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Kommentare - - Seite 351

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  • Bitte konkrete, sachliche Argumente

    09.11.2017, Stefan Rahmstorf
    Lieber Herr Kachelmann,

    in meiner Abteilung am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung forschen wir seit vielen Jahren zu den Zusammenhängen von Klimawandel und Wetterextremen. Wir gelten als eine der weltweit renommiertesten Forschungsgruppen zu diesem Thema. Um nur ein Beispiel zu nennen, unser Übersichtsartikel von 2012 in der Fachzeitschrift Nature Climate Change (http://www.pik-potsdam.de/~stefan/Publications/Nature/Coumou_Rahmstorf_NCC2012.pdf) wurde bislang über 450 mal in der Fachliteratur zitiert und beim Jubiläum dieser Fachzeitschrift als eines der fünf Highlights in ihrer Geschichte herausgestellt.

    Da ich auf diesem Gebiet ein Renommee zu verlieren habe, achte ich bei öffentlichen Äußerungen zum Thema peinlich darauf, dass meine Aussagen dem in der Fachliteratur belegten Stand der Forschung entsprechen. Übrigens kann man (wie wir in dem Artikel auch darstellen) einen Einfluss des Klimawandels auf Wetterextreme nicht auf Statistik reduzieren. Diese ist nur eine von mehreren Argumentationslinien, und auch die Gesetze der Physik sind relevant. Dennoch haben wir in der Fachliteratur auch eine seit 1990 statistisch signifikante weltweite Zunahme der Tagesrekorde bei Niederschlägen dokumentiert. Für Signifikanz braucht man viele Daten – schaut man nur räumliche oder zeitliche Ausschnitte aus den Daten an, sind die Veränderungen meist nicht mit Signifikanz nachweisbar.

    Auch der Deutsche Wetterdienst hat sich übrigens zu Extremregen erheblich differenzierter geäußert als Sie hier in diesem Interview, siehe https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/warum-die-globale-erwaermung-mehr-extremregen-bringt/

    Kerry Emanuel vom MIT ist nach Ansicht Vieler der weltweit führende Hurrikanexperte, und da wir nicht selbst zu Tropenstürmen forschen stehe ich in regelmäßigem Austausch mit ihm und konsultiere ihn, bevor ich mich zum Thema Klima und Tropenstürme äußere. Er sieht die Dinge völlig anders als Sie sie hier darstellen, siehe seinen Artikel in der Washington Post mit dem Titel Why it’s time to stop calling these hurricane disasters ‘natural’.
    https://www.washingtonpost.com/news/energy-environment/wp/2017/09/19/why-its-time-to-stop-calling-these-hurricane-disasters-natural/

    Sicher kann man in der Gewichtung und Interpretation in der Wissenschaft unterschiedlicher Meinung sein, und wenn Sie eine konkrete Aussage von mir nicht korrekt finden, dann bitte ich um spezifische, sachliche Kritik daran – ich diskutiere gerne darüber. Pauschale Verunglimpfungen, wie Sie sie in diesem Interview äußern, verbitte ich mir aber. Sie tragen weder zu einer sachlichen Diskussion noch zum Erkenntnisgewinn bei.

    Ihr Stefan Rahmstorf
  • Vorschlag

    09.11.2017, Gast
    Man sollte bei der Namensgebung unbedingt darauf achten, dass er möglichst kurz ist und man ein -i dranhängen kann. Die Medien werden den Namen sonst gnadenlos abkürzen. Und das Knutsche-i kommt in jeden Fall dran. Ob sie das wollen oder nicht.
  • Bitte konkrete, sachliche Argumente

    09.11.2017, Stefan Rahmstorf
    Lieber Herr Kachelmann,

    in meiner Abteilung am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung forschen wir seit vielen Jahren zu den Zusammenhängen von Klimawandel und Wetterextremen. Wir gelten als eine der weltweit renommiertesten Forschungsgruppen zu diesem Thema. Um nur ein Beispiel zu nennen, unser Übersichtsartikel von 2012 in der Fachzeitschrift Nature Climate Change (http://www.pik-potsdam.de/~stefan/Publications/Nature/Coumou_Rahmstorf_NCC2012.pdf) wurde bislang über 450 mal in der Fachliteratur zitiert und beim Jubiläum dieser Fachzeitschrift als eines der fünf Highlights in ihrer Geschichte herausgestellt.

    Da ich auf diesem Gebiet ein Renommee zu verlieren habe, achte ich bei öffentlichen Äußerungen zum Thema peinlich darauf, dass meine Aussagen dem in der Fachliteratur belegten Stand der Forschung entsprechen. Übrigens kann man (wie wir in dem Artikel auch darstellen) einen Einfluss des Klimawandels auf Wetterextreme nicht auf Statistik reduzieren. Diese ist nur eine von mehreren Argumentationslinien, und auch die Gesetze der Physik sind relevant. Dennoch haben wir in der Fachliteratur auch eine seit 1990 statistisch signifikante weltweite Zunahme der Tagesrekorde bei Niederschlägen dokumentiert. Für Signifikanz braucht man viele Daten – schaut man nur räumliche oder zeitliche Ausschnitte aus den Daten an, sind die Veränderungen meist nicht mit Signifikanz nachweisbar.

    Auch der Deutsche Wetterdienst hat sich übrigens zu Extremregen erheblich differenzierter geäußert als Sie hier in diesem Interview, siehe https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/warum-die-globale-erwaermung-mehr-extremregen-bringt/

    Kerry Emanuel vom MIT ist nach Ansicht Vieler der weltweit führende Hurrikanexperte, und da wir nicht selbst zu Tropenstürmen forschen stehe ich in regelmäßigem Austausch mit ihm und konsultiere ihn, bevor ich mich zum Thema Klima und Tropenstürme äußere. Er sieht die Dinge völlig anders als Sie sie hier darstellen, siehe seinen Artikel in der Washington Post mit dem Titel Why it’s time to stop calling these hurricane disasters ‘natural’. https://www.washingtonpost.com/news/energy-environment/wp/2017/09/19/why-its-time-to-stop-calling-these-hurricane-disasters-natural/

    Sicher kann man in der Gewichtung und Interpretation in der Wissenschaft unterschiedlicher Meinung sein, und wenn Sie eine konkrete Aussage von mir nicht korrekt finden, dann bitte ich um spezifische, sachliche Kritik daran – ich diskutiere gerne darüber. Pauschale Verunglimpfungen, wie Sie sie in diesem Interview äußern, verbitte ich mir aber. Sie tragen weder zu einer sachlichen Diskussion noch zum Erkenntnisgewinn bei.

    Ihr Stefan Rahmstorf
  • Keine Lamellenpilz

    09.11.2017, Thomas Pruß
    Die Krause Glucke ist kein Lamellenpilz wie z. B. ein Täubling. Systematisch wird er in die Ordnung der Stielporlingsverwandten gestellt, die keine Lamellen, sondern enge Poren besitzen. Wohl aber ist die KG ein Ständerpilz oder Basidiomycet, der seine Sporen auf speziellen Zellen, den Basidien, bildet.
  • Jetzt ist woanders

    09.11.2017, Dirk
    Auf einem Stern in 150mio LJ Entfernung existieren die Dinosaurier auf unserer Erde. In ihrem JETZT. Allerdings wissen die versierten Beobachter, dass sie JETZT auf unserer Erde vermutlich nicht mehr existieren, weil die Beobachtung 150mio Jahre alt ist.
    Wenn wir ins All schaun, sehen wir die Anordnung der Sterne im JETZT. Allerdings stehen die dort real nicht mehr, wenn man in Nullzeit hinfliegen und nachschaun könnte.
  • Schweröl?

    09.11.2017, Dirk
    Es wird zwar im Nachtrag andeutungsweise erwähnt, aber zählt die _Verbrennung_ von Schweröl als zwingendem Nebenprodukt der Treibstoffproduktion auch zur Bilanz?
    Man liest horrende Zahlen, nachdem zehn Grossschiffe so viel Schadstoffe ausstossen wie die gesamte Fahrzeugflotte der Welt - das hiesse (auch nur angenähert), dass die CO2-Bilanz erheblich zu Ungunsten der Fossilen kippen würde.

    Nicht nachvollziehen kann ich den Strommix: wenn ich als Verbraucher grünen Strom buche und zu Hause lade, dann ist das 100% grüner Strom. Von der eigenen PV-Anlage allemal. Wenn öffentliche Ladestellen schmutzigen Strom anbieten sind die E-Fahrer eher unschuldig.

    Unfair ist (wie oben auch schon erwähnt) dass man bei E-Fahrzeugen den worst case annimmt: "mit schmutzigem Strom betankt", und das in Vergleich zieht mit sparsamen Fossilfahrzeugen. Hier müsste man strenggenommen auch einen worst case, also z.B. einen 30 Jahre alten Commodore ansetzen.
    Im Übrigen haben gerade E-FahrerInnen vermutlich grösstenteils grünen Strom gebucht.
  • Hebeanlage?

    08.11.2017, Dirk
    Ich halte es für wahrscheinlich, dass sich hier der Grund für die Grosse Gallerie wiederholt: dass beide eine Hebeanlage waren, mit deren Hilfe man die Steinblöcke nach oben gezogen hat.
    Beispielsweise mit einer Art "Hamsterrad" (deswegen die sehr hohe Raumhöhe und die erhöhten Ränder, auf denen dann eine hölzerne Ablaufvorrichtung ähnlich einer Zahnstange gelegen hat), das abwärts lief und an Seilen zog.
    Oder eine hydraulische bzw. andere Gewichtsbetätigung, z.B. Sand, welches unten durch den kleinen Gang entsorgt wurde. Wasser könnte einfach ablaufen durch die anderen vorhandenen merkwürdigen Gänge - oder wurde zur Bewässerung genutzt. Angeblich gibt es Hinweise für eine Art Klappenverschlüsse der Gänge? Gezielte Wasserführung?
    Die neue Kammer würde auch erklären, wie die sehr schweren und grossen Steinplatten über der Königskammer an ihrn Platz gekommen sind, dann würde der neue Gang nämlich genau darüber enden - ideal zum Heben schwerer Lasten.
    Beide Gänge enden (2ter: vermutlich) genau mittig zur Pyramide, wären also symmetrisch für alle Seiten platziert.
    Mit einem grossen Hamsterrad kann man auch mit wenigen Menschen hohe Lasten ziehen - und das Rad auch wieder nach oben trampeln.
    Die identische Fortführung dieser Kammer nach unten in einen schmaleren Gang ist ja auch gleich mit nachgewiesen worden.
    Möglicherweise wurden die Hamsterräder auch von aussen mit langen Seilen unterstützt und als Übersetzung genutzt. Dann kann man Zugtiere ziehen lassen. Oder wassergefüllte "Schlitten" weiter unten.
  • Längst überfälliges Buch!

    08.11.2017, Martin Piehslinger
    Der Spuk der Quantenheilung ist zum Glück schon so gut wie verschwunden. Jedenfalls bin ich schon länger nicht mehr auf entsprechende Angebote gestoßen. Die Betrüger haben indes gutes Geschäft mit den Ahnungslosen gemacht.

    "Die Quantenphysik beweist dass es ein Jenseits geben muss", "Das Bewusstsein ist ein transzendentaler Energiekörper", "Die meisten Menschen wissen leider noch nicht wie sie Tachyonen anwenden können" - über solche Artikel stolpere ich leider immer wieder und versuche dagegen zu argumentieren. Das ist ein beinahe hoffnungsloses Unterfangen, denn es dürfte nicht nur der Geschäftssinn der Scharlatane im Spiel sein, sondern ideologisches Sendungsbewusstsein ihrer Anhänger. Esoterik ist offenbar die neue Religion.

    Ich werde jetzt die Ecke einer Buchhandlung aufsuchen in der Quantenquark übelster Sorte aufgestapelt ist und nach dem "Relativen Quantenquark" fragen. Ich freue mich schon auf das Buch und hoffe auf ein Kraut gegen die Dummheit - vielleicht ist doch eines gewachsen.
  • Danke

    08.11.2017, L.Schaber
    Vielen Dank für die Klarstellung.
    L.S.
  • Erstaunlich

    08.11.2017, Wolfgang
    finde ich, dass das E-Auto bis auf die letzte Schraube auseinander genommen wird und sich immer gegen sparsamste Kleinwagen behaupten muss. Beim Verbrenner dagegen vergisst man getrost, dass der Verbrauch in der Realität im Vergleich zu den Laborwerten immer weiter auseinander driftet, die Produktion des Treibstoffes völlig unproblematisch ist, und auch ganz sicher keine Kriege wegen des Öls geführt werden.
    Wenn man nun zum Schluss käme in der obigen Diskussion hätte das E-Auto keinen Vorteil, würde man dann nur noch hocheffiziente Kleinwagen produzieren? Natürlich nicht, denn dann hätte man den Persilschein um weiter tonnenschwere Monster verkaufen zu können.
    Und noch eine Interessante Frage: Wieviele Kilometer muss ein Elektroauto fahren um die NOx Belastung eines Diesels kompensieren zu können?
  • Akku-Lebensdauer

    08.11.2017, Johannes Großruck
    Gut recherchierter und umfassender Artikel - danke dafür, kommt leider nicht oft vor! Was in den Betrachtungen (auch hier zum Teil) fast immer nicht berücksichtigt wird, ist dass der bereits produzierte Akku in Second Life Programmen zur Weiterverwendung oder ressourcenschonenden Wiederaufbereitung genützt (werden) wird. Derzeit gibt es dazu noch wenig, aber hauptsächlich deshalb, weil es eben auch noch nicht soviele Altakkus aus gebrauchten E-Autos gibt. Die weitere Lebenszeit müsste man sehr wohl in die Betrachtung einbeziehen, denn dann wird der Emissionsrucksack des E-Autos ebenso deutlich kleiner, weil vermutlich dann nur 20-30% der Akkuerzeugung tatsächlich dem Betrieb im E-Auto angerechnet werden dürften, da der Akku danach noch deutlich länger der Netzstabilisierung zur Verfügung steht.
  • Umweltproblem?

    08.11.2017, Martin B.
    Ich würde mich vor allem mal fragen, ob das nicht vor allem ein Resultat zunehmender Umweltverschmutzung ist, als ein natürlicher Vorgang. Schließlich spülen wir seit Jahrzehnten Unmengen von hormonell Wirksamen Stoffen mit unseren Abwässern weltweit in die Flüsse
  • @sherfolder

    08.11.2017, Paul Kalbhen
    Werner Heisenbergs "statistische Naturgesetzlichkeit" enthält Ihre beiden Varianten - und der Zufall "ermöglicht", nicht erzeugt, erst Freiheit. Die menschliche Willensfreiheit kann man wohl nur auf geistige Prinzipien zurückführen - die "Software" des Gehirns. Selbst Michael Pauen und Gerhard Roth schreiben in ihrem Buch "Freiheit, Schuld und Verantwortung" (Suhrkamp, Frankfurt, 2008) von neuronalen" quasideterministischen Hirnvorgängen, die von Zufälligkeiten durchsetzt sind.
  • Elektromobilität ist mehr als nur E-Autos

    08.11.2017, Simon
    Wieder einmal die deutsche Sprachpanscherei. Das Gleichstellen der Begriffe ist fahrlässig, typisch deutsch und fehlerhaft.

    In weiten Teileist E-Moblität viel mehr als nur E-Autos, die ja nur eine Nische im Fahrzeugpool darstellen neben E-Schiffe, Seilbahnen, Schienenverkehren und auch Pedelecs, e-Rollern und E-Bikes.
    ist das eigentlich so schwer? Im Ausland die Regel, hier beherrscht immer das E-Auto den Begriff, während der Rest des Planeten da inhaltich deutlich sauberer arbeitet.
  • Differenzen beim Energiträger betrachten

    08.11.2017, Gerrit
    In der Betrachtung fehlt noch ein wichtiger Posten. Der Verbrauch beim Verbrenner wird mit angegeben, aber der energetische Verbrauch zur Bereitstellung von Benzin/Diesel nicht eingerechnet (Förderung, Transport, Raffinierung). Dabei ist zu beachten inweit dies bei der Beritstellung des Strom schon passiert ist. Für die Zukunftsperspektive heißt das dann auch das alleine schon die Rohölförderung die Bilanz weiter verschlechtern wird, da der Energieaufwand beim erschließen der verbleibenden Quellen stätig zunimmt. (Weniger einfach erschließbare Quellen).

    Es wie sich diese Aspekte auswirken
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