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Jagdstrategien: Fledermaus kann sich an Menschenlärm anpassen

Die Fransenlippenfledermaus lauscht bei der Jagd den Paarungsrufen der Frösche. Wenn Menschen zu viel Krach machen, ändert sie ihre Strategie, um dennoch an ihre Leibspeise zu kommen.
Fransenlippenfledermaus frisst Frosch

Beim Beobachten jagender Fledermäuse wird deutlich, wie sich Lärm auf das Tierreich auswirken kann. So ortet etwa die Fransenlippenfledermaus ihre Lieblingsbeute – den Frosch –, indem sie seinen Paarungsrufen lauscht. Bei zu lauter Geräuschkulisse kann sie ihre Jagdstrategie aber ändern und setzt dann verstärkt auf Echoortung. Das berichten Forscher um Wouter Halfwerk, die die Froschrufe von einem Roboter samt Schallblasenattrappe nachahmen ließen.

Mit diesen Rufen lockten sie erfolgreich zwölf wilde Fransenlippenfledermäuse an. Bei künstlichem Hintergrundlärm attackierten die Tiere den quakenden Froschroboter aber nur dann, wenn er seine Schallblase sichtbar aufpumpte. Die Froschblasenbewegung nahmen die Tiere durch die Echoortung wahr. Dazu stoßen sie kurze Schreie aus, deren Schallwellen von Objekten und Beutetieren in der Umgebung als Echo reflektiert wurden. Die Fledermäuse machten davon aber ausschließlich bei Lärm Gebrauch; denn wenn sie die Froschrufe klar hörten, war es völlig egal, ob sich die Schallblase bewegte oder nicht. Krach beeinflusst die Tiere in ihrer Umwelt demnach durchaus – während Fledermäuse mit ihrem ausgeprägtem Echoortungssystem bei Lärm nun klar im Vorteil sind werden die Frösche mit ihren auffälligen beweglichen Schallblase eher benachteilt.

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