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Hurrikan 'Maria': Die Farben des Sturms

Hurrikan "Maria" ist mit brachialer Gewalt über Puerto Rico hinweggezogen. Die Temperatur der Wolken verrät, wie viel Energie der Sturm freisetzen konnte.
Hurrikan »Maria« im Thermobild

Hurrikan »Maria«

Puerto Rico ist praktisch von der Außenwelt abgeschnitten, nachdem Hurrikan »Maria« mit Stärke 5 quer über die Insel zog. Das Ausmaß der Schäden ist nicht absehbar; Stromversorgung und Telekommunikation sind auf dem gesamten US-Territorium zusammengebrochen. Welche Naturgewalten hier getobt haben müssen, lässt sich daher am besten über Satellitendaten herausfinden. Dieses Bild der NASA zeigt beispielsweise, welche Temperaturen in den Wolkenbändern des Hurrikans geherrscht haben, als er die Insel traf. Die Farben entsprechen dabei keinen genauen Gradzahlen, sondern sind relativ zu sehen. Die kühlsten Bereiche rund um das Auge sind in Weiß und Hellblau dargestellt – sie ragen auch gleichzeitig am höchsten in die Atmosphäre auf. Wärmere, niedrigere Wolken erscheinen dagegen lila. Die höchsten Temperaturen herrschen in den gelb und orange gefärbten Bereichen. Die Aufnahme zeigt zudem ein deutlich ausgeprägtes Auge, das auf allen Seiten von sehr hohen Wolken umgeben ist: ebenfalls ein Indikator dafür, wie intensiv der Hurrikan ausfiel. Meteorologen sorgen sich nicht nur wegen den heftigen Winde; auch die Wassermassen sind bedrohlich, die »Maria« über Puerto Rico wohl ausgeschüttet hat. »Der Zug des Auges über bis zu 1000 Meter hohes Gelände muss in unglaublichen Regenmengen geendet haben – ähnlich wie bei »Harvey«, aber alles innerhalb nur eines Tages«, so NASA-Meteorologe Stephen Munchak. Hurrikan »Harvey« schüttete mancherorts mehr als 1000 Liter aus, während er über Texas wanderte. In einigen Regionen Puerto Ricos soll es nach ersten Angaben 130 bis 180 Liter Regen pro Quadratmeter und Stunde gegeben haben. Da sich Hurrikane nur langsam fortbewegen, könnte »Maria« ähnliche Niederschläge gebracht und damit katastrophale Überflutungen und Erdrutsche ausgelöst haben.

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