachtern oder Pre Peer Reviewern aufgedeckt, sondern von Post Peer Reviewern, die publizierte Ergebnisse nachvollziehen, oder ihre Folgen überprüfen.

    Das von J. Conrad angesprochene Problem hat aber noch einen zweiten Hintergrund. Als Wissenschaft noch zehn Publikationen pro Tag hervorbrachte, war der Zeitdruck, urheberrechtliche Prioritäten zu schaffen noch bei weitem nicht so groß, wie bei einer Million Publikationen pro Tag. Da wir aber seit Jahrhunderten eine etwa zwanzig Jährige Verdopplungsrate in der Wissenschaftlichen Veröffentlichungen feststellen müssen, ist der Druck des Publish-or-Perish heute größer denn je, was sich unter anderem in der Inflation der urheberrechtlich „kleinen Münze“ zeigt (Umstätter, W.: Zur Inflation der „kleinen Münze“ im wissenschaftlichen Urheberrecht. Bibliothek,
    Forschung und Praxis 38(2) S. 301-319; 2014).

    Dem können wir nur entgegenwirken, in dem Publikationen öfter und genauer überprüft, und damit veri- bzw. falsifiziert, werden, und indem Spekulationen und Hypothesen nicht immer wieder als Theorien verkauft werden.
  • Maren Emmerich

    07.01.2016, Nikola Mühlfeld
    Therapeutisches Klonen,ja ja. Wie weit soll es gehen? Soll man schließlich Klone von Menschen herstellen,deren Organe dann passgenau transplantiert werden können? Am besten Klone ohne Hirn? Ein Schwein,kann zumindest nicht dahingehend denken,dass seine Lunge irgendwann in einem Menschen landen soll...Xenotransplantation ist wenigstens eher ethisch vertretbar....auch wenn es Gesellschaften und Glaubensrichtungen gibt die das ablehnen. Ja,ich weiß, Tierversuche...Aber,egal wieviele Tierversuche tatsächlich überflüssig sind, grundsätzlich werden sie es nie sein. Ethisch vertretbar ist es ja wohl nicht, sehr arme Menschen in Krankenhäusern für Versuche zu missbrauchen, und DAS geschieht.
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