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Kommentare - - Seite 128

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Wilhelm Busch

    16.08.2019, Olama
    Da Musik mit Geräusch verbunden, wird sie oft als störend empfunden.

    Für mich ist Musik ein Brei von Geräuschen, mit einigen wenigen Rosinen darin.
  • Erkenntnis versus Handeln

    13.08.2019, Peter Silberg
    Herr Ebert beschreibt das Phänomen, versucht aber nicht wirklich eine Erklärung dafür zu finden. Dabei bietet die Psychologie gute Ansatzpunkte dafür: Verdrängung, kognitive Dissonanz, etc. Der Mensch als singuläres Wesen war noch nie gut darin, seine Verhaltensweise den wissenschaftlichen Erkenntnissen anzupassen, oder warum wird heute immer noch zu viel geraucht, Alkohol getrunken, ungesund gegessen, etc.?
    Daher ist tatsächlich die Politik gefordert, die richtigen Rahmenbedingungen und Anreize zu setzen und schädliche Subventionen abzubauen. Wer wollte seinerzeit schon einen Sicherheitsgurt anlegen? Heute fährt kaum noch ein Autofahrer ohne! Manchmal muss der Mensch offensichtlich zu seinem Glück gezwungen werden...
  • UnWissenschaft

    13.08.2019, Alfons Balmann
    Schade. Offensichtlich ist Vince Ebert und erst Recht der Redaktion entgangen, dass es in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur unzählige Publikationen, sondern auch etliche Nobelpreise für Wirtschaftswissenschaften gab, die sich theoretisch, empirisch und experimentell mit den hier dargestellten soziale Dilemma-Situationen befassen und die sowohl die scheinbare Diskrepanz zwischen den Wünschen und dem Handeln der Akteure erklären als auch Lösungsansätze der Problematik aufzeigen. Von einem Wissenschaftsmagazin hätte ich mehr erwartet.
  • Gegenthese

    12.08.2019, Jan P.
    Wir haben zu wenig bemannte Raumfahrt.

    Generell gibt die Menschheit für Raumfahrt viel zu wenig aus. Unsere prozentualen Anteile der Staatsbudgets zur Raumfahrt sind lächerlich gering. Raumfahrt ist die Zukunftstechnologie. Spiegel oder Flitter im Weltraum könnten beispielsweise im Alleingang unser Klimaproblem lösen.

    Warum bemannte Raumfahrt? Da Menschen irrational und emotionsgesteuert sind, wird unbemannte Raumfahrt niemals ein ähnliches emotionales Commitment in der Öffentlichkeit erreichen wie bemannte Raumfahrt. Um zukunftsfähig zu sein, brauchen wir also bemannte Raumfahrt.
  • Klassische Photographie

    12.08.2019, Dieter Meinert
    ist auch schon eine Verpixelung und Farbtrennung, in dem Fall auf die Größe der in der Emulsion vorhandenen Silber- etc. -körnchen. Diese wird inzwischen von digitalen Kameras erreicht oder über (unter?) troffen, weshalb seit den 1990er Jahren digitale Aufnahmeverfahren in der Astronomie die klassischen Photoplatten ablösen konnten.
    Und in der Kunst wurde auch schon vor langer Zeit Farbe und Helligkeit gerastert (Pointilismus) ebenso wie im klassischen Zeitungsdruck.

    Und Bild- und Photomanipulationen gab es auch schon immer.
    Also: Nichts Neues unter der Sonne?
    Doch: Die Häufigkeit und Einfachheit der Bildmanipulation ist heute so hoch wie nie zuvor.
  • Guter Kommentar!

    11.08.2019, Simone Warias
    Da kann ich absolut zustimmen. Der moralische Fingerzeig ist überall zu sehen und zu hören. Ich glaube aber auch, dass es eigentlich schon immer so war, nur die Themen verändern sich. Das "fange bei dir selbst an..." wird oft als geradezu unmöglich geschildert und bei einem so großen Thema wie Klimawandel ist das auch nachvollziehbar. Der Mensch ist und bleibt bequem, daher zeichnen sich die vielen Erfindungen und technisch- digitalen Entwicklungen dadurch aus, das tägliche Leben noch bequemer zu machen. Davon möchte jeder profitieren, aber am besten ohne schlechtes Gewissen. Wir sind was wir sind und bewegen uns immer im Spannungsfeld zwischen gut und schlecht und noch dazu ist alles Interpretation. Eine Lösung? Da fällt mir nichts besonders effektives ein. Vielleicht ist aber das "Erkenne dich selbst" ein Schlüssel. Und eine KI könnte behilflich sein;-))
  • Forderungen sind schon okay, obwohl man selbst nicht perfekt ist

    11.08.2019, John Meyer
    "Ich kenne Geschäftsleute, die in Villen leben, große Limousinen fahren, in Fünf-Sterne-Hotels nächtigen, bei Lufthansa Senator-Status haben und gleichzeitig auf jeder Klimakonferenz zu Verzicht und Mäßigung aufrufen. Und so weiter."

    Naja, vielleicht ergibt es auch Sinn, (beispielsweise) schärfere Gesetze zu fordern, wenn man feststellt, dass man es selbst mit dem notwendigen Verzicht nicht hinbekommt, obwohl man es prinzipiell schon für wichtig hält. Könnte man vergleichen mit Nico Semsrott im EU-Parament: "Wie stehen Sie zur Frauenquote? Die beiden ersten Listenplätze der PARTEI sind Männer!" Antwort:" Ich fände es auch besser wenn auch eine Frau reingekommen wär, aber verzichten wollte ich persönlich auch nicht. Daher bin ich das beste Beispiel, warum eine Frauenquote nötig ist." Jetzt nur als Veranschaulichung des Prinzips. Es ist schon gut wenn man sich politisch für etwas einsetzt, was man selbst gerne verkörpern würde, da es richtig wäre, es aber praktisch nicht umsetzt, aus diversen Gründen.

    "Wir wollen iPhones, Netflix, jeden Morgen warm duschen und Strom aus der Steckdose – doch wenn RWE den Hambacher Forst roden möchte: nein."
    Das wäre alles kein Problem, obwohl der Hambacher Forst stehen bleibt. Nur wenn der Hambacher Forst gerodet wird, wird es halt langfristig für alle teurer (externe Kosten) und schlechter. Wenn man (beispielsweise) die freien Dachflächen für PV nutzen würde, wird es eben nicht ganz so schlimm, und das sogar billiger, wenn man beim Rechnen nicht schummelt.
  • Auf den Punkt

    10.08.2019, Lemmy
    Wie recht der Autor doch hat. Eigentlich ist dem Artikel nichts mehr hinzuzufügen.
    Alles für das Klima, aber bitte doch nicht innerhalb unserer Wohlfühlblase. Und warum auch, der Klimawandel findet ja woanders statt, nicht hier. Das bisschen Trockenheit, ein paar Unwetter, aber sonst ist der Himmel blau, das Weizen im Biergarten ist kalt, geht doch alles. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, phlegmatisch und träge, kaum zu drastischen Veränderungen bereit.
    Und die Veränderungen, die uns bevorstehen, werden mehr als drastisch sein. Das ist nicht nur damit getan, seine Äpfel nicht mehr in der Einweg-Plastiktüte zu kaufen und das Burgerpatty von Beyond Meat sowie Sonntags statt mit dem Wagen mit dem Fahrrad zum Kaffeekränzchen zu fahren.
    Sollten wir uns ernsthaft um das Klima kümmern wollen, was ich bezweifle, steht uns ein grundlegender Systemwandel bevor, der auch an den Grundfesten des Kapitalismus rütteln würde, wie wir ihn heute kennen.
    ÖPNV statt privatem Autobesitz, energetisch optimierte Wohnblöcke statt Eigenheim, Wohnen in der Nähe der Arbeit statt Pendeln. Die meisten können sich noch garnicht vorstellen, was klimaneutrales Leben eigentlich bedeutet.
    Aber unsere Nachkommen werden es wissen, den ihnen bleibt keine andere Wahl mehr.
    Aber das ist irgendwann, nicht jetzt. Also kein Bedarf, was zu tun.
    Schlafen wir weiter. Betrifft mich übrigens auch, Wissen ist nicht Wollen und Handeln.
  • Enttäuscht!

    09.08.2019, Pertti Valkonen
    Irgendwie fühle ich mich wieder einmal von einem Spektrum(.de)-Artikel veräppelt. Neue Erkenntnisse und so. Es ist eine geradezu uralte Erkenntnis, daß die Dinos erst in der obersten Stufe der Trias, dem Keuper, aufkamen, und dann nicht sofort "die Herrschaft übernahmen". Schon in den Achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts schrieben Leute wie Walter Steiner oder Hartmut Haubold davon, daß sich die Dinosaurier erst ab dem späten Karnium und über das ganze Norium hinweg allmählich gegen die in dem selben Zeitraum zurückgehenden (und bis dahin dominierenden) Crurotarsiern (man sprach noch von Thecodontiern) durchsetzten. Auch den im Artikel angesprochenen Rückgang der Rhynchosaurier in diesem Zeitraum benennt Haubold bereits - und stellt einen Zusammenhang mit dem parallel dazu stattfindenden Aufstieg der Dinosaurier her. Neu?

    Krokodile stellen auch heute noch mit die größten Raubtiere und besetzen also ebenfalls die Spitze der "Nahrungskette". Leben wir also noch immer im Zeitalter der Herrschaft der Archosaurier? Klar, die Krokodile sind auf die semiaquatischen Nischen begrenzt, also deutlich "an den Rand gedrängt". Doch wenn dem so ist, wieso werden dann im Artikel die Riesenamphibien als Zeichen dafür benannt, daß die Dinos noch nicht "die Herrschaft übernommen" hätten? Die triassischen amphibischen Riesenräuber waren ebenfalls "an diesem Rand" zu finden wie heuer die Krokodile.

    Und dann sowas: "Im argentinischen Ischigualasto-Reservat zum Beispiel machten die ersten Dinosaurier nur ungefähr 10 bis 20 Prozent des gesamten Ökosystems aus." Was soll denn das? Das heißt ja wohl, daß bereits 5 bis 10 Millionen Jahre nach Aufkommen der Dinos diese schon einen solch großen Anteil am Ökosystem besaßen. Zum Vergleich, nach den bei der Wikipedia vorfindlichen Artenzahlen der Tetrapodengruppen der Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere stellen letztere gerade mal weniger als 20% des gesamten heutigen Ökosystems (der Landwirbeltiere). Und das reicht voll aus, um vom "Zeitalter der Säugetiere" zu sprechen.

    Na und was die Formenvielfalt betrifft, so waren die triassischen Dinos in der Tat noch recht kümmerlich gegenüber der Radiation in Jura und Kreide. Allerdings vereinten die spättriassischen Dinos dennoch bereits eine beträchtliche Formenvielfalt. Neben den Prosauropoden wie Plateosaurus gab es in der Trias bereits die ersten echten Sauropoden, wiewohl noch zweibeinig und geradezu winzig (metergroß, kiloschwer). Aber da war eben auch schon Ingentia prima, ein mehrere Tonnen schwerer Sauropode mit bis zu 10m Länge. Unter den Theropoden war Eoraptor mit seinem Meter Länge und ein paar Kilo Lebendgewicht ebenfalls ein Winzling. Aber mit über 100kg und gut 5m Länge war Liliensternus dann schon mit einer Klaue in der Mittelklasse. Vor allem aber war die Radiation der Theropoden eindeutig im Gange. Unter den Ornithischiern gab es Pisanosaurus und die Heterodontosauriden. Schließlich die Herrerasaurier, die den Spitzenprädatoren der Crurotarsi durchaus ebenbürtig waren, die sollten nicht vergessen werden. Alle Hauptgruppen der beiden Hauptlinien Saurischier-Ornithischier bzw. Saurischia-Ornithoscelida waren also schon vorhanden und hatten bereits verschiedene Untergruppen hervorgebracht.

    Vor allem aber werden hier Äpfel mit Birnbäumen verglichen, wenn man die Dinosauriervielfalt mit der Vielfalt der Crurotarsi / Pseudosuchia vergleicht. Die Schwestergruppe der Crurotarsi sind nicht die Dinosauria, sondern die Ornithodira, also Dinosauria und Pterosauria zusammen. Und deren Formenvielfalt im Verbund toppte natürlich die der Pseudosuchier. Will man hingegen nur die Dinosauriervielfalt vergleichen, muß man dies mit den einzelnen Untergruppen der Crurotarsi anstellen, also mit den Phytosauriern, den "Rauisuchiern" und den Crocodylomorpha - je für sich. Nicht mit allen diesen Gruppen zusammen. Und schon überflügeln die Dinosaurier jede einzelne Vergleichsgruppe noch vor Ende der Trias.
  • Ganz offensichtlich

    08.08.2019, libertadr
    Mir ist nicht klar, warum die Extrempositionen sich offensichtlich verbieten.
    Bei der Extremposition der unregulierten Forschung ist insofern klar, als auch Forschung in anderen medizinischen Bereichen und andere Tierversuche nicht unreguliert bleiben. In beiden Fällen können Lebewesen direkt negativ betroffen sein, sodass der Nutzen abgewogen werden muss.
    Doch die Extremposition des Komplettverbots ist nicht offensichtlich falsch. Ich halte die Abwägung, ob durch diese Versuche tatsächlich nützliche Ergebnisse haben, die insgesamt besser sind als alternative Forschung nicht für eindeutig.
  • Brauchen?

    08.08.2019, Robert Orso
    Ich sehe hier keinen qualitativen Unterschied zu den bisher verwendeten Methoden der "Tiernutzung". Für das Tier ist es essenziell egal, ob wir es züchten um es anschließend zu schlachten und zu essen, oder ob wir es schlachten und die Einzelteile dann in unsere Körper verbauen. Oder ob wir es züchten, ihm Krankheiten anhängen und es danach zu töten und unters Mikroskop zu legen.

    Ein paar (oder auch viele) menschliche Zellen im Organismus machen aus dem Wesen keinen Menschen oder sonst etwas dadurch besonders "schützenswertes". Man muss sich nur mal ansehen was Menschen mit Menschen machen die zu 100% aus "Mensch" bestehen. Da ist überhaupt nichts heiliges daran. Eine qualitativ andere Behandlung als bei Labortieren kann ich nicht erkennen. Lediglich das Züchten zum späteren Verzehr wird offenbar nicht betrieben - oder wird nicht bekannt.

    Ein paar (oder auch ein paar mehr) menschliche Gehirnzellen machen aus einem solchen Versuchstier noch keinen Menschen. Das was den Menschen ausmacht sind nicht seine Gehirn "Zellen", sondern deren besonderes Zusammenspiel in der Signalverarbeitung, die uns eine umfassende Selbsterkenntnis verschafft. Da ist wohl nicht damit zu rechnen, dass hier versehentlich Einstein Mäuse gezüchtet werden. Wenn die menschliche Entwicklung nicht so lange dauern würde, hätten wir längst menschliche Zuchtfarmen. Obwohl - am Klonen wird ja schon gearbeitet, auch mit dem Ziel des "therapeutischen Klonens".

    Die Fähigkeit zu Leiden, Schmerzen, Frustration, Angst oder Zuneigung zu empfinden, sowie ein unbändiges Verlangen, am Leben und gesund zu sein ist aber weder auf den Menschen noch auf Mensch-Tier Hybriden beschränkt. Dazu sind auch jetzt schon Affen, Hunde, Ratten, Mäuse, Vögel, Schweine, ... fähig. Diese Leidensfähigkeit wird von uns aber absichtlich ignoriert, diese Lebewesen als "minder" und "nicht schützenswert" herab gestuft. Nur so lässt sich eine "Vorherrschaft" oder "Einzigartigkeit" des Menschen gegenüber dem Rest der Natur überhaupt noch aufrecht erhalten.

    Die Diskussion kreist daher um die falschen Themen. Die Frage ist tatsächlich: "Brauchen" wir diese Hybriden, oder "wollen" wir sie nur, weil es eben praktisch ist, sein eigenes, armseliges und für die Natur schädliches Leben auf Kosten anderer Lebewesen, die dann anstatt unserer leiden müssen, noch um ein paar Monate oder Jahre zu verlängern. "Brauchen" wir also noch mehr "Reiche, weiße, katholische alte Männer", die sich "die Erde untertan" machen? Denn es ist keine Frage, wer von diesen Entwicklungen profitieren wird und wer nicht.
  • Zum ethischen Unterschied von Tier und Mensch

    07.08.2019, Ulrich Heemann
    Ich verstehe das Problem nicht! Zumindest, wenn man folgende drei Grundpositionen akzeptiert:

    Auch der Mensch ist ein (Säuge-)Tier.
    Auch zumindest höhere Tiere haben ein Bewusstsein.
    Einzelne Zellen oder Zellgruppen von Menschen und Tieren haben keinen grundsätzlich unterschiedlichen Wert.

    Die erste Position sollte heute als (fast) allgemeine Erkenntnis feststehen. Die höheren kognitiven Fähigkeiten des Menschen sind ebenfalls unbestreitbar. Doch wären sie der einzige Maßstab, müssten z.B. Säuglinge als geringerwertig eingestuft werden als voll ausgewachsene Menschen. Auch wäre dann ein ethischer Unterschied im Wert kognitiv befähigter und eingeschränkter Menschen die logische Schlussfolgerung.
    Die zweite Position ist zwar im strengen Sinne nicht nachweisbar, doch deuten alle Beobachtungen darauf hin, dass nicht nur Säugetiere und Vögel (die evolutionär zu den Dinosauriern gehören) genau solche Empfindungen haben wie wir: Freude, Angst, Hunger, Durst, Schmerzen, sexuelle Lust, Liebe, Hass, Wut, Freundschaft, Dominanzstreben, Neugier, Neid und Gerechtigkeitsempfinden, … Diese Eigenschaften sind nicht bei allen höheren Tieren im Einzelnen nachgewiesen und sicher sind vielleicht auch die eine oder andere Empfindung schwächer (oder stärker) ausgeprägt als bei uns. Aber für ein grundsätzlich anderes Empfinden gibt es keinerlei Hinweis.
    Bei der letzten Position befinden wir uns bereits auf der technisch-wissenschaftlichen Ebene, auf der sich weit mehr Gemeinsamkeiten finden lassen als Unterschiede. Gerade diese große biologische Nähe erlaubt erst die genannten Experimente. Es gibt keine goldene Aureole um menschliche Zellen, die sie klar von den tierischen unterscheiden ließe.

    Auch Wölfe (oder andere Rudeltiere) haben unterschiedliche Regeln für das Zusammenleben untereinander bzw. in Bezug auf potenzielle Beutetiere. Nur solche unterschiedlichen Regeln, die dem Leben und Wohl der Artgenossen (im eigenen Rudel!) einen anderen Wert zugestehen als dem anderer außenstehender Tiere, geben dem Rudel die Möglichkeit, erfolgreich zu bestehen. Und da sind sie dem Menschen, der seine Regeln heute Gesetze nennt, ebenfalls sehr nahe. Die Natur selbst gibt in ihrer Grausamkeit und Teilnahmslosigkeit gegenüber leidender Kreatur keinerlei Gerechtigkeit vor und zahlreiche ethische Problemfälle, in denen man sich eigentlich nur falsch entscheiden kann, zeigen, dass Gerechtigkeit nur ein menschlicher Versuch ist, das eigene Miteinanderleben möglichst sinnvoll zu gestalten und so möglichst alle zum Mitmachen zu bewegen, weil es zum Vorteil aller ist (oder sein sollte). Moralisch/ethische Entscheidungsvorgaben sind nichts als praktische Regeln zum Zusammenleben in menschlicher Gemeinschaft, auf die man nicht grundsätzlich verzichten könnte. Eine göttliche Vorgabe sollte nach religiösem Verständnis derartige Baufehler, wie sie oben angedeutet wurden, nicht haben.

    Ich kann es dennoch akzeptieren, dass man höherem Leben (mit dem Menschen an der Spitze) einen höheren Wert zugesteht, wie auch immer die philosophische Begründung sein mag. Aber dafür, dass bereits die Zellen oder ausgewachsene menschliche Organe den Trägertieren einen besonderen ethischen Wert geben, fehlt jede rationale Begründung. Ein ethisches Problem entsteht lediglich, wenn später ein Tier (z.B. ein Affe) getötet werden soll, um einem menschlichen Nutzer ein längeres oder besseres Leben zu ermöglichen.
  • Hüter der Pixel

    07.08.2019, Christaian Hans Georg Bühler
    Schöne Darstellung, danke, kann ich auch meinem Banker zu lesen geben. Ich jedoch bevorzuge *.bmp oder *.raw, weil es leichter ist via Software einzelne Profile zu analysieren, Farbverfälschungen durchzuführen und sogar mittels RGB-Codierung Texte einzufügen (s.a. Steganografie).
  • Ja brauchen wir!

    07.08.2019, Sven Linscheid
    Ja wir brauchen Chimären!

    Ohne werden wir es in Zukunft nicht schaffen den Organbedarf zu decken. Oftmals wird ja z. B. "unterschlagen" das auch Haut = ein Organ ist und dort viele Erkrankungen existieren, welche nicht direkt lebensbedrohend sind, aber die Lebensqualität und Psyche des Menschen stark angreifen können.

    Das bei Organen immer ein Bedarf besteht sollte klar sein, aber auch für zukünfigte Medizin wird man auf Chimären zurückgreifen müssen um z. B. auch Stammstellen zu "züchten" und daraus Medikamente zu entwickeln, welche den Menschen ihre Leiden nehmen können oder diese zumindest erträglich machen.

    Daher kann ich in DE und auch in anderen Ländern die Verbote solcher Forschungen nicht nachvollziehen. Wir nutzen Tiere als Nahrungsquellen, Lieferanten von Stoffen und als Landbereiter und Verwerter, warum also auch nicht das "innere" so nutzen, das es für unsere Anwendungszwecke in der Medizin einen sinnvollen Effekt hat?
  • Ethik funktioniert anders

    07.08.2019, Dr. Dr. Andreas Bell
    Der Beitrag bleibt nicht nur die Erklärung schuldig, was "sauber" bedeutet, sondern auch, warum die Ethik a priori zu Lösungen unfähig sei. Natürlich gibt es in der Ethik klare und begründbare Antworten, aber die liegen nicht unbedingt offen zutage. Man muss sich schon die Mühe des Nachdenkens machen. Das haben viele Kollegen getan und machen seit Jahren deutlich, dass - unabhängig von der Frage, wo wir die trennscharfe Grenze zwischen Mensch und Tier ziehen - der mit Selbstbewußtsein, Leidensfähigkeit und Lebenswillen ausgestattete Hominide über ein Lebensrecht verfügt, das nur bei der Gefahrenabwehr an seine Grenze stößt. Isolierte Organe oder diffus verteilte Zellen menschlichen Ursprungs führen diesen Zustand nicht im Entferntesten herbei.
    Die sympathische Behauptung, Extrempositionen hätten immer unrecht, ist so alt wie sie falsch ist. Die Ethik kennt sehr wohl extreme i.S.v. absolute Positionen, wofür Kant nur der bekannteste Gewährsmann ist. Daher sehe ich hier derzeit kein Problem in der Forschung mit Chimären.
    Aber spätestens jetzt wird klar, was der Autor wohl mit "sauber" meint: Manche klare Erkenntnis befriedigt nicht emotional, sondern hinterläßt bei manchen Hominiden ein schlechtes Gefühl. Klingt komisch, ist aber so.
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