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Kommentare - - Seite 879

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Tätiger Buddha

    30.08.2012, Otmar Domainko, Hermagor (Österreich)
    Zuerst möchte ich vorausschicken, dass ich seit Jahren begeisterter Fan ihrer Kolumne bin, in der sich meines Erachtens Kompetenz und Humor auf sehr hohem Niveau geschickt die Waage halten. Umso mehr freut es mich, nun auch einen ausgedehnteren Beitrag von Ihnen lesen zu dürfen - und ich hoffe auf mehr.
    In Anbetracht dessen dass sich buddhistische Gemeinden in Deutschland, Österreich und der Schweiz längst etabliert haben, muss ich Ihnen aber in einem Punkt Ihrer Ausführungen doch widersprechen, ich zitiere: … eines buddhistischen Bettelmönchs, der völlige Erleuchtung erlangt hat. Ihm erscheinen alle Lebenstatsachen als gleichermaßen (un)wichtig; er bleibt untätig und überlebt nur, solange Mitmenschen ihn mit Kleidung und Nahrung versorgen …
    Natürlich ist mir klar, dass es im Mahayanabuddhismus eventuell Aussagen gibt, die bei oberflächlicher Betrachtung in diese Richtung interpretiert werden können. Auf die Lebenswirklichkeit des Buddhismus im Allgemeinen, auch des Mahayana, trifft diese Aussage jedoch nicht zu. In buddhistischer Diktion wäre Ihre Aussage "eine falsche Darlegung des Dhamma (Pali; Sanskrit: Dharma)", also der Lehre Buddhas.
    Was ist also ein "völlig Erleuchteter" (Pali: Arahat)?
    Nach Versiegung aller Triebe aber erreicht er schon in diesem Leben die von allen Trieben freie Gemütserlösung und Wissenserlösung, indem er sie selbst erkennt und verwirklicht. (Zitiert nach dem Palikanon von Nyanatiloka, Buddhistisches Wörterbuch, Beyerlein & Steinschulte, 1999)
    Anm.: Der Palikanon, frei zugänglich unter www.palikanon.de, ist die im Theravedabuddhismus kanonisierte Sammlung von (in der Hauptsache) Lehrreden Buddhas und seiner bedeutendsten, unmittelbaren Schüler. Die Authentizität des Palikanon gilt heute als von allen buddhistischen Schulen anerkannt.
    "Von allen Trieben an Gemüt und im Wissen erlöst" zu sein bedeutet nun keinesfalls zwangsweise in einer Welt von völlig egalitären Lebenstatsachen untätig zu bleiben. Wäre dem so, so hätte Buddha nie mit seiner Lehrtätigkeit beginnen können / brauchen, denn mit einer derart egalitären Weltsicht hätte es keinen Grund dafür gegeben. Würden Ihre oben zitierten Ausführung zutreffen, hätte der Buddhismus niemals existiert, denn im Widerspruch dazu hat Buddha seine Lehrtätigkeit nach seiner Erleuchtung durchaus vital aufgenommen.
    Tatsächlich befand sich Buddha nach seiner (völligen) Erleuchtung unter dem Bodhibaum (ficus religiosa) keineswegs in einer Situation völliger Egalität. Buddha berichtet davon im Ariyapariyesana Sutta (Sanskrit: Sutra), Das Heilige Ziel, Majjhima Nikaya (Mittlere Sammlung) M. 26: Entdeckt hab' ich diese tiefe Satzung, die schwer zu gewahren, schwer zu erkunden ist, die stille, erlesene, unbekrittelbare, feine, Weisen erfindliche. Vergnügen aber sucht ja dieses Geschlecht, Vergnügen liebt es, Vergnügen schätzt es. Dem Vergnügen suchenden Geschlechte nun aber, Vergnügen liebenden, Vergnügen schätzenden ist ein solches Ding kaum verständlich ... Wenn ich also die Satzung darlege und die anderen mich doch nicht begreifen, so ist mir Plage gewiss und Anstoß.
    Es bewegten ihn also schwere Zweifel bezüglich seiner künftigen Mission und deren Nutzen. "Aus Erbarmen zu den Wesen blickte er mit dem erwachten Auge in die Welt" und erkannte schließlich auch: Verderben, ach, wird ja die Welt, elend verderben, wenn des Vollendeten, Heiligen, vollkommen Erwachten Gemüt sich zur Verschlossenheit neigt und nicht zur Darlegung der Lehre!
    Da nun schon der historische Buddha keineswegs allen Lebenstatsachen gegenüber gleich untätig geblieben ist, kann das natürlich für seine Schüler, bis herauf in die heutige Zeit, auch nicht gelten. Ein Beweggrund für alle Erleuchteten zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Palikanon: Liebevolle Güte und allumfassendes Mitgefühl für alle leidenden Wesen. Das ist der Grund, aus dem heraus unzählige Mönche wie Nonnen seit Buddhas Lebzeiten nach dem höchsten buddhistischen Ziel streben - und es wohl auch erreichen können.
    Anders als in westlichen klerikalen Orden liegt der Fokus des Sangha (Überbegriff für buddhistische Orden) einerseits darauf, den leidenden weltlichen Menschen mit, aus fundierter Kenntnis des Dhamma (der Lehre) heraus, gutem Rat zur Seite zu stehen. Ganz praktische Lebenshilfe also, die nicht nur exklusiv buddhistischen Laien, sondern allen Menschen, den Weg zu einem glücklicheren Leben weisen soll.
    Andererseits obliegt dem Sangha natürlich der Erhalt und die Bewahrung des Dhamma, damit auch künftige Generationen noch von Buddhas Erkenntnissen und Einsichten profitieren können. Selbst in diesem Kontext ist die eigene "völlige Erleuchtung" keineswegs ausschließlich egoistisch, sondern birgt durchaus auch ein altruistisches Element in sich. Das liegt daran, dass der Dhamma nicht nur durch Studium von Schriften rein intellektuell erfasst werden kann. Zumindest genauso wichtig wie intellektuelles Wissen ist es, den Dhamma praktisch zu üben und zu leben. Erst darin, in dieser individuellen, persönlichen Erfahrung der Lehre Buddhas offenbart sich umfassende Einsicht und umfassende Erkenntnis der Lehre Buddhas.
    Tatsächlich kann das bloße intellektuelle Schriftenwissen, auch von "völlig Erleuchteten", durchaus rudimentär sein, wie etliche Stellen im Palikanon belegen. Schon seit den Gründertagen des Buddhismus haben sich verschiedene Schulen um verschiedene Bereiche der Überlieferung des Palikanon bemüht. Insgesamt jedoch ist nach buddhistischer Vorstellung eine lebendige, authentische Überlieferung der Lehre Buddhas nur aus dem Zusammenspiel zwischen dem möglichst wortgetreuen Erhalt der Schriften und aktivem persönlichen Erleuchtungsstreben möglich. Nur so ist gewährleistet, dass neben dem bloßen Wort auch eine Kontinuität der individuellen, persönlichen Erfahrung über die Generationen weitergegeben wird.
    Daraus wird leicht verständlich, wie wichtig möglichst "völlig Erleuchtete" für den Erhalt des Dhamma sind. Denn nur diejenigen, die das höchste buddhistische Ziel erlangt haben, sind tatsächlich befähigt, die Lehre (in buddhistischer Diktion) nicht nur "wortgetreu", sondern auch "sinngetreu" zu tradieren. Der letzte Sinn der Lehre, des Dhamma, eröffnet sich eben erst in "völliger Erleuchtung", während der philosophische, allein wortgetreue Ansatz nicht zu realer Umsetzung im täglichen Leben und damit auch nicht zu einer Verbesserung der Lebenssituation der einzelnen leidenden Wesen führt, was aber Dreh- und Angelpunkt der gesamten buddhistischen Lehre ist.
    Daher kann ein "völlig Erleuchteter" gar nicht untätig bleiben. Viel zu bedeutend wäre, in der Nachfolge Buddhas, "von Mitgefühl und liebevoller Güte bewogen", seine Verantwortung gegenüber allem Lebenden.
    Eine wissenschaftliche Aufarbeitung des Lebens und Wirkens Buddhas, frei von mythischen Verbrämungen, gibt es von Hans Wolfgang Schuhmann, Der historische Buddha, Diederichs Gelbe Reihe, © Hugendubel 2004.
  • Wirklich fundamental neu oder uralter Hut?

    30.08.2012, Ulrich Gärtner
    Stellungnahme der Redaktion

    Der Virchow-Robin-Raum ist den Autoren der Studie wohlbekannt. Sie bilden Zugänge im bereits bekannten "bulk flow"-System, haben aber nichts mit den "Kanälen" zu tun, die in der aktuellen Untersuchung entdeckt wurden - auch wenn die Ähnlichkeit (beide verlaufen parallel zu Blutgefäßen) das nahelegt.


    Mit freundlichen Grüßen


    Jan Dönges, Redaktion spektrum.de

  • Effiziente Forschung!

    29.08.2012, Prof. Maulhofer
    Meiner Meinung großer Durchbruch auf dem Gebiet. Einer der wenigen Forschungseinrichtungen, die mit geringsten Mitteln zu nachhaltigsten Ergebnissen kommen. Glückwunsch
  • Visuelle Wahrnehmung

    29.08.2012, David Keine Angabe
    Wie auch von Hr. Bonney geschrieben hat es viel mit der visuellen und akustischen Wahrnehmung zu tun. Oftmals, davon gehe ich aus hilft auch eine Brille, das Problem der visuellen Wahrnehmung zu erhöhen. Es gibt Brillen, welche eine Winkelfehlsichtigkeit, welche bei 70% der Menschen auftritt beheben, woraufhin Kinder ihre "Anzeichen" von ADHS komplett verloren haben. Sehr zu empfehlen gilt hier ein Optiker in Bad Kreuznach in Rheinhessen, durch den ich es geschafft habe zum einen Rechtschreibschwächen und gewisse Anzeichen von "ADHS" in meiner Kindheit zu beheben und zu bewältigen.
  • Eismenge

    29.08.2012, Zukunft
    Macht es wirklich Sinn, die Eismenge in km² anzugeben? Sinnvoller wäre doch das Volumen in km³ zu messen.
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Herr Bontus,



    in diesem Fall macht es tatsächlich mehr Sinn, die Fläche in Quadratkilometer anzugeben, da es ja um die flächige Ausdehnung des Meereises geht. Verglichen mit einem Gletscher ist es eher zweidimensional angelegt, da es normalerweise kaum dicker als zwei bis drei Meter wird (außer es wird von Wind und Strömungen zusammengeschoben). Eine Volumenangabe würde dementsprechend den drastischen Schwund des Meereises deutlich schlechter darstellen.



    Zum anderen sind mit der Ausdehnung der Eisdecke auch wichtige ökologische und physikalische Eigenschaften verbunden, die sich wandeln wenn das Eis zurückgeht. Um das zu verdeutlichen: Nehmen wir einmal an, Wind und Strömungen hätten das nun verstärkt auftretende einjährige Eis massiv zusammengeschoben, ohne dass es gleichzeitig zu einem großen Schmelzverlust gekommen wäre. Das Eisvolumen wäre dadurch in geringerem Umfang zurückgegangen, aber dennoch eine riesige freie Wasserfläche entstanden - mit den gleichen Rückkopplungseffekten wie im Text beschrieben. Deshalb muss der Verlust beim Meereis in Quadratkilometer angegeben werden, während bei Gletschern oder Eisschilden Kubikkilometer die richtige Mengenangabe sind.



    Mit freundlichen Grüßen

    Daniel Lingenhöhl

    Redaktion Spektrum.de

  • Es wird knapp

    27.08.2012, Arcticio
    Die Eisdicke hat seit 1980 75% verloren, Tendenz steigend. In einigen hundert Wochen und nicht in hundert Jahren kann man sich eine eisfreie Arktis anschauen. z.B. hier: http://www.arctic.io/observations/ Der Vortrag von Dr. Francis lohnt sich übrigens auch im Original: http://www.youtube.com/watch?v=4spEuh8vswE

    Das schöne am Wetter hier in Mitteleuropa ist eigentlich, dass - egal wie mies es ist - es zieht irgendwann weiter. Davon kann man sich ja dann wohl verabschieden.
  • Gentechnik 1969?

    24.08.2012, Prof. Dr. Dietrich H. Nies, Halle
    Schöner Artikel, allerdings gab es 1969 (WHO, Indien) noch keine Gentechnik. Erste Klonierung wurde Fremd-DNA von Cohen et al., 1973 in PNAS publiziert. Vermutlich wurden die Mücken mit mutagenen Agenzien behandelt, was kein Verfahren ist, das per se genetisch veränderte Organismen erzeugt. Beides sollte nicht vermengt werden, zumal kein normaler Wissenschaftler versteht, warum die unkontrollierte Veränderung von Hunderten von Genen durch mutagene Agenzien bei Züchtungen "gut" und "biologisch" ist, die gezielte, kontrollierte Veränderung eines Gens aber "böse, böse Gentechnik".
  • Atommülllager-Kennzeichnung

    22.08.2012, Dr. rer. nat. Wolfgang Lehmann
    Lesen wir den Artikel von Robert Gast doch einmal aus einem anderen Aspekt. Haben nicht vielleicht längst vergangene Generationen lang fortdauernde Gefahren für Leben gekennzeichnet? Etwa durch Pyramiden, Steinkreise oder 'Tempel'? Deren Bedeutung wir einfach nicht erkannt haben? Oder hat schon mal jemand (tief) unter Stonehenge, einer ägyptischen Pyramide oder einem Maya-Tempel gebuddelt? Ich erlaube mir, zu äußerster Vorsicht zu mahnen.
  • Alles unnötig

    22.08.2012, J. T.
    Entweder es existiert dann eine technische Zivilisation die an den Atommüll rankommt - dann werden die auch Geigerzähler haben und das Äquvalent des örtlichen Landratsamtes wird sich um das Problem kümmern müssen (neue Schilder in der dann aktuellen Sprache aufstellen).
    Oder es gibt keine Zivilisation, dann ist es ohnehin unwahrscheinlich, dass irgendjemand die tiefgelegenen Lagerstätten anbuddeln kann. Und selbst wenn: Dann sterben halt potentiell 30-40 unserer Nachfahren und dann wird sich schon eine Legende von "verfluchtem Metall" oder ähnliches bilden.
    Nichts worüber wir uns also den Kopf zerbrechen müssen.
  • semiotik für die ewigkeit

    22.08.2012, waldemar hammel
    unglaublich, dass man für die unmögliche lösung solcher scheinprobleme geld ausgibt - "eine warnvorrichtung ohne halbwertszeit" erdenken zu wollen, das ist wie die suche nach dem gral, wie die frage, wieviele engel auf einer nadelspitze platz haben.
    unsere nachfahren werden das problem sehr einfach lösen müssen, nämlich durch versuch und irrtum. graben sie den mist aus, werden die ausgräber krank und sterben, und diejenigen, die das miterleben, werden aus ihren beobachtungen das passende lernen - solches gelingt sogar tieren.
    ob menschen jedoch die nächsten 100.000 artlich überhaupt überleben werden, wäre im anblick des heutigen weltzustandes eine sehr viel wichtigere und realere frage ...
  • O je ...

    22.08.2012, Fritz Kronberg
    Anscheinend herrscht in manchen Kreisen die Meinung vor, daß unsere Nachfahren samt und sonders Idioten sind. Wenn die da schon buddeln, werden sie das nicht ohne Grund tun und erkennen, was sie da gefunden haben. Unter Umständen sind sie auch bedeutend intelligenter und vor Allem unaufgeregter als die heutigen Kopfzerbrecher über dieses Thema und wissen, daß in dem Zeug eine ganze Menge Wertvolles steckt, was sie gern hätten. Immerhin ist es schön, daß die Kopfzerbrecher sich wenigstens nur mit sinnfreien Fragen beschäftigen und nicht damit, wie man möglichst viele Zeitgenossen umbringen könnte.
  • Um Computern das Denken beizubringen ....

    21.08.2012, Debest, Hochheim
    Computer (und andere Maschinen) konnten vom ersten Tag an selbstständig "denken", leider meistens nicht, wie der Programmierer Mensch sich es vorgestellt hatte! Solche Computer wurden daher umgehend verschrottet oder umprogrammiert, denn sowohl beim Mensch wie beim Computer heißt "denken" auch Fehler machen oder eigene Ziele verfolgen können.

    Ich frage mich, ob wir wirklich daran interessiert sind, eine "denkende" Maschine zu bauen.
  • In die Zukunft gedacht

    21.08.2012, Arno
    wenn man sich mal mit gesundem Menschenverstand ansieht, was alles in unseren DNA-Strängen verdichtet an Informationen über unseren kompletten Organismus in jeder Zelle (!) gespeichert ist, kopiert, überschrieben und ausgelesen werden kann (der immerhin ein ausgespochen komplexes System beschreibt), ist die Entwicklung von organischen Speichermedien nichts anderes als konsequent.

    Auch wenn es irgendwann möglich ist, Quantencomputer zu bauen (daran zweifle ich nicht eine Sekunde) bin ich der Meinung, dass sie auf organische Speichermedien zugreifen müssten, um optimale Effizienz zu erlangen da sie den anorganischen letztlich an Datendichte und Zugriffszeit überlegen sein werden - die Natur, der Kosmos - alles um uns herum und auch wir selbst als handelnde Individuen zeigt uns jeden Tag sehr deutlich auf, dass sich Informationen auf organische Weise extrem verdichten lassen.

    Verdeutlicht man sich, dass in der augenblicklich verwendeten Computertechnik (die mir nebenher diesen Beitrag ermöglicht) lediglich die Zustände 1 (an) und 0 (aus), was quasi eine einzige Variable darstellt, für die Verarbeitung Verwendung finden wird man vielleicht gewahr, wie viele Möglichkeiten sich mit 4 Variablen ergeben, was auch die Computerindustrie nicht aus den Augen verlieren sollte.

    Wie auch immer, der beste Lehrer des Menschen ist seine gesamte Umgebung

    In diesem Sinne
  • Was 'passt' besser: die (Hyper)kugel in den (Hyper)würfel, oder umgekehrt?

    20.08.2012, Oswin Aichholzer
    Hier kurz eine ergänzende Bemerkung zum Verhältnis Kugel zu Würfel:

    Was "passt" besser: die (Hyper)kugel in den (Hyper)würfel, oder der (Hyper)würfel in die (Hyper)kugel? In der Ebene nimmt, wie im Artikel erwähnt, ein maximaler Kreis in einem Quadrat ca. 78,5 Prozent der Fläche des Quadrates ein. Ein
    maximales Quadrat in einem Kreis hingegen füllt nur etwa 63,7 Prozent der Fläche des Kreises aus. Ähnlich die Situation in 3D, auch hier passt die Kugel mit 52,3 Prozent
    des Würfelvolumens besser als der Würfel mit nur 36,8 Prozent des Kugelvolumens. Bis inklusive Dimension 8 passt die Hyperkugel besser, aber ab dem 9-dimensionalen
    Raum passt plötzlich der Hyperwürfel besser in die Hyperkugel als umgekehrt. Der Wechsel findet hier bei gebrochener Dimension 8,13... statt und zeigt damit
    ein ähnlich merkwürdiges Verhalten wie das Kugelvolumen selbst.
  • Das dritte Bein

    20.08.2012, Walter Weiss, Kassel
    Obwohl ich als seit Jahren interessierter Laie daran gewöhnt bin, naturwissenschaftliche Tewxte zu lesen - leicht ist mir die Lektüre hier nicht gefallen, die Verfasser sind leider nicht in der Lage gewesen, ihre Thesen und Forschungsansätze verständlich herüberzubringen.

    Immerhin ist mir klar geworden: beide sind bemüht - der eine mit digitalen Mitteln, der andere mit analogen -, eine Maschine zu generieren, die das Gehirn nachahmt (um es einmal banal auszudrücken).

    Dabei gefällt mir einmal nicht, dass beide offenbar davon ausgehen, das Gehirn sei gewissermaßen einheitlich, bestehe also überall aus gleich aufgebautem Material - ich meine, schon die bisherige Hirnforschung hat diese Annahme widerlegt.

    Zum andern fehlt mir (bezeichnet man die beiden Forschungsrichtungen als zwei Beine) das 'dritte Bein': Für entscheidend wichtig halte ich die evolutionäre Note, also die Überlegung, welche Zweckrichtung unseres Denkapparats bei den zahllosen Mutationen, die zu ihm im Lauf der langen Jahrhunderttausende geführt haben, als erfolgreich gewirkt hat. Hier sollte in Anbetracht des Umstands, dass die Hirnforschung bisher nur winzige Teile des Gehirns hat ausleuchten können, im Wege einer geeigneten (d. h. die wahrscheinlich zweckmäßigste Entwicklung beinhaltenden) Arbeitshypothese ein - vor-läufiges - Ziel gesetzt werden, was die Erforschung der Eigenschaften des Gehirns erleichtern könnte.
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