Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Biochemie: Proteinstrukturen vorhersagen – dank Verwandtschaftsbeziehungen

Die dreidimensionale Struktur eines Proteins ist durch die Abfolge der einzelnen Aminosäuren eindeutig festgelegt. Trotzdem fällt es Forschern immer noch schwer, sie zu berechnen. Vergleiche zwischen verwandten Eiweißstoffen können helfen.
Proteinstrukturen

Proteine entstehen als lange Ketten aus Aminosäuren. Innerhalb von weniger als einer Sekunde faltet sich ein neu hergestelltes Molekül dann zu einer genau definierten räumlichen Gestalt. Dabei ist Letztere bereits durch die Abfolge der Aminosäuren festgelegt. Eigentlich müsste man die korrekte 3-D-Struktur also aus der DNA-Sequenz mit Hilfe von Computerprogram­men vorhersagen können, statt sie wie bisher mühsam experimentell zu ermitteln – wenn sich nur der zu Grunde liegende Kode leichter knacken ließe.

Eine wichtige Rolle spielen solche Strukturvorhersagen zum Beispiel bei der Medikamentenentwicklung – wenn es etwa darum geht, passgenaue Hemmstoffe für Rezeptoren in der Zellmem­bran zu entwickeln. Daher treibt das Problem die Proteinforscher schon seit Jahrzehnten um. Seit 1994 gibt es sogar im Zwei-Jahres-Rhythmus einen Wettbewerb dazu namens CASP (critical assessment of protein structure predictions). Doch bisher lässt sich nur bei sehr kleinen Proteinen die Struktur allein aus der Sequenz vorhersagen. Schon Moleküle von rund 100 Aminosäuren überfordern die Fähigkeiten selbst der besten verfügbaren Computerprogramme bei Weitem – es gibt einfach zu viele Möglichkeiten der räumlichen Anordnung...

Kennen Sie schon …

Spektrum der Wissenschaft – Federn – Meisterwerk der Evolution

Der lautlose Flug der Eulen, Langstreckenrekorde von Zugvögeln, bunte Pracht für die Balz, Wärmedämmung und vieles mehr: Federn sind ein Meisterwerk der Evolution. Unsere Titelgeschichte nimmt Sie mit auf eine spannende Reise durch die Entwicklungsgeschichte von einer einfachen Hautstruktur zur hoch spezialisierten Vielfalt des Federkleids heutiger Vögel. Eine weitere Reise, aber mit einem Forschungsschiff, bietet der Beitrag »Am Puls des europäischen Klimas«. Das Ziel der Expedition in die raue Grönlandsee: Daten, die Modelle zur Zukunft der atlantischen Umwälzzirkulation (AMOC) verbessern sollen. Unser Autor Tim Kalvelage war dabei. Um die Forschung an Viren geht es in einem Gastbeitrag von Christian Drosten. Sogenannte Gain-of-function-Forschung verändert deren Eigenschaften – unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen. Mit Aufkommen der These, Sars-CoV-2 stamme aus solchen Experimenten, ist diese Forschung jedoch unter Druck geraten. Christian Drosten legt die Grundlagen und den Nutzen des Forschungsgebiets umfassend dar. Und Antje Boetius, Leiterin des Monterey Bay Aquarium Research Institute, beantwortet eine der großen Fragen der Wissenschaft: »Was lauert in der Tiefsee?«

Gehirn&Geist – Verbrechen: Die Psychologie des Bösen

Warum faszinieren wahre Verbrechen? True Crime ist ein Spiegel unserer psychologischen Neugier: Was macht Menschen zu Tätern – und wie gelingt es Ermittlern, die Wahrheit ans Licht zu bringen? In dieser Ausgabe geht es um die Kräfte, die Menschen in den Abgrund treiben oder zurückholen. Wir zeigen, warum Rache selten Frieden bringt, wie gefährliche Häftlinge in Sicherungsverwahrung leben, was das Stockholm-Syndrom über Überlebensstrategien verrät und mehr.

Spektrum - Die Woche – Immun gegen Sucht

Was zeichnet Personen aus, die »immun« gegen Sucht sind und wie kann uns dieses Wissen bei Vorbeugung und Behandlung helfen? Antworten darauf in der aktuellen »Woche«. Außerdem: »Drei ist nicht immer einer zu viel« – was versprechen sich Menschen von Sex zu dritt?

  • Quellen
Marks D.S. et al.:Protein 3D Structure Computed from Evolutionary Sequence Variation.In: PLoS ONE 10.1371/journal.pone.0028766, 2011

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.