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Kommentare - - Seite 121

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Egoistisch

    09.11.2019, Josef König
    Schopenhauer hat es da genauer gesehen und Kants Kategorischer Imperativ verworfen, weil er auf dem Egoismus beruht - wie eben die alte Formel, "was Du nicht willst, das man Dir tut, füge auch keinem anderen zu" - also: was "ich" (sic!) nicht wollen soll, soll allgemeines Gesetz werden ...
    Ob das die richtige Grundlage eines "Moralgesetzes" sein, kann man zurecht bezweifeln. Demgegenüber postuliert Schopenhauer (trotz seines Pessimismus und nicht ganz verträglichen Charakters): "Verletze niemanden, vielmehr hilf allen, sowie du kannst!"
  • Was heißt besser?

    08.11.2019, Peter Silberg
    Der Ausspruch "Früher war alles besser!" bezieht sich auf die Lebensspanne eines Menschen und ist psychologisch gut zu verstehen, da schlechte Erinnerungen gerne verdrängt werden. Grundsätzlich geht es heute vielen Menschen wirtschaftlich sehr gut - um nicht zu sagen zu gut. So ist weltweit die Zahl der Übergewichtigen heute höher als die Zahl der Unterernährten
    https://www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichts/gesundheit.html
    Auch nimmt weltweit die Zahl der psychisch Kranken zu, 80 % davon leben in wenig wohlhabenden Ländern:
    https://www.aerzteblatt.de/archiv/112800/Psychische-Erkrankungen-Eine-weltweite-Epidemie
    Leider werden bei Zukunftsprojektionen oft die natürlichen Ressourcen ausgeblendet. So sind schon heute die Meere überfischt, die Grundwasservorkommen in vielen Gegenden der Erde neigen sich dem Ende, etc. Wenn mehr Menschen auf diesem Erdball in der Vergangenheit nicht so gedankenlos optimistisch gewesen wären, wäre die Zukunftsperspektive wohl noch besser.
  • o. k.

    08.11.2019, Fritz Kronberg
    Dem Artikel kann man nicht sinnvoll widersprechen, aber leider enthält er einen beliebten Deutschfehler. In dem Satz: "Wir erfanden die Dampfmaschine, den mechanischen Webstuhl und den Ottomotor. Gaslaternen wurden durch elektrische Glühlampen ersetzt, Kunstdünger, Mikrochips und Flugzeuge kamen auf. Alexander Fleming erfand das Penizillin, Gregory Pincus die Antibabypille." wird erfinden mit entdecken gleichgesetzt. Das Penicillin konnte auch Alexander Fleming nicht erfinden. Es war schon da. Der "Erfinder" ist ein Pilz. Fleming konnte es nur entdecken.
  • »Lass deine Kinder einen Beruf erlernen, der dir selbst gefallen würde«

    08.11.2019, Brunhild Krüger
    Sie schreiben:
    »Lass deine Kinder einen Beruf erlernen, der dir selbst gefallen würde«
    Ein Zusammenhang mit der "Goldenen Regel" ist darin überhaupt nicht zu erkennen.
    Wenn ich einen Beruf lernen möchte, ggf. auch gegen den Willen meiner Eltern, muss ich - wenn ich nach der Goldenen Regel handele - nur akzeptieren, dass meine Kinder ggf. auch gegen meinen Willen einen Beruf ihrer Wahl lernen.
    Das Beispiel kommt wohl aus dem 19. Jh., wo die Kinder ihre Eltern noch fragen mussten, ob sie diesen oder jeden Beruf lernen dürfen.
    Eigentlich sollte man an dieser Stelle z. B. darüber philosophieren, warum eigene schlimme Erfahrungen der Eltern nicht zu einer "Denkumkehr" führen, sondern oft gerade nach dem Motto gehandelt wird:
    "Mir ist schlimmes geschehen und ich werde dieses Schlimme auch tun."
    Von Mädchenbeschneidungen über Zwangsehe bis Berufsvorgaben, von körperlicher Gewalt in der Familie bis zum Religionszwang - in der Praxis funktioniert die Goldene Regel oft nicht.
    Also - mich würde eher interessieren, was Ihrer Meinung nach geschehen müsste, damit diese Regel mehr Beachtung findet.
  • Pessimismus

    08.11.2019, Manfred Schweizer
    der Zwang zur Vorratshaltung im Winter hat aber nicht nur zu mehr Pessimismus geführt als in wärmeren Regionen sondern auch zur Überwindung der kargen Jahreszeit durch Erfindungen und Industrielle Revolution. Ich denke es ist auch weiterhin sinnvoll skeptisch zu bleiben. Der Fortschritt ist eben gerade kein Selbstläufer. Weil unsere Lebensgrundlage immer komplexer wird steigt auch das Risiko von Rückschlägen. Prozentual geht es zwar immer mehr Menschen gut, in absoluten Zahlen aber auch immer mehr schlecht. Vor 2000 Jahren gab es insgesamt noch weniger Menschen auf der Erde als heute in bitterster Armut leben.
  • 87% ist ein Mittelwert, Potential ist größer

    06.11.2019, Joachim Falken
    Autos werden unterschiedlich genutzt, manche werden sehr häufig auf wieten Strecken bewegt, andere nur selten.
    Daher gibt es viele Autos, bei denen der Anteil der weiten Fahrten deutlich geringer als 13% ist. Für diese ist der Ersatz durch ein Elektroauto also weitaus leichter. Bei Haushalten mit zwei Autos wird noch seltener der Fall eintreten, dass zwei Autos gleichzeitig auf großen Entfernungen gefahren werden.
    Nach den deutschen Zahlen fahren übrigens Großstadt-Autobesitzer etwas häufiger unterschiedlich weite Strecken, haben also in ihrem Fahrtenprofil einen höheren Anteil weiter Strecken. Damgegenüber hat die mehr ländlich-klinestädtische Bevölkerung etwas gleichförmigere Entfernungen, kann also noch unkomplizierter auf E-Autos umsteigen.
  • Pluralität und (Quasi-)Monopole

    05.11.2019, Dr. Dieter Meinert
    "Es entstünden keine wirtschaftlichen Nachteile, wenn ein Unternehmen dem Staat beweisen müsse, dass es kein Risiko für die freiheitlich-demokratische Grundordnung darstelle,"
    Es entstehen aber Nachteile für die Demokratie und Meinungspluralität, wenn die Informationen von einer Handvoll Quasimonoplisten verteilt werden.
    Dies läßt sich nicht vermeiden, wenn eine an sich gute Idee durch Patente, oder durch Popularität, monopolisiert wird und aufgrund der Trägheitsgesetze kein freier Markt entstehen kann. Beispiele gibt es zuhauf, ich erwähne nur Amazon, neben dem kein anderer Buchhändler online eine wirkliche Chance hat, oder WhatsApp, wo anscheinend der wesentliche Nachrichtenaustausch großer Gesellschaftsgruppen stattfindet. Bei Patenten fällt mir vor allem die automatische Schrifterkennung ein, die über zwei Jahrzehnte keine Fortschritte verzeichnete, weil Patente dies vehinderten.
    Gegen diese Erscheinungen gibt es keine Patentrezepte (Patent!?!), aber eine bessere Aufklärung der Gesellschaft die im Bildungssystem anfängt und auch über den Online-Zugang zum Buchhändler in der Nachbarschaft informiert (die meisten haben so etwas!), wäre ein Ansatz. Und Bildung heißt nicht, alle Schüler mit Android-Tablets und Windows-Notebooks auszurüsten, sondern vielleicht mal die Schüler und Entscheidungsträger im Einkauf über (vielleicht sogar günstigere) Alternativen aufzuklären, und über die eigenen Mitwirkungsmöglichkeiten nicht nur in monopolisierten sozialen Netzwerken.
  • Ende der Zivilisation != Ende der Menschheit

    03.11.2019, Jakob Kraft
    Es hat im Laufe der Erdgeschichte schon klimabedingte Veränderungen gegeben, die ein Überleben einer hochentwickelten Spezies unmöglich gemacht hätten und es gibt sogar ein Beispiel, wo eine niedere Spezies seinen eigenen Untergang herbeigeführt hat, indem sie durch eigene Ausscheidungen eine katastrophale klimatische Veränderung ausgelöst hat (Cyano-Bakterien, Huronische Eiszeit).
    Daneben gibt es neben dem unvermeidlichen Zyklus der Entstehung und dem Untergang von Arten noch einen zweiten solchen Zyklus (frei nach Oswald Spengler): Zivilisationen entstehen, blühen auf und gehen dann wieder unter. Ich halte es für eher wahrscheinlich, dass, ähnlich den Ereignissen am Ende der Antike, der Klimawandel unserer westlichen Zivilisation ein Ende bereiten wird, als dass die Menschheit als ganzes ausstirbt. Wir wissen nicht, was passieren wird, wenn plötzlich hunderte Millionen, oder vielleicht auch Milliarden von Menschen ihre Heimat verlassen müssen, weil sie dort nicht mehr leben können. Ohne jetzt einen Vergleich mit dem Hunnensturm in der Spätantike anstellen zu wollen, kann ich mir schwer vorstellen, dass unsere jetzigen staatlichen und gesellschaftlichen Organisationsformen einer solchen Umwälzung stand halten könnten. Von Entwarnung kann daher eher nicht die Rede sein.
  • Wichtige Diskussion in schwerer Sprache vorgetragen

    02.11.2019, Henning Vogt
    Ich würde es sehr begrüßen, wenn Soziologen und andere Geisteswissenschaftler ihre Argumente in leichter Sprache vortrügen. Dieser furchtbare Stil erreicht die richtigen nicht, und spielt im schlimmsten Fall auch noch den Rechten in die Hände (die da im Elfenbeinturm). Wozu verstecken sie ihre Argumente? Ist es ihnen die Mühe nicht wert, sich einfach auszudrücken?
  • Übertriebene Grünflächenpflege in Städten

    29.10.2019, Dr. Julien
    Auch in Städten sind die Insekten in den letzten Jahren merklich weniger geworden. Ein Grund dafür wird die übertriebene Grünflächenpflege sein. Hier in Halle (Saale) z.B. wird von Frühling bis in den Herbst hinein alle 2 bis 3 Wochen Rasen gemäht. Sogar dann, wenn die Pflanzen keinen Millimeter nachgewachsen sind, alles vertrocknet ist und der Boden staubtrocken. Es wurden und werden außerdem Bäume und Sträucher sinnloserweise stark zurückgeschnitten oder gar ganz entfernt, u.a. schöne, dichte Rotdorn-Büsche, die nicht nur vielen Insekten Nahrung durch ihre Blüten boten, sondern auch Tummelplatz diverser Vogelarten waren...
    Meine Kritik bezüglich der übertriebenen Grünflächenpflege und meine Fragen an Vermieter/Wohnungsgenossenschaft und Grünflächenamt/Stadt blieben bisher unbeantwortet. Vielleicht kann der Autor des Artikels, Josef Settele, ja auch mal nachhaken. Er ist ja hier tätig, an der MLU Halle-Wittenberg und am UFZ Halle...
  • Überheblichkeit oder der "Galileische Verzicht"

    26.10.2019, Wolfgang L. Würz
    "Wir wissen aber auch, dass nicht alles eine Wissenschaft sein kann – Homöopathie oder Astrologie zum Beispiel sind keine, das ist mittlerweile gehobenes Allgemeinwissen. Doch was ist das Kriterium?"
    Homöopathie und Astrologie in einem Atemzug zu schreiben, ist schlichtweg überheblich.
    Und was ist gehobenes Allgemeinwissen?
    "Galileischer Verzicht ist ein im 16./17. Jahrhundert eingeführtes Gedankenmodell, bei dem die lebendigen und komplexen Naturprozesse auf alles, was messbar, quantifizierbar und mathematisch darstellbar ist, reduziert werden. Die heutigen Naturwissenschaften sind aus diesem Modell hervorgegangen."
    Manches führt halt in die Irre!
  • Gut argumentiert

    26.10.2019, Dr. Karl-Heinz Klär
    Liebe Frau Klimke,

    Ihren Beobachtungen, Überlegungen und Schlussfolgerungen kann ich nur zustimmen. Es ist erforderlich, den Rechtsstaat gegen dieses Eiferertum energisch zu verteidigen.
  • Seit wann sind Bewegungen wie "me too" rechts?!?!?!

    26.10.2019, Marta
    Ich bin der der Meinung ist dass in Deutschland über viele Themen offenbar keine Dikusion geführt wird / werden kann weil man da sofort in links- oder rechtsextreme Ecke geschoben wird. Es gibt kaum "echte" Mitte. Bei vielen Themen kann man nur dafür oder dagegen sein. Im Falle der sexuellen Gewalt bin ich allerdigs der Meinung, dass die Grsellschaft zu lange blind war und zwar nicht so wie die Autorin es beschreibt. Gewalt gegenüber Frauen wurde Jahrhunderte lang verharmlost. Es gibt immernoch Fälle in den gesagt wird "sie ist selber schuld, wer sich so anzieht der bittet doch darum vergewaltigt zu werden". Das finde ich persönlich inakzeptable. Was an dieser Position rechts ist kann ich nicht verstehen.
  • Ein beschämender Artikel

    26.10.2019, Jens Ebert
    Und das auf Spektrum.de. Würde mich sehr überraschen, wenn Sie die folgende Zuschrift "veröffenlichen". Ich stimme natürlich zu: In dubio pro reo soll auch für jene gelten, die des Kindesmissbrauchs und der Vergewaltigung beschuldigt werden, und wenn sie unschuldig sind, dann sollen sie bitteschön rehabilitiert werden. Und ja: Die Beleidungen der Renate Künast sind unterste Schublade und sollten geahndet werden.

    Kann ich den Artikel so verstehen, dass er versucht, die Pro-Pädophilie-Agenda der Grünen der Achtziger (und insgeheim auch noch 90iger) schon fast zu verteidigen? Pädophilie ist zu Recht nach wie vor gesellschaftlich geächtet und gehört mit vollster Härte des Rechtsstaates verfolgt. Das ist weder Prüderie, noch "antiliberal" noch konservativ oder gar "rechtspopulistisch". Es dient dem Schutz Unschuldiger, die noch nicht wissen können, was ihnen da angetan wird. Ich habe gerade mein Spektrum-Abo gekündet und diesen Artikel in meinem ganzen Freundeskreis und Familie geteilt. Die Reaktionen waren einhellig. Ich werde nie wieder was von diesem Laden kaufen. Punkt. Wirklich nicht zu fassen, was sie hier veröffentlichen. Mein guter Rat: Entfernen Sie diesen Artikel von dieser Seite und lassen sie diese Autorin am Besten nichts mehr veröffentlichen.
    Kann es sein dass die "Rechtspopulisten" heutzutage überall lauern und an allem Schuld sind? Wie ansonsten die Juden, ja? Weder linkes noch rechtes Gedankengut kann ich gutheißen. Ihres scheint linkes zu sein. Verschonen Sie die Welt bitte damit, vor allem die wissenschaftlich Interessierten. Auch wenn Sie das ganze als "Kolumne" tarnen: Sie sollten wissen, dass diese völlig unwissenschaftlichen "Meinungen" vermeintlicher Wissenschaftler viele Ihrer Leser sicherlich vergraulen werden. Von einem wissenschaftlichen Magazin hätte ich mir deutlich mehr erwartet als einen typischen 68er Spiegel-Artikel Marke "Relotius".
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Herr Ebert,

    um es noch einmal deutlich zu machen: In ihrem Beitrag argumentiert Frau Dr. Klinke nicht, dass die Ablehnung von Kindesmissbrauch antiliberal oder "rechts" ist. Und schon gar nicht, dass Kindesmissbrauch straflos bleiben sollte. Gegenstand der Kolumne ist die Art und Weise, wie diese Debatte in der Mitte der Gesellschaft geführt wird und warum diese Haltung so viele Anknüpfungspunkte für das rechte Lager bietet.

    Die Redaktion

  • Zeitreise

    26.10.2019, Josef König
    Danke! Man kann Wissenschaft auch als Zeitreise begreifen, also eine zurückblickende, die aus vergangenen Zeugnissen versucht zu erklären, wie etwas früher gewesen und entstanden sein mag; als eine, die die Gegenwart analysiert und beschreibt, und eine, die vorausschaut und aus den gegenwärtigen Erkenntnissen die Zukunft vorauszusagen bzw. zu planen hilft: also deskriptiv, analytisch, prospektiv, und für jede gibt es verschiedene Methoden des Vorgehens und verschiedene „Wahrheitsgrade“ und das Bewusstsein ihrer grundsätzlichen Vorläufigkeit. Schließlich bleibt aber das Verständnis darüber, was Wissenschaft ist, eine gesellschaftliche Vereinbarung auf Zeit, die jederzeit erweitert oder zurückgezogen werden kann. So waren Astrologie und Alchemie im Mittelalter Wissenschaften, heute sind sie es nicht mehr.
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