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Kommentare - - Seite 391

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Blödsinn

    23.08.2017, Sven Rech
    Der Monte Epomeo ist so ziemlich der einzige Berg auf Ischia, der KEIN Vulkan ist. Es erwartet daher auch kein Experte, dass er demnächst ausbrechen könnte. Ich kann diese hämische deutsche Überheblichkeit einiger halbgebildeter Redakteure langsam nicht mehr hören.
  • Speichergift

    23.08.2017, Reinhard Lauer
    Wie bei allen chronischen Giften beruht die Toxizität von Aluminium nicht auf der Exposition, sondern auf der Speicherung (oder Akkumulation, Retention) im Körper. Kurz gesagt: Die Dosis macht nicht das Gift. Bevor das Gift gespeichert wird, muss es aufgenommen werden. Das wird durch die Bioverfügbarkeit zum Ausdruck gebracht. Die Bioverfügbarkeit der einzelnen Al-Verbindungen ist sehr unterschiedlich. Deshalb ist es sinnlos, die zulässige Expositionsmenge von Al unterschiedlos zu regeln. Auch sind Statistik-Studien, die Bioverfügbarkeit und Speicherung des Al ignorieren, völlig wertlos. Auch wenn die Behauptung, Al sei nicht die Ursache von Demenz, Alzheimer oder Krebs, allein auf Statistik-Studien beruht, ist dies völlig nichtssagend und sinnlos.

    Um zu sinnvollen Ergebnissen zu kommen, muss also zunächst nach einzelnen biochemischen Bindungsformen unterschieden werden und dann festgestellt werden, wo und unter welchen Umständen das Al im Körper hinwandert und wie lange es dort bleibt (Halbwertszeit) und welche biochemischen Reaktionen dort stattfinden. Wichtig wäre auch zu wissen, von welchen Bedingungen die Al-Ausscheidung abhängt (Genetik, Säure-Basen-Haushalt, Vitamin- und Mineralien-Versorgung) und wie der einzelne Mensch die Ausscheidung beeinflussen (erhöhen) kann.
  • Logik = Mathematik?

    22.08.2017, Karl Hostettler, Aadorf (Schweiz)
    Wollen die Mathematiker das Perpetuum mobile beweisen? Beruht ihr Versuch, Logik als eine Art Mathematik zu behandeln, nicht einfach auf einer falschen Annahme? Delahaye schreibt: "Nach den Gödelschen Unvollständigkeitssätzen hat jede formale Theorie Lücken. Sie kann insbesondere die eigene Widerspruchsfreiheit nicht beweisen." Später: "Eine Theorie ist niemals stark genug ..."

    Das Problem der Rollen von Logik und Mathematik ist wirklich einfach zu lösen. Mathematik ist ein Regelsystem, von uns Menschen mit gütiger Mithilfe unserer Natur aufgestellt, das dazu dient, die Eigenschaften der Welt quantitativ zu erfassen. Schach ist ein anderes Regelsystem. Ist Schach widerspruchsfrei? Wer müsste das sagen? Das Schach? Das sagt nichts. Es spielt auch nicht. Schach enthält die Regeln, wie wir Menschen spielen sollen. Auch wir selbst müssten sagen, ob es widerspruchsfrei ist. Warum soll das bei der Mathematik anders sein? Nicht die Mathematik, nie eine Theorie, beweist ihre Widerspruchsfreiheit. Wir Menschen müssen es tun! Dazu brauchen wir unser logisches Denkvermögen.
    Das Problem mancher Mathematiker: Sie verwechseln Logik und Mathematik. Es sind etwa 100 Jahre her, da war dies grosse Mode. So hat zum Beispiel Gödel in seinem "Beweis" Zeichen verwendet, die nicht in die Mathematik gehören, sondern in die Logik. Wenn wir Logik und Mathematik klar trennen, klar als unterschiedliche Bereiche betrachten, dann lösen sich einige vermeintliche Probleme auf. So beweist Gödel nicht etwa die Unvollständigkeit der Mathematik, sondern die Falschheit der Annahme, Logik lasse sich als eine Art Mathematik betrachten.
    Ich kann nicht verstehen, weshalb die sog. geistige Elite der westlichen Welt gängige Auffassungen nicht einer einfachen kritischen Betrachtung unterziehen will.
    Stellungnahme der Redaktion

    Das angesprochene Problem scheint vorrangig sprachlicher Natur zu sein. Logiker sagen "Eine Theorie kann ihre eigene Widerspruchsfreiheit nicht beweisen" und meinen "Man kann die Widerspruchsfreiheit einer Theorie nicht mit deren eigenen Mitteln beweisen". Diese verkürzte Sprechweise ist üblich; aber es steckt mehr als nur Bequemlichkeit dahinter. Indem die Logiker die Person desjenigen, der beweist (oder eben nicht berweisen kann), weglassen, bringen sie zum Ausdruck, dass es auf diese Person nicht ankommt. Mehr noch: Die einzelnen logischen Schritte zu einem Beweis sollen in Manipulation von Zeichenketten bestehen, und es soll nicht notwendig sein zu verstehen, was diese bedeuten (so dass auch eine Maschine sie durchführen könnte).


    Wer "logisches Denkvermögen" für eine exklusiv menschliche Fähigkeit hält, steht vor dem Problem, dieses Vermögen in klare Worte zu fassen, und begibt sich damit auf ein intensiv umkämpftes philosophisches Schlachtfeld. Dem gehen die mathematischen Logiker mit ihrer "mechanistischen" Deutung des Beweisens aus dem Wege.


    Christoph Pöppe, Redaktion

  • Und eine ganze Menge falsch.

    22.08.2017, Hans Peter
    Der Film hat mir zu Beginn gefallen, verliert sich dann aber in Logiklöchern und dem Abarbeiten von den bekannten Alien-Horror-Klischees. Weder die Technik der Raumstation (Kommunikation der ISS mit der Erde soll nur über eine einzige Antenne möglich sein?), die Biologie des Aliens (irgendwas was es nicht kann nach Evolution auf dem Mars?) noch das Verhalten der Astronauten fand ich glaubwürdig.
    Unter dem Strich bleibt ein ziemlich durschnittlicher Film, der sich nicht entscheiden kann ob er sein Szenario als interessante Zukunftsvision oder doch nur als Kulisse für einen Horror-Shocker nutzen will
  • Zur kleinen Berichtigung

    22.08.2017, David M.
    „Kleine Berichtigung: Auch wenn die Zahl in populären Darstellungen beliebt ist: Das Gehirn besteht nicht aus 100 Milliarden Nervenzellen. Eine realistischere Zahl von 86 Milliarden lieferte diese Studie im Jahr 2009.“

    Das ist halt gerundet. Ich denke, so genau kennt man die Anzahl der Nervenzellen nicht (bzw. sie variiert stärker), dass eine genauere Angabe sich lohnen würde.
  • Bionik

    21.08.2017, Detlef Kroll
    Die Natur arbeitet seit Millionen von Jahren daran, Lösungswege für solche Probleme zu finden. So langsam verstehen wir einige solcher Näherungslösungen immer besser und sind überrascht, wie gut sie funktionieren, wenn wir sie im Rechner nachbilden. Z.B. Genetische Algorithmen, die schon nach wenigen gerechneten Generationen durch Selektion, Mutation und Rekombination den Aufrechten Gang erfinden. Oder Ameisen-Simulationen die binnen kürzester Zeit Traveling Salesman Probleme annähern. Oder Pulsierende Neuronennetzwerke (SNNs), die wir alle zwischen den Ohren tragen, und mit deren Hilfe diese Frage nach dem P/NP Problem überhaupt gestellt werden konnte ;)
  • Reverse Engineering

    21.08.2017, Detlef Kroll
    Um zu verstehen, wie es wirklich funktioniert, müssen wir versuchen es nachzubauen oder wenigstens einzelne Funktionen nachzubilden. Reverse Engineering durch Computersimulationen ist daher der Königsweg. KI Forschung mit Neuronalen Netzen, wie sie in der Natur vorkommen, also die Erforschung der Dynamik und Plastizität von Spiking Neural Networks (SNNs).
  • Farbgenetik

    21.08.2017, C. Voigtmann
    Przewalskipferde sind nicht braun, es sind Falben. Das dürfte auch bei Wildpferden so gewesen sein, da die Falbfarbe dominant ist. Zudem wurden wie oben beschrieben Tigerschecken nachgewiesen, das geht genetisch beides beim gleichen Pferd.
    Schimmel, Braune, Schwarze, etc. sind dagegen nicht dominant und deswegen Zuchtfarbe.Wildpferde sind nicht braun (Mustangs und Brumbies sind keine Wildpferde, sondern entlaufene Hauspferde und werden zudem durch Fang und Abschuss vom Menschen weiter selektiert).
    Bei den heiligen weißen Pferden der Römer und Germanen dürfte es sich um sog. Weißgeborene - d.h. Tigerschecken gehandelt haben, keine Schimmel.
    Schimmel sind nach meiner Kenntnis eine spätere Züchtung und nichts anderes als Pferde mit grauen Haaren (sog. Grey-Gen). Da sie gegenüber beidem dominant sind, hätten sie die Falb- und Tigerscheckenfarbe überdeckt.
    Nur mal so, mich stören Ungenauigkeiten...
  • Wahrheit ist Korrespondenz von Tatsachen und Aussagen

    21.08.2017, Prof. Rainer Schimming
    Die Pilatus-Frage “Was ist Wahrheit?” dient in Ihrem August-Heft als Aufmacher. Der durch die Titelseite eingestimmte Leser wird allerdings enttäuscht. Im Artikel von Michael Esfeld heißt es dann nämlich: “Wahrheit kann man nicht definieren.” De facto verwendet der Autor aber die Korrespondenzdefinition der Wahrheit. So schreibt er zum Realismus zustimmend: “Wissenschaftliche Theorien beschreiben die Welt so, wie sie ist.” Auch betont er richtig, dass einzelne Fakten und Aussagen erst in einem größeren Zusammenhang Gewicht bekommen.
    Der Artikel krankt daran, dass philosophische Grundfragen wie das Wahrheitsproblem sofort mit einer vom Autor favorisierten Ontologie von Teilchen und Relationen verbunden werden, was nicht zwingend ist, ja ein kategorialer Fehler ist. Ich empfehle, zur Klarstellung einen positiven Artikel über Wahrheit nachzuschieben und vielleicht außerdem eine Übersicht über die verschiedenen Ontologien in Umlauf, welche wahlweise Dinge, Eigenschaften, Relationen, Prozesse betonen.
    Stellungnahme der Redaktion

    Der Titel “Was ist Wahrheit?” war als Titel für einen Spektrum-Artikel in Bezug auf naturwissenschaftliche Erkenntnis gemeint. Deshalb geht es dann auch um Teilchen und Relationen (und nicht Ontologie im allgemeinen). – Michael Esfeld

  • Irgendwie lustig ...

    21.08.2017, Tim
    … dass ein Artikel über Wahrheit mit dem Satz beginnt: "Die Welt besteht aus punktförmigen, eigenschaftslosen Teilchen …"

    Was ist denn ein Teilchen? Handelt es sich bei einem Teilchen – so wie wir es schreiben, lesen und verstehen – um ein reales Konstrukt oder nur um ein Erklärungsmodell? Ist denn der Begriff "Teilchen" "wahr"? Mir als Optik-Ingenieur sträuben sich die Nackenhaare, wenn ich "Teilchen" höre, weil sie die Welt nur begrenzt beschreiben. Mehr sagen da die Wellenfunktionen aus. Aber auch diese geben nur Informationen bzw. Beschreibungen über die realen Phänomene wieder, ohne diese wirklich zu erklären! Ich schreibe dies, um auf den Widerspruch hinzuweisen, der in diesem Artikel versteckt ist.

    Ich denke, mit der wichtigste Grund, warum die Skepsis gegenüber wissenschaftlichen Ergebnissen (angeblich?) zunimmt, ist, dass die grundlegende Unsicherheit (der Fehler) in wissenschaftlichen Aussagen nicht stark genug betont wird. Gerade Politiker oder Journalisten übernehmen Ergebnisse meistens in der Meinung, die Wissenschaft liefere absolut zuverlässige Wahrheit. Da ist es für einen Skeptiker leicht, gleich alles zu verwerfen.
    Stellungnahme der Redaktion

    Eine Wellenfunktion, jedenfalls in der Quantenphysik, ist immer als Wellenfunktion einer bestimmten Anzahl von Teilchen definiert (nämlich auf dem Konfigurationsraum dieser Teilchen). Die Wellenfunktion gibt uns also Informationen über das Verhalten von Teilchen. Die Physik erklärt die Phänomene durch die Weise, wie diese aus Teilchen zusammengesetzt sind und wie die Teilchen sich in der Zeit entwickeln. Natürlich beschreiben die Gesetze der Physik die Teilchenbewegungen letztlich nur: Erklärungen, jedenfalls naturwissenschaftliche Erklärungen, enden bei den Grundbestandteilen der Welt und den Gesetzen für deren Verhalten. – Michael Esfeld

  • Technologie der Neandertaler

    21.08.2017, Berna Depardieu, Würzburg
    @ Herrn Wohlgemuth
    Es ist überhaupt nicht nachgewiesen, dass Neandertaler schlechtere Waffen oder Werkzeuge als Homo sapiens hatten. Im Gegenteil gibt es sogar Hinweise auf bessere Spezialwerkzeuge, die unsere Art dann übernommen hat.

    Es gibt keinen Hinweis auf eine mögliche Überlegenheit unserer Art. Die Verdrängung könnte einfach durch das Erbgut stattgefunden haben (schnellere Reproduktion) oder auch Krankheiten, gegen die der Neandertaler nicht immun war. Letztendlich weiß man es nicht.

    Der große Kunstaufschwung fand wohl erst nach dem Aussterben der anderen Menschenarten statt. Der Grund ist nicht bekannt.
  • Eine zu schöne Geschichte!

    21.08.2017, H. Ullrich, Riesa
    "Fliegen wäre dann rein durch Zufall erfunden worden und vielleicht mehr als einmal, als die verschiedenen Maniraptoren beim Herumhüpfen große Sätze vollführten, Bäume hinaufhuschten oder von Ast zu Ast sprangen." Na dann scheint ja alles klar! Oder?

    Die heute reichlich vorhandenen Daten in Form von Fossilen lassen die hier erzählte Geschichte von Stephen Brusatte über den Ursprung der Vögel durchaus zu, wenn man unter anderem darauf verzichtet zu erklären, welcher Mechanismus in der Natur in der Lage wäre, etwas wie das Fliegen zu erfinden. Die Reduktion der Zehenstrahlen wie auch die Entstehung von Federn sind aktuell Gegenstand kontroverser Debatten. Die Daten lassen auch andere plausible Deutungen beziehungsweise Geschichten zu, darüber wird leider im obigen Artikel weitestgehend geschwiegen. Warum wird dem Leser eine so seichte Geschichte kritiklos präsentiert?
  • Schneller rennen mit Federkleid

    21.08.2017, Gerhard Schäfer, Adelsdorf/Neuhaus
    Warum bildeten sich Federn bei manchen Dinosauriern aus, bevor die Flugfähigkeit entstand? Die primäre Grund lag bestimmt nicht darin, dass diese Tiere mit ihrem Federkleid protzen wollten. Das war bestenfalls sekundär!

    Federn bildeten sich nach meiner Meinung aus, weil Saurier mit dieser Ausstattung schneller rennen konnten. Die Unterstützung des schnellen Laufes war evolutionär die Vorstufe des Fliegens. Das lässt sich auch heute noch bei den (Lauf)-Vögeln beobachten.
  • Ziel des Artikels leider nicht klar herausgearbeitet

    20.08.2017, Dr. Christian Monnerjahn, Magdeburg
    Erst einmal vielen Dank, dass Spektrum mal wieder einen Artikel zur Wissenschaftstheorie bringt. Das ist – zugegebenerweise – oft recht trockene Materie, die sich nur schwer in "bunten Bildern" ausdrücken/unterstützen läßt. Es lohnt sich aber trotzdem, wie auch der Beitrag von Michael Esfeld zeigt.

    Ich muss aber leider zugeben, dass es mir als Nicht-Philosophen nicht immer gelingt, dem Artikel zu folgen. Speziell ist es – aus meiner Sicht – leider nicht optimal gelungen, dem Leser in der Einleitung kurz und knapp Fragestellung und Argumentationskette darzustellen. Zumindest für mich wäre es didaktisch ansprechender, sich dem Thema über Leitfragen zu nähern:

    Frage 1: Was ist eigentlich "Wissen"/"Erkenntnis"?
    Das klingt erstmal banal, ist aber die Grundlage dafür, was mit Hilfe von Wissenschaft überhaupt erreicht werden soll, nämlich "die Welt" zu beschreiben und zu verstehen (mit dem Ziel, sich in ihr optimal zu verhalten – aber das ist schon ein anderer Punkt). Damit wäre dann auch klarer, warum es so wichtig ist, ein Konzept davon zu haben, was "die Welt" eigentlich ist, denn dieses Konzept definiert letztlich, was Wissen als verlässliche (=wahre) Aussage über die Welt ist. Damit ist "Wissen" auch absolut.

    Frage 2 ist nun, wie "Wissen" erworben werden kann. Hier fokussiert sich der Autor leider "alternativlos" auf die naturwissenschaftliche Standard-Methode und arbeitet leider nicht heraus, warum es keine andere Methode gibt. Salopp gesagt: Was ist falsch daran, Wissen durch spiritistisches Stühle-Rücken, herbeigeführte Traumzustände oder Esoterik erreichen zu wollen?
    Die Antwort liefert der Autor durchaus: den inhärenten Zweifel und Zwang zur Überprüfung: Deckt sich das gewonnene Wissen reproduzierbar mit der beobachtbaren Welt? Wenn nicht, was war falsch/unvollständig: die Ausgangshypothese, die Methode zur Ableitung des neuen Wissens, oder die Schlussfolgerung? Alle 3 Punkte sind zentral, denn sie begrenzen den Absolutheitsanspruch von wissenschaftlichen Aussagen und führen ein quantitatives Element ein: Eine abgeleitete Aussage gilt nur im Bereich bestimmter Grenzen, darüber hinaus wird sie immer "un-richtiger" (siehe den klassischen Wetterbericht).
    Dieses integrierte Korrektiv der Überprüfung ist die besondere Stärke von (Natur)Wissenschaft, zu sicherer Erkenntnis über die Welt zu kommen. Außerdem ermöglicht es durchaus, die Verlässlichkeit von (postuliertem) Wissen auszudrücken. Natur-Wissenschaft weiß um die Begrenztheit ihrer Aussagen (nochmals: siehe den täglichen Wetterbericht). Das ist ein Punkt, der im öffentlichen Diskurs um naturwissenschaftliche Aussagen leider oft verloren geht und offensichtlich schwer zu vermitteln ist. Postuliertes Wissen kann von vornherein auf spezielle Punkte oder bestimmte Wahrscheinlichkeiten eingegrenzt sein, es kann infrage gestellt, korrigiert oder konkretisiert werden – aber nur innerhalb des Systems mit der gleichen Methodik (Hypothese – Sammeln von Daten zur Hypothese – Bewertung der Daten).
    "Alternative" (also gleichwertige) Fakten schließt dieses Konzept von Wissenschaft allerdings aus – und damit wäre man bei der Einleitung zum Artikel von Herrn Esfeld, dass man sich eben nicht ein "wissenschaftliches" Weltbild zusammenbauen kann, wie es einem – aus welchen Motiven auch immer – gerade in den Kram passt.

    Stellungnahme der Redaktion

    Ja, das fehlt in dem Artikel, besser herauszuarbeiten, was naturwissenschaftliche Erkenntnis auszeichnet: Systematizität (möglichst viele Phänomene unter möglichst einfachen Gesetzen zu erfassen – Beispiel Gravitation), Objektivität (naturwissenschaftliche Erkenntnisse sind jedermann unabhängig von Geschlecht, Rasse, Religion etc. zugänglich) und – experimentelle – Überprüfbarkeit. Die Naturwissenschaft erhebt allerdings den Anspruch, Aussagen über das Universum als Ganzes zu machen, und nicht nur über bestimmte Bereiche: Die Kosmologie ist die älteste Naturwissenschaft. – Michael Esfeld

  • Widerlegt

    19.08.2017, Martin
    Es scheint mitlerweile klar zu sein dass der Beweis falsch ist, ein Widerspruch wurde von Alexander Razborov (der sich wie kein anderer dem Gebiet auskennt) festgestellt: https://cstheory.stackexchange.com/a/38832

    Es ist schon ziemlich überheblich, eine Arbeit mit diesem Titel zu veröffentlichen ohne sie davor von den Experten auf dem Gebiet überprüfen zu lassen. Aber so hat man wenigstens seine 15 minutes of fame.
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