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Kommentare - - Seite 824

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Bewundernswert!

    28.06.2013, W.-P. Kunze
    Wer sich mit den technischen Problemen bei Großschnitt-Serien und deren Umsetzen in Modelle
    - virtuell oder als reelle Rekonstruktion - herumgeschlagen hat, kann die Leistung von Frau Amunts und ihrer wissenschaftlichen wie technischen Mitarbeiter ausreichen würdigen.
    Man bekommt Lust gleich an einem solchen Datensatz die Schwächen in der eigenen räumlichen Vorstellung unseres Denkorganes aufzuarbeiten, selbst als alter Mikroskopknecht auf dem Altenteil.
    Wird es einen Zugang zu den Daten geben? Und würde ein gängiger PC für die Arbeit damit ausreichend?
    Stellungnahme der Redaktion

    Der Hirnatlas ist zu finden unter bigbrain.loris.ca und nach vorheriger Anmeldung mit einem handelsüblichen Browser anzuschauen. (Red.)

  • Fasziniert – aber warum?

    28.06.2013, Stefan Maack
    ich teile das spocksche Fazit des Rezensenten: „Faszinierend.“
    In Ausnutzung dieses Staunens fragte ich mich beim Lesen nach dem Ursprung dieser Begeisterung. Dworkin hat eine sehr klare und tiefe Anwendung der Sprache. Die erarbeiteten Begrifflichkeiten und deren Verknüpfungen lassen sein Gedankensystem aus sich selbst, nach seinen inneren logischen Forderungen, geordnet entstehen. Sein System hält sich ganz holistisch gegenseitig. Aber doch müssen wir durch blinden Zufall im unendlichen Wahrheitsraum auf Erkenntnis stoßen und dann auch Angst haben, dass bei jedem Treffen mit Tatsachen sich unser logisches Gefüge als ein Luftschloss erweist
    Also fehlt mir etwas. Jede Anwendung von Sprache bedarf dann auch einer Kritik, einer Art Begrenzung aus sich selbst heraus. Wie ist denn das Verhältnis von Dworkins Ethik und der Moral im Dasein, wenn alles „auf Sand gebaut“ ist? Dann bleibt von der Funktion nur der reine Zweck übrig. Wie kann aus Toleranz je Anerkennung werden? Wenn Dworkin nämlich den „schwächeren“ Begriff der Interpretation dem der „Beweisführung“ vorzieht, ob wir Menschen dann nicht am Anfang zwar alle miteinander, am Ende aber aneinander vorbei reden? Welcher Gegenstand der Erfahrung wie der Diskussion ist beständig genug, der Ihnen und mir in diesem Augenblick eine Korrespondenz, eine Kommunikation erlaubt oder „härter“ vielleicht sogar notwendig bedingt?
    Für die Mathematiker unter uns: Dworkin nimmt das Verhältnis von der scheinbaren Anzahl und der anschaulichen Zahl bzw. den Sprung vom Punkt zur Linie einfach nur achselzuckend/verwundert/fasziniert hin. Als etwas Gegebenes.
    Aber wenn ein jeder in einem Vollzugssinne um Worte ringt, gute Handlungen generieren soll oder einen mathematischen Beweis zu führen hofft, so gilt es doch die Bedingungen dafür erst zu erarbeiten. Dieses Spannungsverhältnis kommt mir bei Dworkin zu kurz. Denn die Gegenstände der Mathematik sind doch wie die der Sprache keine reine innere Willkür noch etwa äußerliche Doktrinierung, sondern etwas dem Gedanken wie der Natur entgegen gesetztes.
    Deswegen sind auch diese Gegenstände real wie Kieselsteine, aber etwas anderes. Es fehlt ein „objektivisierendes“ Prinzip, konkret ein moralisches Ideal der Erziehung aus und durch sich selbst begründet.
    Wenn Sie einen neuen geometrischen Körper bauen, entdecken Sie diesen oder erfinden Sie den? Ab jetzt wird es doch erst spannend. Wenn ich Sie frage, wie man so einen Gegenstand erschaffen und erbauen kann, würden Sie mir dann wie meine alten Mathelehrer einfach eine Formelsammlung an den Kopf werfen?
    Bei Textaufgaben in der Schule fand ich es klasse, die Problemstellung herauszuarbeiten und den Lösungsweg zu setzen. Das Ausrechnen fand ich dann immer langweilig, das können Maschinen wirklich besser. Aber für letzteres gab es die Punkte, die zu einer guten Note führten. So kam ich nie über ein zufriendenstellendes Ergebnis hinaus
    Zusammengefasst: Dworkin hat ein durchdachtes System seiner Begriffe, bietet aber keine Methode zum Erkenntnisgewinn. Sein Motto ist eher, wie mein Vater sagen würde: Friss oder stirb.
    Kluges Erreichen und schlaues Ergreifen des Gegenstandes der Erkenntnis als gestalterische Handlung, als „wertevereinheitlichender“ Akt sieht anders aus. Im Sinne der mathematischen wie begrifflichen Erkenntnis aber notwendig.
  • Parteien-Programme als Prüfstein

    28.06.2013, Walter Weiss
    Das Palmölproblem ist für uns in Deutschland auf einigermaßen einfache Grundsätze zu beschränken:

    (1) Als Rohstoff für die Energiegewinnung ist Palmöl strikt abzulehnen: abgesehen davon, dass es sich einfach nicht gehört, Lebensmittel für solche Zwecke zu mißbrauchen, ist die Ökobilanz insofern denkbar schlecht - entgegen ersten (offenbar von interessierten Kreisen bestellten) Gutachten ist das inzwischen anerkannte wissenschaftlich feststehende Erkenntnis.

    (2) Soweit Palmöl der menschlichen Ernährung dient, ist dem nichts entgegenzuhalten.

    Wir sollten bei der jetzt bevorstehenden Wahl zum Bundestag sehr genau darauf achten, ob die Partei, die wir ansonsten wählen möchten, diese simplen Grundsätze vertritt - oder nicht. Davon sollten wir die Wahl abhängig machen.

    Es gibt obendrein auch gleich noch Parallelen: Ebenso sollten Mais, Raps, Weizen und andere pflanzliche Erzeugnisse, die auch gegessen werden können, strikt aus der Energiegewinnung verbannt werden.
  • Ursache und Wirkung

    27.06.2013, Robert Orso
    Ich war selbst Schüler und kenne die Situation aus eigener Erfahrung. Auch ich habe eine Ehrenrunde gedreht und ich kenne einige, die das auch haben. In keinem einzigen Fall wurde ein Schüler oder eine Schülerin gemobbt, "weil er ein Sitzenbleiber" ist. Für letzteres gibt es ebenso viele verschiedene Gründe wie für ersteres.

    Ja, es ist auffällig, dass schlecht integrierte Kinder öfter sitzenbleiben. Sie sind aber nicht schlecht integriert, WEIL sie sitzenbleiben. Umgekehrt wird eher ein Schuh daraus. Natürlich hilft in so einem Fall das Wiederholen einer Klasse nichts, weil das ursächliche Problem damit ja nicht behoben wird. Dazu brauche ich keine Studie, dazu muss ich mich nur an meine Schulzeit erinnern.

    Auf gar keinen Fall hilft es aber irgendjemandem, weder den betroffenen Kindern, noch den Mitschülern und auch der Gesellschaft nicht, wenn man diese Kinder einfach durch die Instanzen durch schleift, um sie am Ende mit einem völlig wertlosen "alle Jahre erfolglos abgesessen"-Schein aus dem Bildungssystem kippt. Bloß nicht bewerten, keine Noten mehr, es könnte ja sonst das Weltbild ins Wanken kommen, dass alle Menschen nicht nur gleich, sondern vielleicht sogar identisch wären. Alles Genies, im Herzen gut und freundlich.

    Die Wirklichkeit ist leider etwas differenzierter. Menschen SIND unterschiedlich. Tatsächlich gibt es sogar "dumme" = Kinder, die mit dem akademischen Lehrplan an den Schulen auch bei bester Motivation einfach nichts anfangen können. Das Problem entsteht ja erst dadurch, dass man den Eltern suggeriert, dass eben alle Kinder von Natur aus Anwärter für den Nobelpreis sind und mangelndes Interesse (oder mangelnde Begabung) für Mathematik, Geschichte, Latein oder Chemie ein genetischer Makel oder ein Erziehungsfehler ist.

    Wenn es das Ziel des Schulsystems ist, gegenüber der Wirtschaft gewisse Kenntnisse zu vermitteln und zu gewährleisten, dann muss am Ende auch eine Beurteilung dieser Kenntnisse stehen, die den Namen auch verdient. Anderenfalls ist das Zeugnis für die, die sich aus irgendeinem Grund mehr angestrengt oder mehr interessiert haben, ebenso wertlos.

    Wenn es das Ziel sein soll, unabhängig von der individuellen Begabung das Beste für den Schüler und die Schülerin zu erreichen, dann müssen die Kinder entsprechend ihrer individuellen Begabungen und Interessen gefördert werden und nicht "nach Lehrplan". Eine Beurteilung ist dann natürlich irrelevant. Aber auch dann bleibt ein kleiner Rest an unbelehrbaren A***, die es in jeder Schule in verschiedener Anzahl gibt und für die kein noch so modernes Schulsystem geeignet ist.
  • Schnelle Weiterleitung

    27.06.2013, Eduard Baumann, Fribourg (Schweiz)
    Der Transport der molekularen Botenstoffe im Axon ist das eine und sehr interessant. Es müsste aber hier erwähnt werden, dass die Hauptaufgabe des Axons die viel schnellere Weiterleitung des elektrischen Signals ist.
  • Steigende Sauerstoffkonzentration als Triebfeder der Evolution von Komplexität

    27.06.2013, Dietrich H. Nies, Halle
    Ein sehr schöner Artikel eines hochgeschätzten Autoren-teams. Zwei Anmerkungen seien mir als Mikrobiologen erlaubt: Bacteria und Archaea, eigenständige Superkingdoms nebem dem der Eukaryota, sind nicht zu "tumb", um komplexe intrazelluläre Strukturen zu bewältigen (siehe Endosporenbildung), sie folgen einfach nur einer anderen grundsätzlichen Evolutionsstrategie, die auf möglichst schnelles Wachstum ausgerichtet ist. Die Wachstumsgeschwindigkeit hängt aber ab vom Verhältnis der Energieaufnahmeleistung, proportional zur Oberfläche, zur Wachstumsarbeit, proportional zu Masse und Volumen. Nach unten wird diese Effizienzsteigerung durch Verkleinerung begrenzt durch die Notwendigkeit, bei sich ändernden Umweltbedingungen ausreichend viele Gene parallel zu exprimieren. Diese Grenzen definieren die exakte Größe einzelner Bakterienarten. Der Evolutionsdruck der schnell wachsenden Bakterien auf die auf Überdauerung ausgerichteten Eukaryonten könnte diese zur Individualisierung ihrer Klon-Populationen beziehungsweise Individuen gezwungen haben, also zur Sexualität mit dem ganzen Meiose- und Paarungsaufwand. Zweitens konnten frühe Eukaryonten, die den Sauerstoff zu ihren Endosymbionten schaffen mussten, nur dann mit benachbarten Bakterien, die den direkten Zugriff haben, konkurrieren, nachdem die Sauerstoffkonzentration ausreichend hoch geworden war. Dies setzte die "Erfindung" der oxygenen Fotosynthese durch die Zyanobakterien sowie die Akkumulation dieser eigentlich hochgiftigen Substanz in der jeweiligen Umwelt voraus, und war erst möglich nach der ersten großen Oxygenierung der Erde vor etwa 2,4 Milliarden Jahren. Es jedoch könnte sein, dass Bakterien fressende Ureukaryonten sich schon vorher ein Bakterium zur Sauerstoffentgiftung versklavt hatten. Eukaryonten sind mit großer Sicherheit Produkt einer „Hochzeit“ von Bakterien mit Archaen, ob allerdings der Mitochondrienvorläufer der erste Partner war oder ob dieses Alphaproteobakterium bereits in das Produkt einer früheren Hochzeit einwanderte, sozusagen als „flotter Dreier“, ist noch offen. Weiterhin musste später der Sauerstoff auch effektiv zu den Zellen eines Vielzeller transportiert werden, was wiederum eine höhere Sauerstoffkonzentration erforderte, und damit vermutlich erst nach der zweiten großen Oxygenierung vor rund 800 Millionen Jahren möglich war. Die steigende Sauerstoffkonzentration und die Nutzung dieses Giftes zur Energiekonservierung durch versklavte Bakterien könnte damit in der Tat die Triebfeder der Evolution von Komplexität auf unserem Planeten gewesen sein.
  • Das aufgedeckte Rätsel der Schwarzen Löcher

    27.06.2013, Erik
    Schwarze Löcher entstehen z. B. am Ende der Existenz eines Riesensterns bei einer Hypernova, wobei die (nach innen gerichtete) Schwerkraft über die expansiven Kräfte (der beendeten Kernfusion) siegt. Der Kollaps des Kerns vollzieht sich dabei so rasant, dass mit dem Ende des Kollaps die äußere Schicht des Sterns mit immenser Geschwindigkeit weggeschleudert wird. Schwarze Löcher beherbergen in ihrem Zentrum eine Sternleiche, deren Anziehungskraft so enorm ist, dass in ihrem Umfeld bis zum so genannten Ereignishorizont, der die Sternleiche kugelförmig umgibt, kein Lichtstrahl nach außen dringt.

    Die Erläuterung dieses Phänomens durch ein Beispiel:
    Wenn die Geschwindigkeit einer durch das Weltall fliegenden Galaxie rund 200 000 km/s beträgt, stehen für das Erreichen der maximal möglichen Lichtgeschwindigkeit noch rund 100 000 km/s zur Verfügung. Sollte die Anziehungsgeschwindigkeit einer Sternleiche mehr als 50 000 km/s ausmachen, erzielt die Anziehungsgeschwindigkeit am Ereignishorizont jene rund 50 000 km/s (= die Hälfte der zur Verfügung stehenden rund 100 000 km/s), und es entsteht ein so genanntes Schwarzes Loch, weil aus dieser Region kein Licht mehr ins Weltall dringt.

    Die Erklärung: Das Licht einer Lichtquelle, die sich genau am Ereignishorizont befindet, unterliegt der Reisegeschwindigkeit der Galaxie von rund 200 000 km/s und der Anziehungsgeschwindigkeit von rund 50 000 km/s in Richtung der Sternleiche. Damit stehen für dieses Licht am Ereignishorizont nur noch rund 50 000 km/s in die entgegengesetzte Richtung (weg von der Sternleiche)zur Verfügung, weshalb der Lichtstrahl den Ereignishorizont nicht verlassen kann. Dieser Lichtstrahl ist somit netto mit rund 200 000 km/s (mit der Galaxie) unterwegs, weil sich die beiden entgegengesetzten Geschwindigkeiten von jeweils rund 50 000 km/s aufheben.

    Befände sich ein Lichtstrahl innerhalb des Schwarzen Lochs, würde er die Reisegeschwindigkeit der Galaxie von rund 200 000 km/s ebenso mitmachen. Die Anziehungsgeschwindigkeit im Schwarzen Loch (bzw. innerhalb des Ereignishorizonts) wäre z. B. 51 000 km/s. Dadurch bliebe für einen Lichtstrahl, der von der Sternleiche wegleuchten würde, nur noch eine maximale Geschwindigkeit von rund 49 000 km/s übrig - zu wenig, um zum Ereignishorizont zu gelangen bzw. das Schwarze Loch zu verlassen.

    So trivial lässt sich das Geheimnis um die Schwarzen Löcher lüften. Eine angebliche "Krümmung des Raums" oder "der Stillstand des Zeitablaufs" innerhalb eines Schwarzen Lochs wirken dagegen wie ein Hokuspokus der Relativitätstheorie. Siehe auch: 'Die Welt der Relativität – alles falsch? Korrekturen zur Relativitätstheorie' mit ISBN 9788490391730
  • Ich bin ein Gegenbeispiel

    27.06.2013, Thomas Schmatz
    Ich musste einmal eine Klasse wiederholen. Durch die Ehrenrunde wurde ich vom schlechtesten Schüler der Klasse zum Zweitbesten.
    Die soziale Integration hat in der neuen Klasse besser funktioniert, dadurch (und durch die guten Leistungen) habe ich deutlich an Selbstbewusstsein gewonnen.
    Im Rückblick, nach 12 Jahren, kann ich sagen, dass das Sitzenbleiben eines der besten Dinge war, die mir widerfahren sind.
  • Diskrepanz

    26.06.2013, Liane Mayer
    Wenn ich die (von den beiden Forschergruppen, d. Red.) für die Umlaufdauer der interessanten 3 Planeten gefundenen Werte vergleiche, stelle ich fest, dass es für den Innersten eine totale Übereinstimmung gibt, für den Mittleren immerhin noch eine gute (39 und 30,8 Tage) und für den Äußersten eine krasse Diskrepanz (62,2 und 38,8 Tage). Wie kommt das?
  • Es ist noch so viel zu tun...

    26.06.2013, Angela M. Sturm
    Wenn man bedenkt, dass in der Welt bereits einiges geschieht, um unseren Planet Erde zu retten, dann holt einen dieser Artikel wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
    Die Vorgehensweise solch skrupelloser Firmenkonzerne und (noch schlimmer) den Menschen, die dahinter stecken und die in ihren komfortablen, klimagekühlten, sterilen und super sauberen Büros sitzen, während die Arbeiter in den Plantagen auf niedrigstem Niveau leben und arbeiten müssen, ist für mich persönlich schlichtweg unfassbar.
    Mit Schrecken stellte ich noch dazu fest, dass ein mir bekannter Bauer eine containergroße Heizanlage hat, in der Palmölfett verbrannt wird. Damals dachte ich noch naiv, dass es sich um altes Frittierfett handeln würde, bis er mich eines besseren belehrt hat. Heute kommt mir die Erkenntnis, dass genau dieser Bauer Mitschuld trägt, an dem Handeln und den Machenschaften dieser Palmöl-Firmenkonzerne.
    Meine Hoffnung liegt jetzt darin, dass sich die verantwortlichen Behörden auf aller Welt endlich davon überzeugen lassen, dass man alle Vergütungen (vom Hersteller bis zum Endverbraucher) sofort streicht und vielleicht sogar einen Strafzoll verhängt, damit den Uneinsichtigen das Handeln mit Palmöl erschwert wird. Dass die Plantagen-Besitzer für ihre Rodungsbrände etc. bestraft werden, davon können wir wohl weiter träumen. Zu weich ist das "Bett der Korruption und Bestechung", als dieses gegen einen ehrlich verdienten und nicht mehr so hohen Lebensstil freiwillig einzutauschen.
  • Motivation

    25.06.2013, Liane Mayer
    Damit Schüler gut lernen, braucht es vor allem Motivation: nicht die Art von Motivation, die aus dem Wunsch kommt, die Klasse nicht wiederholen zu müssen oder gute Noten zu haben, sondern die Motivation, die aus echtem Interesse kommt. Ein Kurssystem, bei dem jedes Kind genau die Kurse besucht, deren Stoff es interessant findet, könnte dazu führen, dass wesentlich effizienter gelernt wird, als sich das bisher irgendjemand vorstellen kann - freilich wären dann auch die Interessen (und Nicht-Interessen) der Kinder deutlicher sichtbar. Aber darin liegt doch auch eine Chance. Anstatt mit Beurteilungen und Noten (= äußere Motivation) und einem System von Lohn und Strafe zu arbeiten, wäre man dann gezwungen, die innere Motivation zu verbessern. Irgendeinen Grund wird es ja geben, warum all diese Dinge im Lehrplan stehen. Also sollte es auch möglich sein, Schülern plausibel zu machen, dass hier etwas Interessantes auf sie wartet. Jede Anstrengung, die dazu führt, dass Kinder echtes Interesse für ein Fach entwickeln, lohnt sich! Jeder Versuch, durch äußeren Druck Ergebnisse zu erzielen, hat schon bisher nicht zu berauschenden Erfolgen geführt und wird auch weiterhin nicht viel nützen.
  • Alles über den Kamm "Studie"?

    25.06.2013, Inge Gronbach
    Nicht immer ist es Leistungsschwäche, die ein Wiederholen sinnvoll macht. Manchmal "hakt" es auch einfach in der geistigen Entwicklung, kommt eine verspätete Trotzphase heraus, oder es ist für die Kinder einfach nur zu viel. Ich kenne einige Kinder, die von ihren Eltern in eine für sie völlig ungeeignete Ausbildung am Gymnasium gezwungen wurden und dann in den höheren Klassen abstürzten. Wenn eine Klasse wiederholt wird, ist das für viele einfach nur eine Chance, den Anschluss wieder zu finden und Motivation, ihn in den folgenden Klassen zu halten. Das "Versagen" findet nur und ausschließlich in den Köpfen der Eltern statt und wird den Kindern dann eingeredet. Was Schande aber auch, müsste man als Eltern zugeben, dass das Kindchen für den aufgezwungenen Bildungsweg zu dumm ist. Es ist für Kinder absolut nicht motivierend, jahrelang als schlechteste Schüler irgendwo am Rand mitgeschleppt zu werden, auch wenn zig mehr oder weniger geldgesteuerte "Studien" das behaupten.
  • Kein Nichts

    25.06.2013, Freya Winter

    Das Buch zeigt doch im Grunde nur: Die Welt ist erklärbar, auch wenn wir vieles noch nicht verstehen. Gott diente ja immer nur dazu, unsere Wissenslücken zu stopfen (Die Wege des Herrn sind unergründlich). Aber mittlerweilen haben wir verstanden, dass es auch für die noch bestehenden Erkenntnislücken (und diese wird es immer geben) keinen Gott als Erklärung braucht. Das ist eine große emanzipatorische Leistung der Menschheit. Und diese haben wir vor allem der Naturwissenschaft zu verdanken. Die Philosophie hat da stellenweise noch Nachholebedarf
  • Natürlich ist das Sitzenbleiben...

    25.06.2013, jpsjever
    nicht der Weisheit letzter Schluss - sondern eher das kleinere Übel. Aber wenn leistungsschwache Schüler nur um des Weiterkommens durchgeschleift werden - und sich keine Erfolgserlebnisse einstellen - wird sich der Schulfrust nur vergrößern. Generell ist unser Schulsystem überarbeitenswert - oder wann haben Sie zuletzt eine Wurzel gezogen ? Viele Schüler sind einfach für manchen Stoff noch nicht reif genug - durch das Wiederholen hofft man, dass sich der Reifegrad erhöht - und wenn der Schüler kein Verweigerer ist, wird ihm der alte Lehrstoff bekannt vorkommen, so dass es klick macht. Letztlich ist es manchmal auch einfach das Herausreißen von Schülern aus schädlichen Cliquen, was Sinn macht.
    Der angesprochene Förderunterricht hilft ohne Sitzenbleiben aber auch nicht - denn dadurch steigt die schulische Belastung noch mehr an ( normaler Unterricht plus Förderstunden, wenn die anderen draußen spielen...wie soll das für Motivation sorgen ?).
    Lasst die Schüler doch eine Reiferunde drehen - es gibt viele Fälle, bei denen es absolut nicht geschadet hat. Fälle, die ohne das Sitzenbleiben nicht so weit gekommen wären.
  • Wissenschaft?

    25.06.2013, Fritz Kronberg
    Zitat:
    Bereits 2006 untersuchte ein Team um den Psychologen Matthew Burns von der University of Minnesota die Lesefortschritte US-amerikanischer Schüler
    Kommentar:
    ... was natürlich ungemein viel Aufschluss über deutsche Schüler gibt, weil die Systeme sich ja so ungeheuer gleichen!
    Zitat:
    Die Forscher konnten zwar zeigen, dass Sitzenbleiber ein besseres Selbstkonzept im Bezug auf das Rechnen entwickelten; die Wissenslücke im Vergleich zu den versetzten Schülern ließ sich durch das zusätzliche Jahr aber nicht schließen.
    Kommentar:
    Welch ein Wunder. Die Schüler sind schließlich nicht sitzengeblieben, weil sie so überaus intelligent waren.
    Zitat:
    ... dass die Ehrenrunde nicht nur wenig Nutzen bringt – sie macht die betroffenen Schüler auch insgesamt unmotivierter und lustloser. Aus diesem Grund kommen Sitzenbleiber offenbar seltener mit erledigten Hausaufgaben zur Schule und schwänzen öfter den Unterricht.
    Kommentar:
    Könnte es eventuell sein, dass dieses Verhalten ein wesentlicher Grund für das Sitzenbleiben war? Hier wird mit hoher Wahrscheinlichkeit Ursache und Wirkung verwechselt, möglicherweise ganz bewusst, um ein ideologisch vorgegebenes Ziel zu erreichen.
    Zitat:
    Die Ehrenrunde ist zudem eine recht teure Maßnahme. Insgesamt kostet sie das deutsche Bildungssystem jährlich rund 931 Millionen Euro, wie der Bildungsforscher Klaus Klemm 2009 in einer von der Bertelsmann Stiftung beauftragten Studie vorrechnete.
    Kommentar:
    Diese Rechnung würde ich gern einmal sehen.
    Fazit: In diesem Artikel steht nichts an Fakten, was man nicht ohnehin schon weiß, mit Ausnahme der angeblichen Kosten. Dafür werden die Fakten ganz offensichtlich so hingebogen, dass sie die vorgefasste Meinung des "Wissenschaftlers" bestätigen. Zu einer auch nur näherungsweise sinnvollen Untersuchung gehört der Vergleich vorher-nachher, insbesondere was das Erreichen des Klassenziels angeht. Dieser Artikel hat mit Wissenschaft nichts zu tun. Er ist pure Meinungsmache.
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