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Meteoriteneinschlag: Die Rückkehr der Pflanzenfresser

Fossiles Blatt mit Fraßspuren

Verräterisches Blatt

Blätter wie dieses verraten spannende Details über das letzte große Massensterben und seine Folgen: Die Ökosysteme Südamerikas erholten sich fast doppelt so schnell vom verheerenden Chicxulub-Meteoriteneinschlag wie jene in Nordamerika. Pflanzen fressende Insekten sind ein zentrales Glied in nahezu allen terrestrischen Nahrungsnetzen. Das Team um Michael Donovan von der Pennsylvania State University untersuchte fossile Blätter aus der Zeit vor und nach dem Massensterben auf verräterische Löcher, die zum Beispiel von Raupen stammen. Dabei fand es in den Gesteinen Patagoniens Hinweise auf eine wesentlich größere Insektenvielfalt als in Nordamerika schon wenige Millionen Jahre nach der Katastrophe.

Eine weit verbreitete Hypothese konnte die Arbeitsgruppe dabei nicht erhärten: dass das Massensterben auf der Südhalbkugel weniger drastisch gewesen sei. Vielmehr wurden die Insekten auf beiden Hälften des heutigen Doppelkontinents ähnlich stark dezimiert, wie die Analyse der Fraßspuren zeigt. Lediglich die Erholung der Ökosysteme dauerte im Norden mit neun Millionen Jahren doppelt so lang wie im Süden. Die löchrigen Blätter stützen die Annahme, dass globale Massensterben sich regional sehr unterschiedlich auswirken können.

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