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Gewitter: Wie sieht ein Blitz in Superzeitlupe aus?

In Sekundenbruchteilen rasen Blitze zur Erde. Für das menschliche Auge sind die Details der elektrischen Entladung kaum wahrnehmbar. Zum Glück gibt es Zeitlupe.
Ein Blitz entlädt sich über Utah während eines Unwetters.

Am 20. Mai 2016 tobte ein heftiges Gewitter über Florida. Für den Physiker Ningyu Liu vom Florida Institute of Technology war dies die passende Gelegenheit, seine Hochgeschwindigkeitskamera zum Horizont auszurichten und Blitze damit zu filmen. Die Aufnahmen wurden mit 7000 Einzelbildern pro Sekunde gemacht und werden 700 Aufnahmen pro Sekunde wiedergegeben. Sie zeigen detailliert, wie sich die elektrischen Entladungen entwickeln und bis zum Einschlag zur Erde rasen. Bis heute ist nicht völlig geklärt, wie Blitze entstehen und was die Elektronenlawine letztlich auslöst, die wir als gleißendes Licht wahrnehmen. Durch Reibung in der Gewitterwolken lädt sich die Atmosphäre elektrostatisch auf, wobei es zu einer Ladungstrennung in der Wolke kommt. Nach einer für uns kaum sichtbaren Vorentladung entsteht der Blitzkanal, der sich stufenweise bis zur Erdoberfläche aufbaut. Da er sich immer wieder aufspaltet und seine Richtung leicht variiert, entwickeln sich die typische gezackte Form und die Verästelung. Sie sind im Video sehr gut zu erkennen. Durch den Blitzkanal erfolgt schließlich die sehr helle und für uns sichtbare Hauptentladung.

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