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Kommentare - - Seite 476

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Anthropisches Prinzip

    03.02.2017, Ptr
    Das "anthropische Prinzip" würde ich nicht als "neo-geozentrische Tautologie" sehen - es sagt doch nur, dass wir in einem Universum leben, dessen Naturgesetze uns (Lebewesen mit Bewusstsein, es müssen ja nicht zwingend Menschen sein) möglich machen. Das schliesst ja nicht aus, dass es auch andere Möglichkeiten geben könnte (oder gibt), aber wir könnten so eine Welt nicht beobachten. Was ist daran geo- oder anthropozentrisch?
    Es sei denn, man schlösse daraus, die Welt sei unseretwegen so wie sie ist, also "für uns gemacht". Aber das ist nicht logisch.
  • Anpassungsprozesse selbstorganisierender Systeme

    03.02.2017, Regine Reichwein
    Während meiner mehr als dreißigjährigen Arbeit als Professorin an der Technischen Universität Berlin habe ich leider immer wieder feststellen müssen, dass sich WissenschaftlerInnen nicht mit den grundlegenden Überlebensbedingungen selbstorganisierender Systeme auseinandersetzen, obwohl diese in allen Disziplinen eine wichtige Rolle spielen.
    Selbstorganisierende Systeme sind in ständiger Wechselwirkung mit ihrer Umwelt, um ihre Überlebensmöglichkeiten zu sichern und zu verbessern. Die Entwicklung von „Resistenzen“ gegen Bedrohungen aus dieser Umwelt ist eine Selbstverständlichkeit für solche Systeme und das ist bereits seit langem bekannt (Antibiotika). Ich wundere mich daher immer wieder darüber, dass solche und ähnliche mithilfe umfangreicher Forschungen gewonnenen – aber letztlich elementare – Erkenntnisse immer wieder für „Überraschungen“ sorgen.

    Das Leben entwickelt sich über Wechselwirkungen und Anpassungsprozesse unter Berücksichtigung der zugehörigen grundlegenden Prinzipien ständig weiter.
    Es ist daher sinnvoll, diese Prinzipien bei der Erarbeitung von Forschungsvorhaben bereits im Vorfeld zu berücksichtigen.
    Stattdessen werden viele Forschungsgelder dafür ausgegeben, zu Ergebnissen zu kommen, die man bereits im Vorfeld hätte wissen können.
    Und das gilt für Forschungen in vielen verschiedenen Bereichen, denn zu selbstorganisierenden Systemen gehören nicht nur alle Lebewesen, sondern ökologische und ökonomische Systeme, Vulkantätigkeit, Plattentektonik und Meeresströmungen, Wetter und das Klima insgesamt, aber auch soziale Gruppen, Parteien, Institutionen, gesellschaftliche Entwicklungen und vieles andere mehr. Aber diese Systeme sind nicht berechenbar und dadurch auch nicht kontrollierbar.
    Ihre Komplexität erlaubt – außer statistischen – keine Verknüpfungen zwischen Ursachen und Wirkungen und sie sind nur in Echtzeit beobachtbar.

    Wenn im Umgang mit diesen Systemen die Bedingungen für ihr Überleben nicht berücksichtig werden, gehen diese Systeme kaputt. Daher finde ich die weit verbreitete Unkenntnis über deren grundlegende Überlebensnotwendigkeiten sehr gefährlich und versuche, inzwischen auch mit Vorträgen und Veröffentlichungen („Lebendig sein – Das Phänomen der Selbstorganisation …“ und „Verantwortlich handeln – Das Phänomen der radikalen Wechselwirkung …“) – aber eben auch mit diesem Kommentar – auf sie aufmerksam zu machen.
    Ich halte persönliche, wissenschaftliche und gesellschaftspolitische Auseinandersetzungen in Bezug auf „Selbstorganisation“ inzwischen für unerlässlich.

  • Ego cogito, ergo sum.

    03.02.2017, Robert Orso
    "Ich denke also bin ich. Diese Aussage ist der Beleg für unsere Existenz, wie auch immer sie geartet sei. Ob wir uns nun in einer Simulation befinden oder nicht – wir sind."

    Nein. Es beweist nicht "unsere" Existenz, es beweist nur MEINE Existenz.

    Diese Erkenntnis ist nach meiner Auffassung die einzige 100%ige Wahrheit die ich je gewinnen kann. ICH BIN. Das ist per Definition wahr.

    Alles andere "kann sein". Oder das Universum ist nur die Ausgeburt meiner eigenen Fantasie, damit ich mich, alleine wie ich bin, selbst unterhalten kann.

    Ich tendiere aber dazu, die von mir rezipierte Welt als echt anzunehmen. Schon deshalb, weil ich mir für meine eigene Rolle in einem selbst erfundenen Universum sicher ein besseres Drehbuch geschrieben hätte.

    In dem Zusammenhang macht das Anthropische Prinzip schon Sinn. Es erklärt nicht das Universum, aber es definiert die Parameter die erfüllt sein müssen, damit ein Universum entsteht, in dem ich mir darüber Gedanken machen kann. Sie mögen noch so unwahrscheinlich sein. Wären sie aber nur geringfügig anders, gäbe es mich nicht. Meine Existenz zwingt die Parameter nicht auf diesen Wert - ich verursache das nicht, sie bedingen aber einander.

    Es macht also keinen Sinn sich zu wundern, wenn manche physikalischen Parameter "unsinnig genau" einem scheinbar willkürlichen Wert entsprechen. Es kann auch sein, dass gewisse Gesetze nicht voneinander ableitbar sind, weil sie es eben nicht sind. Dass sie tatsächlich zufällig sind und unter allen unendlich vielen möglichen Werten nur genau die Kombination zu meiner Existenz führt. Daran ist nichts mystisches. Alle anderen Kombinationen existieren ebenfalls im "Möglichkeitsraum". Nur führen sie dort nicht zu meiner Existenz und damit zu einer von mir persönlich zu treffenden Unterscheidung in real bzw. nicht real.
  • Die Zukunft wird düster

    02.02.2017, Leser
    Es sieht alles nach einer herrschenden Elite aus, die mit Robotern Menschen ersetzen, denn die Überflüssigen werden ja immer mehr.
    Das gilt auch für Spione, denn Roboter haben kein schlechtes Gewissen sondern die entscheiden nach Gewinn und Verlust logisch und kaltherzig. Das werden sich Kapitalisten zu nutze machen, die der Allgemeinheit in eine Art Gleichheits-Armut genehmigen wird, wo es zwar als Arbeitsanreiz alles gibt, aber sich die Menschen immer weniger davon leisten können. Das zeigt schon der Vergleich von Warenkörben über die Jahre hinweg, die zwar immer teurer werden, wo aber auch immer weniger drin ist. Und dabei redet die Elite der Allgemeinheit ständig ein, das sie Freiheit und Rechte genießen und rechnet ihre Lebensverhältnisse gegen Strohhütten aus dem afrikanischem Busch auf. Das tuen die Eliten ja heute schon, obwohl sie allein in Deutschland in den letzten 20 Jahren mehr Bürgerrechte eingeschränkt haben als in den 50 Jahren davor. Und das bezahlte Arbeit zunehmend zum Luxusgut wird, ist ja keine Utopie mehr, sondern eine Tatsache.
    Eine herrschenden westdeutsche Elite wird das Wissen über die Maschinen monopolisieren, genau wie sie Strom, Wasser und Bodenschätze monopolisiert und den geringen Wohlstand in einer "sozialen Marktwirtschaft des Wenigen" aufteilen.
  • @Konrad Lehmann: Ungefähr so wie der Irak (oder jeder andere) Krieg?

    02.02.2017, Gast
    Wenn es nicht Menschen gewesen wären, die man bei diesem Verhalten beobachtet hat, sondern, sagen wir, Ameisen oder Wespen oder Hornissen, dann hätte das doch niemanden interessiert, oder?
    Dass Menschen individuelle Beziehungen ausbilden und dabei eine emotionale Wertung ihrer Gruppengenossen haben, ist nichts Neues. Dass sie ihrer Aggression freien Lauf lassen, auch nicht. Dass sie tote Artgenossen fressen oder sonstwie angreifen, lässt sich ebenso durch einfache Reiz-Reaktion-Muster erklären.
    Mir scheint, dass versucht wird, die Episode bloß darum, weil sie von Menschenaffen handelt, auf eine höhere kognitive Bedeutungsebene zu heben, auf der sie nichts zu suchen hat.

    P.S.: z.B.: Eine Bedeutungsebene von Verteidigung von Freiheit, tollen Werten, etc.
    Dabei war es nur ein Menschenverachtender Krieg um Macht, Geld und Öl

  • Ist das Satire?

    02.02.2017, Sebastian Dilcher
    Was soll das denn schon wieder? Ist das Satire? Keiner weiß so richtig worum es geht, aber alle sind hellauf begeistert. Nach den Luftschlössern der Stringtheorie der nächste Verkaufsschlager? Ich würde jedenfalls von solchen Artikeln künftig lieber verschont bleiben..
  • Neo-Geozentrismus ist der falsche Begriff

    02.02.2017, Michael
    den der postuliert, dass es nur auf der Erde Bewusstsein gibt und das ist nun in der Tat sehr vermessen.
  • Buddhismus unschuldig!

    02.02.2017, Kurt Schiemenz
    Die Meinung des Autors, der Buddhismus bemühe metaphysische Vorstellung für den Weg ins Nirvana, beruht auf einer fundamentalen Unkenntnis der Grundlage des Buddhismus. Nirvana ist kein metaphysischen Jenseitsreich, sondern der Bewußtseinszustand eines "Erwachten" (vulgo "Erleuchteten").

    Für den Buddhisten ist die zentrale und erweckende Erkenntnis seine vollständige Verflechtung mit allen Wesen und dem ganzen Kosmos und seine unbedeutende Teilnahme am ständigen Entstehen und Vergehen.

    In dieser Lehre ist kein Platz für einen narzistischen Egozentrismus. Es geht grundlegend um dessen Überwindung.
  • Kommentar mehr als "Hintergrund"

    02.02.2017, Florenz
    Interessante Gedankengänge! Und meinetwegen kann jemand Neil de Grasse Tyson und Elon Musk zu Kreationisten erklären. Aber ein Vorschlag wäre, Kommentare als Kommentare und Meldungen als Meldungen zu kennzeichnen...(?)
  • Problemverschiebung

    02.02.2017, Peter Pan
    Das ist die klassische Methode der Problemverschiebung. Wenn denn Bewusstsein, Geist oder Sonstwas die Welt erschaffen hat, woher kommt dann Bewusstsein, Geist oder Sonstwas? Man steht damit immer wieder bei der Ausgangsfrage. Eine Lösung kann logischerweise nur in einem Prozess der Selbsterschaffung liegen. Die physikalische Gesetzmäßigkeit dafür zu verstehen ist die noch ungelöste Aufgabe. Wenn dabei neue Definitionen von Bewusstsein helfen können, dann nur zu. Solange derartige Theorien auch Voraussagungen machen können, die dann experimentell überprüfbar sind, darf man das sogar Wissenschaft nennen.
  • Wissenschaft ist ein Friedhof für gestorbene Theorien.

    02.02.2017, Ulrich Scholz
    Außerhalb der Mathematik ist eigentlich alles Meta-Physik. Die „Dinge“ sind so, wie man glaubt, dass sie sind. Realität ist eine Konstruktion des Hirns. John Horgan diskutiert Konstruktionen. In diesem Sinne ist der Urknall eine Konstruktion genauso wie die Schöpfungsgeschichte.

    Der Konstruktivismus ist eine viable (funktionierende) Philosophie. Sie integriert Natur- und Geisteswissenschaften und - was das entscheidende ist – sie ist ethisch. Impliziert sie doch Toleranz und Nächstenliebe. Einer der Urväter des Konstruktivismus, Heinz von Foerster, schrieb: „Handle stets so, dass die Anzahl Deiner Möglichkeiten zunimmt.“ Wer sich auf diese Philosophie einlässt, bekommt eine ganz neue Sichtweise auf die „Dinge“, im Kleinen wie im Großen. Eine Erklärung: http://www.kamus-quantum.de/kamusquantum
  • Die Wahl des eigenen Universums

    02.02.2017, Claus Thies-von der Bey
    Beweise ich meine Existenz durch Nachdenken über das Universum? Ich denke oft nicht nur über das bestehende Universum nach, sondern habe Vorstellungen von der Vergangenheit und der Zukunft. Ja, ich habe sogar ein Bild der Gegenwart, das oft mehr mit meinem Selbstbild als mit der mich umgebenden Materie gemein hat. Meiner Meinung nach schaffen wir das Universumsabbild in unserem Bewustsein und wir erschaffen es einschliesslich unserer darüber nachdenkenden Gedanken. "Ich denke also bin ich" reicht mir hier nicht. "Das Universum existiert also bin ich" geht schon eher in die Richtung. Ich halte es für am Sinnvollsten, in die Richtung zu überlegen, dass wir das Universum einschliesslich Zukunft und Vergangenheit in der Gegenwart wählen. Und das die Option wählen zu können die originäre Funktion des Bewusstseins ist. Vom Wählen zum Erschaffen ist es aber ein weiter Schritt, den man aus Gründen der Demut (als evolutionäres Erfolgskonzept) nur mit sehr guten Argumenten gehen sollte.
  • Die Krux mit dem Dogma

    02.02.2017, sven
    Lustig, der Autor zeigt auf dass ein geozentrisches Weltbild eigentlich purer Narzismuss ist, geht dann aber bei der Frage nach anderen Bewußstseinsarten wieder von "unseren Verstand, unser Bewusstsein" aus. :D :D :D

    Da fragt man sich doch, ob der Autor wenigstens für sich schon mal die Frage "Was ist Bewußstein?" klären konnte.

    Denn ohne Erklärung was Bewußtsein ist, kann auch der akribischst genaustens arbeitende Wissenschaftler (oder eben ein Journalist (wtf?!)) keine Schlüsse ziehen, weder zum bestätigen noch zum widerlegen. Das wäre dann nur Glauben(!). Das darf natürlich jeder wie er lustig ist, sollte dann aber im Artikel auch so rüber kommen ;)

    PS: framing funktioniert natürlich trotzdem (nice try)
  • Saurer Wein in alten Schläuchen

    02.02.2017, U. Engmann
    1. Gehen wir von der Natur des expandierenden Universums aus, denn befindet sich jeglicher Beobachter, egal in welchem Teil desselben, doch immer in dessen Mittelpunkt. Alles bewegt sich vom Beobachter weg. Jegliche Materie aus der der Beobachter und dessen Umgebung besteht, war von Anfang an in einem, relativ zum Gesamten, recht kleinen Raumvolumen vorhanden.

    2. Man kann doch postulieren, das ein Universum welches nicht in der Lage ist ein beobachtendes Bewusstsein zu generieren, irrelevant ist. Es ist egal ob es existiert oder nicht, weil niemand da ist den es interessiert.

    3. Jeder kann sein eigenes egozentrisches Universum für sich beanspruchen. denn ALLES wechselwirkt aus der Vergangenheit mit IHM. ER allein ist die Gegenwart. Die Gegenwart entsteht erst durch sein Bewusstsein.
  • Keine Theorie ... dem Mysterium unserer Existenz gerecht werden kann.

    02.02.2017, Armin Ehrenreich
    Natürlich können naturwissenschaftliche Theorien das: Es gibt Theorien und Beobachtungen, die die Entstehung von Leben plausibel erklären.
    Es gibt die Evolutionstheorie, die die Evolution höherer Organismen mit einer Unzahl von Beweisen aus verschiedensten Wissenschaftsgebieten sehr gut erklärt.
    Neben der Physiologie und der Morphologie der Körper erstreckt sich die Evolution auch auf Gehirn und Verhalten, die ebenso evolviert sind, wie alle anderen Eigenschaften von Lebewesen auch.
    Das erklärt das Verhalten des Menschen und seine Antriebe und Gefühle einschließlich Religion und ähnlichem Gruppenverhalten.
    Ein Teil dieses angeborenen, evolvierten Verhaltens ist der Drang, sich selbst als besonders wichtig anzusehen, sozusagen als die Mitte der Welt, ach was, des Universums ...
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