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Altern: Bei lebensverlängernder Diät ist nicht die Kalorienmenge entscheidend

An der verringerten Kalorienmenge allein scheint es nicht zu liegen, dass sparsame Ernährung bei vielen Labortieren zu einem verlängerten Leben führt. Bei der Taufliege Drosophila melanogaster jedenfalls ist vielmehr die Art und Zusammensetzung der rationierten Nahrung entscheidend, wie das Team um William Mair vom University College in London herausfand. Die Beschränkung der Protein- und Fettportionen verlängerte die Lebensspanne der Tiere, während solch ein Effekt beim Entzug von zuckerhaltiger Nahrung mit gleichem Kaloriengehalt ausblieb.

Die Forscher ernährten die Fliegen mit einer Mischung aus Zucker sowie getrockneten Hefepartikeln, die vorwiegend Proteine und Fette enthalten. Gegenüber der Kontrollgruppe der normal ernährten Fliegen wurden die auf hefearme Diät gesetzten Fliegen um gut sechzig Prozent älter.

Durch eine kalorienarme Diät gelang es dem Ernährungswissenschaftler Clive McCay schon in den 1930er Jahren, das Leben von Ratten zu verlängern. In der Folge wurde dieses Phänomen unter anderem für Hefen, Würmer, Fliegen und auch nichtmenschliche Primaten bestätigt. Eine schlüssige Erklärung fehlt aber noch.

William Mair und seine Kollegen vermuten, dass es einen aktiven Mechanismus gibt, mit dem die Tiere auf das reduzierte Nahrungsangebot reagieren. Sie argumentieren, dass es für ein Lebewesen bei knappen Resourcen sinnvoll sein könnte, vorläufig auf eigenen Nachwuchs zu verzichten. Stattdessen könnten sie die Phasen von Nahrungsknappheit überbrücken, indem sie auf ein verlängertes Leben umschalten.

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