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Kommentare - - Seite 463

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  • Bingo!

    04.02.2017, Rainer2507
    Ein erfrischender Artikel zu einer Zeit, wo unreflektierter Intellektualismus vermeint, alles zu verstehen und im Griff zu behalten. Kriegswahn, Wirtschaftswahn, stolzes und freies Europa und zunehmend verarmende, beunruhigte Bürger.
    Wenn wir bereit sind, unsere Rübe für unseren besten Freund hinzuhalten, oder in Kriegsgebiete reisen um Mitmenschen zu helfen, dann nicht wegen einem hohen IQ, sondern weil wir über dem IQ stehen, etwas erkannt haben das unendlich weit über unseren Verstand hinaus geht. Grade das macht StarTrek aus!
  • Die Quittung kommt

    04.02.2017, leser
    Wissenschaftler haben den Zustand, den sie bemängeln durchaus selbst mit verursacht. Einerseits dadurch das sie sich an Konzerne verkauften und lieber die wirksamste Art der Kaufbeeinflussung erforschten, statt nachzuweisen, ob zu viel unvermeidlicher Zucker durch allzu gierige Geschäftemacherei ins Essen gerührt wird. Wenn 90% eines Pharmakonzernes in die Werbung gesteckt wird und nur 10% in die Forschung, dann läuft da was gründlich aus dem Ruder.
    Andererseits verkaufen Forscher ihre Forschungsberichte, teillweise sogar schon Studenten ihre Dissertationen an Paywall-Datenkraken, publizieren in Englisch, aber nicht in Deutsch und wundern sich auch noch darüber das die Bereitschaft der Gesellschaft zur Förderungen der Forschungen immer magerer werden. Das in deutschen Instituten Englisch als Umgangssprache überhaupt diskutiert wird, ist eine Missachtung der eigenen Bevölkerung. Und ich bezweifle das die Menge der Zitate ein Maßstab für die Qualität der Forschung ist. Basisforschung und Negativresultate, die ja auch ein Ergebnis haben, kommt dabei von vorn herein schlechter weg.
    Ich bin durchaus dafür Forscher mehr zu unterstützen, aber dafür erwarte ich das sie uns etwas zurück geben, indem sie FÜR UNS erforschen und uns diese Ergebnisse auch ohne Paywall und Google Translator präsentiert. Indem sie uns auch einfach mal mit spannenden Themen durch Aufzeichnungen von Podiumsdiskussionen oder Kongressvorträge unterhalten. Das hat übrigens schon bei Sielmann und Grzimek gut funktioniert und damals gab es ein Echo das für die ganze Serengeti gereicht hat. Ich bedauere wie viele Archäologen, Historiker, Genetiker und andere inzwischen geradezu kreative Geschäftsmodelle entwickeln müssen um überleben zu können. Aber dafür müssen Wissenschaftler auch selbst kämpfen. Zu guter Letzt noch eines, Wissenschaftler die sich durch "Ossikunde" und "Ostbashing" Reputationen verschaffen, sind einfach nur jämmerlich. Ich habe nie dümmere Studien mit derart idiotischen Resultaten gelesen und das von Elite-Unis. Wer sich über den Mangel Anderer ausläßt, darf sich hier gern mal an die eigene Nase fassen. Offenbar hat es sich noch nicht bei allen Platzhirschen herum gesprochen, was für hervorragende Forschung im Osten geleistet wird.
    So sägt manch einer an dem Ast auf dem er sitzt und dafür gibt es dann auch die Quittung. Das Demos nichts bringen, ist doch längst schon Realität, es sei denn sie erfinden mal eine billige Roboterarmee an Stellvertreter-Demonstranten. Das wäre mal innovativ, wenn jeden Tag zum Parlament pilgert um der Demokratie Gehör zu verschaffen, ist die kaum zu ignorieren.
  • Warum greift man ein durch ein Begräbnis?

    04.02.2017, Andreas Effey
    Tiere zu beobachten, prima. Deren Verhalten als unabhängiger, möglichst unsichtbarer und nicht-eingreifender Außenstehender dokumentieren und dann Schlüsse daraus zu ziehen, prima.
    Aber bitte WARUM begräbt man das "Opfer"? Das widerspricht jeglichem Verständnis, welches ich von der Beobachtung der Tierwelt habe, wer sich so verhält, vermenschlicht das Tier! Oder sind diese Forscher so selbstverliebt und sich ihrer Forschungsgelder so sicher, dass sie den neutralen Boden verlassen und in einem Anflug von Trauer ihren "alten Freund" begraben, den die bösen Affen getötet haben?? Kinder Kinder, das hat nichts mehr mit neutraler Beobachtung zu tun, den Affen die Leiche zu klauen war vollkommen daneben! Bitte entzieht solchen Leuten die Forschungsgelder!
  • normales verhalten

    04.02.2017, gast
    die schimpansen legen ein total normales verhalten an den tag, man kennt es auch von elefanten und anderen tieren....keine rache an dem alpha-tier...wie in diesem bericht dargestellt von dieser fragwürdigen kommentatorin...die affen vergewissern sich über den zustand des toten affen...fast menschlich...........
  • Selbst Schuld ...

    03.02.2017, Antidot
    wer so einen Unsinn glaubt
  • Sicherheit durch Authentifizierung

    03.02.2017, Ulrich Heemann
    Wenn Twitter (oder andere Dienste ähnlicher Art) politisch oder juristisch dazu gezwungen würden, jeden potentiellen Nutzer selbst oder über eine andere neutrale Stelle zu identifizieren (ohne dessen Identität nach außen preiszugeben), könnte jede echte Nachricht von einem Bot, der bei einer Authentifizierung Probleme hätte, leicht unterschieden werden. Dabei könnte die Identität so codifiziert werden, dass sie nicht zurückverfolgt werden könnte. Es ließe sich aber eingangs immer verifizieren, dass es sich um eine echte Person handelt. Beim erneuten Einloggen könnte damit lediglich festgestellt werden, dass diese Person sich tatsächlich mal authentifiziert hat, aber nicht, um welche Person es sich handelt.
    Daran müssten auch Twitter-Fans und Co ein großes Interesse haben. Wirklich "verarscht" werden möchte doch niemand. Und stellen Sie sich vor, dass all die wichtigen Anmerkungen dieser Leute ohne Authentifizierung wegen allgemeiner Zweifel nicht ernstgenommen würden. Auch das will keiner.
    Im Übrigen, für's Erste würde es reichen, wenn die Authentifizierung freiwillig wäre. Dann ist schon mal klar, wem man glauben darf und bei wem Zweifel angebracht sind.
  • Dreiklang der Informatik

    03.02.2017, Paul Kalbhen
    Was mir sowohl im Beitrag "Hängt das Universum von uns ab?" als auch in den Leserbriefen dazu fehlt, ist der Hinweis auf die mögliche Analogie zur Informatik: Die "Software" (mathematisch-statistische Naturgesetzlichkeit) als auch die "Hardware" (materiell erfahrbare Realität) verlangen nach einem übergeordneten "Programmierer" als Geistgeber dieses "Dreiklangs" der Informatik im Universum. Stephen Hawking (Eine kurze Geschichte der Zeit) wie auch Alan Guth (Die Geburt des Kosmos aus dem Nichts) erklären die Entstehung des Universums als Schöpfung aus dem "Nichts" , indem der positiven Materieenergie das Gleichgewicht durch die negative Gravitationsenergie gehalten wird, mit der Gesamtenergie "null"! Muss man damit nicht auch die "Möglichkeit" eines geistigen Schöpfungsprinzips einräumen, das Christen mit der Metapher "Heiliger Geist" bezeichnen?



  • "Es spricht vor allem mit sich selbst."

    03.02.2017, Minus Norwalds
    Wir müssen heute tatsächlich davon ausgehen, dass die Zahl der Internetnutzer (nach offiziellen Schätzungen 3,6 Milliarden im Juni 2016 http://www.internetworldstats.com/stats.htm) weit zu hoch angesetzt wurde: Mehr als 100.000 aktive menschliche User scheinen nach neuesten Erkenntnissen kaum noch realistisch!"
  • Gute Sache

    03.02.2017, Ich
    Ist halt richtig

    #FusionPower
  • Entfernung

    03.02.2017, mike
    "Die Station befindet sich nun 23 Kilometer westlich des Spalts in Richtung"

    auf deren Webseite steht:
    "and transported 23km across the ice"


    Anhand der Grafik auf: https://www.bas.ac.uk/project/moving-halley/ weit unten kann man erkennen, dass sie sich nun etwa 18 km östlich des Risses befindet.
    Stellungnahme der Redaktion

    Danke - Sie haben Recht. Ich habe den Fehler ausgebessert.

    Daniel Lingenhöhl
    Redaktion Spektrum.de

  • Wechselwirkung

    03.02.2017, Ulrich Heemann
    Es wird leider viel zu selten bedacht, dass das Bewusstsein tatsächlich mit der uns bekannten physikalischen Welt nachweisbar reagiert. Nachweisbar? Man stelle sich den menschlichen Körper als eine komplexe Maschine vor, die mit ihrer Umwelt wechselwirkt, aber über kein Bewusstsein verfügt. Eine solche Maschine könnte auch nicht über ein Bewusstsein reden – weil es ihm nicht zur Verfügung steht. Sie könnte Individuen erkennen und sie in der notwendigen Kommunikation zwecks eindeutiger Klassifizierung mit Namen belegen und auch Begriffe wie "ich" und "du" verwenden zur einfacheren Kommunikation. Sie könnte auch eine Redewendung wie "Ich spüre/fühle was" im Sinne von "Meine Sensoren/Nerven empfangen Signale" verwenden. Aber den Begriff des Bewusstseins in dem Sinne, wie wir ihn alle verstehen, könnte eine solche Maschine - und gleichermaßen ein Computer - trotz aller Intelligenz nicht entwickeln. Dazu müssen quasi auch Rezeptoren da sein, die eine solche Empfindung erkennen und dann "der sprachlichen Verarbeitung" zuführen.
    Es scheint also, dass die Evolution den Prozess des Bewusstseins als "koordinierende Kraft" neben elektrischen und biochemischen Prozessen sowie Botenstoffen zur Interaktion mit der Umwelt aufgegriffen hat. Allein der Effekt des "sich bewusst Seins" über dieses Bewusstsein zeigt, dass dieses einen Effekt auf die physikalische Welt (des Körpers) hat. Welcher Art diese Interaktion ist, wissen wir aber noch in keiner Weise. Bei der Messung klassischer physikalischer Effekte tritt sie offensichtlich nicht erkennbar auf. Im Rahmen der Quantenmechanik haben wir sie aber auch noch nicht gefunden. Angesichts der oft etwas irritierenden und immer noch nicht wirklich verstandenen Eigenschaften der Quantenmechanik ist das vielleicht auch nicht verwunderlich. Aber alle quantenmechanischen oder gar informationstheoretischen Betrachtungen scheinen mir bisher noch etwas verfrüht, da wir nicht den Hauch einer Ahnung haben, wie man den physikalischen Effekt eines Bewusstseins überhaupt beschreiben sollte. Selbst die oben mir vorgenommene Bezeichnung der „koordinierenden“ Kraft darf nicht als Beschreibung der Eigenschaften des Bewusstseins aufgenommen werden, sondern beschreibt nur die vermutete Art der Nutzung durch unser Gehirn. Ich will dabei nicht bestreiten, dass eine sachgemäße Beschreibung z.B. informationstheoretische und natürlich auch quantenmechanische Effekte beinhalten würde. Allen Behauptungen der-zeit lebender oder gar verstorbener Wissenschaftler, sie hätten das Problem des Bewusstseins zumindest ansatzweise bereits in den Griff bekommen, ist jedoch mit größter Skepsis zu begegnen.
    Die im obigen Artikel vorgenommene Unterstellung, das Bewusstsein habe als Katalysator des Urknalls gewirkt, stellt in jedem Fall eine solche Variante solcher vorwitzigen und als rein philosophisch einzustufenden Spekulationen dar. Ich würde jedenfalls gern eine Messung oder auch nur eine Formel sehen, die eine solche Behauptung rechtfertigen könnte. Wenn schon, dann bin ich persönlich eher geneigt, das Bewusstsein wie alle anderen Prozesse des Universums eher als Folge des Urknalls zu sehen, wenn alle diese Prozesse implizit auch im als gegeben zu unterstellenden Urknall bereits enthalten sind. Dass das Bewusstsein in seiner damaligen Urform auch seinen noch unverstandenen Beitrag zu diesem mit leisten konnte, will ich nicht in Abrede stellen. Aber behaupten kann ich das jedenfalls auch nicht.
  • Skeptizismus voller Glauben

    03.02.2017, Konrad Lehmann
    Das ist ein seltsamer, widersprüchlicher Artikel. Er steckt voller Vorurteile und unhinterfragter Glaubenssätze, und wirbt am Ende doch für einen skeptischen Agnostizismus. Bei diesem Fazit werde ich Horgan gerne Recht geben - aber hätte er damit nicht erst bei sich selbst anfangen sollen?
    - Es geht schon, ganz harmlos, los mit dem alten Klischee vom "finsteren Mittelalter", in dem sich der unerkannte Glaube an diesen seltsamen Gott "Fortschritt" offenbart.
    - Dann gilt es Horgan als Tatsache ("nach allem, was wir wissen"), dass Bewusstsein ein Erzeugnis von Gehirnen sei. Tatsächlich gestehen Geistesphilosophen mittlerweile - wenn auch sehr, sehr, seeehr widerwillig - ein, dass die physikalistische Erklärung des Bewusstseins gescheitert ist. Die meisten anderen metaphysischen Modelle sind besser im Rennen. Mehr dazu demnächst von mir auf Telepolis.
    - Horgans Auflistung der angeblich "neo-geozentrischen" (schon die Begriffswahl ist, wie daibutsu richtig ausführt, manipulativer Unfug) Ansätze strotzt vor Ressentiments. Muss man der altehrwürdigen Theorie des Panpsychismus, die tatsächlich gerade wiederentdeckt wird, unbedingt das Adjektiv "mystisch" voranstellen? Warum sollte Tononis IIT panpsychistisch sein? Er leitet sie stets mit einer idealistischen Vorrede ein, aber was dann folgt, ist m.E. metaphysischer Physikalismus. Was spricht eigentlich gegen Buddhismus? Und weiß Horgan etwas über Quantenphysik, das er uns gerne sagen möchte?

    Mir scheint, dass Horgan gar nicht weiß, was er eigentlich sagen möchte. Er plädiert für agnostisches Staunen, aber scheint gleichzeitig schon zu wissen, welche Metaphysik richtiger ist als andere, und welche Metaphysiken jedenfalls falsch sind. Wäre er ein echter Skeptiker und guter Wissenschaftler, dann müsste er sich über das Spiel der vielfältigen Theorien freuen. Stattdessen ärgert es ihn. Warum?
  • Anthropisches Prinzip

    03.02.2017, Ptr
    Das "anthropische Prinzip" würde ich nicht als "neo-geozentrische Tautologie" sehen - es sagt doch nur, dass wir in einem Universum leben, dessen Naturgesetze uns (Lebewesen mit Bewusstsein, es müssen ja nicht zwingend Menschen sein) möglich machen. Das schliesst ja nicht aus, dass es auch andere Möglichkeiten geben könnte (oder gibt), aber wir könnten so eine Welt nicht beobachten. Was ist daran geo- oder anthropozentrisch?
    Es sei denn, man schlösse daraus, die Welt sei unseretwegen so wie sie ist, also "für uns gemacht". Aber das ist nicht logisch.
  • Anpassungsprozesse selbstorganisierender Systeme

    03.02.2017, Regine Reichwein
    Während meiner mehr als dreißigjährigen Arbeit als Professorin an der Technischen Universität Berlin habe ich leider immer wieder feststellen müssen, dass sich WissenschaftlerInnen nicht mit den grundlegenden Überlebensbedingungen selbstorganisierender Systeme auseinandersetzen, obwohl diese in allen Disziplinen eine wichtige Rolle spielen.
    Selbstorganisierende Systeme sind in ständiger Wechselwirkung mit ihrer Umwelt, um ihre Überlebensmöglichkeiten zu sichern und zu verbessern. Die Entwicklung von „Resistenzen“ gegen Bedrohungen aus dieser Umwelt ist eine Selbstverständlichkeit für solche Systeme und das ist bereits seit langem bekannt (Antibiotika). Ich wundere mich daher immer wieder darüber, dass solche und ähnliche mithilfe umfangreicher Forschungen gewonnenen – aber letztlich elementare – Erkenntnisse immer wieder für „Überraschungen“ sorgen.

    Das Leben entwickelt sich über Wechselwirkungen und Anpassungsprozesse unter Berücksichtigung der zugehörigen grundlegenden Prinzipien ständig weiter.
    Es ist daher sinnvoll, diese Prinzipien bei der Erarbeitung von Forschungsvorhaben bereits im Vorfeld zu berücksichtigen.
    Stattdessen werden viele Forschungsgelder dafür ausgegeben, zu Ergebnissen zu kommen, die man bereits im Vorfeld hätte wissen können.
    Und das gilt für Forschungen in vielen verschiedenen Bereichen, denn zu selbstorganisierenden Systemen gehören nicht nur alle Lebewesen, sondern ökologische und ökonomische Systeme, Vulkantätigkeit, Plattentektonik und Meeresströmungen, Wetter und das Klima insgesamt, aber auch soziale Gruppen, Parteien, Institutionen, gesellschaftliche Entwicklungen und vieles andere mehr. Aber diese Systeme sind nicht berechenbar und dadurch auch nicht kontrollierbar.
    Ihre Komplexität erlaubt – außer statistischen – keine Verknüpfungen zwischen Ursachen und Wirkungen und sie sind nur in Echtzeit beobachtbar.

    Wenn im Umgang mit diesen Systemen die Bedingungen für ihr Überleben nicht berücksichtig werden, gehen diese Systeme kaputt. Daher finde ich die weit verbreitete Unkenntnis über deren grundlegende Überlebensnotwendigkeiten sehr gefährlich und versuche, inzwischen auch mit Vorträgen und Veröffentlichungen („Lebendig sein – Das Phänomen der Selbstorganisation …“ und „Verantwortlich handeln – Das Phänomen der radikalen Wechselwirkung …“) – aber eben auch mit diesem Kommentar – auf sie aufmerksam zu machen.
    Ich halte persönliche, wissenschaftliche und gesellschaftspolitische Auseinandersetzungen in Bezug auf „Selbstorganisation“ inzwischen für unerlässlich.

  • Ego cogito, ergo sum.

    03.02.2017, Robert Orso
    "Ich denke also bin ich. Diese Aussage ist der Beleg für unsere Existenz, wie auch immer sie geartet sei. Ob wir uns nun in einer Simulation befinden oder nicht – wir sind."

    Nein. Es beweist nicht "unsere" Existenz, es beweist nur MEINE Existenz.

    Diese Erkenntnis ist nach meiner Auffassung die einzige 100%ige Wahrheit die ich je gewinnen kann. ICH BIN. Das ist per Definition wahr.

    Alles andere "kann sein". Oder das Universum ist nur die Ausgeburt meiner eigenen Fantasie, damit ich mich, alleine wie ich bin, selbst unterhalten kann.

    Ich tendiere aber dazu, die von mir rezipierte Welt als echt anzunehmen. Schon deshalb, weil ich mir für meine eigene Rolle in einem selbst erfundenen Universum sicher ein besseres Drehbuch geschrieben hätte.

    In dem Zusammenhang macht das Anthropische Prinzip schon Sinn. Es erklärt nicht das Universum, aber es definiert die Parameter die erfüllt sein müssen, damit ein Universum entsteht, in dem ich mir darüber Gedanken machen kann. Sie mögen noch so unwahrscheinlich sein. Wären sie aber nur geringfügig anders, gäbe es mich nicht. Meine Existenz zwingt die Parameter nicht auf diesen Wert - ich verursache das nicht, sie bedingen aber einander.

    Es macht also keinen Sinn sich zu wundern, wenn manche physikalischen Parameter "unsinnig genau" einem scheinbar willkürlichen Wert entsprechen. Es kann auch sein, dass gewisse Gesetze nicht voneinander ableitbar sind, weil sie es eben nicht sind. Dass sie tatsächlich zufällig sind und unter allen unendlich vielen möglichen Werten nur genau die Kombination zu meiner Existenz führt. Daran ist nichts mystisches. Alle anderen Kombinationen existieren ebenfalls im "Möglichkeitsraum". Nur führen sie dort nicht zu meiner Existenz und damit zu einer von mir persönlich zu treffenden Unterscheidung in real bzw. nicht real.
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