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Kommentare - - Seite 111

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Öffentlichkeitsarbeit Klimarat

    08.03.2020, Hans-Joachim Schneider
    Natürlich wird viel Unsinn zu diesem Thema geschrieben, denn viele Leute wollen materielle Einschränkungen nicht dulden. Ich möchte aber aus diesem Anlass eine leise Kritik an der Öffentlichkeitsarbeit der Klimaforscher loswerden. Der Einwurf, dass sich fast alle Wissenschaftler einig sind, klingt immer ein wenig nach Geschmackssache. Man sollte doch ein Papier herausbringen, welches vorliegende Messwerte zu einer Beschreibung des Klimawandels zusammenfasst. Da wäre zum ersten die Solarstrahlung. Diese wird seit 1977 oberhalb der Atmosphäre gemessen durch das ACRIM- und VIRGO- Radiometerprogramm:
    http://www-old.pmodwrc.ch/pmod.php?topic=tsi/composite/SolarConstant
    Daraus ist ersichtlich, dass die Solarstrahlung erstaunlich konstant ist. Eine Regressionsgerade über die Messwerte dieser 40 Jahre ergibt eine winzige Abnahme der Strahlung von ca. 0,01 Wm-2/Jahr, wobei dieser Wert sicher an der Messunsicherheit kratzt. Die regelmäßige Schwankung durch die Sonnenflecken macht nicht mehr aus als etwa ±0,6 Wm-2, was eine Temperaturänderung auf der Erdoberfläche von etwa ±0,03K hervorruft (nach Stefan-Bolzmann-Gesetz). Diese Änderung ist praktisch nicht nachzuweisen, die Messunsicherheit welche die WMO für Temperaturmessungen vorschreibt, beträgt ±0,2K (WMO-Norm Nr.8). Im Gegensatz zu dieser konstanten Bestrahlung steht die Erhöhung der globalen Mitteltemperatur seit 1977 um ca. 0,7K: https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/trends-der-lufttemperatur
    Fazit:
    Über der Atmosphäre ist die Solarstrahlung konstant, unter der Atmosphäre steigt die Temperatur. Die einzig mögliche Erklärung ist, dass sich die Atmosphäre verändert hat und das hat sie durch die Zunahme der Treibhausgase: https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/atmosphaerische-treibhausgas-konzentrationen#textpart-1
    Weiterhin sollte noch die Energieaufnahme (und Abgabe) der Treibhausgasmoleküle durch ihre jeweiligen Resonanzschwingungen im Infrarotbereich erläutert werden.
    Es herrscht immer wieder Unverständnis darüber, wieso so kleine Anteile von Treibhausgasen etwas bewirken können. Dazu ist zu bemerken, dass als Bezugstemperatur der absolute Nullpunkt gelten muss, denn die Oberflächentemperatur der Erde läge ohne Sonne etwas über -273°C. Damit entspricht 1 Grad Temperaturänderung bei uns auch nur einer Änderung von rund 0,3%. Wenn man sich das bewusst macht, wird deutlich auf welch schmalem Grat sich das Leben auf der Erde bewegt.
    Die Werte-Union sollte es eigentlich besser wissen. Die ganze Problematik wurde bereits vor 30 Jahren recht ausführlich von der Enquete-Kommission „Schutz der Erdatmosphäre“ dargelegt und im Mai 1990 dem Bundestag vorgetragen, nur dass die Konstanz der Solarstrahlung damals noch nicht so deutlich war.
  • Vielleicht sieht man die Extremen auch einfach mehr

    08.03.2020, Tobias Metz
    Was hier fehlt wären klare Statistiken. Ich denke der Großteil der Bevölkerung (in den meisten Ländern, wie es heisst auch in Hubei) agiert genau wie vom Autor als optimal beschrieben. Etwas Vorsicht und Vorsorge mit Maß, aber auch Gelassenheit.
    Über die Medien werden dagegen gerne die Extreme wahrgenommen weil es sich über diese pointierteres zu berichten gibt, als über die Normalos.
    Was allerdings auch in der Natur der Sache liegt.
  • Pandemie

    08.03.2020, Dr. S.
    Ich bin es Leid, dass asepische Kautenen zur Infektionsprophylaxe, die jeder Mediziner in der ersten Hygienevorlesung lernt, bei Laien mit Hysterie, Panik oder unzumitbaren drastischen Massnahmen gleichgesetzt werden, oder als wirtschaftlichen unzumutbar, bzw. sogar als Freiheitsberaubung gelten.
    Zur Krönung dessen wird dies dann auch noch von verantwortlichen Politikern, die de facto nichts weiter als medizinische Laien sind, entsprechend ineffizient umgesetzt, um ja keine Panik oder gar Unannehmlichkeiten den Leuten zuzumuten.
    Ich frage mich echt, warum wir moderne Wissenschaft überhaupt betreiben, wenn wir infektionsprophykaktisch doch nur mittelalterniveau umsetzen. Ach stopp, ich verstehe es doch aus der Kinderpsychologie, was nicht zu verstehen ist macht Angst und wird vermieden. Das erwachsene Pondant wird auch Ignoranz oder Dekadenz genannt. Es wäre wirklich traurig,wenn das das allgemeine Niveau unsrerer Zivilissation sein sollte, aber dann wird es die Evolution schon richten. Sie wird im Gegensatz dazu uns nicht fragen, sondern handeln ( bzw. passieren).

  • 200% Ihrer Meinung

    08.03.2020, Frank N.
    wir sind seit heute selber betroffen, in der Schule meiner Tochter ist ein Fall von Corona aufgetreten - die Lehrerin hat sogar sonntags einen Rundruf gestartet, morgen muss ich uns beim Gesundheitsamt melden.

    Ich selber sehe das genau wie Sie - einerseits befremdet es mich, das erste Mal im Leben leergekaufte Klopapier Regale gesehen zu haben, andererseits denke ich, dass damals die spanische Grippe wohl anders verlaufen wäre, wenn die Menschen statt Ignoranz lieber etwas zu viel Panik entwickelt hätten.

    Leider ist die Stimme der Vernunft wie immer zu leise, um gegen die "Bad News Are Good News" Strategie der Mainstream Medien anzukommen, die aus der Sache lieber eine fortwährende Räuberpistole machen, statt über die Fakten zu informieren und ansonsten die Klappe zu halten.
  • Ernstzunehmende Wissenschaftler...

    07.03.2020, Chris Claus
    ... haben es nicht nötig derart polemische Werke zu veröffentlichen. Ernstzunehmende Wissenschaftsjournalisten haben es nicht nötig, sich an laienhaften Popularwerken abzuarbeiten. Dass CO2 mit Durchschnittstemperaturen korreliert ist so trivial, dass mich der Beitrag insgesamt überrascht. Eine differenzierte Betrachtung von Kovariable, die hier nicht vorkommt, wäre interessant. Gerade aus der Feder eines Autors der die Zeit hat, den ganzen Tag Wissenschaft zu lesen, zu schreiben und zu denken. Wo sind Handlungsempfehlungen, kritisch reflektiert bezogen auf Effekt und Machbarkeit? So bleibt es politisch motivierte Meinungsmache ohne Informationsanspruch.
    Stellungnahme der Redaktion

    Liebe(r) Leser(in),

    ich empfehle Ihnen hierzu den Blog »KlimaLounge« von Herrn Rahmstorf, in dem er seit vielen Jahren die von Ihnen angesprochenen Aspekte beleuchtet, sowie die laufende Berichterstattung zum Thema auf Spektrum.de.

    Beste Grüße, jad/Red



  • Die Bedeutung des Michelson-Morley-Experiments

    07.03.2020, Dietmar Dünnebeil
    In Bezug auf das Michelson-Morley-Experiment folgt der Artikel dem gängingen Narrativ, dem zufolge das Experiment der Physikwelt ein Rätsel aufgab, das schließlich 1905 von Einstein gelöst worden ist. Aber diese Sichtweise hält einer kritischen Prüfung nicht stand. Da ist zum Einen der Umstand, dass Einstein in seiner Arbeit zur speziellen Relativitätstheorie das Experiment gar nicht erwähnt und auch hinterher betont hat, dass es für seine Arbeit keine Rolle gespielt hätte. Zum Anderen verweise ich auf den Aufsatz "Falsifikation und die Methodologie wissenschaftlicher Forschungsprogramme" von Imre Lakatos (ISBN 978-3663080831). Lakatos legt dort dar, dass das Michelson-Morley-Experiment zunächst keineswegs als das zentrale Entscheidungs-Experiment angesehen worden ist, als das es heute betrachtet wird. Dieses Etikett wurde ihm erst rückwirkend angeheftet, nachdem die spezielle Relativitätstheorie sich durchgesetzt hatte. Lakatos verweist z.B. auf den interessanten Umstand, dass das Experiment in den Reden zur Nobelpreisverleihung an Michelson im Jahre 1907, also über ein Jahr nach Veröffentlichung von Einsteins Arbeit, überhaupt nicht erwähnt wird. Michelson erhielt den Nobelpreis nicht etwa für die Widerlegung der Äthertheorie, wie es angesichts des gängingen Narrativs und der Chronologie naheliegend erscheinen würde, sondern "für seine optischen Präzisionsinstrumente und die mit ihrer Hilfe ausgeführten spektroskopischen und methodologischen Untersuchungen".
  • Guter Journalismus

    07.03.2020, Sebastian Bauer
    Danke für diesen interessanten und überwiegend sachlichen Artikel. Ich muss gestehen, dass ich (promovierter Naturwissenschaftler) auch schon hin und wieder Artikel auf Herrn Vahrenholts Seite (die kalte Sonne) gelesen habe und diese auch recht überzeugend fand. Was soll man denn nun glauben? Auf die reine Masse von Artikeln hinzuweisen halte ich (ohne Details) für nicht sehr wissenschaftlich. Aus journalistischer Perspektive fände ich es erstrebenswert, wenn Spektrum hier Herrn Vahrenholt Platz einräumen würde für eine Erwiderung.
    Oder, falls man dies versucht hat und Herr Vahrenholt ablehnt, dies zu erwähnen.
    P.S. etwas als Müll Wissenschaft zu bezeichnen ist genauso unwissenschaftlich wie das Etikett „Klimaleugner“
  • Politisierung und Panikmache

    06.03.2020, Georg Schuh
    Ein Pamphlet dessen Informationsgehalt auf dem gleichen Niveau ist wie das Pamphlet der Werte Union. Wenn die zwei lokalen Dürresommer oder die Buschbrände in Australien zur Panikmache gebraucht werden, aber die Ergrünung der Sahelzone und die erhöhten Niederschläge der letzten zwei Jahre in Spanien, weil sie nicht ins Weltbild passen, verschwiegen werden ist das genauso jämmerlich.
    Stellungnahme der Redaktion

    Lieber Herr Schuh

    in der Tat könnte die Sahelzone vorerst vom Klimawandel profitieren, genauso übrigens wie die südschwedischen Weinbaugebiete. Insgesamt aber überwiegen die negativen Folgen des Klimawandels, wie aus zahlreichen Forschungsprojekten hervorgeht. An dieser Tatsache können weder einzelne Gebiete mit günstigerer Prognose noch einzelne Ausreißer vom Trend etwas nennenswert ändern.

    Beste Grüße, jad/Red

  • Leider wirkt es (zu) oft

    06.03.2020, Walter Richtscheid
    In unserem Gemeinderat in Neresheim (BaWü) stand der Antrag zur Abstimmung, den Kohlendioxid-Ausstoß der Gemeinde um 10% im Jahr, also 100,90,81,...% über fünf Jahre hinweg zu senken. Dort wurde dann nahezu wortgleich wie in dem Manifest dagegen argumentiert. Der Einwand, dass diese Argumente lächerlich und unwissenschaftlich seien, wurde mit großer Entrüstung aufgenommen. Der Antrag wurde übrigens mit Hilfe der absoluten Mehrheit der CDU-Stimmen abgelehnt. Sei es so, es war nicht der letzte Versuch.
  • Was soll das?

    06.03.2020, Hans-Gerhard Winter
    Ich verstehe ja, dass sich Wissenschaftler "genervt" fühlen, wenn sie solchen "Müll" lesen müssen.
    Würde mir aber trotzdem eine geduldige, sachliche, sprachlich ruhige Widerlegung wünschen. Der Verzicht auf launige Polemiken zeichnet Wissenschaftler aus. Sowas wie das hier liest niemand gerne.
  • Durchschnittstemperatur der Erde sinkt

    06.03.2020, Viv Kapanke
    Wie kommt es dann, dass die in allen angesehenen Fachmagazinen einstimmig für zutreffend erklärte Durchschnittstemperatur der Erde, die viele Jahrzehnte bei 15 Grad lag, in den letzten Jahrzehnten auf 14,68 Grad abgesunken ist, was selbst die IPCC zugeben musste?
    Wieso veröffentlicht die NASA (!) nach ihren eigenen Forschungen dann diese Aussage: "Climate Change / Global Warming are NOT manmade!" und machen die stärkeren Sonneneruptionen und eine leicht veränderte Neigung der Erdachse für die hauptsächlich auf der Nordhalbkugel zu findenen zusätzliche Erwärmung verantwortlich. Arbeiten bei der NASA jetzt Verschwörer???
    Stellungnahme der Redaktion

    Liebe(r) Leser(in),

    zum Umgang mit absoluten Durchschnittstemperaturen und ihrer Veränderung siehe zum Beispiel diesen Beitrag: »Verwirrspiel um die absolute globale Mitteltemperatur«.

    Der Punkt mit dieser angeblichen Behauptung der NASA ist ganz sicher nicht korrekt. Ein Link auf die entsprechende Quelle wäre hilfreich, um die Behauptung überprüfen zu können.

    Beste Grüße, jad/Red



  • Golfstrom

    06.03.2020, Benny Meier
    Eine halbe Zeile widmet Ihr Beitrag der Tatsache, dass die Aktivität des Golfstroms als Folge der Erderwärmung abnimmt. Dabei wäre es fundamental wichtig aufzuzeigen, wohin das führen wird, wenn es so weitergeht! Dann wird nämlich der Golfstrom in naher Zukunft abreißen, was zur Folge haben wird, dass es zumindest in Europa drastisch kühler wird - und dann sind wir froh um jedes Zehntelgrad, um das wir vorher das Klima erwärmt haben!
    Paradoxerweise müssen wir also die Erderwärmung dringend anhalten - damit es in Europa warm bleibt ....!
  • Wissenschaft und Politik

    05.03.2020, Klaus Kerber
    Wenn politischer Bias ziemlich unverholen in einen angeblich wissenschaftlichen Aufsatz einfließt, macht er leider die ganzen Aussagen unbrauchbar. Wie soll ich die Giftsüppchenkocher von ernstzunehmenden Wissenschaftlern unterscheiden?
    Stellungnahme der Redaktion

    Lieber Herr Kerber,

    ganz einfach: ernstzunehmende Wissenschaftler sind bei Forschungseinrichtungen beschäftigt und publizieren in angesehenen Fachbmagazinen. »Giftsüppchenkocher« verwursten längst widerlegte Informationen aus dem Internet für ein »Manifest«.

    Beste Grüße, jad / Redaktion

  • Palmenart zur Rückbegrünung

    25.02.2020, Simon Jäkle
    Macauba wäre als Wiederaufforstungs-art (für einige übernutze Brachen wie von geleerten Erz-minen) der afrikanischen Ölpalme überlegen. Da nur 3% der Macauba-samen "von sich aus" keimen müsste man ein Tier ausfindig machen, welches die Samen hinunterschluckt, um sie so "keimungs-angeregt" auszuscheiden, wie bei der Eibe in Europa, deren Scheinbeeren von Vögeln vorverdaut werden. Als die Megafauna noch weit verbreitet war hat es vielleicht ein Riesenfaultier gegeben, welches diese "Arbeit" erledigt hatte
  • Autsch! "Unbefleckte Empfängnis" bei Hammerhaien? Si tacuisses ...

    21.02.2020, Ludwig Knoblauch
    Bei einigen Haiarten - wohl auch bei Hammerhaien - scheint die Parthenogenese ("Jungfernzeugung") vorzukommen. Die "Unbefleckte Empfängnis" - ein Begriff aus der katholischen Dogmatik - besagt aber, dass Maria, die Mutter Jesu, von der sonst jedem Menschen anhaftenden "Erbsünde" schon im Moment ihrer eigenen Zeugung freigestellt war. Tja, dass nun die Hammerhaie die Kunst der unbefleckten Empfängnis beherrschen sollen, beeindruckt dann sogar den Atheisten. Vermurkste Metaphern sind halt kein Ersatz für Fachausdrücke.
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