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Kommentare - - Seite 356

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Kritisches Hinterfragen und wissenschaftliches Vorgehen

    04.11.2017, J.E.R.
    Was ich leider in den großen Medien und den Aussagen vieler Kommentare zu oft lesen muss, ist ein emotionales Verhalten jeweils für oder gegen Verbrennungsautos oder E-Autos.

    Entweder ist das E-Auto oder der "Verbrenner" der Feind in den deutschen Medien. Niemals wird von Chancen gesprochen. Reißerische Verunglimpfungen der einen oder anderen Technologie auf Basis emotionaler Hysterie statt auf Vernunft und Mitgefühl für die Natur und Umwelt.

    Es läuft nach dem "neuen" "postfaktischen" Prinzip, sich zuerst zu überlegen ob man für oder gegen eine Technologie ist und sich dann die dafür notwendigen Argumente sucht. Das wissenschaftliche Vorgehen läuft aber genau entgegengesetzt. Zuallererst müssen alle Fakten und Daten zusammengestellt werden und am Ende muss geschaut werden, welche These sich daraus formulieren lässt.

    Wenn es also darum geht eine neue Technologie zu bewerten und diese mit der vorhandenen zu vergleichen, muss bei beiden Technologien derselbe Maßstab angesetzt werden. Konkret bei dem Thema Mobilität und deren Umwelt-Bilanz muss jeder Aspekt berücksichtigt werden. In der Ökobilanzierung spricht man von well-to-wheel (Bohrloch zum Rad), bzw. von well-to-tank und tank-to-wheel.

    Wenn also beim Elektroauto die Herstellung der Batterie bilanziert wird (quasi well-to-tank), muss beim Verbrenner bilanziert werden, wieviel CO2 für die Förderung von Rohöl und deren Raffination und Transport zum Endkunden entsteht und welche ökologischen Folgen dies nach sich zieht. Hier sei auf die zurückgelassenen Felder des Ölsand-Abbaus in Amerika verwiesen oder die Verseuchung der Weltmeere durch Bohrinsel-Unfälle. Welche Kosten fallen für den Staat für den Raubbau von Rohstoffen aus anderen Ländern an und deren militärische Sicherstellung? Ist es schlimmer für die Umwelt und Bevölkerung Rohöhl zu fördern oder Elemente wie Lithium, Kupfer, Cobalt etc? Ich weiß es nicht und würde es gerne von den Medien beantwortet oder von ihnen an die Wissenschaft gefordert sehen.

    Auch unverständlich ist es, wie die CO2 Norm-Angaben der Hersteller für Verbrenner verwendet werden, wenn es dem E-Auto gegenübergestellt wird. Die CO2 Angaben sind an die Normverbräuche gekoppelt und diese sind bekanntlich massiv geschönt. Aus Erfahrung und Daten von spritmonitor.de ist jedem ersichtlich, dass die Realverbräuche seit über 15 Jahren nahezu gleich geblieben sind. Der Durchschnitt für Benziner liegt bei 7-8 L und der für Diesel bei 6-7 L auf 100 km (entspricht etwa 160-180 g/km CO2). Und welcher Energieaufwand wird benötigt, um Motor- u. Getriebeöle, die ständig erneuert werden müssen, herzustellen? Wieviel CO2 entsteht bei der Herstellung von Harnstoff, um dem Diesel die Stickoxide zu neutralisieren? Nirgends findet man dies in den Gegenüberstellungen. Gleiches gilt für das E-Auto- welche Umweltbelastung entsteht bei der Herstellung von Kupfer für die Motoren, für den Abbau von Kobalt und Lithium für die Akkus?

    Wird bei der Bilanzierung des E-Autos berücksichtigt, dass die Alt-Akkus dafür genutzt werden können, die volatile Energie durch Wind und Sonne zu speichern? Gibt es verbindliche Forderungen an die Hersteller ein Zweitleben oder das Recycling der Akkus zu gewährleisten?

    Wie man schön sehen kann ist eine vollständige Bilanzierung sehr komplex und jeder Artikel oder Kommentar, der sich nur auf kleine Teile dieser großen Bilanzkette stürzt, kann entweder dem Verbrenner oder dem E-Auto die mediale Öko-Krone aufsetzen.

    Was fehlt sind also umfangreiche Studien, welche unabhängig und wissenschaftlich fundiert sind. Solange diese nicht vorhanden sind, kann weder der einen noch der anderen Technologie ein Vorteil eingeräumt werden. Ich vermute allerdings, dass unter dem Strich die Verbrennungstechnologie langfristig in der Ökobilanz und auch hinsichtlich Unterhaltskosten von der E-Mobilität überholt wird.








  • E-Mobilität 2.0

    04.11.2017, Peter Silberg
    Aus meiner Sicht ein sehr ausgewogener Artikel, der an aktuellen Stand gut beschreibt. Was mir noch fehlt, ist der Ausblick auf E-Mobile, die bidirektional laden bzw. entladen können. Diese können dann zu Zeiten, in denen das Stromnetz gestützt werden muss, elektrische Energie einspeisen. Mit ein wenig Intelligenz im E-Mobil kann der Fahrer vorab festlegen, wie viel Kapazität er für die Netzeinspeisung zur Verfügung stellt, so dass er seine nächste Fahrt problemlos absolvieren kann. So könnte ein virtueller Regelenergie-Pool auf Basis von E-Mobilen und ggf. auch ein finanzieller Mehrwert für E-Mobil Fahrer geschaffen werden. Die Japaner (Nissan, Mitsubishi) haben das bereits auf der Agenda:
    http://www.tagesspiegel.de/mobil/alternative-antriebe/stromspeicher-elektroauto-intelligent-laden-nachhaltig-fahren/12443226.html
  • Zeiteinsparung = Freiheit ?

    04.11.2017, Manfred Bauer
    Die Zeit welche für die Zubereitung von guten und gesunden Mahlzeiten aus natürlichen Grundnahrungsmitteln erforderlich ist, implizit als verschwendete Zeit anzusehen, sogar als Verlust von Freiheit zu empfinden, mag zwar dem gängigen Zeitgeist entsprechen aber muss man das auch von einer Wissenschaftsjournalistin serviert bekommen ?
  • Religionsersatz?

    04.11.2017, Paape
    "Im Mittel sind laut Umweltbundesamt 2016 für jede Kilowattstunde Strom 527 Gramm CO2 ausgestoßen worden."
    Wie dieser Wert zustande kommt, ist sicher im Grundsatz auch evaluierbar, wird hier aber auch nicht hinterfragt. Die derzeit in Betrieb befindlichen vielen Kleinanlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien mussten ja schließlich auch erst einmal "erzeugt" werden, unter Einsatz nicht erneuerbarer Energien.
    Bis diese alternativen Anlagen die in sie gesteckte "alte" Energie erst einmal regeneriert haben, müssen sie erst einmal eine ordentliche Zeit fehlerfrei laufen. Diese neuen Anlagen tragen erst zum Klimaschutz bei, wenn sie mehr Strom erzeugt haben, als für ihre Installation und den Betrieb aufgewandt wurde. Trotzdem wird ihre erzeugte Energie schon heute "ein zweites Mal" in Ökobilanzen als klimaneutral gegen klassisch erzeugten Strom "verrechnet".
    Über alternative Anlagen erzeugte Brennstoffe für Verbrennungsmotoren sind unter dem Gedanken des Klimaschutzes wohl noch für einige Zeit effizienter und unschädlicher.
    Elektroantriebe gewinnen derzeit nur unter dem Aspekt des lokalen Emissionsschutzes (z.B. in Ballungsräumen), vor allem beim öffentlichen und logistischen Nahverkehr.
  • Wer den Anschluss verpasst hat wettert gegen den Fortschritt

    04.11.2017, Jürg Brandenberger
    Die Glaubwürdigkeit des Artikels wird mit der Behauptung vernichtet, E-Autos wären aufwändiger zu bauen als Verbrennungsmotor getriebene. Schon ein einziges Argument widerlegt diese Behauptung. Ein E-Auto hat höchstens ein ganz einfaches Getriebe, weil der E-Motor bei niedrigster Drehzahl, beim losdrehen das höchste Drehmoment hat. Die Argumentation die Batterie wäre schuld kann nicht nachvollzogen werden. Es wird nicht bestritten, dass Litium teuer, nur beschränkt vorhanden und damit eine Schwachstelle ist. Auch die Lebensdauer der heutigen Batterien muss noch als gering eingestuft werden. Doch das ändert sich hoffentlich bald. Unsere PV-Anlage auf dem Dach hat in einem halben Jahr Stromproduktion bereits so viel Co2 eingespart, dass wir damit 60'000km fahren könnten. Tatsächlich bin ich aber mit der 15 Jahre alten E-Klasse keine 3'000km gefahren. Ja, ich warte noch auf bessere Batterien auch wenn das Auto 20 Jahre alt wird. Aber dann gibt es nichts mehr zu überlegen.
  • Re: Bezahlte Anzeige der Autoindustrie

    04.11.2017, Robert Orso
    So, Ein Elektrofahrzeug ist also deshalb wenig umweltfreundlich, weil bei der Produktion der Batterie in China, das sich nicht(?) um Umweltstandards kümmert viel CO2 anfällt und weil der zum Betrieb nötige Strom aus wenig umweltfreundlicher Produktion stammt.

    Da würde ICH das Fazit ziehen, dass dafür gesorgt werden muss,

    1. den Strom im Land umweltfreundlicher zu erzeugen und
    2. die Batterien ebenfalls im Land und mit eben dieser umweltfreundlich erzeugten Energie zu produzieren.

    Das rechnet sich durchaus, wenn die Umweltschäden beispielsweise in China in die Kalkulation eingerechnet werden, und sei es nur durch entsprechende Zölle.

    Wenn nicht genug Primärenergie umweltgerecht im Land erzeugt werden kann, besteht immer noch die Möglichkeit, Sonnenenergie da abzuschöpfen wo sie in ungeheurer Menge noch Schaden anrichtet, transportfähig zu konvertieren und entweder hier direkt als Wasserstoff zu verbrauchen, oder wieder in Strom umzuwandeln.

    Das sind politische, keine technischen Probleme.

    Fossiler Kohlenstoff ist in jeder Form klimaschädlich, nicht nur als Benzin. Hier bedarf es mutiger und schneller Änderungen und nicht so ein Gezerre um alte Pfründe.

    Die europäische Industrie ist ohnehin schon Schlusslicht in alternativer Mobilität. In ein paar Jahren ist der Markt für Fahrzeuge mit fossilen Brennstoffen tot. Anpassen oder aussterben.
  • Rhododendron , Kirschlorbeer und Co roden

    04.11.2017, Karoline
    Diesen Sommer habe ich Dave Goulson "Die seltensten Bienen der Welt" gelesen und war bereit zum Handeln. Wir haben einen Garten und der Artikel war nur noch der Stupser die Herbstferien tatsächlich zum Roden der alten bereits vom Vorbesitzer gepflanzten Rhododendren zu nutzen. Die blühen zwar schön in Pink und Lila , sind aber für hemische Vögel und Insekten wie auch der Kirschlorbeer nur zum Sitzen zu gebrauchen. Wir haben im Rhododendron tatsächlich ein altes Vogelnest gefunden, aber das konnte uns nicht mehr umstimmen. Sitzplatz und Nistplatz in Reichweite von 6 (fremden) Katzen ist zu wenig.
    In unserem Wohngebiet sind insgesamt große Flächen mit Kirschlorber und Rhododendron bepflanzt. Schade, so geht viel Platz für Bienen und Hummel freundliche Blütenpflanzen oder heimische Sträucher , die Insekten und Vögel Nahrung liefern können, verloren.
    Aber es birgt auch eine große Chance:
    Jeder Garten- oder Grundstücksbesitzer mit Kirschlorbeer , Rhododendron, Azaleen und anderen Exoten kann jetzt auf seinem Grundstück handeln und diese Fläche freigeben, statt auf die Politik zu warten.
    Ich bin nicht auf Twitter, aber vielleicht möchte jemand ein Hashtag anlegen: "Ich habs getan, für Vögel und Insekten." mit einem Foto der gerodeten Fläche.
  • So öko sind Elektroautos wirklich

    04.11.2017, Bernd Klimek, Aschaffenburg
    Herr Schrader hat das Thema verfehlt oder der Titel hätte heißen müssen:
    So öko ist Stromerzeugung wirklich.
    Er hackt in einer Tour auf den Elektroautos rum, obwohl 1/6tel der Fläche der Sahara schon ausreichen würde, um den gesamten Strombedarf der Erde mit Solarthermie zu versorgen! HGÜ zur verlustarmen Verteilung und Pumpspeicherkraftwerke an den Steilküsten der Meere zur Pufferung.
    Es geht definitiv mit vorhandener Technologie, nur die führenden Menschen wollen das nicht wirklich.
    Im Übrigen kann das Elektroauto ja nichts dafür, dass wir Kimaanlagen, Strassenbeleuchtungen, Heizungen, Industrie und Hauhalte mit Strom versorgen müssen. Aber nochmals, die gesamten Wüstenregionen der Erde um den Äquator würden global mehr liefern können, als wir jemals in 100 Jahren benötigen. Und die regenerative lokale Energieerzeugung durch Windkraft und Fotovoltaik ist auch nicht zu vernachlässigen.

  • Der entscheidende Aspekt wird in fast allen Studien vernachlässigt

    04.11.2017, Johann
    Danke, für den ausführlichsten und differenziertesten Artikel, den ich bislang zu dem Thema gelesen habe. Am Rande wurden ja sogar einige der entscheidensten Aspekte der Debatte genannt, die sonst fast immer verschwiegen werden. Denn fast alle mir bekannten Studien zu dem Thema sind in meinen Augen nicht ganz ehrlich: Da wird fast immer ein im Vergleich sehr günstiger, aber dafür eben überhaupt nicht mit moderner effizienter Technik ausgestatteter Verbrenner, der aber absolut alltagstauglich ist (Reichweite 600-1000 Km) verglichen mit einem sehr viel teureren, aber dafür überhaupt nicht massentauglichen Nischenprodukt eines E-Autos, das nämlich meist nur einen 25-35 KWh-Akku hat, was bei den entscheidenden etwas weiteren Fahrten, i.d.R. auf der Autobahn unter realistischen Bedingungen nur einer Reichweite von deutlich unter 100 Km entsprechen kann, wenn man bedenkt, dass nicht immer Ladestationen vorhanden sein können, wenn man bei 0 kWh angekommen ist.

    Stattdessen sollte man einen mit moderner Technik ausgestatteten Durchschnittsverbrenner unter realistischen Bedingungen (120g CO2/Km sind da möglich) mit einem ALLTAGSTAUGLICHEN E-Auto für den Massenmarkt vergleichen: Und das sollte auch bei etwas mehr als 120 Km/h auf der Autobahn, bei eventuell etwas niedrigeren Temperaturen, bei eingeschalteter Heizung oder Klimaanlage, Licht, Radio etc. ein Reichweite von sagen wir mindestens 250-300 Km haben (was einen Ladestopp alle 200-250km erfordern würde). Selbst wenn das Ladeproblem gelöst wird (was möglich wäre) wird sich die Mehrheit realistisch kein schlechteres E-Auto kaufen. Laut Studien wünscht sich die Bevölkerung auch bei E-Autos sogar fast 500 Km realistische Reichweite. Und um die Reichweite von 200-250 Km bis zum nächsten Ladestopp unter realistischen Bedingungen sicherzustellen braucht man heute mind. einen 100 KWh-Akku (man berücksichtige das Gewicht von alleine 1/2 Tonne für diesen Akku beim Verbrauch). Und nach heutigem Stand (auch die nächsten 5-10 Jahre) wird ein wirklich massentaugliches E-Auto in der Masse mit Sicherheit bei den Gesamt-CO2-Emissionen nicht an entsprechend modernen Verbrennern vorbeikommen (ich habe die entsprechenden realistischen Werte in alle mir bekannten Studien eingesetzt). Beim Preis wird es übrigens voraussichtlich eher noch 10-20 Jahre dauern (vor allem bei Kleinwagen, exkl. Subventionen).

    Ehrlich wären die Studien, wenn sie gleich sagen würden, dass nur aktuelle nicht massentaugliche Nischenprodukte (als Zweitwagen für Reiche, im Stadtverkehr sinnvolle z.b. für Leihwagenmodelle etc.) tatsächlich klimatechnisch schon sinnvoll sind.
  • Gängelung

    04.11.2017, David
    "Auf die Dauer muss sich auch die Einstellung der Kunden ändern, mit einem Auto könne man jederzeit mit allem gewünschten Komfort überall hinfahren. "

    Das ist der eigentliche Grund, warum das eAuto kommen soll/muß/wird: Die Gängelung der Autofahrer. So weit waren wir schon mal, als wir mit dem Pferd unterwegs waren.

    Ich halte diese ganze Diskussion um eine Technik, die es in hundert Jahren nicht zu einem ausgereiften Massenprodukt gebracht hat, für überflüssig. Hinzu kommt, daß die eAuto-Technik vom Wenden der Energie in Deutschland begleitet wird - all das wird nur gehen, wenn der Staat auf unabsehbare Dauer subventioniert und dem Steuerzahler dann natürlich noch mehr Geld abnimmt ("alternativlos"); der Staat ist und bleibt der größte Räuber. Mit Marktwirtschaft hat all das nichts mehr zu tun.
  • @Alexander

    04.11.2017, Johann
    Sie haben recht, dass man die Förder- und Produktionsemissionen der Kraftstoffe bei Verbrennern ebenso berücksichtigen muss (inwieweit das hier passiert ist, weiß ich nicht). Allerdings sind diese im Vergleich sehr viel kleiner: Beim aktuellen Strommix sind die Emissionswerte, die bei E-Autos aufgrund der Herkunft des Energieträgers addidert werden müssen, bei etwa 70-80% des Referenzverbrauchs (moderner Verbrenner, man beachte den überproportional hohen Anteil der besonders schmutzigen Kohle im Strommix). Der zusätzliche Wert bei den Verbrennern beträgt nur einen Bruchteil davon - und diesen müssen Sie bei E-Autos zu genau dem Anteil (70-80%) ebenfalls addieren.
  • CO2 Kosten des Mineralöls

    04.11.2017, Moritz Darge
    Es wurde schon angesprochen, das auch bei der Produktion von Diesel und Benzin CO2 anfällt. Wenn wir genauer hinschauen, ist es schlimmer. In der Raffinerie entsteht nämlich neben Benzin und Diesel auch Schweröl, das Schiffe verwenden. Die produzieren neben CO2 auch erhebliche Mengen Feinstaub. Nur ein Teil des Rohöls ist nutzbar. Der Rest muss entsorgt werden.
  • Guter, detaillierter Artikel, unfaire Kommentare

    04.11.2017, Bernhard Knoll
    Bei diesem in Deutschland religiös besetzten Thema gehen bei einigen Kommentatoren wohl die Emotionen durch, wenn das Gelesene nicht dem wahren Glauben entspricht.
    1. Wenn zu Beginn darauf hingewiesen wird, dass es in diesem Artikel nur um die CO2 Bilanz geht und zu Feinstaubemissionen&Co weitere Episoden folgen, wieso kommen dann Beschwerden, der Autor würde das unter den Tisch fallen lassen?
    2. Es wird mehrfach unterstellt, die Verluste bei der Kraftstoffherstellung würden nicht berücksichtigt. Die kritischste erwähnte Studie, vom ifeu (leichte Vorteile für sparsame Diesel beim jetzigen Strommix), schreibt explizit, dass von "deutschen Raffinerien" ausgegeangen wird. Im Übrigen stammen die Zahlen nicht vom Autor sondern den diversen (Öko)instituten.
    3. "denn was der Autor unterschlägt, das ist, dass solche ‚sparsamen‘ Verbrenner schlicht und einfach nur eine hoffnungslose Minderheit ausmachen.". E-Autos machen auch nur eine "hoffnungslose Minderheit" aus. Jedenfalls schreibt der Autor: "Hier kommen die sparsamsten, kleinen Fahrzeuge knapp unter einen Ausstoß von 100 Gramm CO2 pro Kilometer, alle anderen sind – teilweise hoch – dreistellig.". Darf die Variante des sparsamen Verbrenners nicht erwähnt werden, hätte der Kommentator gerne ein Denkverbot?
    4. (etwas Off topic): liebe Heid, das Märchen vom bösen Atom ist tief im deutschen Gedankengut verwurzelt, aber wenn man sich die lifecycle-Studien mal ansieht, ist Atomkraft in Sachen Menschenleben etwa einen Faktor 100 besser als Kohle und bei den sozialen Kosten mindestens eine Größenordnung.
  • Null Emission bei E-Mobilen? Wohl nicht ganz.

    04.11.2017, Gerhard Hartung
    E-Mobile stoßen keine Emissionen aus? Da bin ich aber skeptisch. Was den Ausstoß von Abgasen betrifft, so ist das natürlich richtig. Bei Feinstaub sieht das sicher ein wenig anders aus. Schließlich schweben E-Mobile nicht durch die Luft, wie Doc Browns Zeitmaschine (zurück in die Zukunft). Sie rollen auf den gleichen Reifen und haben die gleichen Bremsbeläge wie jeder 'Verbrenner' sonst auch. Feinstaub beim Fahren und Bremsen dürfte damit unvermeidbar sein. Nix da mit Null Emission!
  • @Karl Klammer Doch, locker ...

    04.11.2017, Klaus Wittwer

    Rechnen Sie einfach so: ein Diesel fährt 250.000 Kilometer, und dann wird das ganze Auto verschrottet - egal, ob die Karosserie noch gut ist, Austauschmotor ist wirtschaftlich wenig sinnvoll, weil die ganzen anderen Verbrenner-typischen Komponenten nicht auf längere Betriebszeiten ausgelegt sind.

    E-Auto mit aktueller Technik schafft

    a. bei 1.000 Zyklen dann ebenfalls 250.000 Kilometer,

    b. Können Sie dann dennoch weiterfahren, aber eben nur bis 80% Kapazität und Reichweite laden (Akku ist ja nicht kaputt),

    c. Ermöglicht ein neuer Akku weitere 250.000 Kilometer Nutzung der Karosserie, die muss nicht mitverschrottet werden, und der e-Motor schafft locker zwei, drei Akkusätze.

    d. Austauschakkus dürften in acht bis zehn Jahren deutlich günstiger sein als heute UND sie werden sehr wahrscheinlich eine höhere Kapazität - und damit Reichweite - besitzen, also als ob Sie einen XL Tank eingebaut kriegen würden. Welcher Verbrenner bietet diese Option ohne Verlust des Kofferraumes an?

    e. Durch die längere Nutzung wird aber die Gesamtenergiebilanz des Systems (well to wheel) deutlich günstiger.

    Und f. Selbst nach dem Ausbau kann (und wird) der Akku entweder recycled, oder kann einem anderen Zweck, z.B. in als Home Speicher weiter genutzt werden. Dann eben ‚nur‘ mit 80% Restkapazität, und ohne Schnellladung, aber darauf kommt es bei dieser Art der Verwendung (Puffer) nicht an. Ein Verbrennungsmotor ist schlicht Schrott.

    Das alles trifft auf Autos mit Verbrennungsmotor nichtt zu.

    Oder kennen Sie jemanden, der jemals einen Austauschmotor in ein Autor mit Verbrennungsmotor eingebaut hätte? Nach fünf Jahren ist ein Motorschaden meistens auch ein wirtschaftlicher Totalschaden.

    Bei BEVs wird das nicht mehr der Fall sein.
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